RE: Neurodermitis wegen transsexualität des Vaters
Hi,
Du hast recht. Entschuldigung.
Es ist schwer Dir zu raten, aber was soll man auch sagen, man kennt die Situation ja nur wenig. Ich habe vergleichbares erlebt und bin schließlich (zugegebenermaßen auch weil’s am einfachsten war) in den totalen Kontaktabbruch geflüchtet, weil ich erkannt habe, dass die Fordrungen nach Toleranz und Verständnis eindeutig das überstiegen, was ich zu leisten bereit war. Es muss auch erlaubt sein mal zu hinterfragen: wozu? was habe ich denn davon, außer dass ich ein tol(l)eranter Mensch bin? Was die Toleranz anbelangt: die ist zwar häufig eingefordert, sie selbst zu gewähren aber ist dann schwer....siehe letzten Eintrag von Petronius. Oft bedeutet eingeforderte Toleranz doch in Wahrheit nichts weniger als ein Durchsetzen der eigenen Forderungen im vollen Umfang.
Ich glaube nicht, dass Du ein Toleranzproblem hast, Intoleranz spricht nicht aus Deinem Eingangstext. Vielmehr ist es die verständliche Sorge um Deinen Kleinen. Und wahrscheinlich der im Raum stehende Vorwurf, Du seiest intolerant, wenn Du den Vater ausgrenzt. Kann ich nicht finden, den Du handelst für den Kleinen, der ist von Natur aus (wie alle Kinder) tolerant. Aber hier geht es darum, dass er nicht weiß, was das alles soll! Er leidet! Tolerant und verantwortungsvoll wäre vom Vater sicherlich die Einsicht, dass er seine speziellen Bedürfnisse (sein neues Ich zu leben), zumindest in Anwesenheit des Sohnes solange zurückstellen sollte, bis dieser überhaupt versteht, was passiert. Ich meine Dein Sohn sollte zumindest die Chance bekommen, das Geschehen zu verarbeiten. Dies ist nicht der Fall, wenn er das Tempo vorgegeben bekommt und an der Entwicklung keinen Einfluss nehmen kann. Damit wären wir wieder bei meiner anfänglich geäußerten Meinung: Ich würde mein Kind vor dem schützen, was ihn krank macht. Ein Kompromiss wäre vielleicht die Möglichkeit zumindest genau kontrollieren zu können, wie weit Deinem Kind da zugesetzt wird. Vielleicht also von Dir moderierte (um nicht zu sagen „bewachte“) Treffen des Sohnes mit seiner Frau Vater.
Denk auch mal ein Stück weit daran, inwieweit vielleicht die gesamte Entwicklung Deines Sohnes beeinflusst werden kann, wenn er nicht die Chance hat, alle Eindrücke zu verstehen und zu sortieren. Was für ein Bild soll er denn so entwickeln? Hauptsache anders, weil das ja tolerant ist? Toleranz ist gut und schön, aber genau an diesem Punkt fragt sich doch wie weit man gehen soll. Kinder brauchen sicher Mami und Papi, aber noch braucht es auch Mami und Papi um Kinder zu zeugen, aller Toleranz Trotz. Das ist (nun mal) ein Stück Normalität, auch diese zu erkennen, sollte Dein Sohn die Chance erhalten. Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe Du schaffst es. Hol Dir (echte) Hilfe, nicht so etwas wie hier im Forum, nutze doch ein Beratungsangebot einer Kirche oder Müttergruppe.