Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen
Hallo Adelheid,
es richtig, von einer privaten WG zu sprechen. Zur Überwachung: einmal ist hier bei uns regelmäßig einer der Hausärzte im Haus - diese brauche ich als Fürsprecher für unsere Alternative zum Heim. Weiterhin ist der MDK bei der Einstufung im Haus. MDK und Heimaufsicht spielen sehr eng zusammen.
Als neue Erkenntnis wäre: wird mit dem Sozialhilfeträger eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen, wird über diesen Weg ein "Prüfungsrecht" für die Heimaufsicht realisiert.
Zum Heim: würde aus dem Haus ein Heim gemacht (es geht aber nicht), beginnt es schon mit der offenen Küche - das geht überhaupt nicht (!) - aber die hauswirtschaftliche Mitarbeit als Angebot ist ein nicht unwesentlicher Beitrag zur Lebensqualität und bietet stets Kommunikationsmöglichkeiten. Beispielsweise - wie sollten wir jetzt zubereiten, einmal abschmecken - mehr Salz usw. .... Das läßt sich beliebig verlängern. Es geht letztlich um das Gefühl "doch gebraucht zu werden, oder der Rat wird geschätzt und ich bin nicht abgeschoben". Das läßt sich in einem Heim nur sehr bedingt umsetzen.
Moderne Heime versuchen jetzt, dem Heimgebäude "Wohngemeinschaften zuzuordnen" und auf diese Weise, die geforderte Lebensqualität zu erreichen. Aber: das Heimrecht gilt hier weiter.
Wer im übrigen glaubt, dass Menschlichkeit Gegenstand der Heimaufsicht ist, irrt gewaltig. Mein Eindruck war immer - hier spielt sich einer als die noch viel wichtigere Bauaufsichtsbehörde auf und genießt die Macht. Als kleines Beispiel aus der Praxis: in einem Altenheim ist von 10 bis 11 Uhr für die einzige anwesende examinierte Altenpflegerin für 120 Bewohner Pflicht, die Dokumentation am PC zu erstellen - ohne Rücksicht, was so passiert. Es droht im Falle der Nichtbeachtung die Abmahnung, nach drei von diesen Dingern dann die Kündigung (Arbeit am PC wird ja protokolliert). Frage: bin ich menschlich oder erhalte ich meinen Arbeitsplatz?
Sicherlich ist die Freiheit einer WG verlockend - aber ohne Mieter ist die WG aber auch nichts. Hier entscheiden m. E. die Angehörigen über die Existenz der WG. Pflegemängel lassen sich im übrigen schnell durch den Austausch des Pflegedienstes regeln - versuchen Sie das mal in einem Heim. Einer der aussagekräftigsten Indikatoren ist die Betriebszugehörigkeit der MitarbeiterInnen an der Front (nicht die PDL oder so).
Grüße
Manfred
Hallo Adelheid,
es richtig, von einer privaten WG zu sprechen. Zur Überwachung: einmal ist hier bei uns regelmäßig einer der Hausärzte im Haus - diese brauche ich als Fürsprecher für unsere Alternative zum Heim. Weiterhin ist der MDK bei der Einstufung im Haus. MDK und Heimaufsicht spielen sehr eng zusammen.
Als neue Erkenntnis wäre: wird mit dem Sozialhilfeträger eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen, wird über diesen Weg ein "Prüfungsrecht" für die Heimaufsicht realisiert.
Zum Heim: würde aus dem Haus ein Heim gemacht (es geht aber nicht), beginnt es schon mit der offenen Küche - das geht überhaupt nicht (!) - aber die hauswirtschaftliche Mitarbeit als Angebot ist ein nicht unwesentlicher Beitrag zur Lebensqualität und bietet stets Kommunikationsmöglichkeiten. Beispielsweise - wie sollten wir jetzt zubereiten, einmal abschmecken - mehr Salz usw. .... Das läßt sich beliebig verlängern. Es geht letztlich um das Gefühl "doch gebraucht zu werden, oder der Rat wird geschätzt und ich bin nicht abgeschoben". Das läßt sich in einem Heim nur sehr bedingt umsetzen.
Moderne Heime versuchen jetzt, dem Heimgebäude "Wohngemeinschaften zuzuordnen" und auf diese Weise, die geforderte Lebensqualität zu erreichen. Aber: das Heimrecht gilt hier weiter.
Wer im übrigen glaubt, dass Menschlichkeit Gegenstand der Heimaufsicht ist, irrt gewaltig. Mein Eindruck war immer - hier spielt sich einer als die noch viel wichtigere Bauaufsichtsbehörde auf und genießt die Macht. Als kleines Beispiel aus der Praxis: in einem Altenheim ist von 10 bis 11 Uhr für die einzige anwesende examinierte Altenpflegerin für 120 Bewohner Pflicht, die Dokumentation am PC zu erstellen - ohne Rücksicht, was so passiert. Es droht im Falle der Nichtbeachtung die Abmahnung, nach drei von diesen Dingern dann die Kündigung (Arbeit am PC wird ja protokolliert). Frage: bin ich menschlich oder erhalte ich meinen Arbeitsplatz?
Sicherlich ist die Freiheit einer WG verlockend - aber ohne Mieter ist die WG aber auch nichts. Hier entscheiden m. E. die Angehörigen über die Existenz der WG. Pflegemängel lassen sich im übrigen schnell durch den Austausch des Pflegedienstes regeln - versuchen Sie das mal in einem Heim. Einer der aussagekräftigsten Indikatoren ist die Betriebszugehörigkeit der MitarbeiterInnen an der Front (nicht die PDL oder so).
Grüße
Manfred