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Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

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Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Ohman, dass hört sich nicht gut an. Ich hoffe, sie finden bald eine zufriedenstellende Lösung. Wir sind schon am kämpfen. Fast jeden tag bekomme ich jetzt einen Anruf, daß er wieder gestürzt ist. Nun hat er auch eine Prellung und eine Platzwunde im Gesicht. Es liegt aber wahrscheinlich daran, daß er zuviel sedierende Medi´s bekommt. Nach einem langen hin und her mit dem Arzt vesuchen wir es jetzt mit niedriger Dosis. Ich denke, daß ich garnichtmehr auf den Betreuer zähle und selbst mit der Vormundtschaftsrichtierin kontakt aufnehme und mit ihr über das Thema rede. Vielleicht komme ich dann weiter. Ich bin es echt leid, ihn dort so zu sehen und immer und immer wieder von Leuten, die ihm eigentlich helfen sollten, zu hören " Ja , ich kümmere mich" aber wirklich passieren tut nichts.
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Hallo Leona,

nach längerer Abstinenz hab ich nun in diesem Theard wieder etwas mitgelesen.
Sie waren zu Beginn doch so von der WG überzeugt, und auch zufrieden.....
Was ist geschehen, dass sich alles so negativ entwickelt hat?
Der Dekubitus ist definitiv (ausser ganz wenigen Ausnahmen wie Petra S schon sagte) ein Pflegefehler und darf nicht vorkommen.
Und ganz billig scheint die WG ja wahrlich nicht zu sein - da müssen sie schon auch eine gewisse Qualität erbringen, auch was die Pflege betrifft.
Ich wünsche Ihnen alles Gute
Wildrose
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Hallo Leona,
ich bin erst heute auf diese Seite gestossen und haben den größten Teil Ihres Threads gelesen. Ich bin erschüttert und ich bin wütend. Ich glaube, ich übertreibe auch nicht, wenn ich sage, dass ich mich ein wenig persönlich angegriffen fühle. Sie sind jetzt sicher sehr verwundert. Lassen Sie es mich erklären. Ich bin Ergotherapeutin und arbeite in einem privaten Altenpflegeheim. In unserer Einrichtung leben 32 Menschen, hochbetagte Menschen. Davon leiden 26 an einer Demenz bzw. schwerer Demenz. Ich liebe meine Arbeit, bin mit Herzblut dabei und meine Bewohner sind mir alle ans Herz gewachsen. Um jeden einzelnen, der verstirbt, bin ich traurig. Wir haben auch kein Personal im Überfluss, aber wir sind gut besetzt. Ich finde, es ist zu einfach zu sagen, dass Demente einfach zugedröhnt werden, damit sie keine Arbeit machen. Ich will das damit auf keinen Fall ausschliessen, sicher gibt es das und ich schäme mich dafür. In unserer Einrichtung wird das nicht praktiziert. Ich muss allerdings dazu sagen, dass die meisten unserer Bewohner total lieb und umgänglich und dankbar usw. sind. Da ist ein Eingreifen in Form von Sedierung gar nicht nötig. Lediglich zwei Bewohner haben wir, die im Verhalten auffällig sind und zwar dergestalt, dass sie hin und wieder zu Wutausbrüchen und Gewalt neigen. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wirklich die Krankheit ist, die ein solches Verhalten mit sich bringt. Und zwar meist genau dann, wenn dem Betroffenen bewußt wird (und wenn es nur für einen Moment ist), welche Einbußen er erlitten hat. Sie verlieren die Kontrolle über viele Funktionen, wie Denken, Merken, Gehen und sich Bewegen, Essen, Schlucken, Sprechen, Riechen usw. werden inkontinent. Am längsten erhalten bleibt die Gefühlsebene. Sie leben in der Erinnerung und durchleben viele ungeausgesprochen und unausgelebte Gefühle... So kann es zu Aggressionen, Depressionen kommen und als letzte Phase kommt das Vegetieren. Es ist auch richtig, dass