Hallo Zusammen,
alle paar Jahre Google ich mal wieder nach meinem unschönen Problem. Siehe da es gibt doch ganz schön viele Betroffene.
Ich bin 29 Jahre alt, weiblich und habe die Diagnose vor ca. 7 Jahren in der Hautklinik in München erhalten. Allerdings auch erst nach dem 2. Besuch, davor wurde wie schon so oft viele anderes von Neurodermitis bis XYZ diagnostiziert.
Bei meinem 1. Besuch in der Haarabteilung hatte ich wahnsinnig viele blutige Stellen auf der Kopfhaut und meine Nerven waren echt am Ende. Damals hatte ich noch sehr lange Haare, nachdem ich dann erfahren hatte dass die Haare ausfallen könnten habe ich mich noch am selben Tag davon getrennt. Dank Fucicortcreme und Batrafen-Shampoo und dem Bob-Haarschnitt hat sich die Situation deutlich verbessert, sodass ich ca. 4 Jahre lang kein einziges Mal in der Hautklinik vorstellig wurde, geschweige denn gecremt hätte.
Seit 2 Jahren ist es nun wieder deutlich schlechter und seit 1 Jahr bin ich wieder in Behandlung. Diesmal eine Kombination aus Fucicort und Duac Akne Gel die ich im Wechsel verwende. Momentan versuche ich vor allem das Cortison weniger einzusetzen. Seit dem letzten Besuch verwende ich an behandlungsfreien Tagen zusätzlich ein Octisept-Spray.
Insgesamt bin ich meistens guter Dinge was dieses Mistding angeht. Leider eine üble Diagnose, egal ob männlich oder weiblich. Die Cremetherapie nervt, vor allem wenn die Haare wieder etwas länger sind, ist es schwer einzucremen. Zum Glück komme ich ab und zu in den Genuss dass es meine Mama übernimmt. Ich freue mich dann auch jedes Mal über das Feedback wie es auf dem Haupt aussieht - vor allem wenn es gut ist
Bisher sind die Ursachen ja nicht so richtig klar, aber bei mir gibt es ein paar interessante Zusammenhänge:
- Heuschnupfen schon als Baby (Allergien gibt es schon bei meinen Großeltern)
- mit 9 Jahren mehrwöchige Lungenentzündung aufgrund unerkannter Daunenallergie (Antibiotika-Mästung)
- mit 16 habe ich eine immer wiederkehrende Mandelentzündung, sie müssen letztendlich mittels OP weichen. Antibiotika gab's massiv
- Schuppige und trockene Kopfhaut habe ich seit der Geschichte mit der Mandelentzündung
- mit 22 wurde ich im Sommerurlaub von einer Feuerqualle gebissen => Nesselsucht am ganzen Körper, die Kopfhaut verschlechtert sich massiv, ich habe einen üblen Schub => Erstmals vorstellig in der Hautklinik in München
- mit 24 geht es der Kopfhaut deutlich besser, aber ich merke immer mehr dass mir Stress und bestimmte Lebensmittel nicht bekommen
- mit 26 bekomme ich Pfeiffersches Drüsenfieber und die Kopfhaut blüht allmählich wieder auf
- generell bin ich recht stressanfällig (Arbeit) bekomme es aber seit 1-2 Jahren ganz gut in den Griff
Stand heute ist es ganz ok, ich habe jede Menge Büschelhaare aber keinen Haarausfall. Insgesamt habe ich auch sehr schöne Haare und darf mich überhaupt nicht Beklagen. Trotzdem belastet mich die Angst vor einem möglichen Haarausfall hin und wieder. Erschwerend komme die Lebensmittelunverträglichkeiten mit denen ich aber mittlerweile auch gut zurecht komme.
Die beste Medizin sind übrigens definitiv die Berge. Die trockene Luft in hohen Lagen, die Sonne und der Wind schaffen auf meiner Kopfhaut ein wunderschönes kleines Wunderwerk und ich bin jedes Mal fasziniert wie gut es mir hilft. Ich bin überzeugt davon dass ich die 4-jährige Pause von FD meinen vielen Touren zu verdanken habe. Diesen Winter werde ich also wieder massiv Skitouren planen. Es muss ja doch irgendwie möglich sein diesen scheiß wieder los zu werden.
Penetranz siegt, irgendwann bin ich die FD los.
Viele Grüße an alle Mitkämpfer,
Euer Powderhörnchen
