Ich glaube bei mir hat sich eine gewisse Unsicherheit eingestellt, weil ich länger nicht richtig voran gekommen bin. Normalerweise ging alles in meinem Leben immer gut ohne Lücken. Jetzt habe ich mal einen Stillstand und das verunsichert.
Wahrscheinlich wenn ich wieder aus dem Haus gehe und meinen Lernrhythmus habe, eine Prüfung bestehe oder ins Berufsleben starte, werde ich auch wieder Selbstbewusstsein haben. Ich habe denke ich auch einfach im Moment zu viel Zeit zum Nachdenken. Leider kann man auch nicht wirklich aus dem Haus während der Coronakrise.
Manchmal wenn ich traurig oder besorgt bin, dass es bei mir nicht gut gelaufen ist, weil ich diese Krankheit habe, denke ich, dass ich mich auch anders definieren muss als über die Krankheit oder das Berufsleben bzw. die Leistung, die ich erbringe. Ich denke dann, dass ich ein guter Mensch bin, keine Verbrechen begehe, niemanden schaden will, dass ich noch meinen Glauben, meine Musik, meine Freunde, meinen Freund, meine Familie, meinen Sport, die Natur, Bücher, Kaffee etc. habe. Wenn ich dann sehe, dass ich eine lange Liste habe, was ich im Leben habe außer meinen Beruf oder das Studium bin ich dann wieder zufrieden.
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und mir war Leistung immer sehr wichtig. Sodass ich manchmal merke, dass mir da etwas fehlt im Leben. Aber ich bin nun mal wieder krank geschrieben und vor allem kann ich nichts dafür, dass ich eine Pause mache. Es ist eben wie es ist und ich muss trotzdem mich an Dingen erfreuen, die ich noch in meinem Leben habe.