• Kognitive Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Psychopharmaka,... Die moderne Psychiatrie und Psychotherapie hat heute eine große Bandbreite an verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Aber welche ist für Sie die richtige? Wann sollte man in eine psychiatrische Klinik gehen, wann reicht eine ambulante Psychotherapie?

Diagnose Schizophrenie

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Ja, ich glaube das habe ich erst nicht so gewusst. Bzw. eher habe ich nicht gewusst, was das für Konsequenzen haben kann, wenn man sein Leben von solchen Leuten so beeinflussen lässt.
Ich habe immer gedacht, dass ich stark bin etc., aber ich bin doch sensibler, als ich gedacht habe. Man lernt sich dann wohl doch erst richtig mit den Jahren kennen, habe ich das Gefühl.
 
"Ich habe immer gedacht, dass ich stark bin etc., aber ich bin doch sensibler, als ich gedacht habe."

Stärke und Empfindsamkeit schließen sich nicht aus, Sanny.

Man darf Stärke nicht mit Gefühllosigkeit, emotionaler Flachheit verwechseln.

Starke, sensitive Menschen, besonders, wenn sie noch intelligent sind und Humor haben, sind die angenehmsten Zeitgenossen.

Vielleicht begegnen Sie mal solch einem Exemplar ...
 
Danke für die Erklärung Dr. Riecke.
Wenn ich so überlege, dann war meine beste Freundin in meiner Klasse so.
Doch einige Freunde sind schon so ähnlich. :)
 
Ich hatte jetzt seit ca. 4 Monaten mal wieder eine Panikattacke.
Ich habe die letzten 2 Tage ziemlich spät geschlafen und dann bin ich vorgestern auch sehr früh aufgewacht und konnte einfach nicht mehr ruhig liegen bleiben.
Dann habe ich den Tag über viel gelernt und Videos geguckt und ich glaube ich habe einfach zu viele Reize an dem Tag gehabt und zu wenig Pause gemacht.
Jedenfalls war mir dann ganz komisch, als ich abends spät heimkam und dann musste ich alles verdunkeln und mir sind 1000 Gedanken in den Kopf geschossen. Mit etwas Ruhe ging dann auch diese Panikattacke schnell wieder weg.

Also tritt so etwas auf, wenn man sehr im Stress ist und sich überlastet?

Ich habe in einem Video jetzt auch gehört, dass Panikattacken durch Neuroleptika ausgelöst werden können. Stimmt das und warum ist das so?

https://www.youtube.com/watch?v=UQXaqWP1IpI

Und wie kann man Panikattacken entgegenwirken?

MfG Sanny
 
Hi,

sehr interessant der Link, allerdings stimme ich da nicht mit allem überein, aber der Podcast ist ja wohl auch schon was älter.

Fachlich kann ich die Frage auch nicht beantworten, ich selber habe aber festgestellt dass der beruhigende Effekt von Medikamenten bei mir Panikattacken auslösen kann und vieles was diese Medikamente im Gehirn machen ist auch gar nicht erforscht.
Einiges was darüber bekannt ist sind Hypothesen, logische Schlussfolgerungen und nicht selten weichen diese Annahmen irgendwann wieder neueren Erkenntnissen.

So einige Aussagen in dem Video finde ich recht grenzwertig und einfach nicht wahr, bzw. nicht pauschal zutreffend.

Dass man Panikattacken schnell lindern kann, das mag ja stimmen, aber die meisten leiden eben nicht nur an Panikattacken sondern viel komplexeren Krankheitsbildern und das Video suggeriert irgendwo dass man in einer veralteten Therapieform steckt, wenn die länger als wenige Sitzungen andauert ohne dass man sich wieder gut fühlt und die Panik vollkommen verschwunden ist.
Seriös hört sich schon etwas anders an und das Thema ist eigentlich zu komplex um eine solche Aussage treffen zu können, ohne zu differenzieren, dann bleiben sicher nicht mehr so viele übrig deren Hauptproblem Panikattacken sind, die eben auch unter vielen Ängsten und Störungen leiden bei denen wenige Therapiestunden einfach nichts bringen würden und da wird ja behauptet dass Ursachen usw. nicht wirklich eine Rolle spielen.
Man kann aber doch nicht eine seiner Macken getrennt von der anderen Therapieren und dann auch wirklich davon geheilt sein.
Oder?
 
