• Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Psychopharmaka,... Die moderne Psychiatrie und Psychotherapie hat heute eine große Bandbreite an verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Aber welche ist für Sie die richtige? Wann sollte man in eine psychiatrische Klinik gehen, wann reicht eine ambulante Psychotherapie?

Diagnose Schizophrenie

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Wollte mich melden, dass es mir langsam wirklich immer besser geht. Ich habe jetzt einen strafferen Lernplan erstellt und habe so auch das Gefühl, dass ich wieder richtig voran komme. Habe auch das Gefühl, dass ich langsam wieder an mein altes Leistungsniveau heran komme. Auch wenn ich da auch echt länger gebraucht habe und irgendwie durch die Pause etwas das Lernen verlernt habe. Aber denke das ist Trainingssache oder?
Auch die Situation mit meiner Schwester hat sich wieder gebessert und es nimmt mich nicht mehr so sehr mit.
 
Danke :). Mir geht es weiterhin recht gut. Ich versuche jetzt jeden Abend etwas Sport zu machen. Habe zwei gute Übungen gefunden und tanze und singe abends. :D Das macht echt Freude und lockert den Lernalltag auf.
Ich habe wieder mit jemanden Neuen geflirtet. Aber es ist nichts draus geworden, aber eigentlich ist es mir wirklich lieber so, dass ich mich quasi erst wieder "übe", als dass ich mich in etwas Neues stürzte. ich finde, dass so kleine Flirts gut zur Genesung beitragen. Und so vergisst man auch die vergangenen gescheiterten Beziehungen finde ich.
 
Ja, es ist wirklich sehr lustig und ich freue mich einfach nur.
Auch weil sich die beiden einfach sehr gefreut haben und ich von einem wirklich sehr sehr nett dadurch begrüßt wurde.
Der andere, den ich noch besser finde, ist fast jeden Tag in der Bibliothek und wirft mir auch Blicke zu. Gerade habe ich mich mit meiner Freundin in der Lernpause unterhalten und er kam gerade die Treppe zufällig runter, als wir die Treppe hoch sind. Ich habe versucht normal weiter zu reden mit meiner Freundin, aber musste total grinsen dabei. Ist schon echt lustig. Vor allem, weil es wirklich um nichts geht und man keine enge Bindung zu diesen Menschen hat. Dadurch ist es einfach locker und schön. Und auch witzig, wie wir alle trotzdem um einen professionellen Umgang bemüht sind. :D
 
Das ist doch gerade der Reiz am Flirten, ein bisschen Geheimnis, lustig, gut tuend und wenn man nicht mehr mag hört man einfach auf, aber hat dem anderen und sich selber dennoch was gutes getan.;-)
Bei Beziehungen ist das leider nicht so.
 
Ja, das hätte ich früher auch mal so machen sollen. :D Ist echt ziemlich spannend. Ich frage mich immer, was denkt er sich wohl und muss ja auch für ihn spannend sein, wenn er mir auch mal ein paar Blicke zuwirft. :D

Wie ist es denn bei Beziehungen? Würde mich mal interessieren, wie du das siehst.
 
Bei Beziehungen verliert sich der Reiz des Abenteuers und wenn man nicht mehr mag kann man auch nicht einfach aufhören, ohne dass es Konflikte gibt.
Ist eigentlich schade, dass der Mensch nicht dahin kommen kann es einfach zu akzeptieren wenn es nicht mehr zusammen geht, ohne Streit und böses Blut, weil sich die Dinge verändert haben und es nicht mehr passt, wofür niemand was kann.

Es gibt doch kaum ein Paar dass sich nach der Trennung verträgt, da muss erst viel Zeit ins Land gehen um wieder normal miteinander klar zu kommen, weil Dinge übel genommen werden die man nicht übel nehmen müsste.
 
Ja, ich glaube auch die meisten Leute haben eine sehr romantische Vorstellung. In der Realität sieht es dann oft doch nicht so romantisch aus. Ich weiß von mir selbst, dass nach ca. 3,5 Jahren Beziehung dann auch mal deutlich gesagt wurde, was einen richtig stört, weil man sich das dann irgendwann getraut hat und danach war irgendwie der Zauber weg. Jedenfalls bei mir war es so. Und ich war auch jedes Mal nach dem Beziehungsaus schrecklich verletzt und konnte es auch nicht direkt akzeptieren, dass es vorbei war.

