Re: sorry.. nocheinmal
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.. zum Psychiater und Medis nehmen, das wäre so der allerletzte Ausweg, wenn ich nur noch "abgedreht" durch die gegend laufen würde.[/quote]
Ja, manchmal geht erst was wenn nix mehr geht.
Ich glaube das der Psychiater oft gemieden wird weil immer noch alte Vorurteile und Geschichten in den Köpfen der Menschen sind.
In deinem auch?
Mir gings ja genauso, bin erst hin als es eh wurscht war.
Das Dumme ist halt das die Erwartungen an den Psychiater oft vollkommen falsch sind und nicht zu erfüllen, genauso wie etliche Vorurteile.
Wenn nichts mehr geht, geht man hin und denkt er verschreibt einem was, dann machts einem nichts mehr aus.
Das ist aber nicht so, wenn du mit Magenschmerzen zu deinem HA gehst verschreibt er dir was das hilft und er weiß das weil es so ziemlich jedem hilft. Der Psychiater hat es da aber etwas schwerer, es gibt etliche Medikamente, die manchmal auch nicht richtig wirken und wenn muss man auch erst mal die richtige Dosierung finden, möglicherweise auch eine Kombination.
Weil die Medikamente eine Wirkung im Gehirn haben und in Regionen wirken die noch gar nicht so erforscht sind, wie bei anderen Erkrankungen, kann es viel länger dauern bis etwas gefunden ist das so gut wirkt das du dich damit wohl fühlst.
Viele Mittel brauchen schon einige Zeit um überhaupt ihre Wirkung zu entfalten, dann soll es ja auch eins sein bei dem du dich noch wie du selber fühlst und nicht einfach nur eine Sedierung der Gedanken stattfindet und du ständig müde und weggetreten bist. Das wäre einfach den Geist einfach auszuschalten, aber das will niemand und ist auch nicht das Ziel, viele haben genau davor Angst, die ist aber unnötig.
Also wenn du davor Angst hast das du was nehmen musst das massiv in deine Persönlichkeit eingreift, ist das heute kein Grund mehr nicht zum Arzt zugehen. Wenn ein Mittel bei jemanden NW von starker Müdigkeit auslöst, oder sonst was womit er nicht klar kommt, und diese nach der üblichen Zeit nicht verschwinden, dann versucht man einfach ein anderes.
Dadurch das es etwas länger dauern kann bis man etwas hat mit dem man klar kommt wäre es also vernünftiger zu einem Psychiater zu gehen wenn es einem eben noch nicht so schlecht geht, das man am Ende ist. Denn dann wird die Stabilisierung wesentlich mehr Zeit beanspruchen und in dieser geht es einem auch nicht gut.
Außerdem sind die Heilungschancen, höher je früher man hingeht, denn in der Zeit die man verstreichen lässt kommen oft noch andere Störungen hinzu was das Ganze dann noch einmal erschwert.
Von der Vernunft her wäre also das Beste was du tun kannst das anzugehen bevor du tatsächlich abdrehst, denn dann wird es mit der Suche nach einem Medikament das dir gut hilft nicht getan sein, weil es eben seine Zeit braucht um zu wirken und umso schlechter es geht desto mehr Zeit und Medikamente werden zur Stabilisierung benötigt und erst danach kann man richtig schauen was am besten zu tun ist.
Du kannst dich auch erst mal mit einem Arzt darüber unterhalten, dir anhören was er dir vorschlägt, nehmen musst du gar nichts solange du selber es nicht möchtest. Auch wenn du dort einen Termin machst, musst du kein Medikament nehmen von dessen Wirkweise du nichts hältst.
Es wäre aber wichtig schon mal eine Anlaufstelle zu haben, für den Notfall und auch rein informativ, um überhaupt zu wissen was rein medizinisch in deinem Fall am sinnvollsten und machbar ist.
Ich finde du solltest nochmal darüber nachdenken, vielleicht beruht deine Einstellung ja auch auf einer gängigen Meinung die längst weit überholt ist. Du würdest nichts anderes tun als zu einem Arzt gehen, weil du entsprechende Beschwerden hast.
Das sollte doch eigentlich jeder so machen.;-)