• Ängste gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Genauso wie Zwänge können sie das Leben stark einschränken - es gibt aber effektive Therapien und Strategien dagegen. Diskutieren Sie hier Ihre Fragen!

Freund-will-dass-ich-lithium-nehme

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Na ja einerseits fragst du hier wie du ihn überzeugen kannst, dass du kein Lithium brauchst. Andererseits denkst du es wäre total normal sämtliche NEM zu nehmen und dass dieses viele machen.
Was sollen wir dir da raten?
Dann mach was du für richtig hältst.
Ich würde sowas jedenfalls in der Form nicht nehmen und schon gar nicht denken, dass ein Laie mehr weiß und kann als ein erfahrener Arzt.
Klar hat jeder Arzt eine andere Meinung, frag 10 Ärzte und du hast zig verschiedene Meinungen und manche Ärzte liegen sicher auch falsch, dennoch finde ich es komisch sämtliche Mittel auszuprobieren aufgrund irgendwelche Informationen aus dem Internet.
Aber du scheinst das irgendwie ja doch auch gut zu finden, dass dein Freund sich in der Form um dich kümmert.
Finde einfach deine eigene Meinung und mache das was du für richtig hälst und von dem du überzeugt bist, dass es dir gut tut.
 
Also Absetzerscheinungen sind nicht mit einer Sucht gleichzusetzen, da sie das Belohnungssystem nicht tangieren.
Wenn man aus Angst etwas nicht absetzen kann, dann ist das wieder etwas komplett anderes, die Angst vor der eigentlichen Krankheit und deren Symptome.
Schafft man es nicht wegen der Absetzsymptome, dann muss man erst einmal schauen ob das tatsächlich Absetzsymptome sind, oder die Symptome der Krankheit die sich durch die Reduzierung wieder verschlimmert.
Deshalb wird auch meist von den Fachleuten, einhellig, eine fünfzig fünfzig Strategie empfohlen (sofern Medikamente überhaupt nötig sind), eine Kombination aus Medikament und Psychotherapie, wobei das Medikament reduziert und irgendwann abgesetzt wird, wenn die Psychotherapie greift, aber ohne Selbsthilfe geht das auch nicht.
Beim Absetzen wird halt je nach Dauer der Einnahme ein langsames bis extrem langsames Vorgehen empfohlen, an das sich viele erst gar nicht halten, weil sie glauben wenn sie das Medi schnell absetzen wird alles besser.
Es ist schon etwas kompliziert, besonders wenn man über längere Zeit ein Medi genommen hat und vor allem, wenn dieses auch anschlägt und die Ursache immer noch vorhanden ist.

Es gibt natürlich auch eine psychische Abhängigkeit, die trifft aber auf alles zu, genauso auf Psychopharmaka wie auf frei verkäufliche Mittelchen, teilweise auch eine Einstellungssache und Überzeugung, die für diese Art (wohl die Schlimmste) der Abhängigkeit sorgen kann.

Heilpraktiker sind in meinen Augen so eine Sache, ein paar Wochendkurse, ein Test den jeder bestehen kann und man kann sich Heilpraktiker nennen.
Bei ernsthaften Erkrankungen kann das böse folgen haben, ein Heilpraktiker hat kaum mehr Ahnung von Medizin wie ein informierter Laie, man weiß nie ob man an jemanden gerät der in der Tat kompetent ist und genau weiß ab wann ein Mediziner dazu gezogen werden muss, oder an einen der solange herum doktort bis kaum noch etwas zu retten ist.
Ich halte nicht so viel davon, besonders wenn dies fast ausschließlich homöopathisch orientiert sind, genauso wenig halte ich von Psychologen, die sich schöne Namen für Psychotherapien einfallen lassen und diese dann durchführen, bewusst so gemacht dass der Laie nicht erkennen kann dass für eine fundierte Therapie dann doch noch etwas fehlt.