ein Fortschreiten der Erkrankung eine massive Einschränkung der Bewegungsfähigkeit mit sich bringt und damit Gangunsicherheiten und Sturzgefährdung. Diese Einschränkung der Bewegungsfähigkeit läßt sich weder heilen noch aufhalten, sie kann nur verlangsamt werden. Ich als Ergotherapeutin biete meinen Bewohnern Spaziergänge an, aktive und passive Gelenkmobilisation, Seniorengymnastik, Kontrakturprophylaxe etc. Da ein Angehöriger von Ihnen betroffen ist, werden Sie sicher mit dem Krankheitsbild genau beschäftigt haben. Und dabei haben Sie erfahren, dass die Demenz progredient verläuft (also fortschreitend) und dass es eine Heilung nicht gibt... Daher finde ich es gefährlich zu sagen, die Medis sind Schuld. Denn zu großen Teilen bringt die Krankheit diesen Abbau mit sich. Im Übrigen kann sich der Abbau wirklich derart rasch vollziehen, dass man sich erschreckt. Und Atemnot kann auch durch begleitende Erkrankungen wie Koronare Herzkrankheit usw. hervorgerufen werden. Zu zunehmender Infektanfälligkeit gerade im Bereich der Oberen Luftwege kommt es auch daher, dass die Atmung abflacht und die Lungen daher weniger belüftet werden. So haben Viren und Bakterien leichtes Spiel. Die geschwächte Abwehr tut dann ihr übriges... Es sind also keinesfalls zu hoch dosierte oder zu oft verabreichte Medis immer an allem Schuld oder permanent frustriertes, überfordertes Personal oder was auch immer. Eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten für Ihren Fall: entweder sofort die Pflegeeinrichtung wechseln oder einfach selbst die Pflege übernehmen. Dann hätte sich auch das Wohnungsproblem gelöst. Entschuldigen Sie, wenn ich Ihnen damit zu nahe getreten bin. Mich hat es einfach wütend gemacht, nur von mangelnder Pflege und zu vielen Medis zu hören. Anerkennung gibt es naturgemäß von Angehörigen wenig. Womöglich sind sie mit Schuldgefühlen beladen. Schuldgefühle darüber, dass sie ihren Vater oder ihre Mutter "abgeschoben" haben und die Überforderung, die die Pflege Demenzkranker mit sich bringt, anderen aufbürden. Liebe Grüße, Erbsenkugelfisch
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Hallo Erbsenkugelfisch,
selbstverständlich ist mir der Verlauf der Alzheimer Erkrankung hinlänglich bekannt - in Theorie und inzwischen auch überaus schmerzhaft in der Praxis. Hätten Sie meine Beiträge wirklich aufmerksam gelesen, würden Sie wohl sicher nicht den Vorschlag gemacht haben, dass ich meinen Vater zu Hause pflege. Ich bin alleinerziehende Mutter, muss mehr oder weniger für unser aller Unterhalt sorgen. Ich kann meinen schwer kranken Vater wohl kaum tagsüber alleine zu Hause lassen - er hat inzwischen PS 3, muss mehrmals täglich gefüttert und gewindelt werden.

Da ich die Pflegeeinrichtung bereits einmal gewechselt habe, bin ich noch immer etwas zögerlich, auch weil meine eigenen Kräfte mehr als zerschlissen sind. Trotzdem habe ich vor mir nach Ostern eine weitere Einrichtung anzusehen.

Ich verstehe Ihre Wut nicht ganz. Keiner hat Sie persönlich angegriffen - und Sie arbeiten offenbar in einem guten Haus, in dem demenzgerecht mit den Bewohnern umgegangen wird.

Ich kenne meinen Vater mit Neuroleptika und ohne - ich sehe, welche Funktionen zusammenbrechen, wenn er unter diesen Medikamenten steht. Vieles ist irreparabel - nicht wieder gut zu machen. Dass sowohl in dem Pflegeheim, in dem er zuerst wohnte, als auch in der WG, in der er jetzt ist, Beruhigungsmittel eingesetzt werden, wird von Seiten der Leitung gar nicht bestritten. Im Heim war es schwieriger Einblick zu gewinnen, aber in der WG ist man als Angehöriger in sehr vielen Situationen anwesend - bekommt viel mehr mit.

