• Ängste gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Genauso wie Zwänge können sie das Leben stark einschränken - es gibt aber effektive Therapien und Strategien dagegen. Diskutieren Sie hier Ihre Fragen!

den ganzen Tag schlimme innere Unruhe und Angst

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Maria1605

New member
Hallo,
ich brauche dringend Hilfe. Mitte April bin ich ca 10 Tage nach meiner 3. Corona Impfung mit Herzrasen aufgewacht. Von Tag zu Tag steigerte es sich zu richtigen Panikgefühlen. Da ich anschließend in den Urlaub fliegen wollte hab ich mich wahrscheinlich richtig reingesteigert. ich bin dann zu einem Psychiater, der mir alt Notfall Tavor gab und Escitalopram. Im Urlaub habe ich mich aber auch nicht so richtig wohl gefühlt, war lust- und antriebslos und immer leicht ängstlich. Ich habe dann Anfang Juni mit Escitalopram angefangen. 1Woche 1 Tropfen dann 2 bis ich seit 11. Juli bei 10mg war. Seit dem geht es mir immer schlechter. Ich habe den ganzen Tag total innere Unruhe und Angstgefühle, weiß aber nicht vor was. Ich bin auch in Therapie hat aber bis jetzt nichts gebracht. Mein Psychiater sagt ich soll die Tabletten weiter nehmen. Aber nach so langer Zeit müssten die doch mal was bewirken. Ich habe auch keinen Grund für Angst, mir geht es total gut, habe keine Sorgen oder andere Probleme. Aber diese innere Unruhe halte ich nicht mehr aus. Egal was ich mache, Mediation, Laufen, Schwimmen, nichts hilft. Ich habe auch so einen Druck und Rauschen in den Ohren, Druck auf der Brust im Bauch und kann kaum was essen. Dazu kommt noch manchmal ein Würgereiz. Ich wache schon zeitig früh mit dieser Unruhe auf und kann dann nicht ruhig liegen. Schilddrüse und Herz wurde gecheckt, alles ok. Was soll ich nur tun, ich bin echt am Ende. Das ist kein Leben so. Bin seit April krank geschrieben und will endlich mal wieder arbeiten gehen. Aber so ist das unmöglich, kann ja nicht mal Auto fahren weil mir auch noch so schwindlig ist. Vielleicht kann mir hier jemand helfen. Danke schonmal und viele Grüße
 
Antidepressiva brauchen durchschnittlich sechs Wochen bis sie voll wirken, dann ist auch noch die Frage ob die Dosis ausreicht, bzw. das Medi das richtige für dich ist.
Also weiter zum Psychiater und mit ihm über einen eventuellen Wechsel reden.
 
Ich war gerade beim Psychiater, der nur mit einem Ohr zuhört und nur auf seinem PC rumtippt. Er hat mir jetzt Sertralin verschrieben, was ich ab morgen nehmen soll. Zusätzlich soll ich noch abends 100mg L-Dopa nehmen. Ich habe aber totale Angst vor diesen Medikamenten, nicht dass noch mehr Nebenwirkungen dazukommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie bei mir wirken, wenn schon das Escitalopram alles verschlimmert hat. Ich weiß ja auch nicht, ob diese Unruhe und Angst von den Tabletten kommt, oder ob sich einfach meine Erkrankung verschlimmert hat. Das Komische ist, letzte Woche war ich mit meinem Mann und Freunden zu einem Tagesausflug. Da ging es mir ganz gut auch die nächsten beiden Tage waren aushaltbar. Aber dann kam wieder der totale Absturz.
 
Da weiß man halt nicht ob es eine NW ist, oder sich die Erkrankung verschlimmert hat.
Dass das Escitalopram nicht gut war hat keine Bedeutung für das nächste Medikament, deshalb wechselt man ja, weil sie unterschiedlich sind.
NW verschwinden meist nach ca 14 Tagen, da muss man leider manchmal durch, bei sehr belastenden NW gibt es allerhand Alternativen, eventuell ein Medi das mehr beruhigt.
Leider kommt es vor dass man manchmal sehr lange suchen muss nach dem richtigen Medi, was auch daran liegt dass sie recht lange brauchen um Wirkung zu entfalten, natürlich kommt es auch manchmal vor dass sie generell nicht gut wirken, NW machen (ist bei mir so), aber es lohnt sich definitiv es zu versuchen und wenns funktioniert ist es im Rückblick ein Segen.

