• Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Psychopharmaka,... Die moderne Psychiatrie und Psychotherapie hat heute eine große Bandbreite an verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Aber welche ist für Sie die richtige? Wann sollte man in eine psychiatrische Klinik gehen, wann reicht eine ambulante Psychotherapie?

Diagnose Schizophrenie

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Ein guter Freund von mir meinte, dass ich vorsichtig sein soll, wenn ich mit meinem Freund intim sein will, weil er ja drogenabhängig war und er da HIV oder Hepatitis C haben könnte. Aber ich war eigentlich nie besonders vorsichtig und denke ein Kondom müsste reichen? Oder was meint ihr?
 
Im Prinzip müsste es reichen.
Er war ja auch in er Klinik, von daher wurde vielleicht auch ein Test gemacht.
Bevor ihr das Kondom weg lasst, solltet ihr euch vielleicht ohnehin mal auf dies und das testen lassen, also beide.
 
Ich denke mehr kann man ja auch nicht machen. Man kann eigentlich nur ein Kondom benutzen und hoffen, dass derjenige keine Krankheiten hat. Und das unabhängig davon wer das jetzt ist.
Tests sind vielleicht auch nicht immer eindeutig. Das habe ich mal an einer Magen-Darm-Krankheit bei mir gemerkt. Manchmal findet das Labor nichts, obwohl da doch etwas ist. Ich denke eine 100%-ige Sicherheit wird man nie haben. Aber ich überlege schon wieder die Pille zu nehmen, aber mal schauen. Ich denke ich will noch nicht intim sein. Ich werde mir da viel Zeit lassen.
 
Also, ich denke ein HIV Test sollte schon gemacht werden, bevor ihr das Kondom weg lasst.
Der ist auch sicher, außer es hätte nochmal ein e Infektionsmöglichkeit innerhalb von sechs Wochen vor dem Test gegeben.

Ich denke, jeder der vor eine Beziehung ungeschützte sexuelle Kontakte hatte, ohne dass es mal einen Test gab, sollte einen machen lassen.
 
"in dem Fall wohl nicht so viel wie die regelmäßige Medikamenteneinnahme."

Bei fast allen SchizophrenieFormen ist das Medikament die beste Rezidivprophylaxe.
Oft genügt dabei schon eine sehr kleine Dosis, um das Transmittergefüge stabil zu halten.

Die Psychotherapie hat in diesem Fall ganz andere Aufgaben - z.B. die sekundären Defizite zu bearbeiten und Rehabilitation im eigentlichen Sinn zu leisten.
 
Trotzdem frage ich mich dann, warum ich wieder einen Rückfall hatte. Ich hatte ja nicht viel Seroquel, also nur 400 mg. Lag das wohl an dem Durchfall, weil dann nicht so viel im Körper ankam?
 
Ich habe mich mit meinem Vater und meinem guten Freund unterhalten und beide meinten, dass ich keinen Rückfall mehr bekommen würde, weil ich jetzt auch mittlerweile wüsste, worauf ich zu achten habe. Ich hatte ja wirklich wochenlang diesen Durchfall und dann ist auch für mich so plötzlich meine Freundin gestorben.

Ich habe dazu gerade im Tv eine Soap gesehen und da hat eine einen Hirntumor und will das auch vor ihrer Tochter verheimlichen. Das ist ja vergleichbar mit dem, was meine Freundin vor hatte. Ich denke für den Betroffenen selbst ist die Methode gut, aber für die anderen ist es eher schlecht, so kann man keinen Abschied nehmen, und es fühlt sich wirklich so an, als würde jemand plötzlich wie an einem Unfall sterben. Ich hatte auch noch so viele Fragen zu diesem Tod, die sie mir einfach nicht mehr beantworten konnte und auch zu der Krankheit Brustkrebs hatte ich fragen. Ich fand es doppelt brutal, dass sie so gar nichts gesagt hat. Ich mein ich will ihr da auch nichts vorwerfen und ich wäre vermutlich mit so einer Diagnose anders vorgegangen, aber für mich war das wirklich der schlimmste Tod, den ich bisher erlebt habe.