So wie jetzt mit dem lockeren Flirt fühle ich mich noch Mal wie in der Schule, wo es um noch nichts ging. Man fand jemanden toll, hat ihn angeschmachtet und wusste nicht so recht, wie der eine einen findet und wie er in Wirklichkeit ist. Daher sage ich auch oft, dass die unerfüllte Liebe die schöneste ist. Man kann sich einfach alles schön fantasieren.
 
Fühle mich echt wieder lebendig und finde, dass es sich gelohnt hat ins kalte Wasser zu springen. Ich bin ja quasi von einem Tag auf den anderen ins Studentenwohnheim zurück gekehrt und es war ein harter Einstieg dadurch, aber ich glaube, dass ich mich sonst nicht aus dem Sumpf aus Angst heraus holen hätte können. Ich habe immer gezweifelt, ob ich das alles nochmal packe und dann habe ich mir einfach gesagt, dass ich es versuche auch wenn es ja auch einige zweifelnde Stimmen gab. Aber ich habe mich an den Professor in der Klinik zurück erinnert, der meinte, dass ich wieder an mein altes Funktionsniveau herankomme. Und es ist wirklich so. Ich finde, dass mittlerweile wieder alles geht wie vorher. Ich habe aber noch ein paar Wochen gebraucht, damit ich auch die ganze Krankheitszeit weitgehend vergessen konnte. Ich fühle mich aber wieder am Leben. Ich merke, dass die Leute nett und normal auf mich reagieren. Und das ist auch wichtig, weil man sich mit dieser Krankheit erstmal wie ein Sonderling fühlt. Die Panikattacken sind auch weg, auch als ich vor paar Tagen wieder meinen Ex gesehen habe, bin ich einfach ganz cool geblieben. Und die beiden Flirtkandidaten haben einfach meine Lernzeit verschönert und mich irgendwie auch wie wiederbelebt.
Naja jetzt muss ich nur wieder allen Stoff in meinem Kopf bekommen. Man merkt schon etwas die längere Lernpause. Aber es wird ja hoffentlich von Woche zu Woche besser klappen.
 
"Aber es wird ja hoffentlich von Woche zu Woche besser klappen"

Schön von Ihnen zu hören, Sanny. Noch dazu so erfreuliche Nachrichten.

Und verzweifeln Sie nicht, wenn mal ein etwas schlechterer Tag kommt. Den gibt es überall..
 
Danke für die Antwort. Ja, ich wirklich erstaunt, dass es mir wieder so gut geht und ich mich wieder sehr an den kleinen Dingen erfreuen kann.
Naja wegen dem Lernen gebe ich mir etwas Zeit. Das klappt ja nicht direkt wieder super gut nach so einer langen Pause, aber ich merke, dass es immer besser wird und durch die Erfolge auch wieder mein altes Selbstbewusstsein zurück kommt, weil ich einiges am Tag schaffe etc.
 
Hallo Sanny,

weil Ihr Verlauf hier so beispielhaft für den Umgang mit einer nur im gesellschaftlichen Image so problematischen Krankheit ist, habe ich nun schon zum zweiten Mal einem betroffenen Patienten auf Ihre Beiträge hingewiesen.

Es ist wirklich erfreulich, wie Sie sich wieder dem Leben widmen und offenbar auch keine Image-Probleme mit der Diagnose mehr haben.
Ich vermute auch, dass Sie offen damit umgehen - auch neuen Bekanntschaften gegenüber.

Obwohl man das nicht gleich zu Anfang sagen muss - die meisten vermeiden das auch - , aber später, vor allem viel später ist es auch schwierig, wenn das Geschehen dann quasi nachgereicht wird.

Vertrauen Sie auf Ihr Gefühl.

Auf alle Fälle tun Sie ein gutes Werk, in dem Sie in Ihrem Umfeld dazu beitragen, dass die vielen falschen Vorstellungen von der Schizophrenie etwas abgebaut werden.

Dafür gebührt Ihnen Dank!

Beste Grüße

Dr. Riecke
 
Danke Herr Dr. Riecke!

Ich habe mich sehr über ihre Antwort gefreut.

Es ist jetzt fast ein Jahr her seitdem ich meine zweite Psychose erlitten habe. Ich konnte damals gar nichts mehr. Ich hatte nur Angst und konnte nicht mal eine Sekunde alleine bleiben ohne dass es mir total schlecht ging. Ich habe immer um 16 Uhr schon geschlafen und jede Sekunde hat nur aus dieser Krankheit bestanden. Nach Beginn der Medikamenteneinnahme ginge es mir allerdings stetig immer besser.
Auch wenn mich die Nebenwirkungen sehr frustiert haben und ich fast keine Hoffnung mehr gesehen habe und akzeptieren musste, dass ich wirklich diese Krankheit habe. Mit der Akzeptanz wurde allerdings alles nur besser. Ich habe nicht mehr die Tabletten abgesetzt und kann wirklich sagen, dass es ca. 1 Jahr dauert bis es einem wieder richtig gut geht.
Das hat auch meine Psychiaterin gesagt. Dass die meisten Leute ca.. ein Jahr bräuchten bis alles verdaut ist und es ihnen wieder gut geht.

