Durchführung und Folgen
Durchführung und Folgen
- der Sterilisation beim Mann
Der Eingriff wird meist unter örtlicher Betäubung (von vielen Kliniken aber auch unter Vollnarkose) durchgeführt und dauert knapp eine Stunde. Die Schmerzen während und nach der Operation sind erträglich. Vor allem der Zug auf Samenleiter und Blutgefäße ist hierbei unangenehm.
Nach der Sterilisation muss das Ejakulat in Abständen von mehreren Monaten bzw. je 3-8 Orgasmen mehrfach auf Spermien untersucht werden, um den definitiv empfängnisverhütenden Erfolg zu bestätigen.
Komplikationen treten selten auf und sind im wesentlichen auf mangelnde Hygiene zurückzuführen. Dies kann dann zu Hodenentzündungen und deren Folgen führen, die mittels Antibiotika aber leicht in den Griff zu bekommen sind.
Die Sterilisation hat (nach der ca. dreitägigen Wundheilung) keinen physischen Einfluss auf die Libido und Potenz des Mannes. Aussehen und Menge des Ejakulats ändern sich nicht wahrnehmbar.
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Die Vasektomie bezeichnet die Sterilisation des Mannes. Bei diesem Eingriff werden die Samenleiter durchtrennt. Die Funktion der Hoden (Hormonproduktion) bleibt, im Gegensatz zur Kastration, erhalten. Sich dort bildende Samenzellen werden vom Körper resorbiert. Auch die Fähigkeit zur Erektion und Ejakulation bleiben erhalten. Das Ejakulat enthält aber keine Samenzellen, eine weitere Vaterschaft ist damit beinahe gänzlich ausgeschlossen. Die Vasektomie (richtiger wäre der Begriff Vasoresektion) gilt als die derzeit sicherste, effektivste und vergleichsweise einfache Methode zur Fertilitätskontrolle beim Mann.
Die Operation ist recht unkompliziert und wird meist ambulant unter örtlicher Narkose durchgeführt. Der Arzt legt mit zwei kleinen Schnitten die Samenleiter frei, durchtrennt und verschließt diese dann wieder. Die Enden werden im Gewebe versenkt, damit sie nicht wieder zusammenwachsen. Dennoch kann es in seltenen Fällen auch bei technisch einwandfreier Durchführung des Eingriffes durch eine spontane Rekanalisation zur unerwünschten neuerlichen Durchgängigkeit der Samenleiter kommen. Aus diesem Grund müssen nach der Vasektomie mehrere Spermiogramme abgegeben werden um den kompletten Verschluss nachzuweisen.
Eine Rückoperation (Vasovasostomie oder Vasoepididymostomie) kann durchgeführt werden, wobei die Durchgängigkeitsrate bei ca. 70 - 75 % und die Schwangerschaftsrate bei ca. 20 - 25 % liegt. Somit besteht die Chance, dass eine natürliche Befruchtung nach erfolgter Rückoperation sehr wahrscheinlich ist. Allerdings muss darauf hingewiesen werden, daß die Vasektomie eine endgültige Operation sein sollte und eine Rückoperation von den Krankenkassen in Deutschland und Österreich nicht bezahlt wird. Die Operationskosten betragen für die Vasektomie zwischen 400.- und 600.- ¤ und für die Rückoperation zwischen 2.000.- und 3.000.- ¤. Weiterhin sollte man erwähnen, dass eine Rückoperation nur bis zu 3 bis 4 Jahre nach der ersten OP durchgeführt werden kann, bis die Möglichkeit für eine erneute Fruchtbarkeit schwindet.
Komplikationen
Es kommt nicht selten zu Komplikationen, deren Häufigkeit von der Erfahrung der Operateure abhängt, deshalb können die Angaben nur eine ungefähre Richtlinie sein:
* Wundinfektionen (bis 6%)
* Blutergüsse (bis 20%)
* Nebenhodenentzündungen (0,5-5%)
* Abszessbildungen (bis 5%)
* Spermagranulome (3-8%)
* Spätrekanalisierung (ca. 2%)
* (Chronische) Schmerzen
Langzeitfolgen
Als Langzeitfolgen können sporadische Schmerzen für kurze Zeit auftreten. Diese machen sich z.T. kaum berkbar, können aber auch recht heftig sein. Sollten diese sporadischen Schmerzen auftreten, kann mann sich meist mit dieser Situation arrangieren. Wirklich problematisch sind dagegen chronische Schmerzen als Langzeitfolge einer Vasektomie, insbesondere dann, wenn sie sehr stark sind. Es gibt (allerdings sehr seltene) Fälle, in denen Männer arbeitsunfähig wurden und psychisch am Ende sind.
Eine innere Ablehnung oder Zweifel am Entschluß für eine Vasektomie scheinen das Auftreten von später auftretenden Schmerzen zu begünstigen.