Tomedo :
Danke.
Ich bin gestern das erste Mal seit zweieinhalb Wochen wieder gelaufen, 5km, und hab trotz der Lauf-Pause die zweitbeste Zeit auf 5km aufgestellt... geht also

Allerdings hab ich auf die letzten zwei Kilometer die rechte Hüfte langsam gespürt, und die macht sich auch heute leicht bemerkbar.
Nen vernünftigen Untergrund hab ich leider nirgends in fußläufiger Nähe, auch keinen Park oder so. Alles mind. 3-4km entfernt, oder noch weiter. Und: Ich brauch immer mal wieder ein bißchen Abwechslung beim Laufen. Ich bin kein Aschenbahndreher, der 3, 5 oder 10km in mehreren Dutzend Runden um den Platz drehen kann - das stellt meinen Durchhaltewillen immer wieder auf eine noch ärgere Probe, als wenn ich alle paar Hundert Meter ne Weggabelung, Abzweigung und auch etwas Abwechslung für's Auge habe...
Ich gucke mal, was ich da machen kann.
Ansonsten eben Fahrrad. Für heute hab ich mir mit Sohnemann ne kleine Tour von 15-20km vorgenommen, das ist eigentlich kein Thema.
Elektraa :
Ich denke, ich steh mir einfach mit viel zu viel immer wieder selbst im Weg...
Um's konkreter zu machen: Ich bin vor ein paar Tagen bei Audible auf die Hypnose-Hörbücher von Kim Fleckenstein gestoßen - und hab mir direkt vier von denen runterladen können, weil das im Prinzip meine Themen sind:
- Negatives Denken abstellen
- Ängste überwinden
- Selbstmotivation
- Innere Unruhe loswerden
und ein paar andere könnte ich mir sicher auch noch zulegen, wenn ich wollte...
Dann noch meine persönlichen Themen, die mir auf Anhieb immer wieder einfallen:
- Berufliche Situation
- Meine Unzulänglichkeiten in der Ehe / Partnerschaft; aber natürlich auch die meiner Frau, soweit sie sich auf mich auswirken
- Tod meiner Mutter und
- generell die Situation aus meinem Elternhaus
- allgemeine Zukunftsängste durch Klima, Umwelt
- möglicherweise Ernährung
- möglicherweise organisch-psychische Veranlagungen
...
Das sind einfach soo viele Punkte, an denen ich ansetzen könnte - und auch, wenn es sicher nicht alle sein werden, so wird es trotzdem garantiert mehr als einer sein.
Eine Freundin hat mich gestern daran erinnert, daß Veit Lindau eine Meditation hat, in der man sich zurückversetzen soll, als man ein 7-jähriges Kind gewesen ist, um herauszufinden, was einen damals glücklich gemacht und erfüllt hat. Das wäre das, was einem auf eine gewisse Art fehlen würde / könnte.
Prinzipiell guter Ansatz. Okay.
Aber wenn ich mir all meine möglichen Baustellen oben als fest verschlossene Einmachgläser vorstelle, und jetzt stell ich dann auch noch eines für mein 7-jähriges Kind dazu und vielleicht auch noch eins für mein Inneres Kind ganz allgemein, und dann fang ich an zu meditieren...
... dann sagt mir meine Meditationserfahrung, daß sich keines dieser Gläser beim ersten Versuch sofort öffnen wird. Sehr wahrscheinlich noch nicht einmal beim zweiten oder dritten Versuch, weil ich einige davon echt mit zig Gummiringen aus Überzeugung, Moralvorstellung, Verantwortungsbewußtsein, Pflichtgefühl und schlechtem Gewissen verschlossen habe.
Ich mein: Ja, vielleicht nehm ich mir das Ergebnis und den Fehlschlag damit gleich vorweg, richtig. Andererseits: Wenn einfacher wäre, hätte ich ja in den vergangenen Jahren in der Handvoll Versuche dieser Art schon Erfolg gehabt haben müssen, oder?
Und klar bin ich bei den geführten Musik-Trancen bei beiden Meditationsretreats heulend zusammengeklappt - korrekt - hab geflennt wie ein Schloßhund, versucht, alles mögliche rauszulassen, vor allem beim Gedanken an meine Mutter und meine Eltern.
Aber mir ist nach wie vor nicht klar, wie mir das weiterhelfen soll - außer, daß der Druck vielleicht mal für ne Zeit draußen war.
Ist das dann alles, was ich tun lassen? Immer wieder das unkontrollierte Zusammenbrechen "kontrolliert timen" und provozieren, damit der Druck rauskann?
Oder ist da noch mehr, was ich für mich, mein 8-jähriges und mein Inneres Kind tun kann...?
Nur was?
Was bringt es mir zu wissen, wobei ich mit 7 wohlgefühlt habe, was ich mir gewünscht habe, was ich gut konnte - es fällt mir echt schwer mir vorzustellen, inwieweit ich damit mein Leben umkrempeln müßte und könnte, um endlich mal nachhaltig etwas zu verändern und zu erreichen.
Aber das ist der allgegenwärtige Skeptiker in mir.
Wenn dann noch der Nörgler dazukommt, der die gleiche Meditation nach dem dritten "Fehlschlag" dann anfängt langweilig und unnütz zu finden, beginnt es anstrengend zu werden...
Am langen Ende wird auch an diesem Text und meinen Überlegungen wieder mal deutlich, daß ich mit 44 eben - zwangsläufig - auch ein Ergebnis von 30-40 Jahren Erziehung, Prägung und Werdegang bin, von gelernten und übernommenen Überzeugungen und Wertvorstellungen etc. Wenn da etwas zunehmend in Widerspruch zu meinem 7-jährigen / Inneren Kind steht bzw. dem, was dieses sich eigentlich vom Leben erwartet hat, sind innere Konflikte natürlich vorprogrammiert.
Aber wie "arbeite" ich daran jetzt am geschicktesten...?
Noch dazu als jemand, der immer ein Sicherheitsnetz braucht und garantiert nicht vorhat, irgendein Kind mit dem Bade auszuschütten, was sich nachher nicht mehr rückgängig machen läßt, wenn es "schiefgehen" sollte? Und ich bin (leider? zum Glück?) nicht der Typ, der das ganze Leben als spielfreudiges Experiment mit "so what, who cares"-Mentalität betrachtet - würde sicher einiges leichter machen
Einerseits spannende Fragen, die ich auch durchaus versucht und gewillt bin, immer wieder so zu sehen - also spannend und interessant, für die eigene Weiterentwicklung.
Nur auf der Stelle zu treten und immer wieder zurückgeworfen zu werden in meine Sorgen und Ängste, ist definitiv der weniger schöne Teil daran :brummel-stöhn-ächz: ...
Ich schnapp mir jetzt mal mein Rad
Einen schönen Sonntag euch allen
LG,
Alex