Ich finde das halt auch seltsam, wenn es heißt Neuroleptika können Panikattacken auslösen und dann kommt ja nicht mal eine Erklärung warum das so sein soll.

Also ich glaube bei mir lag es einfach am Schlafmangel und dann war ich nicht mehr so fit, so viel zu arbeiten.
 
Das ist lustig, das erste Video hat mich durch einige Äußerungen an die Absolutheit in dem Konflikt zischen manchen Anhängern der alternativen Medizin und der klassischen Medizin erinnert.
Und siehe da, er ist ein Heilpraktiker für Psychotherapie.

Damit will ich nicht sagen dass es schlecht ist, finde aber man hört definitiv eine einseitige Sichtweise heraus.
 
Ja, ok... weil ich hab das auch nicht ganz verstanden, denn Neuroleptika und Antidepressiva sollen ja gegen Panikattacken helfen. Aber das sind dann wohl wieder die Gegner?
 
Es ist schon so dass ein Psychopharmaka auch das auslösen kann, wogegen es helfen soll, "meist" eine vorübergehende NW.
 
Was mich auch interessieren würde und ich mir aber dennoch eigentlich besser nicht vorstellen will:

Wie war das eigentlich früher als es noch keine Neuroleptika gab?
Sind dann die Menschen auch an Psychosen gestorben? Das kann ich mir irgendwie vorstellen, weil ich ja ohne Medikamente selbst nicht in der Lage war zu essen und zu trinken.
Und war man dann einfach dauerhaft psychotisch oder ist das dann ohne Medikamente auch irgendwann wieder weggegangen.
Würde mich mal interessieren, wie das früher war.

MfG

Sanny
 
Unterschiedlich.
Klar sind dann auch Leute durch ihren Wahn gestorben, irgendwo runter gesprungen, jemanden angegriffen ö.ä.
Solche Erkrankungen sind ja so allumfassend dass auch heute noch Suizide passieren, das dürfte früher noch wesentlich häufiger der Fall gewesen sein.
Viele haben aber auch einfach in ihrer Stadt gelebt, Obdachlos, toleriert und wenn es zu bunt wurde kamen sie ins Tollhaus, bis die Phase vorüber war.
Solange gibt es die Medikamente ja noch nicht, es war also auch vor nicht allzu langer Zeit so, dass die Leute eingewiesenen wurden wenn sie psychotisch waren, nach der Psychose wieder raus kamen und da die Persönlichkeitsrechte früher nicht so pro psychisch Kranker waren wie heute, kam es auch oft vor dass die Leute entmündigt wurden und dann wurde einfach was verfügt, vom Vormund oder Richter, betreutes Wohnen, Heim, Psychiatrie, sicher auch nicht selten auf Lebenszeit.
Da war die Entmündigung ein oft genutztes Mittel um Leute los zu werden, oder über sie verfügen zu können und eine ordentliche Psychose, die sich auch noch wiederholt, hatte dazu allemal gereicht.

Dann gab es noch nette Sachen wie u.a. Elektroschocks, Medikamente zum ruhig stellen usw, es wurde also durchaus behandelt, nur anders und brutaler, oder gar nicht und verwahrt, fixiert.
Kommt auf die Zeit an und die Gegend, was mit den Menshcen so gemacht wurde.
Van Gogh hatte das Vergnügen der Zwangsjacke und die Pfaffen haben sich auch noch eingemischt, von wegen nicht gottgefällig, oder gar besessen, Exorzismus.
Also behandelt wurde so gesehen schon immer.
 
Übrigens, bevor die Kirche ihren Einfluss auf die Psychiatrien ausweitete, wurden die "Wahnsinnigen" meist recht gut behandelt, erst als der Teufel ins Spiel kam begann die Sache mit den Stigmata, die bis heute anhält.
 
In Zeiten der alten Römer wurden Menschen mit z.B. Psychose sehr freundlich behandelt, bekamen ein Rundumprogramm für Körper und Geist, wurden teilweise respektvoller behandelt als heute.
Besonders der soziale Umgang mit anderen wurde in den eroberten Gebieten gelebt, damit die Menschen Römer sein wollten und in den Genuss solcher Vorteile kamen.