Muss aber jeder selber wissen was er macht und wem er traut, sicher ist ein engagierter, erfahrener Heilpraktiker, der die Medizin nicht verteufelt und Anzeichen die für eine Kooperation mit einem Mediziner sprechen und dies dann auch empfiehlt, besser als ein Arzt dem nicht vertraut wird und dessen Empfehlungen nicht ankommen.
Nur, wie soll man die Seriösen von den Scharlatanen unterscheiden?
So bleibt es einem selber überlassen, sich medizinisch abzusichern und zusätzlich einen Heilpraktiker aufzusuchen, oder aber das Risiko dass sich ein Heilpraktiker selbst überschätzt und vielleicht auch fanatisch ist und man am Ende mit seiner Gesundheit dafür bezahlt, weil was nicht erkannt wurde oder aber behauptet wurde dass die Natur und Homöopathie alles heilen kann (kommt wohl häufiger vor als das Gegenteil, eben weil jeder Heilpraktiker werden kann).

Bei Cannabis bin ich auch der Meinung, dass viele Erwachsene dadurch psychische Probleme bekommen, es ist oft nichts für Menschen die zu psychischen Erkrankungen neigen und macht alles noch schlimmer, genauso wie es aber auch andersherum laufen kann, dass es deren Symptome lindert und die Lebensqualität steigert.
Probiert man das aus und gehört zur ersten Gruppe kann das fatal werden, gehört man zur zweiten, super.
Nur weiß niemand wie man das gefahrlos testen kann und die wenigsten wissen ob sie zu bestimmten psychischen Problemen neigen, diese werden erst durch den Konsum aktiviert.

Nichts ist ohne mögliche NW. bei vermeintlich natürlichen Mitteln ist das Risiko oft höher als bei chemischen, es ist ein Abwägen, ein Versuchen, ein Risiko.
Wenn dann noch unseriöse Firmen und Panscher mit ins Spiel kommen, was übers Internet immer passieren kann, dann gute Nacht.

Ich bin da eher jemand der auf die Medizin baut und Alternativen nebenher mit einbaut, besonders wenn die Ärzte nicht weiterkommen, aber durchaus in Absprache mit ihnen oder sogar auf deren Empfehlung, denn die sind ja auch nicht komplett gegen alternative Möglichkeiten und können vielleicht sogar besser einordnen was am ehesten aufgrund der Symptome helfen kann.
Dann bekommt man für manches auch ohne Probleme ein Rezept, anstatt es sich über dubiose Quellen und für viel Geld zu bestellen, wird dabei auch noch begleitet wenn es zu Problemen kommt und kennt die Dosierung die der Fachmann empfiehlt.
Das finde ich wesentlich vertrauenswürdiger und effektiver, als einen Freund der irgendetwas positives über irgendwas liest und es dann an mit testen möchte, weil er an sein Wissen glaubt........Erinnert mich auch irgendwo an das Vorgehen mancher Heilpraktiker.
Billiges teuer an den Mann/die Frau bringen, während das eigentliche Problem in Ruhe und ungestört weiter wachsen kann.
Damit meine ich natürlich nicht alle dieser Berufsgruppe, aber es sind schon sehr viele die ohne wirkliches Wissen und ohne diagnostische Fähigkeiten dieses Handwerk praktizieren.
 
Ihr dürfte aber nicht vergessen, dass er im heutigen Zeitalter dem Trend folgt sich selbst zu optimieren und dementsprechend die Tendenz hat, sich zu Höchstleistungen anzutreiben, wofür es sogar inzwischen den Begriff "Biohacker" gibt.
Nootropika speziell ist für ihn nichts anderes als lebenswichtige Energie in Pillen.
Nun ja...

... da sehe ich allerdings schon sein bzw. euer Grundproblem in der irrtümlichen Annahme, diesem Trend folgen zu müssen und diese Energie für "lebenswichtig" zu halten.