Das Personal weiß z.B. gar nicht, was es den alten Menschen da verabreicht. Die Medis werden in der Einsatzzentrale (an anderem Ort) zusammengestellt, das Personal erhält nur eine anonyme Box mit Namen des Patienten. "Nahrungsergänzungsmittel" sagte mir vorgestern eins der Mädchen...als ich sie fragte, was sie da verabreicht.

Ich kenne die Tabletten inzwischen sehr gut und muss z.B. selbst die Verordnung für Risperdal o.ä. beim Hausarzt besorgen. Sie mögen das einschätzen wie Sie wollen - ich bin sicher, dass bei meinem Vater massivste Verschlechterungen durch eben solche Medikamente hervorgerufen wurden.

Und wenn Sie schon mein Gewissen ansprechen - es gibt - abgesehen von den Menschen, die sich der Pflege zu Hause stellen können - sicher nur wenige Menschen, die soviel Kraft und Zeit aufwenden, um den Angehörigen vor unsachgemäßer Behandlung zu schützen, wie ich das getan habe. Anzumerken wäre, dass ich auch noch eine vom Vater geschiedene Mutter (83) habe, die ebenfalls ihr Recht fordert.

MfG
Leona
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Hallo Erbsenkugelfisch,

ich habe mich schon längere Zeit nicht mehr in diesem Forum gemeldet, weil ich eine selbst krank gewordene, schuldgefühlbeladene Angehörige bin ,die sowohl als auch erlebt hat!
Es macht mich wütend, dass Menschen wie Leona noch zusätzlich angegriffen werden, obwohl Sie in mehreren Threads, sehr differenziert ihre Situation und die des Pflegeheimes oder der jetzigen WG dargestellt hat.

Ich kenne Leona und weiss was Sie fühlt und wie aufopfernd Sie versucht hat, alles für Ihren Vater zu tun!

Ich habe meine Eltern vor 3 Jahren zu mir ins Haus genommen. Meine Mutter hat eine rasend schnell fortgeschreittende Demenz mit Pflegestufe 3/ mein Vater ( leider vor 9 Monaten verstorben) hatte Pflegestufe 2. Ich war 24 Std. für meine Eltern da und das wurde mir zum Verhängnis!
Als meine Mutter zum 15 mal ins KH kam und mir die Ärzte auf Grund meiner eigenen Erkrankung anrieten-Mutter in ein Pflegeheim zu geben-konnte ich vor Schuldgefühlen nicht mehr schlafen! Ich tat es und glauben Sie mir es hat mich fast kaput gemacht!

Meine Mutter kämpft nun seit ca. 3 Monaten ebenfalls mit dem Tod und ich bin jeden Tag an ihrer Seite!
Vor 3 Wochen fand ich meine Mutter hoch fiebernd, im Aufenthaltsraum des Heimes in dem sie heute lebt- es begann eine bewegende Debatte mit dem Pflegepersonal- soll überhaupt ein Arzt gerufen werden? Hallo???? Ich bestand auf einen Arztbesuch mit anschließendem erneuten Krankenhausaufenthalt!
Im KH erklärte mir eine ca. 25-jährige Ärztin: Sollte meine Mutter intubiert werden müssen, werden sie "verzögert" eingreifen!
Wissen sie überhaupt, was das für einen Angehörigen bedeutet????

Seit 4 Tagen ist nun meine Mutter wieder aus dem KH- sie sitzt seit 4 Tagen mit einem "ärmellosen T-Shirt" wieder im Rollstuhl und das nach einer Lungenentzündung!

Was ich Ihnen damit sagen will- es ist ein Unterschied ob sie nach 8 Std. ( keine Frage, harte Arbeit) nach Hause gehen oder ob sie 24 Std. für ihre Lieben da sind und nicht mehr schlafen können!!!!

