Ja, also meine Psychotherapeutin ist noch recht jung. Daher meinte sie, dass sie keine Erfahrung mit meiner Krankheit hat. Und dachte, dass sie wollte, dass ich mir dann eher einen Profi suche. Also ja, das hat nicht direkt was mit Angst zu tun. Vielleicht aber schon auch ein bisschen.
Ich war heute bei meiner Ärztin und sie meinte ja mal, dass meine Eltern zu lieb wären. Darüber habe ich mich ja schon aufgeregt, weil ich dachte, dass mein Vater nun wirklich nicht lieb ist. Aber da war ich noch so krank, dass es mir egal war das aufzuklären.
Heute habe ich das dann aber nachgeholt und sie meinte, dass sei ein klassisches altes Familienbild, Der Vater hätte wohl alles zu sagen und die Frau guckt lieb zu und fügt sich dem, Bzw. will die Harmonie bewahren.
Und ich wäre eben nicht mehr so, weil ich auch in einem Alter wäre, indem man die Eltern dann doch auch oft blöd findet. Aber das wäre ein normaler Loslösungsprozess. Sie meinte, dass das auch nichts mit Schizophrenie zu tun hat, wenn man sich da ärgert. Klar, ich soll halt nicht destruktiv streiten, sondern die Dinge normal sagen, die mich stören.
Aber ich soll ruhig einfach mein Ding machen.
Und sie hat sich sogar darüber gefreut, dass ich mich so aufrege,weil sie meint, dass sie so merkt, dass ich mich loslösen will und auch selbstständig werden möchte.
Es wäre eigentlich viel schlimmer, dass die heutige Generation eher mit ihren Eltern befreundet wären, weil diese würden sich dann so gar nicht von den Eltern lösen und werden nie selbstständig.
Fand ich eine sehr interessante und optimistische Sicht.
Ich soll mal in Büchern über Entwicklungspsychologie dazu lesen.
Mache ich denke ich wirklich, vielleicht rege ich mich dann auch nicht mehr so auf über diesen Zustand.
Naja und passend dazu war ich heute mit einer Freundin im Supermarkt und habe mir ein echt kindisches Streitgespräch von Erwachsenen anhören mussen und dachte nur dazu ok sowas ist wohl doch einfach sinnlos und kindisch.
Aber es hat trotzdem irgendwie gut getan nach Jahren mal dem Vater zu zeigen, wie es ist, wenn man seinen heiligen Holzjesus von der Wand hängt, versteckt und behauptet, dass man keine Ahnung mehr hat, wo man dieses Ding hingeräumt hat. Wie man als Kind schon auf diesen Jesus geschaut hat und sich gewünscht hat, dass der eigene Vater eher Nächstenliebe ausüben sollte, als sich Holzfiguren dazu aufzuhängen.
Irgendwie denke ich aber wirklich,dass ich diese Aktion hätte eher im Kindesalter schon hätte bringen sollen, weil so in dem Alter ist das dann schon etwas peinlich und man hat den eigenen Vater noch nie so emotional toben gesehen. Interessante Erfahrung auf jeden Fall. Auch wenn ich nicht unbedingt stolz drauf bin.