• Dr. Frank VölkertWelche modernen Verfahren zur Anästhesie gibt es heutzutage? Verspüre ich bei einer örtlichen Betäubung Schmerzen? Was muss vor einer Vollnarkose beachtet werden? In unserem Forum Narkose & örtliche Betäubung können Sie Ihre Fragen stellen und sich dabei auch an unseren Experten, Dr. med. Frank Völkert, wenden. Er ist Facharzt für Anästhesiologie.

panische angst vor vorstehender op

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Re: Propofol

Re: Propofol

Hallo Annemarie,

nach 10 Minuten hätte man spätestens merken müssen, daß das Medikament paravenös gespritzt worden ist (siehe auch meine anderen Antworten)!
Nach Anlage einer neuen Venenkanüle, die selbstverständlich auf korrekte Lage überprüft werden muß, spricht überhaupt nichts dagegen, das Medikament erneut, dieses Mal wirklich in die Vene zu spritzen.
Eine Psychotherapie kann selbstverständlich helfen, dieses traumatisches Erlebnis zu be- und verarbeiten.
Sicherlich kann man eine Klinik verklagen. Die Falschlage einer Venenverweilkanüle gehört zu den typischen Risiken einer Venenpunktion, ob dieses nun detailiiert aufklärungspflichtig ist, würde den Rahmen und die rechtlichen Möglichkeiten des Forums sprengen. Im Falle eines Behandlungs- oder Aufklärungsfehlers kommt es in Abhängigkeit von der Situation jedoch manchmal zur sogenannten Beweislastumkehr, so daß eine Beratung bei einem Fachanwalt für Medizinrecht (gelbe Seiten, Anwaltskammer) sicherlich eine sinnvolle Maßnahme wäre. Dieser kann Ihnen alle Möglichkeiten des Rechtsweges erläutern.

Gruß F. V.
 
Re: Propofol

Re: Propofol

Herr Dr. Völkert,

danke für die Erklärungen, das ist super!
Ich verstehe nur nicht, warum ich nach gut 30 Minuten doch noch weggedämmert bin so dass man die richtige Narkose hat einleiten können. Ich weiss genau, ich habe keine weitere Spritze bekommen.
Meine kleine Tochter (8 Jahre) hat gelegentlich Blinddarmreizungen. Wenn sie mal operiert werden müsste, ich glaube, ich würde vor Angst völlig kopflos werden, nicht wegen der Operation, sondern wegen der Schmerzen. Ich finde die Aussage von meinem Anästhesisten, dass man nach der OP große Schmerzen haben muss, damit man auch merkt, dass man operiert worden ist einfach nur menschenverachtend. Denken alle Anästhesisten, dass der Patient Schmerzen haben muss, je mehr, desto besser?
Wenn ich daran denke, dass meine kleine Tochter mal so etwas durchmachen muss wie ich, dann habe ich nur noch Panik. Am besten, man geht einfach nie zum Arzt und vor allem nie ins Krankenhaus. Wenn die Ärzte nicht mal eine Kanüle richtig legen können, wie soll man da noch Vertrauen haben.
Wie oft kommt es vor, dass die Kanülen falsch gelegt werden? In 50% der Fälle oder öfter?
Auf jeden Fall noch mal vielenDank!
Corinna
 
Re: Propofol

Re: Propofol

Hallo, Herr Dr. Völkert,

ja, das ist sehr verständlich formuliert. jetzt geht mir ein Licht auf, warum ich diese Schmerzen hatte und nicht eingeschlafen bin.
Ja, man hätte mir diese Qual ersparen können, aber man wollte wohl nicht noch einmal das propofol spritzen, dann hätte man ja zugeben müssen, dass man etwas falsch gemacht hat. Ich war ja wach, und hätte alles mitbekommen. Also musste man denFehler vertuschen und hat mich dazu noch beschimpft, weil ich so geschrien habe.
Nun ja, nie wieder eine Narkose! Ich werde immer alles ohne Sedierung machen lassen.
Vielen Dank für die klaren Erklärungen.
Brinda
 
Re: Propofol

Re: Propofol

wenn ich das hier lese wird mir richtig schlecht ...
eins weis ich ich werde den Narkose arzt fragen was mir gespritzt wird sonst mach ich garnix unter narkose !!!!!!!!
Kann es evt daran liegen das es mir nach den beiden spielungen mit narkose besser ging
als nach dem Kaiserschnitt weil es evt andere einschlaf medikamente waren`?
Also wie ich das verstanden hab ist vollnarkose und teilsedierung das gleiche ?
lg
 