Es geht nicht um Angehörige kontra Pflegepersonal oder Heim oder
WG, es geht auch nicht um eigesetzte Medikamente- Es geht um das
GEFÜHL und um das VERSTEHEN!!!!
Es liegt an der oberflächlichen Gesellschaft, deren es wichtig ist " Banken zu retten mit Milliarden" aber nichts übrig hat für gut ausgebildetes Pflegepersonal mit anständiger Bezahlung! Die kranken, alten Leutchen haben keine Lobby!?

Ich wünsche ihnen besinnliche Ostern!
MFG
Rosenmädchen
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Leider ist der letzte Sturz am Mittwoch doch nicht so glimpflich abgelaufen. Er hat einen Oberschenkelhalsbruch. Genau das, wovor ich solche Angst hatte. Er wurde gestern abend operiert. Der Arzt, den sie am Mittwoch gerufen hatten, hat nur eine Prellung festegestellt. Da aber die Schmerzen immer schlimmer wurden, haben sie gestern einen Notarzt gerufen und der hat ihn sofort ins KH geschickt. Dort folgten Röntgen und weil dann immer noch nicht 100% feststand ob oder ob nicht, folgte noch ein CT.Dadurch bestätigte sich eben der Verdacht und er wurde gleich operiert. Die Operation hat er recht gut überstanden. Ich hoffe nur, daß es jetzt keine Komplikationen mehr gibt. Wir haben in einer Woche Konfirmation, da kommt zu dem einen Stress noch die Aufregung und Angst um meinen Vater. Wenn es kommt, dann kommt´s dicke.Und das schlimmste ist, er kann nicht dabei sein. Wir hätten ihn sogern dabei gehabt....
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Sehr geehrte Erbsenkugelfisch (übrigens ein sehr lustiges Anonym),