Ich denke durchaus auch, daß heutige, moderne Lebensmittel sicher nicht mehr zwangsläufig so ausgewogen, vitaminreich etc. sind wie ehemals. Alles richtig.
Aber die Frage ist, welche Schlußfolgerungen man daraus zieht: Gleiche ich die Defizite dann zwangsweise durch NEM aus, die ihrerseits unerwünschte Begleitstoffe enthalten oder nur in Form überdosierter Kombipräparate eingenommen werden und wirken können?
Oder mache ich mich stattdessen über gesündere Lebensmittel schlau und gebe das Geld lieber im Bio-Supermarkt und beim ökologischen Hofladen aus?

Natürlich werfe ich auch schonmal ne Vitamintablette ein, besonders in der Erkältungssaison. Und Vitamin D nehme ich im Schnitt 1000 IE alle 1-2 Tage.
Das war's dann aber auch schon. Ansonsten gucke ich, daß ich mich einigermaßen ausgewogen ernähre, soweit das geht.

Schließlich und letztendlich widersetze ich mich aber auch einfach diesem "gesellschaftlichen Gruppenzwang", immer funktionieren zu müssen geschweige denn mit Höchstleistung etc.
Und natürlich besteht das gesamte Leben aus dauerhaftem Lernen und Sich-Weiterentwickeln - das haben schon die alten Buddhisten erkannt und formuliert. Alles richtig. Aber zwischen "sich selbst optimieren" und lebenslangem Lernen und Entwicklung besteht ein meilenweiter Unterschied.

Habt er sich / ihr euch schonmal Gedanken darüber gemacht, wozu ihm bzw. euch dieses "sich selbst optimieren" eigentlich dienlich sein soll? Außer, dem herdenmäßigen, marketing-und profitgetriebenen "Trend" der NEM-Industrie zu folgen?

Ich bin zwar "schon" 44 - aber andererseits durchaus noch nah genug dran, um die Anfänge damals mitbekomme zu haben. Und soll ich euch was sagen: Ich hab vor Urzeiten einmal bei nem Kumpel nen Schluck Redbull aus Interesse probiert - aber weder schmeckt mir das Zeug, noch glaube ich, es brauchen zu müssen, um Höchstleistung oder "lebenswichtige Energie" zu erhalten. Ich erliege allerdings auch nicht mehr dem Irrglauben, permanent Höchstleistung geben zu müssen ;)


Ich will mit all dem nichts gegen wirklich lebenswichtige NEM oder Medikamente sagen, wenn man echte Defizite mit gesundheitlichen Auswirkungen hat. Natürlich muß man dann supplementieren, Vitamin C, D, Eisen, oder was auch immer. Absolut richtig.

Umgekehrt ist es mit der eigenen Recherche im Netz aber auch nicht anders als mit dem Besuch von 10 verschiedenen Fachärzten: Jeder hat ne Meinung, und jeder ist davon überzeugt, Recht zu haben... Und nur, weil auf x Laienseiten von Laien empfohlen wird, sich dem allgemeinen Trend folgend mit NEM und Nootropika etc. vollzupumpen, muß das noch lange nicht richtig sein. Von potentiellen Langzeitschäden 20, 30 oder 40 Jahre später dann gar nicht zu reden... das kann nämlich noch keiner überblicken, weil es noch niemanden gibt, der dieses moderne Zeugs über so lange Zeiträume genommen hätte.


Traut euch mal, nicht nur die Ratschläge von Fachärzten zu hinterfragen. Sondern auch die Meinungen von "Trendsettern" und "Influencern" im Netz ;)
Der menschliche Körper ist widerstandsfähiger, als neuerdings viele denken, und wenn man seine Energie in Bewegung und sein Geld in eine vernünftige Ernährung steckt, ist damit mehr gewonnen, als Bequemlichkeit an dieser und anderer Stelle durch NEM und Energiemittelchen zu kompensieren zu versuchen ;)
 
Schließlich und letztendlich widersetze ich mich aber auch einfach diesem "gesellschaftlichen Gruppenzwang", immer funktionieren zu müssen geschweige denn mit Höchstleistung etc.
Und natürlich besteht das gesamte Leben aus dauerhaftem Lernen und Sich-Weiterentwickeln - das haben schon die alten Buddhisten erkannt und formuliert. Alles richtig. Aber zwischen "sich selbst optimieren" und lebenslangem Lernen und Entwicklung besteht ein meilenweiter Unterschied.

