Ganz ehrlich, niemand muss alles über einen wissen.
Das ist kein vertuschen, sondern ein nicht erwähnen aufgrund einer gesunden Einschätzung.
Es wird auch viel getratscht, spekuliert, hineininterpretiert, da muss man abwägen wem man soweit vertraut dass er etwas niemals bei anderen herumerzählt oder, einfach nur das erzählen wo es einem egal ist ob es die Runde macht.
Ehrlichkeit ist ja schön und gut, aber man muss nicht zu aller Welt ehrlich sein und vor allem nicht alles erzählen, denn kleine Geheimnisse hat jeder und jeder hat ein Recht darauf, das eigentlich Verwerfliche ist eher wenn Leute einen löschern und nicht locker lassen und Lücken mit Fantasie füllen, was leider viele machen und oft ohne das es ihnen bewusst ist.
Ist meiner Freundin mal passiert, im Bezug auf mich, was angenommen und anderen erzählt, die haben dann meine Richtigstellung nicht einmal ernst genommen und sehr deutlich gezeigt dass sie es besser wissen als ich, obwohl die Geschichte vollkommener Mumpitz war und ich das natürlich am Besten wusste.
Seither erzähle ich nur noch das wo es mir egal ist wer das erfährt, aber leider hilft das auch nicht immer gegen die Fantasie der Leute, die dann doch wieder merkwürdiges draus machen.
Deshalb sollte man immer genau abwägen wem man was erzählt, im Besten Falle bleibt es bei demjenigen, im schlechtesten ist es wie bei der stillen Post und alle wissen vermeintlich besser über dich bescheid als du selber.
Du machst das schon richtig, deine Krankheit geht erst einmal nur dich und die Leute die damit zu tun haben etwas an, also Familie, alle anderen haben kein Anrecht darauf.
Es ist dein gutes Recht dich zu schützen, indem du nichts darüber sagst.
Gerade bei solchen Erkrankungen sind die Fehlinformationen darüber die die meisten Menschen haben, geradezu niederschmetternd und diskriminierend für jene die solche Erkrankungen haben und diese Meinungen stammen aus der Psychiatrie vor vielen Jahrzehnten.
Heute sieht man das ja anders, aber die Leute haben immer noch dieses veraltete Bild und sie werden es auch nicht ändern, dafür wird es immer noch zu massiv verbreitet, auch in Medien.
Kein Massenmörder ohne Psychiatrische Diagnose, kein Amokläufer ohne Antidepressiva...das ist immer die erste Info die man über diese Leute erhält: Eine psychische Störung scheint wahrscheinlich, da es eine Behandlung beim Psychiater gab".
Wie sollten die Leute ohne Berührungsängste sein, wenn jeder zweite Killer erst einmal als psychotisch oder depressiv deklariert wird, ohne dass im Gegenzug massiv darüber aufgeklärt wird wie es sich mit diesen Erkrankungen wirklich verhält.
Und deshalb sollte man nicht immer alles erzählen, auch wenn die Leuten augenscheinlich kein Problem damit haben, so macht es mit den meisten doch etwas, es mindert das Vertrauen und wenn du mal drauf angewiesen bist dass dir mehr vertraut wird als jemand anderen, dann wird so eine Erkrankung schnell zum Argument dafür dass es ja doch anders sein könnte.
Wenn du verstehst was ich meine.