bei allem Respekt muss ich Ihnen auch etwas entgegensetzen. Auch ich bin Betreuerin und Mitpflegerin meines jung erkrankten Vaters, wir wohnen alle in einem Haus. Ich bin für den medizinischen Teil zuständig, und darüber hinaus in gewisser Weise ein Sensibelchen, welches sehr genau beobachtet, quasi jede Regung, Bemerkung, Blicke, und vor allem auch kleinste Änderung. Wir haben auch schon einiges durchgemacht, und glücklicherweise geht es meinem Vater nach all den Jahren in gewisser Weise noch einigermaßen "gut". Insofern, dass er noch bei uns daheim sein kann, und wir noch viele Sachen unternehmen können und sogar viel Spaß zusammen haben. Aber würden Sie meinen Vater sehen, und vor allem in ein paar vergangenen Phasen gesehen haben, würden Sie ihn wohl komplett anders einschätzen, eben so wie die meisten und leider auch viele Ärzte und Fachpersonen. Es besteht nämlich sehr wohl die Gefahr, alles auf den dementiellen Prozess insofern zu schieben, als dass man davon ausgeht dass alles was sich verschlechtert automatisch Fähigkeiten sind die nun für immer verloren gegangen sind, als auch dass emotionale, biochemisch gesteuerte Phänomene als psychologische Folge gedeutet werden. Ich mag ja ein absoluter Laie sein, aber ich glaube hier mit Gewissheit nicht nur von und für meinem Vater sprechen zu können; Aggressionen etc. kommen in den allermeisten Fällen nicht durch einfache Frustration, sondern sind biochemisch hirngesteuert. Auch andere Folgen einer Hirnerkrankung sind sicherlich fortschreitend, aber durch Überdosierung bzw. überhaupt dem Einsatz der Medikamente beschleunigt, bzw. restliche Fähigkeiten behindert. Das muss man einfach mal festhalten, auch wenn es einfach ist bei Demenz-Erkrankungen den Patienten einfach in eine Schublade zu stecken und alles auf den Verfall zu schieben. Und Sie sollten Verständnis haben, wenn man als liebender Angehöriger bemerkt und darunter leidet, dass es anderen Personen relativ egal ist, wie es z.B. dem Papa geht, ist ja alles durch einen Arzt abgesegnet.
Ich finde es schön, wie manche Menschen sehr einfühlsam auf andere eingehen können und in ihrer Arbeit Dinge für Menschen tun, die eigentlich mit Gold bezahlt werden müssten, aber man muss auch festhalten, dass viele in ihrer Arbeit aufgehen, nicht nur Menschen die im Sozialbereich arbeiten, und auch nicht den ganzen Tag Lob ernten, im Gegenteil. Ich denke, da bekommt man bei der Arbeit "am Menschen" sogar noch mehr zurück an Bestätigung. Übrigens wurde auch mir einmal von einer Ärztin gesagt "Sie haben Ihrem Vater schon genug erspart".... das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Die kannte mich gar nicht, hat nur gemerkt, dass ich mich mit der Sache beschäftige und die verträglichste Lösung suche (sie wollte meinem Vater übrigens ein falsche Medikament geben), und konnte wohl nicht nachvollziehen, wie man sich überhaupt um einen kranken Menschen so kümmern kann. Möchte damit sagen, ich brauche kein schlechtes Gewissen haben, wir tun wirklich alles für meinen Vater, und trotzdem mache ich mir die gleichen Gedanken wie Leona und kann absolut nachfühlen. Sicherlich bereut Leona, dass sie ihren Vater nicht selber noch mehr beistehen kann, aber das ist kein Grund davon auszugehen, dass sie andere Menschen für den Verlauf der Krankheit beschuldigt. Es läuft einfach vieles schlecht, das ist Fakt, auch wenn es Pflege-Engel gibt.
Freundliche Grüße, Flieder
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Als ich gestern in sein Zimmer im Krankenhaus kam, erschrack ich total. ER lag da, mit offenem Mund. Kaum einen Regung. Er konnte nur flüstern. Das halbe Gesicht blau.( Vom letzten Sturz) Ich kann es nicht fassen, daß das mein Vater ist, der vor etwas über einem Jahr noch selbstständig alles machen konnte. Jetzt liegt er nur da und sieht aus wie ein alter Greis....Es tut so weh.... Gedanken machen sich breit..Haben wir , als er ins Heim kam einen riesen Fehler gemacht? Hätten wir dagegen kämpfen sollen? Hat das Heim und die vielen Scheiß Medikamente ihn kaputt gemacht? Würde es ihm noch besser gehen, wenn er nicht dorthin gekommen wäre? Aber ich hatte doch damals keine Kraft, gegen die Amtsrichterin zu kämpfen, Kurz vorher ist doch erst meine geliebte Schwiegerma, nach einem sehr, sehr schweren Kampf gegen den Krebs gestorben. Ich konnte einfach nicht kämpfen. Hätte ich die Kraft aufbringen müssen für ihn? Ich mache mir solche Vorwürfe...
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Hallo, ihr Lieben im Forum....ich möchte euch einfach nur mitteilen, mein lieber Mann ist am Sonnabend, den 11.04. in meinen Armen und den Armen meiner Tochter eingeschlafen.
Arielle
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Liebe Arielle..
mein allerherzlichstes Beileid.....Es tut mir so furchtbar leid. Ich schick ihnen und ihrer Tochter ein grosses Kraftpaket für schweren Stunden.
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Liebe Arielle, als ich heute morgen meinen Mann mit seinem Rollstuhl auf die Terrasse fuhr, habe ich an Sie gedacht, denn es war ja jetzt im April ein Jahr, dass Sie Ihren Mann aus dem Pflegeheim nach Hause genommen haben. Und ich machte mir meine Gedanken, wie es Ihnen wohl geht. Nun hier die Nachricht, dass Sie von ihm für immer Abschied nehmen mussten. Sie waren eine grossartige aufopfernde Frau, die in tiefer Verzeiflung sehr stark war. Ich erinnere nicht nur den Kampf gegen die Sonde, sondern auch Ihre vielen Liebesbeweise, um Ihrem Mann das Leben mit dieser Krankheit zu erleichtern. Sie haben mein tiefes Mitgefühl und sicher ist es heute auch ein gutes Gefühl für Sie, ihn bis zu seinem Ende so nahe gwesen zu sein. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass es Ihnen gelingt nach diesen schrecklichen Jahren, auch wieder die Zeiten zurückzurufen, in denen Sie mit ihm glücklich waren und schöne gemeinsame Erlebnisse hatten. Es grüsst Sie in tiefer Verbundenheit Preston
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Bitte machen Sie sich keine direkten Vorwürfe! Sie haben das beste gewollt, dass es so verläuft wollten Sie sicher nicht und können das auch nicht voraussehen, bzw. kann man auch nur das machen was man einfach noch schafft. Es tut mir furchtbar weh, das zu lesen. Darf ich Ihnen raten evtl. einen eigenen Thread aufzumachen, und vielleicht hierüber zu kommunizieren und zu beratschlagen, was machbar ist um Ihnen beistehen zu können?
Wie geht es jetzt Ihrem Vater und wie geht es weiter? Welche Diagnosen und welche Medikamente und wieviel? Welche Folgen des Sturzes und der OP?
Alles Gute, Flieder
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Liebe Arielle!
Ich bin seit langer Zeit mal wieder hier im Forum und lese gerade Deine Nachricht - mein ganz ganz herzliches Beileid! Du hast unendlich viel für Deinen Mann getan und daß er am Ende in Deinen Armen Abschied nehmen durfte, ist bei allem Leid doch etwas ganz Wunderbares!
Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft für die kommende Zeit!
Liebe Grüße,
Petra H.
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Hallo liebe Forummitglieder-innen,