Viele Völker haben in ihren geistig Kranken mystisches gesehen, im positiven Sinne, bzw. sie waren dennoch voll in die Gemeinschaft integriert, wurden so genommen wie sie waren und gab weniger Wut auf sie, von wegen Zusammenreißen, oder böser Mensch.
Es war eben gegeben, so wie es war.

In den ersten Psychiatrien wurden die Menschen auch eher wohlwollend behandelt, vollwertig, freundlich.

Als die Kirche begann Einfluss zu nehmen kamen der Teufel, Dämonen und Besessenheit ins Spiel. Man sagt ja noch heute dass jemand besessen ist.
Der Wahnsinn wurde zu etwas bösen und bedrohlichen, ein reales teuflisches Werk dass es auszumerzen galt, oder zumindest wegzusperren.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass diese Sichtweise immer noch über uns wabert, deshalb psychisch Kranke oft so gesehen werden als würden sie das mit Absicht machen, oder wenn es ganz schlimm ist mit der Erkrankung, der Mensch nicht mehr berücksichtigt wird der hinter all dem Wahn und der Angst steht, sondern nur noch das Unbekannte übel wahrgenommen wird.
Wir lernen diesen sozialen Umgang nicht mehr von Anfang an, der wird nur noch gelebt wenn man selber direkt oder indirekt betroffen ist und auch dann ist es schwierig, es gibt Ausgrenzung der einzelnen und auch Sippenhaft von wegen wenn mit dem was nicht stimmt, dann ist die Familie sowieso nicht ganz koscher.

Jemand der Krank ist, ist auch heute noch, entweder gut oder böse, das Verständnis was sich mittlerweile regt wird meist nur angewandt wenn es keinen solchen Fall in der Umgebung gibt, sobald jemand im Wahn vor der eigenen Tür herum läuft ist er nicht mehr unverschuldet krank, sondern böse und muss weg (was in manchen Fällen auch durchaus nachvollziehbar ist, Überforderung überall).

Ich glaube, von diesen Sichtweisen, Egoismen und dem Gegenteil eines gelassenen Umgangs damit, haben wir viel der Kirche zu verdanken, ich denke bevor die kam wurde der Mensch weniger zwischen gut und böse eingeteilt, so dass er vor allem ein Mensch sein konnte.
Die Kirche teilte sogar ein welchen Wert ein Lebewesen, ein Kranker hatte.
Die Kirche stellte sogar teilweise das Personal in den Psychiatrien und wer will schon nach den Dogmen und Vorstellungen einer Nonne beurteilt und behandelt werden.
Sie betrieb Exorzissmus überall und tut es noch heute, sie misst also bis heute den Psychosen nicht die irdische Bedeutung bei die sie haben, sondern in bestimmten Fällen immer noch das Böse und Dämonische.
 
Ja, so hab ich das auch wirklich erlebt. Also vor allem fremde Menschen haben Angst vor psychisch Kranken und man wird dann wie ein anderer "schlechter" Mensch behandelt.

Glücklicherweise ist das bei meinen Freunden und bei meiner Familie nicht der Fall gewesen. Die Leute, die mich sehr lange kennen, hatten keine Angst vor mir, auch wenn ich zeitweise "seltsam" war. Sie haben sich trotzdem nicht von mir abgewendet.
 
Ich muss gestehen dass ich mich deshalb weitestgehend von jemanden abgewendet habe, allerdings ist der auch Hardcore drauf, in der Psychose aber auch außerhalb, irgendwie Dauerzustand der Wahn.
Irgendwann konnte ich das einfach nicht mehr ertragen und auch wenn derjenige was die Erkrankung betrifft Zurechnungsunfähig ist, so ist es dennoch nicht mein Problem dass er jede Behandlung ablehnt und maximal auf Anordnung Gespräche hat, irgendwo hat man halt auch seine Grenzen, besonders wenn es in Tyrannei mündet.
Das muss man nicht verstehen oder ertragen, also gibts nur noch über drei Ecken Kontakt, oder zufällig und in Notfällen.