Habt er sich / ihr euch schonmal Gedanken darüber gemacht, wozu ihm bzw. euch dieses "sich selbst optimieren" eigentlich dienlich sein soll? Außer, dem herdenmäßigen, marketing-und profitgetriebenen "Trend" der NEM-Industrie zu folgen?


Vielleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt. Optimierungs-zwang ist vllt der falsche begriff. Es ist ja weniger ein Zwang als der freie Wille, der hinter dem Optimierungs-willen steht. Wir/ er folgt nicht einem herdenmäßigen Trend, sondern dem eigenen Willen, besonders gut in dem zu sein, was er tut. (Arbeit). Und ich denke, ein freier Wille zu experimentieren mit der Gesundheit bzw. mit der Leistungsfähigkeit, ist auch dabei. Mit einem lebenslangen Lern-Prozess hat das ja weniger zu tun.
Es gibt aber diese Gruppe, von der du sicher sprichst, die sich dem Optimierungsdruck von außen beugt. Alles, was du zum Thema Ernährung sagst, ist richtig, doch nicht jeder hat Zeit und Muße. Es ist ein Zeitersparnis, eine Pille zu werfen. Und gute ausgewogene Ernährung für den täglichen Gebrauch ist nichts für eine Nerd-gesellschaft. Das können sich nur diejenigen leisten, die Zeit haben, die Geduld und eine geduldige Lebensführung. Man kann sich sicherlich fragen, ob es dennoch den Konsum von NEMs rechtfertigt, wenn man keine Zeit hat, weil richtig, die Langzeitfolgen gar nicht absehbar sind. Der Markt und Wettbewerbsdruck fragt aber nicht nach deiner Gesundheit oder täglicher Bioernährung und auch nicht nach Langzeitschäden. Der Markt fordert, dass du lieferst und möglichst mithalten kannst mit deinen Mitbewerbern. Und ich schätze, jeder weiß, was das bedeutet.

Es geht bei den NEMs also um kurzzeitige Power fürs Gehirn. Der lebenslange Lern-Prozess, den du ansprichst, dafür bleibt quasi auch wieder keine Zeit oder Muße. Und wenn man sich erstmal damit beschäftigt, und merkt, dass die Dinger wirklich was bringen, fängt man an, das Feld zu "erweitern", um es mal nett auszudrücken. Und schon ist der Griff zur Pille alltäglich. Man hinterfragt nichts mehr, man weiß ja, dass es nützt und es viele andere auch machen.
 
Aber zumindest bei deinem Freund, scheint es auch um Dinge zu gehen die das Leben einfach mit sich bringt und dann auch Medikamente zu bestellen die das Gehirn optimieren sollen.
Wenn das so einfach wäre, dann würde das jeder Arzt jedem verschreiben der es haben will, aber selbst Wissenschaftler können nicht genau sagen wie das eigentlich wirkt, aber dass es in vielen Fällen sehr schädlich sein kann, das dürfte klar sein.

Sich Sachen wie Lithium zu bestellen, das ist eigentlich noch heftiger als der Optimierungswahn, es ist eher der Wunsch sein Empfinden zu ändern, in diesem Falle, der Wunsch dich und dein Empfinden zu verändern und dafür auch schwerwiegende gesundheitliche Schäden in Kauf zu nehmen.
Das ist nochmal eine ganz andere Nummer als Vitamine und ich frage mich, wie man einen geliebten Menshcen dazu drängen kann, meine Antwort auf die Frage ist dass die Liebe zu der Person nicht existiert, sondern eher die Liebe dazu in seinem Umfeld alles so zu "optimieren" wie es einem gefällt und dabei Schäden für dich einfach so in Kauf zu nehmen.