Ich finde es wirklich erstaunlich, wie dieser Weg von ganz unten wieder nach ganz oben möglich ist mit Medikamenten und guten Menschen, die sich um einen kümmern.

Die Schizophrenie ist nicht das Ende eines Lebens. Ich sage mittlerweile auch wirklich, dass ein anderer Asthma hat und ich habe halt Schizophrenie. Es schränkt mich irgendwie nicht mehr ein und ich habe es als eine ganz normale Krankheit akzeptiert. Und ich weiß auch von meiner Mutter, die ständig krank war, dass alles mit der richtigen Medikamenteneinstellung wieder gut wird, ega wie heftig alles erstmal erscheint.

Es ist schon erstaunlich, was Medikamente bewirken könne. Und ich denke meine Erfahrung wird mir im Berufsleben helfen, weil ich eine Ausbildung im Gesundheitsbereich gemacht habe und viel mit Medikamenten und kranken Leuten zu tun habe.

Ja, ich bin offen. Also ich würde nicht jedem Menschen gleich von meiner Diagnose erzählen. Aber im Gespräch mit dem Professor aus der Uni, den ich nicht kannte, habe ich alles offen zugegeben und ich bin überzeugt davon, dass das der richtige Weg war. Mit einer Lüge hätte ich sicher mein Studium nicht wieder aufnehmen dürfen.

Man sollte mutig mit der Diagnose umgehen. Ich finde man sollte auf den Fall den Freunden sagen, was man hat und wie gesagt, wenn es nötig sein muss, weil man erklären muss, warum man so lange ausgefallen ist.

Ich bin froh, dass ich heute Menschen mit meinen Beiträgen hier helfen kann. Ich hätte damals nicht gedacht, dass ich Menschen helfen kann, während mir geholfen wird.

Ich freue mich, dass ich mich heute nicht mehr wie eine Außerirdische wegen der Krankheit fühle und dass mich so viele Leute auf der Straße, in der Uni etc. ganz normal ansprechen und ich auch glaube, dass diese Hochsensibilität oder das "Anderssein" dieser Krankheit eine Fähigkeit sein kann. Ich denke auch heute über die Wahnvorstellungen, dass es irgendwie auch sehr interessant war in andere Welten abzutauchen, auch wenn das gleichzeitig auch sehr unangenehm war. Aber als Schizophrener hat man einfach kein langweiliges Leben. Ich kenne alle Höhen und alle Tiefen. Durch die Tiefen genieße ich die Höhen heute umso mehr.

Ich kann später erzählen, dass ich ein kreativer Mensch war. Ich stand auf Bühnen und habe gesungen. Ich habe viel gezeichnet. Ich war in der Schule gut, dann während der Schulzeit bin ich bei meiner ersten Psychose ein halbes Jahr ausgefallen. Kam zurück und habe einfach weiter gemacht. Habe mein Abi trotzdem geschafft, weil ich mich wieder zurück gekämpft habe. Ich habe trotz nicht richtigen Behandlung eine Ausbildung abgeschlossen. Das war die Zeit bei der ich nicht mal wusste, dass ich Schizophrenie hatte. Dann mitten im Studium bin ich wieder krank geworden, aber ich habe mich auch zurück gekämpft. Und ich habe trotz Krankheit Partner gehabt. Ich habe immer viel gelacht und war optimistisch.

Ich möchte damit auch ausdrücken, dass man nicht glauben sollte, ,dass alle Symptome auf einen zutreffen... Dass man antriebslos und hoffnungslos ist. Ja das war ich in der ganz schlimmen Phase. Aber ich hatte schon früher Schizophrenie und ich war trotzdem insgesamt immer optimistisch und habe meine Ziele erreicht. Und vor allem war ich nie ein Langweiler. Ich glaube, dass das Schizophrene einfach nicht sind. Sie haben auch besondere Fähigkeiten und Einzigartigkeiten.

Ich möchte damit ausdrücken, dass man sich trotz Krankheit nicht in eine negative Schublade stecken lassen sollte.

