• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

kinderkram – oder nicht?

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Petronius

Guest
andras hat kürzlich vom natürlichen kinderwunsch einer frau gesprochen, und im freundeskreis erlebe ich gerade, welche verzweiflung geradezu eine frau befällt, die sich ein kind wünscht und keins bekommen kann. lohnt sich also, da mal nachzufragen

evolutionsbiologisch betrachtet, hat sex nur einen sinn: (im gegensatz zur ungeschlechtlichen fortpflanzung) bei der reproduktion den genpool etwas durchzurühren, um damit eben der evolutionären entwicklung erst vielfältige chancen zu bieten (nur deshalb haben wir männer überhaupt eine daseinsberechtigung)

für uns männer ist die aufgabe mit der zeugung auch schon erledigt. für die frauen fängt es mit der empfängnis erst an – mit schwangerschaft und geburt schließen sich phasen an, die als sehr einschneidend erlebt werden, meistens positiv (über schwangerschaft kann ich nichts sagen, aber geburten waren sogar für mich unbeteiligten ein sensationelles emotionales erlebnis). schon deshalb denke ich, dass es als teil der weiblichen sexualität betrachtet werden muß, ein kind zu bekommen (bekommen zu können)

was umgekehrt heißt: eine frau, die keine kinder bekommen kann, empfindet sich als (in sexueller hinsicht) unvollkommen. wenn ich mir ansehe, welche mühen und (ja, ich seh das so) erniedrigungen eine frau mit unerfülltem kinderwunsch bereit ist, auf sich zu nehmen, dann kann ich nicht glauben, dass dies nur der gesellschaftlichen erwartungshaltung geschuldet ist, die frauen eben am liebsten als mütter definiert

was ich also wissen möchte: wie sehen frauen das mit dem kinderwunsch bzw. –kriegen? fühlt ihr euch als nicht-mütter so unvollkommen bzw. würdet ihr euch so fühlen, wie ich das als these formuliert habe ? (ich spreche jetzt natürlich nicht die siebzehnjährigen an ;-) ist das bewußtsein, leben spenden zu können, ein integraler, ja wesentlicher bestandteil eurer sexualität? oder einfach eine selbstverständlichkeit, und nicht weiter des nachdenkens wert?

auf stellungnahmen freut sich

der immer wissbegierige arbiter
 
RE: kinderkram – oder nicht?

Schwierig, schwierig...Ich denke schon, dass es im Leben einer Frau ganz plötzlich der Wunsch nach Kinder entsehen kann. Nun denn, wenn es klappt, kein Problem, dann geht es sozusagen einfach mal auf los geht los und schon kommt das Baby!

Ich bin sehr problemlos Mutter geworden, habe aber in meinem Bekanntenkreis natürlich Freundinnen, denen das verwehrt blieb. Ja, das ist wirlich ein riesengrosses Problem für diese Frauen. Ich sag es mal so leicht dahin, ich denke nicht, dass es für mich letztendlich ein Problem gewesen wäre... (aber ich kann's ja letztendlich nicht wirklich nachvollziehen)!

Was mich allerdings ein bisserl an deiner Frage stört? Weisst du, dass in über 50% der Fälle einer kinderlosen Ehe, der Mann "das Uebel" ist? Nicht die Frau ist unfruchtbar, sondern der Mann produziert zu wenige agile Spermien...

Nun weiss ich natürlich nicht so genau, wie die Empfindungen bezüglich Kinderkriegen beim Mann sind (bin ja keiner...), aber das ist ganz schön happig für die Frau... Sie könnte ja, aber der Ehemann ist unfruchtbar.

Und dann eben, wie man es deinem Posting entnehmen kann - jeder schliesst darauf (ganz selbstverständlich natürlich) dass sie keine Kids bekommen kann! Keiner fragt nach - es ist einfach so! Die Frau ist "natürlicherweise" schuld!

Ich habe 4 Fälle von Ehen in meiner Bekanntschaft, die kinderlos sind. Bei allen vieren liegt's am Mann! Den umgekehrten Fall kenne ich gerade ein einziges Mal... Die Frau (eine Tante von mir) ist heute aber fast 60 Jahre alt und hatte durch viele "unbehandelte" Eileiterentzündungen das Pech, das die Dinger irgendwann nicht mehr durchgängig waren. Mit der damals bekannten "Medizin" war das Problem nicht lösbar...