Ich nehme mal an dass dein Freund nicht doof ist, von daher muss ihm bewusst sein welchen Unterschied es macht etwas vom Arzt aufgrund einer Diagnose zu bekommen, oder etwas auf dubiosen Seiten zu bestellen aufgrund der eigenen Meinung, ohne Hintergrundwissen (denn hätte er das, würde er das nicht vorschlagen, es sei denn es ist ihm wirklich egal was das Medi am Ende mit dir macht).
Ich verstehe so etwas einfach nicht, gerade weil es so einfach ist so ein Medikament verschrieben zu bekommen (Kontrolliert und getestet), wenn es eine passende Erkrankung dazu gibt.
Bei so Überlegungen spielst du als Mensch, mit all deinen individuellen Eigenheiten doch gar keine Rolle mehr, die stören ihn und er schaut wie das ausgemerzt werden kann, egal was es für dich bedeuten könnte.

Vielleicht hört sich das für dich etwas krass an, aber wenn man bedenkt was so ein Mittel alles anrichten kann und wie es auch einen gesunden verändern kann, da kann man nicht von Fürsorge sprechen, mir fällt da nur Egoismus ein, der Versuch das eigene Umfeld für sich alleine zu optimieren, damit es einem selber gut geht und sonst ist alles egal.

Oder halt was krankhaftes, eben so in der Art wie Münchhausen, was aber dadurch nicht besser wird, im Gegenteil, sogar brandgefährlich ist wenn man sich dem nicht entziehen kann, oder nur teilweise entzieht und teilweise mitmacht.
 
Sich Sachen wie Lithium zu bestellen, das ist eigentlich noch heftiger als der Optimierungswahn, es ist eher der Wunsch sein Empfinden zu ändern, in diesem Falle, der Wunsch dich und dein Empfinden zu verändern und dafür auch schwerwiegende gesundheitliche Schäden in Kauf zu nehmen.

Vielleicht hört sich das für dich etwas krass an, aber wenn man bedenkt was so ein Mittel alles anrichten kann und wie es auch einen gesunden verändern kann, da kann man nicht von Fürsorge sprechen, mir fällt da nur Egoismus ein, der Versuch das eigene Umfeld für sich alleine zu optimieren, damit es einem selber gut geht und sonst ist alles egal.

Nicht jeder Fehler eines Egoisten ist automatisch schlecht oder mit Egoismus zu erklären. Hinter seiner Entscheidung stand der Wunsch, eine Situation für mich positiv zu verändern.
Ja, es klingt schon krass, was du schreibst, denn ich kenne das nicht anders von ihm und es ist auch etwas überspitzt, weil jeder medikamentöser Eingriff ein Risiko birgt, (auch wenn es Ärzte tun) doch es bleibt eine Handlung aus Fürsorge. Egoismus könnte man demnach jeden Arzt unterstellen, der seinen Patienten nicht persönlich kennt, und nur an ihm verdienen will. Jeder Egoist kann sein Handeln rechtfertigen und es begründen. (Selbst wenn er aus Egoismus handelt.)

Es ist eine Sache, die ich mit mir selbst ausmachen muss. Kann ich weiterhin mit ihm zusammen sein im Wissen, dass er dieses und jenes an mir und sich ausprobiert? Solange ich nicht alles mitmache und Grenzen setze, ist es auch ok so.
 
Naja, zumindest kennen Ärzte in der Tat die Risiken von Medikamente und die Vita des Patienten, so dass sie Nutzen gegen Risiko rechnen können.
Das kann dein Freund sicher nicht, da er eben nicht alle NW und WW kennt, genauso wie er dich nicht untersucht hat um bestimmte Erkrankungen auszuschließen, was immer gemacht werden muss bevor man so ein Mittel überhaupt nehmen darf.
Ob aus Fürsorge oder nicht, es fehlt die Kompetenz und die Möglichkeiten Risiken für dich zu minimieren und auch die Kompetenz eine Diagnose im Bezug auf dich zu stellen und ganz besonders die Kompetenz ein wirklich passendes Mittel für dich heraus zu suchen das ganz auf deine individuelle Situation passt.
Ich halte das alles für mehr als merkwürdig und würde mich eher nicht geliebt fühlen, außer als Ziel seines Egos.