Re: Propofol

Re: Propofol

Hallo,
ich wundere mich immer wieder darüber das Mediziner eine Narkose , die bei vielen Menschen mit Angst verbunden ist so " Locker" sehen.
Eine Beruhigung zuvor und dann eine Narkose, die ja keine "Nachwirkungen" hat.....
Dem ist bei weitem nicht so...
Ich will hier nicht jammern oder klagen, aber ich hatte schon einige Op´s ( 5 ) mit Vollnarkose, und nur bei 1 der Op´s war alles wie es soll!
Entweder bin ich während der Op aufgewacht mit Panik ( weil ich keine Vertändigung hatte..)
oder bin mit dem Tubus im Hals auf der Liege aufgewacht und habe nach Atem gerungen...
All´das kann wie bei mir ( muss ja aber nicht..) eine Odyssee auslösen...
Panikattacken, Diffuse Ängste etc. , die auch nach schon lange abgeschlossener Behandlung dann weiterbestehen.
Es kann nicht Sinn einer Behandlung sein, hinterher einen Psychotherapeuten aufzusuchen um solche " Nachwirkungen" wieder " auszubügeln"...
Vielmehr wäre es angebracht VOR einer Op für genügend " Beruhigung" bzw. " Vor-sedierung" zu sorgen...
Ich finde es schade und für unnötig , dass Patienten nach einem Eingriff unter Ängsten leiden.
Man kann und muss schon im vorfeld für eine " Ordnungsgemäße" Einstimmung auf einen Eingriff sorgen, und das können nur die dazugehörigen Anästhesisten indem sie schon auf dem Krankenzimmer für "Beruhigung" sorgen in genügendem Maße....
Lg,
Nesty
 
Re: Propofol

Re: Propofol

Hallo Corinna,

die Aussage, daß man nach einer Op große Schmerzen haben muß, ist aus meiner Sicht, um es vorsichtig auszudrücken, völliger Unsinn. Gerade wir Narkoseärzte sollten dafür sorgen, daß ein Patient während und nach der OP gut mit Schmerzmitteln versorgt wird. Auch alle Empfehlungen und Qualitätsrichtlinien unserer Fachverbände sprechen diesbezüglich eine deutliche Sprache.
Daß eine Venenkanüle nicht eindeutig im Blutgefäß liegt, kommt schon mal vor. Prozentzahlen kann man hier nicht nennen, da Fehllagen und notwendige Mehrfachpunktionen sehr vom Venenzustand des Patienten und Erfahrungsgrad des Arztes abhängen.
Wichtig ist vielmehr, daß eine Fehllage rechtzeitig erkannt wird.

Gruß F. V.
 
Re: Propofol

Re: Propofol

Hallo,

warum ein einzelner Mensch eine bestimmte Form der Narkose zu einem gewissen Zeitpunkt besser oder schlechter verträgt, kann man in der Rückschau nicht beurteilen, da weder die genaueren Umstände noch die verwendeten Medikamente bekannt sind. Aus diesen Gründen möchte ich hierzu auch keine Spekulationen anstellen.

Unter einer "Vollnarkose" wird in der Regel eine Allgemeinanästhesie verstanden, die mit einem Einschlafmittel und anderen Medikamenten eingeleitet und mittels kontinuierlicher Medikamentengabe über eine Spritzenpumpe oder mittels Narkosegas aufrecht erhalten wird. Hierzu ist in der Regel eine künstliche Beatmung über einen Tubus oder eine Kehlkopfmaske am Narkosegerät erforderlich.
Bei der Teilsedierung wird nur ein "Einschlafmedikament" (z. B. Propofol) in verminderter Dosierung unter Erhaltung der Spontan/Eigenatmung des Patienten angewendet.

Gruß
F. V.
 
Re: panische angst vor vorstehender op

Hallo Gertrud,
ich möchte mich hierzu auch nochmal kurz melden.
Ich hatte 2 Magenspiegelungen und mein Arzt macht das grundsätzlich ohne Sedierung.
Man kann das ganz gut aushalten, tut auch nicht weh ist nur unangenehm. Aber wenn Du schön atmest und machst, was der Arzt sagt, dann ist das okay.
LG Polly
 
Re: panische angst vor vorstehender op

Hallo, Polly,

ich habe inzwischen meine Magenspiegelung ohne Sedierung machen lassen. Es war ein Klacks. Ich habe darüber in einem anderen Thread geschrieben. 'Magenspiegelung und Narkose.'

Gruß,
Gertrud
 
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