Vielleicht bin ich auch einfach zu empfindlich und ein gesunder oder nicht so sensibler Mensch hätte das Ereignis besser weg gesteckt. Aber bei mir hieß es schon zur Schulzeit, dass ich besonders sensibel bin. Daher hab ich manchmal Angst, dass mich so Dinge immer wieder richtig umhauen können. Aber dann denke ich mir auch wieder ,was bringt mir diese Angst. Ich sollte versuchen jetzt alles positiv zu sehen. Irgendwie habe ich doch alles überstanden und diesmal ging es mir auch nicht so lange schlecht.
 
Genau, du hast dazu gelernt und das wird dich schützen.

Vielleicht bist du auch etwas enttäuscht, dass sich die Freundin dir nicht anvertraut hat.
Bei solchen Diagnosen ändert sich der Fokus und manchmal dahingehend, dass Freunde nicht mehr so wichtig sind, sondern anders was noch zu tun ist, oder man möchte lieber mit einem kleinen Kreis seine Zeit verbringen, ohne sich erklären zu müssen da man ohnehin kein Interesse mehr daran hat, Freundschaften zu pflegen.
Dafür fehlt dann auch oft die Kraft und das positive Denken.
 
Wahrscheinlich bin ich wirklich enttäuscht, dass sie diese letzte Zeit nicht auch noch mit mir verbringen wollte. Irgendwie denkt dann doch jeder an sich. Wahrscheinlich wollte sie wirklich nur noch mit ihrem Freund verreisen, weil das das Liebste war, was sie gemacht hat. Aber ich denke an mich und für mich war ihr Tod eine Überrumplung. Ich hätte gerne Erklärungen etc. gehabt, dann wäre es mir leichter gefallen, nehme ich mal an. So war das einfach ein riesiger Schock. Wie mit dem Kopf durch die Wand und sieh zu wie du damit klar kommst. Aber ich werfe da nichts vor und wer weiß, vielleicht würde ich doch auch ganz anders handeln, wenn ich so eine Diagnose bekäme. Ich kann nicht sagen, wie ich mich verhalten würde.
Aber es war so ziemlich das Schlimmste, was ich bisher mitgetragen habe und das wird mich aus der Bahn geworfen haben.
 
Ich habe mal etwas ähnliches erlebt.
Ich glaube da war der Hauptgrund für das nicht erzählen, dass man sich dann eventuell anders verhalten hätte als ohne dieses Wissen.
 
Ja, ich denke, dass sie wahrscheinlich kein Mitleid wollte. Für sie war es sicher so besser, aber für mich leider nicht. Naja, das kann man auch nicht mehr rückgängig machen bzw. ändern.
 
Ich bin immer etwas verwundert, weil meine Freundin schon mehrmals gesagt hat, dass sie findet, dass ich seit der Krankheit viel stärker geworden bin und ich alles mit unglaublicher Stärke getragen hätte. Ich hatte alles mit viel Fassung getragen und wäre abgehärtet. Sie ist stolz auf mich.
So positiv betrachte ich das alles gar nicht. Mir macht das eher Angst, dass ich immer mal wieder kranke Phasen haben werde und ich werte mich auch etwas durch diese Krankheit ab. Vielleicht war ich in der Vergangenheit zu ehrgeizig. Ich war oft an meinen Grenzen, was nicht immer gesund war.

Dann bin ich ab und zu mal im Sozialhaus, wo mein Freund drin wohnt und ich denke mir, dass ich da mit ihm und noch einem von dem Haus in der Psychiatrie auf einer Station war. Ich möchte mich nicht über die Leute oder unter diese Leute stellen, aber ich finde es schon schade, dass ich so krank geworden bin, obwohl ich nie Drogen genommen habe, aber gut, wahrscheinlich ist Stress oft einfach genauso ungesund. Jedenfalls hat mich diese Zeit sehr nachdenklich gemacht. Und ich bin einfach viel toleranter geworden. Ich verurteile niemanden. Obwohl mein Freund ja auch ein Drogenproblem hat, dränge ich ihn nicht damit aufzuhören. Ich bin irgendwie einfach froh, dass es ihm trotzdem ganz gut geht und er ein netter Mensch ist. Ich möchte damit ausdrücken, dass ich jetzt auch mit einfachen Dingen zufrieden bin. Früher hätte ich mich oder andere viel mehr gedrängt an ihren Problemen zu arbeiten und perfekt zu sein. Das erzeugt Druck und ich denke das hat mich auch ein Stück weit krank gemacht.
 