Aber, du verteidigst ihn ja wie eine Löwin, sieht kaum einen Unterschied darin ob es vom Arzt kommt oder vom besorgten Freund, auch nicht in der Kompetenz?

Das finde ich auch sehr merkwürdig.

Allerdings, jeder darf darüber entscheiden was er tut, dein Freund kann schon deshalb nicht über dich entscheiden und so gesehen, es ist deine Entscheidung und damit meiner Meinung nach auch legitim egal wie du dich entscheidest, da sich das wiederum einzig auf dein Leben auswirkt.
 
Aber, du verteidigst ihn ja wie eine Löwin, ......

Weil sie sieht, dass das keine böse Absicht ist.

Tired, heute habe ich überlegt, wie man jemanden, der zum Beispiel unbelehrbar ist und schlechte Gewohnheiten hegt und pflegt, wie der wohl reagiert, wenn man ihn darin fördert, statt ihn versucht, davon abzubringen. Zum Beispiel, wie würde das ankommen, wenn man zum Bierzutzler dauernd sagt, komm, trink dein Bier, da, ich hab dir wieder Bier mitgbracht, heute ist Bier im Angebot, ich kaufs dir- ob der dann nicht blöd schaut und grad absichtlich dann nein sagt?? Ich finds witzig, solche Experimente machen doch die wenigsten, die etwas stört am anderen.

In die Trickkiste greifen, statt ärgern über Schwächen, oder lang keppeln und reden, das hat bei meinen Kindern oft mehr bewirkt, als alles andere. Wie auch beim viel Fernsehen- das haben sie lassen, nachdem ich sie ständig erinnert hab- he, Fernsehen gehn, nicht rumstehn..das hat ihnen den Spaß dran so was von verdorben und grad z´fleiß haben sie ihn nicht eingeschaltet.

Komm, nimm!!- statt hör auf damit. Ich würds versuchen. Zu gern würd ich zusehen, wie er dann schaut, hihi..
 
Ich finde wir haben ihr immer die Risiken aufgezeigt und je mehr wir das machen, desto mehr verteidigt sie ihren Freund und will ihn nun gar nicht mehr vom Gegenteil überzeugen oder Dinge ablehnen, sondern es kommt eine Erklärung nach der anderen warum sie es nun doch für richtig hält.
Dann muss man aber auch mit den Risiken leben und sich nicht nachher wundern, wenn es gesundheitliche Konsequenzen hat. Das hat sie dann bewusst in Kauf genommen.
@Malerin: dann hast du das aber bewusst entschieden und kannst nicht nur deinen Freund dafür verantwortlich machen.
 
Komm, nimm!!- statt hör auf damit. Ich würds versuchen. Zu gern würd ich zusehen, wie er dann schaut, hihi..

Er will ja dass sie das Lithium nimmt (bei allem anderen scheint sie ihn ja schon länger zu unterstützen und auch mit ihm zusammen das Ein oder Andere zu nehmen?), also müsste sie das Lithium nehmen und dann zusehen wie er schaut?
Ja, auch eine Möglichkeit.
Aber nach mehr als dem nächsten Medi und der nächsten Bestellung würde er wohl nicht schauen, er fände es gut wenn sie ihn unterstützt und würde sicher nichts ändern, sondern die Palette erweitern.

Jemand der etwas macht weil er das braucht, oder meint er wüsste darüber Bescheid und darauf drängt dass andere mitmachen, bei dem macht es nicht klick wenn die mitmachen, bei dem macht es kick was ein weitermachen zur Folge hat.
 