leider lese ich fast nur " negative " Berichte aus den Pflegeheimen!
Es gibt jedoch auch viele " positive " Erfahrungen, die ich aus einigen
Pflegeheimen berichten kann. Deswegen werde ich in Kürze über
diese Heime berichten. Evtl. kann man einige dieser Entwicklungen
in andere Pflegeeinrichtungen transportieren.

Bis bald.
Ischwalm
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Lieber Ingo,
du hast sicher Recht - man beklagt sich natürlich eher über Missstände als dass man gute Umstände hervorhebt, denn dann ist man ja zufrieden. Trotzdem kamen hin und wieder einmal auch positive Hinweise auf Seniorenwohnanlagen oder WGs als Antwort auf die durchaus gerechtfertigten Klagen.

Deinen Gedanken, einmal aus gut geführten Einrichtungen zu berichten, finde ich sehr gut. Schöne wäre, wenn du auch Ort und Namen der Einrichtung nennen könntest, denn "eine üble Nachrede" wäre es in diesem Falle ja nicht - eher das Gegenteil. Und für alle, die auf der Suche sind, wäre das sicher eine Hilfe zur Entscheidungsfindung - vorausgesetzt man bekommt einen Platz.

Gute Häuser kenne ich auch - nur sind sie meistens belegt und nehmen nur Menschen aus der eigenen Gemeinde auf oder sie sind schlichtweg mit dem normalen Geldbeutel nicht bezahlbar. Hier nützt dann auch das bestgeführte Heim dem Betroffenen nichts.

Aber ich bin gespannt auf deinen Thread.
Alles Liebe
Leona
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Hallo an alle,
Vater ist seit 24.April im Krankenhaus - Notarzteinsatz.
Er hat eine schwere Lungenentzündung und sein Allgemeinzustand ist so schlecht, dass die Ärzte nicht wissen, ob er es schafft. Ich bin täglich in der Klinik zum Füttern, da die Schwestern das nicht alleine schaffen können, es dauert einfach unendlich lange.
Vater erhält Sauerstoff, Infusionen (Antibiotika, Flüssigkeit), hat einen Dauerkatheder.
Risperdal wird pausiert - und trotz seines schlechten Zustandes ist er nun kommunikativer, kann manchmal auf Entscheidungsfragen mit Ja oder Nein antworten oder sich mit Kopfnicken verständlich machen. Er ist kooperativer beim Füttern und Getränkeanreichen.
Er erkennt mich und seinen Enkel.

