"Unlustige Frauen"
"Unlustige Frauen"
Hallo ihr Männer,
"unlustiger" Frauen. Ich bin auch so einer. Zwischen 65 und 70. Ich muss am Anfang zugeben einen Teil des Threads nicht gelesen zu haben, aber den Großteil schon. Leider habe ich auch keine Lösungen parat, aber vielleicht kann ich Denkansätze geben, die den Umgang mit der Misere verändern können.
Scheinbar von vielen von euch noch unbemerkt, haben sich in den letzten Jahrzehnten bestimmte Wissenschaftszweige verstärkt mit den Eigenschaften von Menschen beschäftigt und dabei auch bemerkenswerte Erkenntnisse zu Tage gefördert. Das sind vor dem Hintergrund der Evolutionstheorie besonders die Anthropologie, die Soziobiologie und die Hirnforschung. Die Ergebnisse kann ich hier nicht referieren, aber vielleicht hilfreiche Streiflichter darauf werfen.
Frau und Mann sind evolutionsbiologisch nicht gleichberechtigt. Frauen sind wegen ihrer Gebärfähigkeit die Arterhalterinnen, Männer, wenn nötig, dabei nur ihre Helfer. Frauen gewähren sexuellen Zugang, entweder zum Empfang von Samen oder als Belohnung für Helferdienste. Wenn der Helfer, wegen eigener Ressourcen der Frau, nicht benötigt wird, gibt es auch keinen Sex mehr, es sei denn und zwar auch erst nach der „Pille“, zum eigenen Spaß. Mit einem Mann zu schlafen war für eine Frau immer mit einem hohen Empfängnis-Risiko verbunden. In der langen Zeit der menschlichen Evolution sind die Frauen deshalb Meisterinnen in der Manipulation der Biomasse Mann geworden.
Die Hirnforschung meint, dass wir nur etwas tun, verändern, wenn "Hirn" dafür (hormonell) belohnt wird oder Strafe, d.h. das Ausbleiben bestimmter Belohnungsstoffe, befürchtet. Ein freier Wille wird weitgehend bezweifelt. Infolgedessen laufen all unsere Beziehungsgeschäfte unbewusst, nach dem "tit-for-tat"-Prinzip ab. Also eine Hand wäscht die andere. Der Begriff "Liebe" ist wissenschaftllich nicht fassbar und wird soziobiologisch als praktisches Multi-Handwerkzeug der Frauen zur "Verwaltung" von Männern gesehen. Verliebtheit hingegen hat eine evolutionsbiologische Basis und währt dafür aber auch nur eine begrenzte, biologisch sinnvolle Zeit.
Wegen des evolutionären Prinzips der Vielfalt ist die lebenslange Monogamie (Monokultur) nur eine gesellschaftlich geschaffene Struktur, die jetzt gerade, in unseren Breiten, zerfällt.
Also warum soll eine Frau, wenn sie selbst keinen Spaß daran hat, biologisch weitgehend sinnlosen Sex gewähren? In ihrem Unterbewussein (also unbewusst, nicht vorsätzlich) wird ihre Situation überprüft und da alles stimmt: eigene Versorgung gesichert, Haus, Garten, verwalteter, arbeitswilliger Mann vorhanden, erwachsene Kinder; gibt es keinen Grund eine besondere Leistung zu erbringen. z.B. ungeliebten Sex.
Rund um den Sex gibt es ja immer noch allerhand Tabus, besonders in der älteren Generation. Muss verdient werden, darüber spricht man nicht, ist lästig, ist schmutzig. Die stammen aus der Erziehungswelt, dem prägenden sozialen Umfeld in der Jugend. Solche Muster abzulegen ist nach Meinung der Hirnforscher und der modernen Psychologie eine Heidenarbeit, also bewusst gestaltet, nahezu unmöglich. Es verlangt ja Zugriffe auf unbewusste Ebenen. Bekannt ist, dass während einer Verliebtheit solche Veränderungen möglich sind.
Da stehen wir nun, wir armen Schweine. Genügend Motivationskräfte um an Sex zu gelangen, würden wir ggf. noch bei einer jungen, gebärfähigen Frau aufbringen, wobei da aber auch meist schon genügend Geld reicht. Aber das haben wir nicht in der Menge, die uns auch für die weiteren, möglicherweise herben Verluste aus der alten Beziehung, entschädigen könnte.
Die Frage, ob wir Druck ausüben können, welcher bei der Frau einen Denkschock und Unsicherheit auslösen würde, kann meist verneint werden. Die Frau hat ein sicheres Gespür dafür, dass sie am längeren Hebel sitzt. Sie sieht zwar, dass sie sich nach einer Trennung auch verschlechtern würde, aber nicht so krass wie ihr „Männe“, dessen ganzes "Lebenswerk" in die Brüche ginge. Und das alles nur, um sich nach einer kurzen, stürmischen Verliebtheit in einer neuen Helfersituation wieder zu finden.
--- Moderne, lesbare Literatur dazu. ---
Lebensberater mit hirnforscherischem Hintergrund Michael Mary:
5 Lügen, die Liebe betreffend. (2001)
5 Wege , die Liebe zu leben. (2202)
Mythos Liebe. (2004)
Das Leben lässt fragen, wo du bleibst. (2005)
Lebensberaterin Sylvia Schneider:
Männerleben. (1990)
Die US-amerikanische Anthropologin Helen Fisher:
Anatomie der Liebe. (1995)
Harter Tobak des britischen Biologen Robin Baker:
Krieg der Spermien (1995)