... Das kann damit zusammenhängen, weil sie entweder solche Genüsse nie wirklich als Genuss erfahren haben, oder weil sie sich selbst nicht erotisch finden und scheu sind dem gegenüber, oder weil sie mal sehr unangenehm gefühlt haben und ab da eben für sich beschlossen haben, ich mach zu, mag nicht mehr, ist nicht gut, brauch ich nicht.
Hallo Elektraa
Da lese ich wieder die diversesten Mutmaßungen.....nach dem Motto: "ABER ES MUSS DOCH EINEN GRUND HABEN....."
Bei meiner Frau und mir ist es so, dass sie klar kommuniziert, ES IST HALT SO - und es liegt nicht an mir oder an irgendeinem Erlebnis. Sie hat da viel drüber nachgedacht, eben mit genau dem Ergebnis - es ist halt so und niemand hat schuld.....
Vieleicht ist es ja auch beim Fanken-Andi seiner Frau so. Vielleicht hat er nicht sie irgendwie verkehrt "konditioniert"....vielleicht hat er sie schon genau so konditioniert geheiratet und letztendlich keine Chance gehabt sie um zu polen.
Ich habe vor ca 4 Monaten die Info-Seite der Asexuellen gefunden und war baff wie genau diese Beschreibungen sich mit unserer Geschichte decken. Und was dort absolut ganz eindeutig rüber kommt -> ein Asexueller ist asexuell und es gibt keine Chance in "zu heilen" - er/sie ist ja gar nicht krank. Inzwischen ist man ja glücklicherweise auch von der Umpol-Therapie bei Homosexuellen abgekommen. Genauso sehen das die Asexuellen.
Und diese Seiten und diese Sichtweise haben mich nochmal enorm entlastet. Und mir geholfen meine Frau und unsere Situation zu verstehen - "nachvollziehen" kann ich sie immer noch nicht, aber vestehen inzwischen schon ein wenig.
lieber Franken-Andi
wie Herr_Lich schon geschrieben hat: Du bist nicht allein. Kannst ja mal "aven forum" googeln - da steht dann jede Menge zum Thema Asexualität. Meiner Frau habe ich die Inhalte kommuniziert und sie konnte sich sehr gut damit identifizieren. Aber egal ob sich deine Frau "asexuell" fühlt oder definiert oder aus anderen Gründen keinen Sex mehr will - Du solltest liebevoller mit Dir umgehen und eine für dich dauerhaft tragbare Lösung suchen - wie auch immer die dann aussieht.
Ich habe mit Einverständnis meiner Frau sexuelle Aktivitäten aus unserer Partnerschaft "ausgelagert". Meine Frau hat zu mir mal gesagt, "das hat sie ungemein entlastet, auch wenn es sich zunächst komisch anfühlt". Mein Wohlergehen war ihr nicht egal. Sie konnte nur nicht mehr für mein sexuelles Wohlergehen sorgen, weil meine sexuellen Bedürfnisse den ihren diametral entgegenstanden.
Für mich war zum "wieder Boden unter die Füße bekommen" die Bücher des Paarberaters Michael Mary sehr hilfreich, allen voran "5 Lügen die Liebe betreffend" - gibt es antiquarisch für weniger als die Versandkosten. Er geht davon aus, dass sehr unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse in Partnerschaften eher die Regel sind als die Ausnahme. Sollten die Unterschiede zu groß sein plädiert er dafür, Lebenspartnerschaft und Sexualpartnerschaft zu trennen anstatt eine tolle und über Jahr(zehnt)e erfolgreiche Lebenspartnerschaft "über Bord zu werfen".
So sind wir inzwischen seit über 3 Jahren unterwegs und es geht besser als ich vorher gedacht hatte. Nee, eigentlich hatte ich vorher gedacht so etwas kann ja gar nicht gehen......und siehe da, es geht doch - sogar ganz gut.
schönen Rest-Sonntag wünscht Gucki