Kommt halt immer drauf an, da sind die Auswirkungen ja auch sehr individuell und meist dauert es auch sehr lange bis man den Schritt des Kontaktabbruchs geht, je nach Leidensfähigkeit, da ist man schon selber reif für die Insel bis man das bei einem Angehörigen durchzieht.;-)
 
Ja, ok sowas verstehe ich dann auch.

Bei meiner Schwester im Zimmer war auch eine Patientin, die total krankheitsuneinsichtig war. Mit so Leuten kann man leider nichts anfangen.

Ich habe auch einen Kontakt und der wiederholt immer die gleichen Sätze in einer Dauerschleife. Mir geht das mittlerweile auch auf die Nerven. Egal, was man ihm rät. Er nimmt es nicht an, weil es ihm ja sooooooo schlecht geht und nein Auswege gibt es auf keinen Fall. Auch wenn sogar Ärzte etwas anders sagen. Da denke ich mir auch, wie kann man sich nur so sehr im Weg stehen?
 
Die stehen sich ja vor allem wegen der Krankheit im Weg, also der den ich meine hat Angst vergiftet zu werden, natürlich werden dann auch keine Medikamente genommen weil es Gift sein könnte.
Alle stecken unter einer Decke, überall Feinde.
Das ist schon übel und er kann nichts dafür, aber als Feind kann man eben auch schlecht miteinander klar kommen.
Aber am Schlimmsten finde ich ähnliches wie du schon angesprochen hast, er fragt und fragt, immer dasselbe, immer wieder, stundenlang, erst wenn man sichn sieht und wenn man flüchtet wird angerufen und es geht von vorne los.
Sicher ein Zwang, aber bestimmt auch aus einer Strategie resultiert um vermeintliche Lügen und Widersprüche aufzudecken.

Naja, er war schon immer seltsam und ich denke er hat auch schon seit seiner Jugend eine Psychose, nur gemerkt haben wir es erst nach Jahrzehnten, sicher auch weil sie erst im höheren Alter so richtig durch kam, so dass es nicht mehr schön zu reden war.

Man wusste früher auch nicht so viel darüber und da auch Tanten und Cousine ähnlich waren, hat man sich irgendwie dran gewöhnt, aber durch die Cousine die sich hat behandeln lassen, haben wird dann auch irgendwann gecheckt dass es eine Psychose ist.
Da ist das Internet wirklich ein Segen, das macht es möglich schneller an die richtigen Stellen zu kommen und sich zu informieren.
 
Ja, also ich finde es wirkt wirklich wie eine Zwangsstörung, wenn immer die gleichen Sätze in einer Leier kommen. Und ich glaube in dem Fall von meinem Bekannten ist es auch so eine Strategie einfach nichts grundlegend ändern zu müssen, weil das wäre ja sehr anstrengend und man müsste Verantwortung übernehmen.
Ich wäre doch total froh, wenn mir ein Arzt Hinweise geben würde, wie ich wieder gesund werden kann, so wie bei mir mit den Sehstörungen.
Ich hab das sofort angenommen und wollte diese Panikattacken direkt loswerden. Es war zwar schon ein Arbeitsaufwand, aber danach ist man doch hundert Mal froher, dass man nicht immer noch am gleichen Problem festsitzt.
Wie kann man sich sooo verschließen gegen Ratschläge und glauben, dass man die EINZIGE Ausnahme ist und niiiieee wieder gesund werden kann?
 
Wenn man glaubt dass man Gift bekommt, dann ist es reiner Selbsterhaltungstrieb keine Medikamente zu nehmen und wenn man glaubt dass es eine Verschwörung gibt, dann kann man niemanden mehr trauen.
Das ist ja das Problem an solchen Erkrankungen.
Wenn jemand aufgrund so einer Erkrankung gewalttätig wird, dann tut er das ja auch nicht weil er ein böser Mensch ist, oder jemanden verletzen will, meist ist es Notwehr in einer Situation die der Wahn vorgaukelt, Selbstverteidigung.

Zwänge haben die Funktion sich sicher zu fühlen und die Kontrolle zu behalten, also auch etwas wofür niemand was kann und darunter leiden ja auch sehr viele Menschen.

Man kann das was jemand aufgrund der Psychose tut oder nicht tut, nicht als Verschließen, oder Dummheit sehen, es ist ein vollkommen rationales Verhalten aufgrund einer falsch wahrgenommenen Realität.
 
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