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RE: Ich will ständig – sie nur wöchentli
RE: Ich will ständig – sie nur wöchentli
hi timm.
das ist ein ganz schwieriges feld.
pauschale ansagen wie von vice bringen`s da jedenfalls nicht. (wer sagt denn, daß fünf mal die woche und dreimal am sonntag glückseligkeit für jedermann bedeuten - man kann sonntags auch durchaus andere und nicht mal unspaßige sachen machen, wenn man das nötige hirnpotential zum denken hat, natürlich. sorry vice, aber wenn dir jeden tag nix anderes einfällt, als sex zu haben und du dich, wenn ein tag fehlt, ziemlich bald von deiner partnerin trennst, dann geht mir so ein pauschalurteil etwas leicht von den lippen... belehrte mich bitte eines bessern. nix für ungut, was im übrigen nicht heißt, daß man ein unerfülltes sexleben hat - vielleicht ja aber geht qualität über quantität. und wenn "er" immer nur schnell einen wegstecken will, wäre mir das der qualität zu wenig).
wir hatten das problem auch und haben es ansatzweise noch. ich hatte mit einem libidoverlust zu kämpfen (ein, dann zwei kleine kinder, arbeit, familiäres usw.) ich hatte einfach keine kraft, geschwige denn lust dazu.
hier hat vor allem geholfen, daß mein mann mich oftmals "überredet" hat. natürlich im übertragenen. er hat dann das letzte abend geschirr gespült und ich durfte mich schon mal aufs sofa hauen. hat mir bespielsweise noch einen tee gemacht, sich dazugesetzt und mich sanft gekrault. ich hab mich entspannt, mich kraulen lassen, zurückgekrault, mich wohlgefühlt und so ergab/ergibt eins das andere. und wenn wir dann erst mal dabei waren... klingt jetzt alles ganz technisch, die abläufe waren natürlich nicht geplant (so, jetzt spülen, dann zwei minuten kraulen, wenn sie zurückkrault an den po fassen usw.) sondern liefen sozusagen nebenbei einfach ab.
wir haben gemerkt, daß ich einfach ein wenig was brauchte um in eine intime stimmung zu kommen. das ist natürlich kein wilder sex wie vice es sich wünscht und von seinen nachbarn ausgeübt wird. es ist eher kuschelsex und wird nur manchmal etwas "deftiger". aber wir haben gelernt eben genau diese art der zweisamkeit, einfach das einander spüren, auch zu genießen. ich rede hier nicht von "auf-romatik-trimmen" oder so was. also ich brauche keine 100 kerzen oder rosenblätter. einfach eine stimmungsveränderung oder pegel-senkung. wenn ich ein paar minuten auf dem sofa liege oder kuschle oder die kids von meinem mann in bett beordert werden und ich ein wenig relaxen kann, reicht das oft schon.
wenn ich keine körperlichkeit mochte, hab ich oft mit handbetrieb bei meinem mann nachgeholfen. das machen wir sozusagen "ganz entspannt nebenbei". liegen einfach nebeneinander - ich muß "mich nicht als ganzen körper" dazutun, sondern einfach nur "ihn" verwöhnen. mein mann genießt das mittlerweile immens, weil er sich nicht um mich kümmern muß, aber trotzdem eine sexuelle zweisamkeit genießen kann und - auch wenn es jetzt sehr unemotional klingt - entspannung verschafft bekommt und sich völlig hingeben kann. mir dagegen bringt z.b. so ein handbetrieb von seiner seite aus nicht so viel - wenn zweier-sex, dann will ich ihn in mir spüren. also wenn er mich zum orgasmus rubbelt - ist das für mich nicht sehr intensiv, das mach ich dann lieber selber ;-)) (rein persönliches empfinden)
ein wenig geht natürlich auch mein mann auf mich zu - mal kann er mich auch zu gar nix "überreden" (ich meine dieses überreden eben nicht negativ im sinne, daß ich etwas tun soll, was ich nicht will, sondern im sinne von "ein bißchen nachhelfen, lust wecken", denn wenn ich dann mal dabei bin, dann genieße ich es in vollen zügen, nur der anfang ist eben manchmal aus dem alltag heraus nicht so einfach).
es ist natürlich nicht so, daß es gar kein thema mehr ist. unterschiedlich ausgeprägte libiden (wie ist die mehrzahl von libido?) sind schwierig, weil es um eine körperlichkeit und einen gewissen teil der seele geht. das ist auf dauer nicht so einfach wie: "ach du magst lieber strandurlaub und ich will lieber bergwandern". aber wir haben wie oben beschrieben, versucht, ein wenig aufeinander zuzugehen.
so daß es momentan kein größeres thema ist, als andere alltägliche problembewältigungen oder meinungsunterschiede.
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