Re: Vorsicht lang- LADA Diabetes??
Hallo Elisabeth,
bei mir ist es seit heute sozusagen offiziell, daß ich Typ I LADA habe. Ich habe zwar erst am Montag meinen nächsten Termin bei meiner Diabetesspezialistin und ich werde da dann mit Sicherheit mehr darüber erfahren, wie die Behandlung weitergeht, aber trotzdem dir vorab ein paar Tips vorweg:
1. Wichtig ist, daß Du dir einen Artz suchst, der explizit auf Diabetes speziaisiert ist, in dem Sektor auch schon einige Jahre Erfahrung gesammelt hat ... und VOR ALLEM sich Zeit für Dich nimmt. Wenn Dein derzeitiger Artz Dich schnell abfertigt, ohne eine ordentliche Diagnose und unzureichendem Behandlungsprogramm aufzustellen, wechsel ihn. Es gibt inzwischen eine Menge Ärzte, die auf die Behandlung von Diabetes spezialisiert sind, weil es leider immer mehr zu einer Volkskrankheit wird.
2. Solltest Du tatsächlich auch ein Typ I LADA-Fall sein, wirst Du auf kurz oder lang nicht um Insulin spritzen herumkommen. In frühem Stadium, so erklärte meine Ärtztin mir kann eine geringere Menge Insulin + Tabletten ausreichend sein ... näheres erfahre ich zumindest für meinen Fall am Montag. Wichtig ist hier, keine Panik zu schieben wegen der Insulinspritzen. Wenn Du dir einen kompetenten Artz suchst und er es für nötig befindet, wirst Du es letztendlich müssen. Meine Großmutter ist mit knapp über 50 an einem Schlaganfall verstorben und es liegt die Vermutung nahe, daß es die Folge daraus war, daß sie es mit der Insulinmedikation nicht so genau genommen hat. Ich schreibe Dir das nicht, um Dir Angst zu machen, sondern um Dir aufzuzeigen, daß es wichtig ist, sich der Situation zu stellen. Den ersten Schritt hast Du bereits mit deiner Ernährung gemacht ... der nächste ist, nach einer ordentlichen Diagnose den Zucker durch entsprechende Behandlung einzustellen. Diabetes ist inzwischen sehr gut behandelbar und Du wirst ein völlig normales Leben führen bis ins hohe Alter führen können ... auch mit Insulin.
3. Sport ... der ist grundsätzlich von Vorteil. Wichtig ist dabei nur, daß Dein Zucker eben richtig eingestellt ist. Von daher anfangs nicht übertreiben und Dich langsam rantasten, wann und wie lange Du dich sportlich betätigst, um das richtige Wohlfühpensum zu finden.
4. Zuckerschwankungen ... laß Dich auch davon nicht irritieren. Sollte es die LADA-Form sein, ist es völlig normal dafür, daß der Zucker extreme Ausschläge hat. Bei mir z.b. springt der Tageszucker völlig irrational zwischen 170 und 350 hin-und her. Gerade nach dem Sport haut es mir den Zuckerspiegel nach oben.
5. Angstattacken/Verzweiflung ... ich weiß, es ist leichter gesagt als getan, sich gegen diese Attacken zu wehren und bei mir sind sie zum Glück was eine Diabetes betrifft ausgeblieben (hängt aber vermutlich damit zusammen, daß ich noch ganz andere Probleme habe und entsprechend starke Antidepressiva nehme bzw. in therapeutischer Behandlung bin; der Zucker ist derzeit das noch das kleinste davon und wird nur auf längere Sicht in meinem Focus stehen). Wie meine Vorredner bereits geschrieben haben wirst Du mit der Zeit den den Essensrythmus finden, der Dir liegt. Du mußt Dich diesen Ängsten nur stellen und Dich nicht von ihnen lähmen lassen, sprich eine entsprechende Diabetesbehandlung anpacken, sobald alle nötigen Testergebnisse da sind ... so schnell wie möglich. Grund zur Angst solltest Du nur haben, wenn Du versuchst, das Problem zu verdrängen, weil Du dann langfristig die Zeche dafür zahlst.
Greetz
Inno