• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Masturbation und innere Unruhe/Ängste

TEST TEST TEST 123

lathian

New member
Hallo liebe Community,

vor nun mehr als einem Jahr hatte ich bereits in einem anderen Themenbereich über eine Angst-/Panikstörung geschrieben, die sich Ende des letzten Jahres plötzlich entwickelt hat. Seit Beginn diesen Jahres befinde ich mich in professioneller therapeutischer Behandlung, die zum Großteil auch Wirkung gezeigt hat. Allerdings gibt es immer wieder mir völlig unerklärbare Ausbrüche von innerer Unruhe und verstärkter Angst, auch in Situationen, in denen es eigentlich keinen Grund dafür gibt. Nun habe ich das über einen längerer Zeitraum noch einmal beobachtet und konnte irgendwie einen Zusammenhang zur Masturbation herstellen.

Mir ist aufgefallen, dass ich mich nach dem Masturbieren oftmals unruhig fühle, was sogar bis mind. einen Tag danach anhält. Das merke ich dann oftmals an Symptomen wie Kloß im Hals, Schwindel, Würgereiz und kreisenden Gedanken (welche sich in mehr oder weniger stressigen Situationen noch verstärken). Nachdem ich nun mehrere Tage mit dem Masturbieren pausiert habe, konnte ich feststellen, wie ich mich Tag für Tag plötzlich wieder viel entspannter und gelassener fühlte. (Nach richtigem Sex fühle ich mich übrigens immer entspannt).
Masturbieren tue ich nun bereits seit über 15 Jahren (ich selbst bin 25). Im Laufe dieser Jahre hatte sich das zu einer täglichen Gewohnheit vor dem Schlafengehen entwickelt, selbst dann, wenn nicht immer Lust vorhanden war.

In diversen englischsprachigen Foren konnte ich auch einige Beiträge von Personen ausfindig machen, die über den gleichen Zusammenhang berichten.
Lässt sich in irgendeiner Weise - vlt. mit der Hormonausschüttung beim Orgasmus - irgendeine Verbindung zu innerer Unruhe und/oder Ängsten herstellen?


Viele Grüße
lathian
 
Was sagt dein Therapeut dazu? Er ist Profi, kennt dich glaub besser, sollte da eher Zusammenhänge erkennen, denn irgendwas arbeitet anscheinend in dir, muss/will raus...

Wenn du Masturbation sein lässt, oder zurückfährst, nicht mehr als tägliche Pflichtübung ansiehst, nur noch machst, wenn du auch richtig Lust dazu verspürst (dann auch ohne Pornos, sind die überhaupt Thema, täglich?)?
 
Während der Masturbation werden adrenalinartige Substanzen ausgeschüttet (darum werden ja Puls und Atmung schneller und di eHaut rötet sich). Das mag die innere Unruhe verstärken.

LG, Dr. Höllering
 
Mein Therapeut konnte dazu noch keine genaue Erklärung oder Ursache in Betracht ziehen.
Pornos konsumiere ich nicht, die Fantasien entstehen alle im Kopf. Definitiv werde ich aber die Häufigkeit deutlich zurückschrauben, denn selbst nach 5 Tagen Pause war noch keine richtige Lust vorhanden.

Danke, Dr. Höllering, für die Information!
 
Hast du Angst vor Dingen die außerhalb deiner Kontrolle sind?
Beim Masturbieren sind so ziemlich alle Körperfunktionen außerhalb der bewussten Kontrolle, besonders Blutdruck, Herzschlag usw.
Wenn du das besonders intensiv wahrnimmst, aber eben keine Kontrolle hast, dann kann es zu Nervosität oder gar Angst kommen.
 
Adrenalinartige Substanzen, Dinge außerhalb der Kontrolle...ist doch nicht nur bei der Masturbation, sondern auch bei richtigem Sex so? Aber bei richtigem Sex gibt es keine Probleme, wenn ich richtig verstand?
 
Normalerweise hab ich damit eig. kein Problem, wenn sich dabei der Herzschlag/Blutdruck erhöht, da ich damit im Vorfeld auch rechne. Aber vlt. gibt es unterbewusst eine Angstreaktion darauf. Ich weiß noch, wie ich vor ca. 2 Jahren das erste Mal eine richtig intensive Panikattacke direkt nach der Masturbation bekam und aufgrund der starken Symptome sogar den Notdienst kontaktierte. Gefunden hat man natürlich nichts - alle Werte waren unauffällig, abgesehen vom (leicht) erhöhten Blutdruck. Mit der Masturbation habe ich das damals auch noch nicht in Verbindung gebracht.

Ich vermute mal, dass beim richtigen Sex die körperliche Aktivität und auch die Ablenkung durch den Partner tatsächlich eine Rolle spielen könnten. Danach fühle ich mich eigentlich immer total entspannt und sogar müde. Komischerweise bin ich aber nach (anderen) sportlichen Aktivitäten, wie z. B. auf dem Ergometer fahren, alles andere als müde, sondern auch wie bei der Masturbation mit innerer Unruhe.
 
Irgendwas läuft da schräg, irgendwo unterbewusst, beim Partnersex alles ok und im Solobetrieb geht es daneben...aber so was von...

Wie ist dein Verhältnis zu Sexualität, bzw. wie wurde es geprägt, wie standen deine Eltern dazu, wie haben sie dich aufgeklärt, wie alt warst du, wie wurdest du geprägt von deinem Umfeld, auch vor der Pubertät? War dein Umfeld da, offen oder eher kirchlich prüde? Hat man dir gesagt Masturbation ist gut und wichtig, oder schädlich und Pfui?
 