Das bedingungslose Mitmachen der Freundin ist ja nicht der Fall (um mal in der dritten Person zu sprechen) , - wäre dem so, würde er weiter so verfahren, aber wenn Grenzen gesetzt werden, ist seine Behandlung unterbrochen und sein Starrsinn auch, weil er gelernt hat, dass mit der Brechzange nichts zu erzwingen ist. Vielleicht hat die wehrhafte Freundin es sogar geschafft seine Selbstzweifel anzustoßen und sein Ego zu dämpfen, ohne ihn gleich zum Teufel zu schicken, was nicht immer die beste Lösung ist - es gibt ja auch noch andere Zwischenlösungen, und ganz nebenbei hat die Freundin nun einen Teilsieg errungen und ist in der Lage, sich weiter zu wehren gegen seine Fürsorge oder Kontrolle, womit sie schon mal eine gute Portion Selbstvertrauen bekommen hat, was sicher nicht schadet. Also hatte die Lithiumsache doch noch etwas gutes und zwar eine Lösung, die nicht gleich alles oder nichts bedeutet (also Trennung). Mit Verteidigung hat das wenig zu tun, eher mit Durchsetzung der eigenen Interessen. Ist doch gut gelaufen. Die Freundin hat sich Rat gesucht, hat kapiert, was Sache ist, (Kontrollzwang), und nun ist ihre Richtung viel klarer.
 
Ich hab nicht so eine Variante gemeint, sondern die komplett übertriebene, die überspitzte, die, die das alles ins Lächerliche zieht, weil sie so karikiert wird, diese angeblich problematische Geschichte- statt sich ärgern, halt einen Witz draus machen.
Was habt ihr nur alle immer für einen Ernst und so tiiiiiiiefe "Probleme". Es geht auch andersrum, das ist nicht nur lustiger, sondern auch leichter.
Aber jeder, wie er will.
 
Das bedingungslose Mitmachen der Freundin ist ja nicht der Fall (um mal in der dritten Person zu sprechen) , - wäre dem so, würde er weiter so verfahren, aber wenn Grenzen gesetzt werden, ist seine Behandlung unterbrochen und sein Starrsinn auch, weil er gelernt hat, dass mit der Brechzange nichts zu erzwingen ist. Vielleicht hat die wehrhafte Freundin es sogar geschafft seine Selbstzweifel anzustoßen und sein Ego zu dämpfen, ohne ihn gleich zum Teufel zu schicken, was nicht immer die beste Lösung ist - es gibt ja auch noch andere Zwischenlösungen, und ganz nebenbei hat die Freundin nun einen Teilsieg errungen und ist in der Lage, sich weiter zu wehren gegen seine Fürsorge oder Kontrolle, womit sie schon mal eine gute Portion Selbstvertrauen bekommen hat, was sicher nicht schadet. Also hatte die Lithiumsache doch noch etwas gutes und zwar eine Lösung, die nicht gleich alles oder nichts bedeutet (also Trennung). Mit Verteidigung hat das wenig zu tun, eher mit Durchsetzung der eigenen Interessen. Ist doch gut gelaufen. Die Freundin hat sich Rat gesucht, hat kapiert, was Sache ist, (Kontrollzwang), und nun ist ihre Richtung viel klarer.

Ich glaub auch, umsonst sind solche "Feinheiten" nicht am Tisch- das sind alles recht gute Übungen, um sich zu trainieren, standfester zu machen und vifer - wie Spiele spielen, wie Kunstfertigkeit kriegen, in Kampfeskünsten aller Art.

Liebe Malerin, viel Freud am Malen- ich mal auch, nicht wenig, wenn ich mal bei der Sache bin. Dann wieder lang nix- ich glaub, diese Pausen sind wie wenn ich Vorbereitungen treffe kopfmässig für den nächsten Schub. Nach jeder solcher Pausen hab ich das Gefühl, wie seltsam, mir gelingt auf einmal, was mir vor dieser Pause nicht gelungen ist. Als ob neue Synapsen angelegt worden wären in dieser Ruhephase. Vielleicht geht es bei euch auch so- manche "Probleme" sind keine mehr, wenn man sie mal weglegt und sich selbst überlässt.
Du klingst so gar nicht nach jemand, den man was reindrücken kann, was du nicht willst, oder nach jemand, der sich nicht behaupten kann und unmündig ist.
Also, dann

Habt genügend Momente, wo "Friede" ist- also Zeit, wo wegen nix gekämpft wird. Loslassen, entspannen...knutschen, streicheln nicht versäumen, zwischendurch. :)

Alles Liebe

Elektraa
 
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Was habt ihr nur alle immer für einen Ernst und so tiiiiiiiefe "Probleme". Es geht auch andersrum, das ist nicht nur lustiger, sondern auch leichter.
Aber jeder, wie er will.

