Die Therapie selber ist eigentlich nicht viel mehr als ein Anstupser zur Selbsthilfe, oft kann man mit vielem nicht so viel anfangen und plötzlich nach langer Zeit, kommt es einem in den Sinn was da vorgeschlagen wurde und man kann es umsetzen.
Wie gesagt, spielt es auch eine große Rolle wie eingefahren das alles ist, wie lange die Erkrankung schon besteht.
Na ja, wir reden auch sehr viel tagesaktuelles.
Aber das mit der Ängstlichkeit und Sorge, um das weiß sie, aber wie gesagt, in Zeiten von voller Dosis des Antidepressivums, kommt man gar nicht an den Kern der Sache. Und somit reden wir erst von Netto 55 Therapiestunden.
Du kannst versuchen umzudenken, Gedankenkonstrukte zu erschaffen die dir helfen eine andere Sichtweise darauf zu bekommen die den Druck minimiert, bzw. die Ängste beruhigt. Du kannst versuchen nach einem Plan zu leben, dir aufschreiben was du wann zu erledigen hat, Pausen und Entspannungszeiten genauso berücksichtigen, Ausflüge, Kino, essen gehen, Leute besuchen.
Klare Strukturen und Beschäftigung mit Dingen die mal Spaß gemacht haben, können helfen.
Ja ich verstehe das, ich muss mir irgendwie wieder mein/ein Leben zurückgewinnen bzw. ein neues erschaffen. Ich gebe zu, dass ich in den letzten 2 Jahren sehr viele Dinge, Hobbys und Leidenschaften zurückgestellt habe. Zum einen durch Freundschaften, die in die Brüche gingen, zum anderen durch falsche Ängste, nicht bewältigte leichte panikanflüchte in verschiedensten Situationen. Ich engte mir bewußt oder unbewußt den Handlungsspielraum in vielen Dingen sehr ein, manchmal auch unbewußt.
Depressionen und Ängste haben auch irgendwo etwas mit Selbstfindung zu tun, Ziele und Ansichten die einen ausfüllen, der Angstdavor krank zu sein oder sterben zu müssen, setzen viele ihren Glauben entgegen.
Es muss nicht gleich was religiöses sein, aber sich selber zu finden und das Leben als das nehmen zu können was es ist, auch hart, krank und endlich, bedeutet auch äußeren Einflüssen den Schrecken nehmen zu können.
Die Kunst auch in negativen etwas Gutes zu finden, das dürfte wohl die größte aber auch wirksamste herausforderung sein.
Da muss ich noch sehr viel darüber Meditieren.
Autosuggestion ist sicher einer der wirksamsten Wege die uns zur Verfügung stehen, um Ängsten zu begegnen, die nutzt aber nicht viel wenn sie nur in der Situation angewendet wird, da man sie damit nicht verinnerlicht, man muss das immer wieder und wieder üben, auch und gerade wenn es einem gut geht.
Meine Übungsliste
• Mindestens 5 Stunden alleine mit dem Auto fahren und in einem Gasthaus etwas trinken.
• Alleine im Einkaufszentrum einkaufen gehen.
• Alleine zu Papa wandern.
• Zu zweit wieder auf einen Berg steigen.
• Das erste mal Fliegen
• Bleiben Sie eine halbe Stunde lang in einem Lokal oder Café in der Mitte sitzen.
• Nehmen Sie ein Menü in einem überfüllten Restaurant ein.
• Gehen Sie in ein Konzert, Theater, Kino oder in einen Gottesdienst und bleiben Sie bis zum Ende.
• Setzen Sie sich im Kino oder bei einer Veranstaltung in die Mitte einer Reihe.
• Besuchen Sie eine Sportveranstaltung oder Freiluftveranstaltung mit vielen Zuschauern.
• Besuchen Sie einen Jahrmarkt oder Unterhaltungspark mit vielen Leuten.
• Fahren Sie auf dem Rummelplatz mit bisher stets gemiedenen Fahrzeugen (z.B. mit dem Riesenrad oder der Hochschaubahn).
• Gehen Sie für mindestens eine Stunde in eine öffentliche Sauna.
• Gehen Sie in einem Krankenhaus mindestens eine Stunde lang durch alle möglichen Stationen.