Dieses Mittel mag für manchen anderen hilfreich sein - mein Vater hätte es nie bekommen dürfen. Wenn er überlebt, werde ich mit Macht gegen eine weitere Gabe kämpfen. Die Schwestern im KKH beschreiben ihn bisher als umgänglich und sehr ruhig - keine Rede von Aggressionen oder Angstzuständen.

Ich habe bereits bei der WG-Leitung Bescheid gegeben, was zu einem Wutanfall bei der einen Leitungsperson führte - "man schieße bei ihnen niemand ab und wehe, wenn ich dergleichen irgendwo verbreiten würde...und wem es nicht passe, der könne sich ja eine andere Bleibe suchen.." No comment! - Mein Sohn sagte nur : getroffener Hund bellt.

Der Neurologe reagierte verständnisvoller und behauptete, der habe das Mittel erst seit Kurzem (???) verordnet...der Hausarzt wiederum verwies auf den Neurologen..

Ich frage mich nun, wer meinem Vater das Mittel verschrieben und verabreicht hat !?

Ich melde mich wieder.
Leona
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Liebe Leona...

das hört sich nicht gut an. Ich hoffe, daß alles wieder besser wird.

es kommt mir soviel von dem, was sie schreiben , bekannt vor. Medikamentenverordnungen werden von einem auf den anderen geschoben. Im Heim, wurde der Zustand (Agressionen und Unruhe) beschrieben. weshalb er ja auch immer wieder in die Phychatrie eingewiesen wurde. Dort , wurde er als genau gegenteilig beschrieben. Und auch das mit dem "getroffenen Hund" . Wissen die im Heim nichts mehr zu ihrer Verteidigung zu sagen, werden sie unfreundlich...Aber wir dürfen uns davon nicht ängstigen lassen. Unsere Angehörigen können sich nichtmehr allein dagegen wehren. Wir müssen stark sein, für sie.
Liebe Leona....und wir schaffen das! Auch wenn wir manchmal daran zweifeln....
Ich wünsche ihnen und ihrem Vater alles gute und halten sie die Ohren steif...Wir sind mit unseren Gedanken und guten Wünschen bei ihnen.
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Hallo Leona,
du weißt ja, wir denken hier an Dich... ich vermute Du bist immer noch sehr intensiv eingespannt, also berichte erst wenn du wieder Zeit hast.
Das mit dem Risperdal ist schon komisch, aber hast du dir nie zeigen lassen, was der Arzt verordnet? Wie schon von mir berichtet, kann ich nur jeden Tag wieder sehen, wieviel mehr mein Vater sich normalisiert seit der Reduzierung. Er hat nun schon Phasen in denen er ganz ruhig einer Fernsehsendung folgen kann, Gesprächen. Leider hat er aber trotzdem viele Einbußen in den ganzen Jahren gemacht und leider sind wir ja noch nicht ganz "draussen".
Ich glaube auch nicht, dass den meisten Pflegepersonen wie auch Ärzten bewußt ist, was sie tun, denn sie kennen eine mögliche Neuroleptika-Unverträglichkeit gar nicht. Solange niemand gleich tot umfällt wirds schon passen bzw. der Rest geht auf das Konto der Krankheit.
Euch weiterhin toi toi toi
Liebe Grüße, Flieder
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Hallo Flieder,
es tut mir sehr Leid wenn Sie bei Ihrem Angehörigen so schlechte Erfahrungen mit dem "Risperdal" gemacht haben. Ihre pauschalen Beurteilungen über Pflegepersonal erscheint mir aber deutlich deplatziert.
LG
Ischwalm
 
Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen

Nachdem sich Vater im Krankenhaus etwas stabilisiert hatte, kam heute die schlechte Nachricht: er hat sich möglicherweise mit dem Krankenhauskeim MRSA infiziert. Er liegt nun isoliert mit einem weiteren 80-jährigen Herrn, der bereits vor einigen Wochen mit dem Keim infiziert war und als geheilt galt. Meine schlaflosen Nächte werden immer länger.
Erst Mitte der Woche werde ich Gewissheit haben, so lange dauert es, bis das Laborergebnis da ist. Leona
 
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