thebraveone
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Hallo an alle, ich bin neu hier und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Meine Frau und ich sind seit insgesamt 15 Jahren zusammen, davon 5 verheiratet. Vor ca.4 Wochen hat es so massiv angefangen zu bröckeln das wir eine Aussprache hatten und sagte sie wäre nicht so recht glücklich in unserer Partnerschaft. Sie hatte wohl Angst mich zu verletzen denn schlussendlich hat sie es auf einen "Hänger" ihrerseits geschoben bzw. auf eine kleine Midlifecrisis. Es war ein sehr emotionales Gespräch. Leider bin ich ein Mann und sogar zu diesem Zeitpunkt ziemlich begriffsstutzig gewesen. Das ganze war in diesem Sinne ein verzweifelter Hilfeschrei an mich und ich konnte damit trotzdem nicht so richtig etwas anfangen was ich mittlerweile sehr bereue und mich innerlich zerreißt. Wir haben die darauffolgenden Wochen mit etwas Abstand zueinander verbracht (getrennte Zimmer), für mich sah es danach aus als ob wir nach einem Streit (was ja nicht wirklich einer war bis auf kleinere emotionale Verletzungen nach dem ersten Gespräch, aber nichts was nicht zu reparieren gewesen wäre habe ich zumindest gedacht) uns gegenseitig etwas Freiraum lassen um uns wieder zu versöhnen. Als ich allerdings nach knapp 2 Wochen "Dämmerzustand" erneut die Aussprache suchte sagte mir meine Frau unter Tränen dass Sie nichts mehr für mich empfindet und wohl die letzte Zeit es auch nicht wahr haben wollte aber so ist es nunmal. Es war sehr emotional, besonders für mich da ich aus allen Wolken gefallen bin. Ich habe versucht zu verstehen, dagegen zu argumentieren, mich zu erklären aber ohne Erfolg. Dann hätte Sie es plötzlich mehr als nur eilig Abstand zu gewinnen und wäre am Liebsten aus der gemeinsamen Wohnung "geflohen". Sie eröffnete mir das eine Auszeit das richtige für Sie wäre und ich daran nichts ändern soll und auch nicht kann. Sie ist dann für 2 Wochen zu Ihre Mutter gezogen und ich bin daheim geblieben. Vorschläge das ich vorübergehend meine Familie außerhalb besuchen werde und nicht Zuhause bin und Sie solange in unserer Wohnung bleiben kann wurden sofort ausgeschlagen. In einer Aussprache vor der ersten räumlichen Trennung konnte ich zumindest etwas über die wahren Hintergründe in Erfahrung zu bringen. Sie sagte das Sie sich in unserer Beziehung sehr lange zurückgenommen habe und alles mitgemacht hat ohne Rücksicht auf das zu nehmen was ihr eigentlich Freude bereitet hätte. Das verblüffende war für mich allerdings dass wir denselben Humor teilen, über dieselben Dinge Lachen oder reden und ein "eingespieltes" Team sind, eben das was nach 15 Jahren Partnerschaft zusammenschweißt, habe ich zumindest gedacht. Nach so langer Zeit kenne ich meine Frau?! und weiß das es nicht gestellt war. Sie meinte nur das es in den letzten 2 Monaten so rapide mit der Stimmung bergab gegangen ist und jetzt bei Ihr eine Grenze erreicht wäre wo sie nicht mehr will. Heute bin ich weitaus schlauer, weiß das ich im Laufe der Zeit mehr Fehler gemacht habe als ich zählen kann und die Persönlichkeit von dem Liebsten auf der Welt das ich habe zu wenig beachtet habe. Ich habe die Frau an meiner Seite als selbstverständlich erachtet und es auch dementsprechend "schleifen" lassen. Das ist mir jetzt schmerzhaft bewusst. Wir waren kaum 1 Tag getrennt und das fanden wir beide auch erfüllend, haben keine Geldsorgen, waren uns immer einig bei allem und habe uns in jeder Hinsicht gegenseitig blind vertraut. Ich weiß, heute betrachtet wohl doch nicht so einig nur weil ich gedacht habe das es so ist. Wir stehen beide mit festen Beinen im Berufsleben und haben alles was man so braucht und auch nicht braucht. Nach dieser Auszeit kam erneut die Aussprache und sie sagte das sie auf jeden Fall die Trennung haben will. Auf weiteres nachbohren gibt es sogar wohl einen anderen Mann der sie anzieht. Er wohnt aber nicht hier im Umkreis...und ist eher ein Bekannter (Freund?) aus vergangenen Tagen. Passiert ist wohl auch noch nichts aber die Situation kann (oder vielleicht auch will) ich noch nicht einschätzen da ich immer noch unter Schock stehe. Wir haben sogar schon über die Scheidung gesprochen und einen Auszug ihrerseits. Ich komm aber damit gar nicht zurecht und glaube immer noch das sie zwar Gefühle für mich übrig hat diese aber unter einem Haufen angesammelter Probleme liegen und ihre "neue Chatbekanntschaft" gerade zum richtigen Zeitpunkt kommt . Ihre berufliche Karriere hat sie letztens nach 10 Jahren beendet nur weil unausgesprochene Dingen im Raum waren und sie nicht den Mut hatte darüber zu reden. Da ich ihr Team kenne und sie selber weiß das es kaum besser geht hat sie dennoch die Flucht ergriffen und gekündigt worauf sie aber bereits nach 2 Wochen bei ihrem neuen Arbeitgeber mir weinend in den Armen lag und zugab das es ein riesen Fehler war. Auf jeden Fall hat es sich aber positiv entwickelt und sie ist wieder glücklich im "alten" Team. Ich frage mich jetzt nur ob das auch wieder so eine Flucht nach vorne ist ( das war schon immer ihr letzter Ausweg in Konfliktsituationen) und eventuell die Chance besteht noch was zu retten oder ich mich damit abfinden muß was natürlich sehr schmerzhaft ist. Soll ich versuchen weiterhin auf sie zu zugehen, natürlich ohne zu aufdringlich zu sein oder gar Druck aufzubauen, oder erstmal alles liegen lassen. Wenn ja, wie gehe ich die Sache am Besten an ohne erneut einen Fehler nach dem anderen zu machen ? Sie zieht auf meine Bitte für ein paar Tage zu Ihrem Bruder da ich aktuell die Situation in der gemeinsamen Wohnung nicht wirklich viel länger ohne einen Nervenzusammenbruch schaffe. Gehalten habe ich mich bis jetzt gut finde ich, allerdings breche ich immer wieder zusammen und weine weil der Schmerz so stark in mir ist wenn ich alleine bin. Sie sagt das es ihr bis jetzt "gut" gehe auf mein nachfragen nach ihrem Gefühlszustand, weiterhin Nerven möchte ich aber auch nicht.Ich hoffe ich konnte in meinem jetzigen Zustand einen groben Überblick über die Situation geben und freue mich schon jetzt über eure Kommentare, Kritiken und Vorschläge. Momentan weiß ich einfach nicht mehr weiter, da sie weiterhin nett,aufgeschlossen, besorgt usw. zu mir ist ich aber das nicht als völlige Gleichgültigkeit hinnehmen kann/will. Ich möchte kämpfen falls da noch was sein sollte, weiß aber keine Rat wie ich die Sache angehen soll. Herzlichst thebraveone