• Fahren Sie mit der Straßenbahn eine halbe Stunde sitzend in einem Viererabteil.
• Fahren Sie mindestens eine halbe Stunde lang stehend in einem Bus.
• Fahren Sie eine Stunde lang in der Stoßzeit mit einem öffentlichen Verkehrsmittel.
• Gehen Sie in einer überfüllten Straßenbahn von einem Ende bis zum anderen durch.
• Machen Sie mit dem Bus einen Tagesausflug zu einem Ort, an dem Sie noch nie waren.
• Fahren Sie mit dem Auto auf der Autobahn mindestens 100 km in einer Richtung.
• Fahren Sie mit einem Schnellzug mindestens 200 km.
• Besuchen Sie mindestens 100 km entfernte Verwandte oder Bekannte.
• Fahren Sie mit einem Schiff oder Boot über einen See bzw. machen Sie eine Seerundfahrt.
• Fahren Sie mit einer Seilbahn bis zur Endstation hinauf.
• Machen Sie beim nächsten Flughafen einen mindestens halbstündigen Rundflug.
• Nehmen Sie an einer unterirdischen Führung teil (Bergwerk, Katakomben).
• Besteigen Sie einen Turm (z.B. den Dom oder Fernsehturm einer größeren Stadt).
• Gehen Sie mindestens eine Stunde lang durch einen Wald.
• Machen Sie einen dreistündigen Stadtbummel ohne Mitnahme von Beruhigungsmitteln und lassen Sie auch Ihr Handy zu Hause.
• Gehen Sie bei Nacht mindestens eine halbe Stunde lang in einer belebten Straße spazieren.
• Verreisen Sie über Nacht in eine Stadt, in der Sie noch nie waren, ohne jemand zu informieren, wo Sie sind, und übernachten Sie dort allein in einem Hotel.
• Bleiben Sie allein zu Hause und machen Sie bewusst etwas, wovor Sie sich bisher stets gefürchtet haben, z.B. Lesen eines Buches, in dem viel über gefürchtete Krankheiten steht, Vorstellung einer früheren oder zukünftig gefürchteten Panikattacke bei geschlossenen Augen, während Sie im Bett liegen.
Versuch in dich hinein zu schauen, was würde dich erfüllen, was würde dir die Angst nehmen und vor allem, was genau macht dir Angst?
Mit der Gefahr krank zu werden müssen wir ja alle leben und es wird auch jeden erwischen, dem kann niemand entkommen.
Was kann man tun um etwas das nicht zu ändern ist, so zu akzeptieren dass man sein Fühlen nicht mehr auf den Tag der irgendwann mal kommen mag, aber nicht beeinflussbar ist, auszurichten?
Ehrlich gestanden kann ich es nur vermuten.
Unsicherheit, scheinbar fehlende Kontrolle, Wut, Ärger, Überforderung, zum Teil in solchen Moment auch Resignation. Vielleicht wurde mir auch in der Schwangerschaft meiner leiblichen Mutter das eine oder andere mitgegeben. Das vermutet auch meine Therapeutin.
Übungen für dich zu finden, die dein Denken so beeinflussen dass du wieder das Schöne sehen und genießen kannst, das sollte die Therapie auch leisten und das kann sie auch.
Du solltest dahingehend auch nochmal mit der Therapeutin reden, sicher hat sie genug Infos um Ideen zu haben welche Übungen dir helfen können, welcher Plan die Ängste verschwinden lässt.
Ja das wird im kommenden Jahr vertieft werden.
Also wenn es dir schon mal gut geholfen hat versuch das, aber besprich es vorher mit dem Arzt, ich denke zwei Wochen sind zu lang.
Und vor allem, wenn du es nimmst und es wirkt, dann müsstest du gerade dann am Problem arbeiten, auch wenn es nicht mehr so präsent ist, denn sonst wird es nach Absetzen wieder kommen.
Nein Benzo sind nur eine Notlösung zu besonderen Anlassen. Ich hatte im Sommerurlaub 4×5mal 0.125mg Xanor genommen (bei 115kg Gewicht eine Plazebowirkung). Es hat gereicht und ich hatte einen wunderschönen Urlaub.
Lg