Am Wichtigsten und am meisten hat es mir geholfen nicht ständig die Symptome einer Schizophrenie durchzulesen und zu denken, dass bin also ich. Hoffnungslos, niedergeschlagen, Wahnvorstellungen: Das ist man nur kurz. Die meiste Zeit mit richtiger Behandung lebt man normal. Sogar hat man manchmal positivere Tage als ein Gesunder.

Ich möchte einfach den Menschen Mut machen.

Beste Grüße zurück!

Sanny
 
Was ich noch anfügen kann ist, dass ich erstmal nicht daran geglaubt habe, dass ich Schizophrenie habe. Auch meine Freunde haben stark gezweifelt, weil ich eben immer ein optimistischer und vernünfitger Mensch war in den gesunden Phasen ,die bei mir zum Glück sehr lange waren. In der Krankheitsphase war ich wie ein komplett anderer Mensch. Ich habe mich nicht mehr wieder erkannt und wollte daher auch mein Leben beenden oder dachte daher ist mein Leben einfach vorbei. Ich bin nicht mehr der Mensch, der ich einmal war. Aber es kommt alles wieder zurück. Bei der ersten Psychose sogar ohne Medikamente. Ich frage mich, wie das eigentlich möglich war. Also ich war ein halbes Jahr krank und habe nicht mal ein richtiges Medikament genommen, aber ich wurde dann wieder gesund.
Und jetzt habe ich ein richtiges Medikament, damit ich hoffentlich nicht mehr so aus dem Leben geworfen werde in Zukunft.
 
Ich finde Schizophrene werden oft als etwas Negatives betrachtet. Und ich habe mich selbst in der Krankheitsphase als sehr negativ betrachtet.

Aber ich kann sagen, dass ich die meiste Zeit meines Lebens ein erfolgreicher Mensch war. Ich war einmal Klassensprecher. Ich habe viele Geburtstage mit Freunden gefeiert. Ich habe viele Menschen zum Lachen gebracht. Ich stand auf der Bühne, war im Chor aktiv. Ich habe viele tolle Bilder gezeichnet. Ich habe Schule und Ausbildung abgeschlossen. Ich will damit zeigen, dass man ein erfolgreicher Mensch damit sein kann, wenn man die richtige Einstellung zum Leben und zu dieser Krankheit hat.
Ich wusste immer, dass ich anders bin bzw. wusste ich, dass ich auch viel durchmachen werde wegen dieser Andersartigkeit. Aber ich bin immer beliebt gewesen und klar haben dann die Leute auch gesagt du warst doch Wochen in der Psychiatrie und wollten mich damit fertig machen. Vor allem in der Schule. Aber ich hab gelächelt und gesagt jetzt bin ich wieder hier. Ich mache weiter. Habe immer gespürt, dass ich kein einfaches Leben haben werde. Aber wie gesagt war ich trotzdem sehr optimistisch und mein Kumpel meinte er wäre mit so einer Krankheit nie so positiv. Aber warum soll man sich als negativ ansehen. Man ist einfach was Besonderes und hat kein langweiliges Leben.
 
Heute ist ein so richtig beschissener Tag, an dem man es einfach nicht schafft seine freundliche Fassade aufrecht zu erhalten. Mein Vater hat meine Puppen, die ich in der Tagesklinik gemacht hat weggeräumt oder gar weggeschmissen. Sie standen auf einem Holzschrank im Esszimmer. Stattdessen hat er eine Porzellanfigur von seiner Schwiegermutter aufgestellt. Ich habe mich daran erinnert, wie er mein Puppenhaus zerstört hat, als ich ca. 10 war, weil es im Weg vor seinem Werkzeugschrank stand. Ich habe gedacht diesmal schlucke ich nicht. Ich habe ein Bild von ihm zerschlagen und seinen Holzjesus versteckt mit den Worten. Ach der hat mir nicht so gut gefallen und ka wo ich ihn hingeräumt habe. Er hat auch so einen Spartick und hat nicht mehr gespült, sodass das Bad total nach Urin gestunken hat. Ich habe mich letztes Wochenende beschwert und dieses war wieder nicht gespült. Er verkauft mich für dumm und behauptet, dass er es jedes Mal vergisst. Dabei kann er sonst noch alles. Er hat sich tierisch über meine Aktionen aufgeregt, wollte mich verprügeln und meinte er kann genauso schizophren sein wie ich. Als Beispiel wie die Leute denken, die engstirnig, altmodisch sind und die Schwächen von einem gegen einen verwenden, nur damit ihre eigenen nicht auffallen. Vll sollte ich einfach anerkennen, dass mein Vater wohl gestört ist und dazu die Empathie einer Tischplatte hat und auch er nichts für seine Eigenarten kann.
 
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