Nun also, kehren wir die Frage um, oder? Wie ist das denn für einen Mann, wenn er dann erfährt, das er letztendlich der schuldige ist? Seiner Frau keine Kinder machen kann?

Die ebenfalls neugierige Kyria...
 
RE: kinderkram – oder nicht?

Ich habe es von meinen bekannten Frauen mitgekriegt wie schnell der Kinderwunsch da sein kann: Innerhalb ein paar Wochen von "nie Kinder haben wollen" bis "ich will Kinder haben". Leider habe ich auch Trennungen beobachtet, aus genau diesem Grund, weil er keine Kinder wollte. Männer sollten sich bewusst sein, dass sehr schnell der Kinderwunsch da sein kann. Ich glaube sogar, es wird auch durch Freundinnen die gerade ein Kind bekommen haben ausgelöst.

Aber Männer wolle ja meistens irgendwann auch Papa werden. Heute sprach ein Freund von mir, dass es ihm ganz recht wäre, wenn seine Frau doch mal schwanger werden würde...
Und ich hätte (was ich früher vermieden habe) nichts dagegen gehabt, wenn meine Freundin ihre Tage nicht bekommen hätte...
 
RE: kinderkram – oder nicht?

hallo kyria,

ich wollte damit keineswegs andeuten, die "schuld" (eigentlich kein wirklich passender begriff) für kinderlosigkeit läge immer bei der frau

ich kann jetzt nur das beispiel aus meinem freundeskreis heranziehen: er (an der bisherigen kinderlosigkeit nicht "unschuldig") könnte sich z.b. eine adoption vorstellen, würde aber auch kinderlosigkeit akzeptieren

sie leidet wie ein tier darunter, (von diesem mann) kein kind bekommen zu können

obwohl sie überhaupt nichts "dafür kann"
 
RE: kinderkram – oder nicht?

Das als Nicht-Mutter unvollkommen sein, trifft es nicht ganz, denke ich. Es gibt einen großen emotionalen Unterschied zwischen Nicht-Können und (noch) Nicht-Wollen. Für mich hatte es schon massive emotionale Auswirkungen, daß mir ein Eierstock entfernt wurde - und so ein Eingriff ändert nichts wesentliches an der Fruchtbarkeit.

Ja, ich denke schon, daß Leben spenden zu können als potentielle Möglichkeit ein wesentlicher Bestandteil der eigenen Geschlechtlichkeit ist. Nicht unbedingt der Zwischengeschlechtlichkeit, auf mein Sexualleben gab es keine großen Auswirkungen.
 
RE: kinderkram – oder nicht?

wenn ich frauen um etwas gluehend beneide, dann darum, kinder bekommen zu koennen (und darum, dass sie so schoen sind).

meine frau hat jahrelang gelitten wie ein hund. alle 28 tage stille verzweiflung, traenen. dann neuer versuch, neue zage hoffnung und anschliessend wieder die tiefe enttaeuschung.

an wem es lag, war nicht feststellbar. haette es an mir gelegen, ich wuerde alles getan haben, dass meine frau von einem anderen schwanger geworden waere.
 
Tiefenpsychologik

Tiefenpsychologik

wenn wir anerkennen, daß der mensch vom affen und somit vom tiere abstamme und somit zumindest seiner anlage nach ein instinkt behaftetes vernunftwesen ist, dann lässt sich im fortpflanzungstrieb der urinstinkt zu überleben feststellen.

da für sterbliche wesen nur die reproduktion des eigenen erbmaterials zu "ewigem" leben gereicht, definiert sich unterbewußt der wert der eigenen existenz letztlich über die fähigkeit dem eigenen erbmaterial ein "neues" leben zu schenken, i.e. kinder zu zeugen und zu gebären.

beim manne manifestiert sich dies in der immensen aufmerksamkeit, die der potenz und der ejakulation anheimfällt. der orgasmus und damit ohne spezielles training untrennbar verbunden die ejakulation sind von ultimativer bedeutung für das selbstwertgefühl des mannes. das erklärt auch, warum männer i.d.R. sehr häufig onanieren und sex ohne orgasmus als unbefriedigend empfinden.