Vielleicht hast du recht Elektraa.
Es geht ja auch jeder von sich selber aus, stellt sich vor was er in so einer Situation tun würe und da man nicht in exakt dieser Situation ist, ist es natürlich auch irgendwo nur theoretisch.
Man weiß nicht, ob man nicht mal jemanden so sehr liebt dass man das mitmachen würde, in einer Beziehung einen Kampf um seine Autonomie zu führen.

Ich persönlich denke, ich möchte mich nicht mit Leuten umgeben die sich auf meine Kosten irgendwelche Zwänge oder Vorstellungen befriedigen möchten, sich meine Welt so hinbiegen wollen wie sie ihnen gefällt und ich mich dagegen wehren muss.
Sicher hat man das immer mal, kann sich auch oft nicht raus nehmen weils z.B. Familie ist, aber für mich schließe ich solche Menschen möglichst aus meinem Leben aus, einfach weil ich keine Lust habe darum kämpfen zu müssen dass ich sein kann wie ich bin und auch ohne Probleme etwas ablehnen kann, ohne das es Stress gibt nur weil ich etwas für mich persönlich nicht gut finde und ablehne.

Ich glaube, das sind aber Konsequenzen die ich mir persönlich vornehme, aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen mit ähnlichen Menschen und natürlich, kommen andere durchaus zu einem anderen Ergebnis und handeln anders, oder müssen erst einmal die Erfahrung machen wohin diese oder jene Entscheidung führt.

Bei Dingen die mir nicht gut tun, bin ich wohl in der Tat etwas zu humorlos (obwohl ich ja einfach gehen kann) um sie weiter hinzunehmen und zu überspitzen, ganz einfach weil ich dazu keinen Grund habe, entweder passt es in wichtigen Dingen und dazu zählt die eigene Gesundheit, oder eben nicht und das wars dann.

Aber es ist individuell und bei vielem macht es ja auch Spaß so vorzugehen wie du schreibst, nur in dieser Situation würde es mir definitiv keinen Spaß machen und auch Auseinandersetzungen über meine Autonomie und meine Entscheidungsgewalt mich selber betreffend, würde schon alleine dass man das tun muss um zusammen bleiben zu können, den Mann als ungeeignet für mich einstufen lassen, da er mich und meine Meinung nicht respektiert was eine Beziehung automatisch ausschließt.
Das ist aber nur mein Empfinden dazu, ich mag mich nicht um etwas bemühen und dafür Streiten, was mir von Anfang an aus vollem Herzen gegeben werden sollte.
Nämlich einen Partner der Respekt hat und keinen Arzt oder Vormund, der zwar das Beste will aber mich nicht als einen mündigen Menschen nimmt.
Bei mir wäre es also von Anfang an ein Scheitern der Beziehung, was nicht heißen soll dass jemand anders es nicht anders machen kann, das Recht hat jeder, machen wie man es für richtig hält.

Den Freund betreffend wird ihm sicher die Erfahrung gut tun Grenzen gesetzt zu bekommen, Konsequenzen zu spüren wenn er Grenzen überschreitet und er ist noch jung, je nachdem was dahinter steckt kann er sich vielleicht noch ändern, sofern es nicht so ein persönlichkeits Ding ist, dann beißen sich die anderen umsonst die Zähne aus, egal ob mit oder ohne Humor, es würde niemals eine harmonische Beziehung auf Augenhöhe werden.
Aber, Versuch macht kluch, manchmal gibt es auch überraschende Ergebnisse.
 
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