Re: Ehe ohne Liebe?
Hallo ihr Lieben,
ihr macht euch ja schwer Gedanken über mich.
Ja, ihr habt Recht: ich selbst bin der Schlüssel.
Was hindert mich, meiner Liebe zu folgen?
- Ich will nicht, dass meine Kinder leiden und für etwas bestraft werden, dass ich (und meine Frau) zu verantworten haben.
- Ich habe Angst vor dem Ungewissen und vorm Alleinsein (wenn ich meine Ehe beendete, muss das lange noch nicht heißen, dass auch SIE diesen Schritt wagt, und wir wirklich zueinander finden, das ist ein Schritt, den ich auch für mich allein verantworten muss)
- ich fühle mich wohl in meiner Umgebung: ein Haus bei dem ich meinen Traum verwirklicht habe und Freunde (die meisten gehören uns gemeinsam) --> all das müsste ich ebenfalls aufgeben
Im Mai06 war ich soweit, all das aufzugeben. Nur die weinenden Kinder haben mich zurück gehalten, endgültig zu gehen. Ihnen zuliebe war ich bereit, der Familie eine Chance zu geben. Ich habe es aber nicht geschafft, gefühlsmäßig loszulassen.
Warum droht meine Frau? Es ist ein Teil ihres Kampfes um mich. Klar hat sie ein eindeutiges Ziel: Sie will mich. Sie hat keine alternative Liebe zwischen der sie wählen müsste. Sie will alles wieder so haben wie früher. Nein! Besser. Sie hängt die Latte sehr hoch. Will von jetzt auf gleich, dass alle Fehler der Vergangenheit behoben werden und wir im siebten Himmel ankommen. Sie wollte nicht akzeptieren, dass ich viel Zeit brauche, bis die seelischen Wunden verheilt sind. Sie wollte mir nicht die Zeit geben, erst zu mir und vielleicht dann zu ihr zu finden. Ein Jahr ist eine lange Zeit, aus ihrer Sicht vollkommen verständlich. Ich hatte auch gedacht, dass ich wesentlich schneller über diesen Schicksalschlag hinwegkomme. Indem sie mir mit Trennung oder einem Liebhaber droht, will sie mir die Konsequenzen dieser platonischen Ehe mit Nachdruck deutlich machen. In der Hoffnung, mich zu bekehren. So sehr ich es über ein halbes Jahr auch versucht habe (Paartherapie, Psychologe, gemeinsame Ausflüge, Sex) Liebe ist nicht gewachsen. Ich empfinde für sie Freundschaft, Achtung (auch vor ihren Gefühlen), teilweise Mitleid. Im Herbst war sie schwer erkrankt. Selbst diese Krankheit konnte mich nicht bekehren. Ich tat viel, um ihr zu helfen´, jedoch alles auf rationaler Ebene. Dass ich nicht mit ihr weinen konnte, wirft sie mir noch heute vor.