bei der frau verhält sich dies anders. ihre reproduktionsfähigkeit definiert sich über die fähigkeit, zu empfangen und zu gebären. der orgasmus spielt eine lediglich unterstützende rolle bei der empfängnis. er ist eher als "geschenk der evolution", oder, wie ich zu sagen bevorzuge, "geschenk gottes(tm)" an die frau zu betrachten schließlich ist die frau das einzige weibliche lebewesen, daß überhaupt in der lage ist, orgasmen zu erleben. (exkurs: gott gab der frau den orgasmus, in einer form, die den männern (bis auf wenigen wahren künstlern) auf ewig vorenthalten bleiben wird, als entschädigung für die miese rolle, die sie in seinem plan damals in eden spielen musste...).

das erklärt, warum viele frauen glaubhaft berichten, es sei ihnen nicht unbedingt wichtig, immer zu kommen - undenkbar für einen mann. das erklärt auch, warum die libido der frau relativ eng mit ihrem zyklus verknüpft ist, ihr lustverlangen körperlich bedingten schwankungen unterworfen ist.

wenn ein mann seine potenz verliert, verliert er zunächst einmal einen großen teil seines selbstwertgefühls.

wenn eine frau keine kinder empfangen oder gebären kann (z.B. auch nach einer totaloperation), stürzt sie das ebenso in eine tiefe sinn- und lebenskrise.

...äh, wie war die frage nochmal?

verfluchtes kraut aber auch...

jedenfalls: seit ich selber vater bin hat sich das repertoire der sexuellen phantasien um eine sehr schöne erweitert: mit seiner partnerin zu schlafen und sich vorzustellen, ein gemeinsames kind zu zeugen, noch mehr so wunderbares leben zu erschaffen :-) (wenn nur die finanziellen möglichkeiten andere wären :-( und wär im moment vielleicht auch noch was früh ;-) )

wie auch immer,

LG

OD
 
RE: kinderkram – oder nicht?

in meinem bekanntenkreis sind etliche frauen, die sich über jahre hormontherapien und ähnlichem ausgesetzt haben (vermute ich richtig, dass dann die unfruchtbarkeit bei den frauen liegt?). sie haben unendlich große anstrengungen unternommen, um eigene kinder zu bekommen (die ergebnisse sind heute 2-4 Kinder auf einen schlag *urgh*). aus der leidensfähigkeit und dem ungebrochenem willen schliesse ich, dass deine vermutung zutrifft.

ich habe mal einen bericht im tv gesehen, nachdem die zeugungsunfähigkeit sowohl bei mensch als auch bei tier zur zeit ansteigt. die ursache, welche genannt wurde, wird eventuell gerade für dich interessant sein: der phänomenale anstieg an östrogenähnlich aufgebauten verbindungen, wohl hauptsächlich in plastik vorhanden (keine ahnung, ob das stimmt, ich habe das einfach als wahr angenommen). diese werden wohl vom körper als östrogene aufgenommen, wirken natürlich nicht, aber unterdrücken die eigene produktion. aus dem tierreich wurden zwei beispiele genannt, wo dadurch schon ganze populationen bedroht sind: krokodile (oder aligatoren, egal ;-) ) in den everglades und ein bestimmter fluss in englang, wo eine schiess-mich-tot-ich-weiss-es-nicht-mehr-fischart nahezu nicht mehr in der lage ist, sich zu vermehren.

seitdem kauf ich nur noch getränkeflaschen aus glas und habe tupper verbannt :-) - nein, neben kindern brauchen frauen auch tupperware ;-).

einen schönen morgen an alle!
 
RE: kinderkram – oder nicht?

Sehr schwieriges Thema denke ich. In meinem Bekanntenkreis gibt es ein Paar, die sich ein Kind wünschen, es aber nicht klappt, da die Frau keine krankheitsbedingt keine Eileiter mehr hat. Auch mehrere Versuche der künstlichen Befruchtung schlugen fehl. Der mann hat sich damit abgefunden, er liebt seine Frau auch so sehr. Die Frau allerdings ist psychisch ziemlich am Ende, hat ihm sogar vorgeschlagen, sich eine andere Frau zu suchen, die Fruchtbar wäre. Der Mann weiss nicht, wie er seiner Frau beweisen soll, dass er sie um ihrer selbst liebt. Ziemlich verfahrene Situation. Ich denke schon (wenn ein sehr intensiver Kinderwunsch da ist), dass eine Frau sich "unvollkommen" fühlen kann. Leider sind wir Menschen so konzipiert, dass wir uns zu sehr in Dinge hineinsteigern, speziell, wenn sie unerreichbar sind. Einerseits kann ich es verstehen, andererseits gibt es noch so viele andere schöne Seiten des Lebens, auch ohne Kind. Ich habe übrigens übermorgen meinen (gutüberlegten)Sterilisationstermin und bin mir zu 100% sicher, dass ich mich hinterher auch noch als vollkommene Frau sehen und fühlen werde.

luli
 
tu es nicht!

tu es nicht!