Ich glaube bei mir hat sich eine gewisse Unsicherheit eingestellt, weil ich länger nicht richtig voran gekommen bin. Normalerweise ging alles in meinem Leben immer gut ohne Lücken. Jetzt habe ich mal einen Stillstand und das verunsichert.

Wahrscheinlich wenn ich wieder aus dem Haus gehe und meinen Lernrhythmus habe, eine Prüfung bestehe oder ins Berufsleben starte, werde ich auch wieder Selbstbewusstsein haben. Ich habe denke ich auch einfach im Moment zu viel Zeit zum Nachdenken. Leider kann man auch nicht wirklich aus dem Haus während der Coronakrise.

Manchmal wenn ich traurig oder besorgt bin, dass es bei mir nicht gut gelaufen ist, weil ich diese Krankheit habe, denke ich, dass ich mich auch anders definieren muss als über die Krankheit oder das Berufsleben bzw. die Leistung, die ich erbringe. Ich denke dann, dass ich ein guter Mensch bin, keine Verbrechen begehe, niemanden schaden will, dass ich noch meinen Glauben, meine Musik, meine Freunde, meinen Freund, meine Familie, meinen Sport, die Natur, Bücher, Kaffee etc. habe. Wenn ich dann sehe, dass ich eine lange Liste habe, was ich im Leben habe außer meinen Beruf oder das Studium bin ich dann wieder zufrieden.

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und mir war Leistung immer sehr wichtig. Sodass ich manchmal merke, dass mir da etwas fehlt im Leben. Aber ich bin nun mal wieder krank geschrieben und vor allem kann ich nichts dafür, dass ich eine Pause mache. Es ist eben wie es ist und ich muss trotzdem mich an Dingen erfreuen, die ich noch in meinem Leben habe.
 
"Wie schafft man es die Krankheit zu vergessen bzw. sich nicht über sie zu definieren?"

Sie sollten sie nicht vergessen, sondern ihr einen bestimmten Platz zuweisen, nämlich einen episodischen.

Die lange symptomlose Zwischenzeit ist Ihr wirkliches Leben, das Sie bewusst erleben sollten, jeden Tag genießen.

Wenn Sie trotzdem das Medikament nehmen, ist das eine Art Talismann, der Sie beschützt.
 
Danke für die Antwort Herr Dr. Riecke. Ich hoffe, dass die Krankheit irgendwann nicht mehr so einen großen Raum in meinem Leben einnimmt. Meine Psychologin hat mal gesagt, dass die Krankheit irgendwann wie eine kleine Handtasche wird, die man mit sich rumträgt. Das fand ich eine ganz gute anschauliche Vorstellung.
 
Seitdem ich diese Krankheit habe, bin ich morgens sehr müde und ich schlafe momentan bis halb 11 und lege mich auch manchmal nach dem Frühstück noch mal hin. Liegt das an der Krankheit oder an den 600 mg Seroquel?
 
Ich glaube aber allerdings auch, dass ich mir jetzt mehr Ruhe gönne als früher. Ich denke manchmal, dass ich mich vielleicht die ganzen Jahre zu sehr überlastet habe. Ein Kumpel von mir, der auch Psychosen hat meint aber, dass die einfach so kommen und man nichts dagegen machen kann. Aber ich denke mit vielen Ruhepausen, Achtsamkeitsübungen kann man Psychosen verhindern. Irgendwie finde ich die Vorstellung nicht gut, dass man nichts machen kann dagegen.
 
Kann an beidem liegen, Seroquel macht natürlich auch recht müde, wirkt ja auch gut sedierend.

Lass dem doch einfach mal Zeit, auch wenn du schon wahnsinnig gut mit deiner Erkrankung umgehst, so ist dein Unmut über vieles trotzdem herauszulesen.
Du schreibst von einer Krankheit, eine Krankheit braucht aber auch Zeit um ausheilen zu können und natürlich Geduld.
Wenn man immer wieder auf das schaut was noch nicht so gut läuft, dann hemmt das auch, schau auf das was du bisher erreicht hat und freu dich einfach drüber.
Auch die Müdigkeit wird sich wieder relativieren, im Moment brauchst du vielleicht auch einfach die Erholung des Schlafens, nur zu viel sollte es nicht werden.
 
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