Also Probleme mit der Sexualität gab es nie. Ich hatte nur mal eine kurze Phase, in der es mir schwer fiel, meine Homosexualität zu akzeptieren, allerdings hatte mir die ganze Familie schon vor dem Outing immer wieder vermittelt, dass es überhaupt kein Problem sei. Ich selbst war nur aufgrund einiger gesellschaftlicher Meinungen immer etwas eingeschüchtert, hatte aber trotzdem diesbzgl. nie Streit oder Probleme mit anderen Mitmenschen.
Masturbation an sich wurde nie thematisiert.

Mich wundert es nur, dass sich diese Symptome erst im letzten Jahr so entwickelt haben. Ich meine, nach über 15 Jahren regelmäßiger Masturbation, kann sich doch nach so langer Zeit nichts plötzlich drastisch verändern, oder? Eventuell schlummert auch noch irgendeine negative Sache im Unterbewusstsein, die durch die Masturbation nur aktiviert bzw. verstärkt wird. Immerhin war das letzte Jahr aufgrund meiner Bachelorarbeit und einiger Prüfungen nervlich ziehmlich aufreibend - vor Allem auch geprägt durch Versagensängste.
 
Körperliche Ursache kann man glaub ausschließen, Partnersex ist ja immer gut und entspannend, nur Masturbation.

Irgendwas hat sich da verselbständigt...die Probleme kamen also mit dem ganzen Paket was du zu tragen hast/hattest (Panik, Angst, Versagensängste, Prüfungsstress, Bachelor)?

Hast du in der Zeit Masturbation auch zur Entspannung von diesen Stressfaktoren benutzt?

Wie stand es zu der Zeit mit Partnersex, eher weniger, da eh keine Zeit, Stress?

Vielleicht mal das ganze durchbrechen/unterbrechen, Masturbation sein lassen, sich was schnuckliges fürs Bett suchen ,und sich nur noch da austoben;)? Aber ohne das es da zum Stress kommt...
 
Ich war immer der Meinung Mastrubation entspannt eher, naja ...:-)

Das dachte ich ja auch immer, aber aus irgendeinem Grund hat sich das im Laufe der letzten Jahre wohl gewandelt. Vor allem während der stressigen Prüfungszeit hab ich das als häufiges Mittel zur Entspannung eingesetzt, wobei dieser Effekt nie wirklich eintrat. Partnersex gabs in diesem Zeitraum eig. gar nicht.

Ich werd einfach mal die Häufigkeit reduzieren und mehr auf mein Lustgefühl höhren, anstatt es unter einem gewissen Zwang täglich zu machen. Könnt ihr mir vlt. trotzdem noch sagen, wie ernst man so einen Artikel wie diesen hier nehmen kann?: http://www.2knowmyself.com/Why_masturbation_lowers_your_self_esteem_and_kills_your_self_confidence
 
Vielleicht ist da der Knoten, du hast Masturbation eher zur Ablenkung von was, als sie für den Lustgewinn benutzt? Die Entspannung trat nie wirklich ein, aber trotzdem hast du es immer wieder versucht, schon eher zwanghaft als aus wirklichem Lustgefühl, verlangen nach Sex?

Wie gesagt, Masturbation vielleicht ganz sein lassen...und auf Partnersex beschränken...

Der Artikel...mein Englisch ist zu schlecht...aber was ich verstand...halt ich für falsch...

Masturbation ist gut und wichtig...aber bewusst, und nicht als Mittel zum Zweck missbrauchen, um sich von was abzulenken, nur zur Triebabfuhr...
 
Dazu fällt mir der Begriff Konditionierung ein.
Welche ein Lernprozess ist, oder auch Gewöhnung, beides kann man mit Geduld umpolen.
 
Dazu fällt mir der Begriff Konditionierung ein.
Welche ein Lernprozess ist, oder auch Gewöhnung, beides kann man mit Geduld umpolen.

Genau. Und was man sich da angewöhnt und angelernt hat, hat sich unterbewusst verselbständigt, automatisiert. Das muss man wieder aufdröseln, bewusst und mit Geduld anfangen wieder umzupolen, bis sich das neue, gewollte verselbständigt und automatisiert. Quasi ein Softwareproblem.
 
Noch was...Masturbation ist gut und wichtig...aber OHNE Pornos...auch diese visuelle Stimulation kann man sich angewöhnen, kann sich verselbständigen, genauso wie zu hartes Masturbieren...
 
Das dachte ich ja auch immer, aber aus irgendeinem Grund hat sich das im Laufe der letzten Jahre wohl gewandelt. Vor allem während der stressigen Prüfungszeit hab ich das als häufiges Mittel zur Entspannung eingesetzt, wobei dieser Effekt nie wirklich eintrat. Partnersex gabs in diesem Zeitraum eig. gar nicht.

Ich werd einfach mal die Häufigkeit reduzieren und mehr auf mein Lustgefühl höhren, anstatt es unter einem gewissen Zwang täglich zu machen. Könnt ihr mir vlt. trotzdem noch sagen, wie ernst man so einen Artikel wie diesen hier nehmen kann?: http://www.2knowmyself.com/Why_mastu...elf_confidence

Soweit ich das beurteilen kann, sieht der Artikel ok aus, also die Erklärung über die Dopaminausschüttung. Daraus entsteht eine Abhängigkeit nach immer mehr. Gleichzeitig wirkt der Suchtstoff (hier Masturbation) nicht mehr gut und zwischendurch folgen depressive Phasen, weil das Dopaminniveau allgemein schwächer wird. Das ist bei allen Drogen so.
Und deine Absicht, die Häufigkeit der Masturbation zu verringern, ist dann wohl in Ordnung.
Aber das führt auch zu Entzugserscheinungen.

Besser Auskunft darüber kann dir Dr. Riecke im Stressforum geben und was man ausser Reduzierung der "Droge" noch tun kann, damit es einem wieder besser geht.
 
Back
Top