Tu es nicht!! Ich kenne eine die totunglücklich darüber ist weil sie sich sterilisieren lassen hat. Die Ehe ging nämlich in die Brüche und ihr Traum Mann ihres Lebens den sie jetzt erst gefunden hat will Kinder, weil er noch keine hat. Sie könnte sich heute dafür in den Arsch beissen...

Endgültige Dinge sollte man sich hunderttausendmal überlegen.
 
ich tu es doch..

ich tu es doch..

..weil ich aus medizinischen Gründen kein Kind mehr bekommen darf. That`s life!

luli
 
RE: ich tu es doch..

RE: ich tu es doch..

das ist was anderes... da kannst du nichts dafür. Aber schade ist es trotzdem... finde ich.
 
RE: ich tu es doch..

RE: ich tu es doch..

"Aber schade ist es trotzdem... "

nicht grundsätzlich

ja, wenn eigentlich noch weiterer kinderwunsch besteht - dann sicher

es gibt aber menschen, die in sachen kinder ihre lebensplanung bereits abgeschlossen haben. sterilisation macht da schon einiges bequemer - weder meine freundin noch ich bereuen es
 
biologische Uhr

biologische Uhr

Hi Petronius,
ich habe beobachtet, dass kinderlose Frauen Ende 30 irgendwie grantig werden, wenn ihre biologische Uhr immer lauter tickt und sie irgendwie nie Zeit für ein Kind hatten. So eine Chefin hat mich mal dazu gebracht, den Job zu wechseln.

Und ich kenne Paare, die sich wirklich alles antun, um mit Hilfe der Medizin doch noch eigenen Nachwuchs zu kriegen.

Aus dem Bauch raus sage ich, dass ich mit Unfruchtbarkeit hätte leben können, dass Kinder nicht das allein seeligmachende sind - aber ich kann es nicht beurteilen, ich habe zwei, die ich natürlich nie mehr hergeben möchte.

Tacu
 
ja, aber

ja, aber

Ja, wenn ihr auch zusammenbleibt und euch einig bleibt ist es kein Problem.

Aber im anderen Fall den ich beschrieben habe, hat sie erst spät die Liebe ihres Lebens kennengelernt. Sie war vorher zweimal verheiratet und hat schon zwei erwachsene Töchter. Das Problem das sie jetzt hat, ist, er will eigene Kinder.
Früher oder später wird er sie verlassen sowie eine andere vorbeikommt die ihm Kinder schenken kann.
 
RE: ja, aber

RE: ja, aber

...dann ist's auch nicht die liebe ihres lebens!

oh mann, vermisse stiepel in solchen momenten, sie hat sich anscheinend wohl für immer verabschiedet, wüsste zu gern warum...

LG

Opus Dei
 
RE: ja, aber

RE: ja, aber

Doch, ist die Liebe ihres Lebens. Aber nicht so richtig für ihn... und keine Kinder haben zu können macht es ja noch schwerer.

Genau, wo ist Stiepel eigentlich?
 
hast mich missverstanden

hast mich missverstanden

die liebe ihres lebens würde sie auch deswegen nicht verlassen. sie kann es nicht sein.

nur eine weitere verwechslung von abhängigkeiten mit liebe...

letztlich jedoch werden wir erst im sterbebett wissen, ob jemand die liebe seines lebens war, nicht wahr?

geruhsame nacht :-)

OD
 
stiepel

stiepel

vergnügt sich gerade mit ihrem mann

der scheint des öfteren flügge zu sein und dann für längere zeit nach hause zu kommen
 
RE: stiepel

RE: stiepel

..dann viel spaß von dieser stelle *g*

bist du sicher? ich meine: weißt du mehr als wir?


OD
 
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