Ihr dürfte aber nicht vergessen, dass er im heutigen Zeitalter dem Trend folgt sich selbst zu optimieren und dementsprechend die Tendenz hat, sich zu Höchstleistungen anzutreiben, wofür es sogar inzwischen den Begriff "Biohacker" gibt.
Nootropika speziell ist für ihn nichts anderes als lebenswichtige Energie in Pillen.
Nun ja...
... da sehe ich allerdings schon sein bzw. euer Grundproblem in der irrtümlichen Annahme, diesem Trend folgen zu
müssen und diese Energie für "
lebenswichtig" zu halten.
Ich denke durchaus auch, daß heutige, moderne Lebensmittel sicher nicht mehr zwangsläufig so ausgewogen, vitaminreich etc. sind wie ehemals. Alles richtig.
Aber die Frage ist, welche Schlußfolgerungen man daraus zieht: Gleiche ich die Defizite dann zwangsweise durch NEM aus, die ihrerseits unerwünschte Begleitstoffe enthalten oder nur in Form überdosierter Kombipräparate eingenommen werden und wirken können?
Oder mache ich mich stattdessen über gesündere Lebensmittel schlau und gebe das Geld lieber im Bio-Supermarkt und beim ökologischen Hofladen aus?
Natürlich werfe ich auch schonmal ne Vitamintablette ein, besonders in der Erkältungssaison. Und Vitamin D nehme ich im Schnitt 1000 IE alle 1-2 Tage.
Das war's dann aber auch schon. Ansonsten gucke ich, daß ich mich einigermaßen ausgewogen ernähre, soweit das geht.
Schließlich und letztendlich widersetze ich mich aber auch einfach diesem "gesellschaftlichen Gruppenzwang", immer funktionieren zu müssen geschweige denn mit Höchstleistung etc.
Und natürlich besteht das gesamte Leben aus dauerhaftem Lernen und Sich-Weiterentwickeln - das haben schon die alten Buddhisten erkannt und formuliert. Alles richtig. Aber zwischen "sich selbst optimieren" und lebenslangem Lernen und Entwicklung besteht ein meilenweiter Unterschied.
Habt er sich / ihr euch schonmal Gedanken darüber gemacht, wozu ihm bzw. euch dieses "sich selbst optimieren" eigentlich dienlich sein soll? Außer, dem herdenmäßigen, marketing-und profitgetriebenen "Trend" der NEM-Industrie zu folgen?
Ich bin zwar "schon" 44 - aber andererseits durchaus noch nah genug dran, um die Anfänge damals mitbekomme zu haben. Und soll ich euch was sagen: Ich hab vor Urzeiten einmal bei nem Kumpel nen Schluck Redbull aus Interesse probiert - aber weder schmeckt mir das Zeug, noch glaube ich, es brauchen zu müssen, um Höchstleistung oder "lebenswichtige Energie" zu erhalten. Ich erliege allerdings auch nicht mehr dem Irrglauben, permanent Höchstleistung geben zu müssen
Ich will mit all dem nichts gegen wirklich lebenswichtige NEM oder Medikamente sagen, wenn man echte Defizite mit gesundheitlichen Auswirkungen hat. Natürlich muß man dann supplementieren, Vitamin C, D, Eisen, oder was auch immer. Absolut richtig.
Umgekehrt ist es mit der eigenen Recherche im Netz aber auch nicht anders als mit dem Besuch von 10 verschiedenen Fachärzten: Jeder hat ne Meinung, und jeder ist davon überzeugt, Recht zu haben... Und nur, weil auf x Laienseiten von Laien empfohlen wird, sich dem allgemeinen Trend folgend mit NEM und Nootropika etc. vollzupumpen, muß das noch lange nicht richtig sein. Von potentiellen Langzeitschäden 20, 30 oder 40 Jahre später dann gar nicht zu reden... das kann nämlich noch keiner überblicken, weil es noch niemanden gibt, der dieses moderne Zeugs über so lange Zeiträume genommen hätte.
Traut euch mal, nicht nur die Ratschläge von Fachärzten zu hinterfragen. Sondern auch die Meinungen von "Trendsettern" und "Influencern" im Netz

Der menschliche Körper ist widerstandsfähiger, als neuerdings viele denken, und wenn man seine Energie in Bewegung und sein Geld in eine vernünftige Ernährung steckt, ist damit mehr gewonnen, als Bequemlichkeit an dieser und anderer Stelle durch NEM und Energiemittelchen zu kompensieren zu versuchen