Unruhe ist anfangs eine häufige NW, aus haltbar sollte man versuchen das zwei, drei Wochen durchzuhalten bevor man ans Absetzen denkt, nicht aus haltbar halt früher wechseln.
Man sollte dann über ein AD nachdenken dass eine stärkere beruhigende Wirkung hat, wo eventuell die Unruhe direkt weniger werden kann, sofort bei Einnahme (z.B. Mirtazapin).
Aber eins nach dem anderen, wenn das Sertralin wirkt und die NW ok sind, dann wäre das der Jackpott, wenn du sie gleich ablehnst wirst du es nicht erfahren.
Absetzen kannst du ja jeder Zeit, natürlich am Besten in Rücksprache mit dem Arzt.
Je geringer die Dosis am Anfang und das Einschleichen etwas gestreckt, ist auch etwas das NW vermeiden oder minimieren kann.

Wichtig ist auch in der Psychotherapie Lösungen zu finden, Strategien, Umdenken, Unternehmungen etc., auch ruhig den Therapeuten drauf ansprechen wenns nicht weiter bringt und sagen welches Feld dringlich bearbeitet werden muss, denn wissen kann der das auch nur wenn es angesprochen wird.
 
Danke erstmal für deine Zeilen. Ich werde ab morgen kein Escitalopram nehmen und dafür das Sertralin nehmen. Mal sehen ob es was bewirkt. Allerdings habe ich meine Zweifel mit dem L- Dopa, ich glaube das ist nix für mich. Mirtazepin habe ich auch schon mal abends genommen, mit dem Ergebnis, dass ich ca 2 Stunden nach der Einnahme den Kühlschrank leer gefuttert habe, wenn ich früh eine Tablette genommen habe, hat es gar nichts bewirkt. Ich habe abends immer 50mg Opipramol zum Schlafen genommen. Aber mehr wie 4 bis 5 Stunden Schlaf ist nicht drin, dann wache ich auf und bin schon wieder total unruhig und nervös. Diese Unruhe hält den ganzen Tag an und ich kann mich auch mit nichts ablenken. Hatte früher gern gepuzzelt, geht aber nicht mehr weil ich mich einfach nicht konzentrieren kann, auch Lesen ist schwierig. Mich macht diese Unruhe echt kaputt. Tavor hilft, aber mehr wie einmal in der Woche will ich die nicht nehmen. Mein Psychiater verschreibt mir auch keine mehr und sagt, ich soll die nicht nehmen. Ist ja auch keine Lösung. Therapie habe ich erst wieder Ende August.
 
Hast du denn auch Phasen wo es dir gut geht, euphorisch oder immer nur Unruhe und wie sieht es mit Depressionen aus, Phasen, oder kaum...?
 
Eigentlich sehr wenige Phasen, letzte Woche zu unserm Ausflug zum Bsp. Da war ich wahrscheinlich zu sehr abgelenkt. Wie gesagt, die guten Phasen sind mit dem Escitalopram immer weniger geworden. Als depressiv kann ich mich nicht bezeichnen. Klar fällt alles schwer, wenn man unter Dauerunruhe steht, irgend was zu machen. Da muss ich nicht echt dazu zwingen, mache es aber. Aber traurig bin ich nicht nur verzweifelt. Das komische ist, ich kann sein Ewigkeiten auch nicht mal weinen. Dabei war ich früher nah am Wasser gebaut.
 
Ängste verkleinern den Blick auf das Beweinenswerte, Ängste und Depressionen lassen auch die einen Gefühle Abstumpfen, während andere überzogen werden.
Man ist halt intensiver bei sich, oder in sich gefangen, hat keinen richtigen Draht zu dem was an anderen Stellen passiert dazu ist diese Angst zu umfassend, dreht sich nur um sich selber.

Schon mal an eine Reha gedacht? Oder psychosomatische Klinik?
 
Mein Psychiater will mich am Liebsten auch in die Klinik einweisen, aber mir graut davor. Also er meint direkt in die Psychiatrie. Ich dachte ja, ich krieg das auch so hin ohne Klinik. Zumal wir Mitte September in den Urlaub fahren. Ich war ja bis Anfang April total entspannt, glücklich und es gab nichts, was diese Symptome bei mir ausgelöst haben könnten. Das kam quasi über Nacht nach der Boosterimpfung.Wenn es gar nicht anders geht muss ich wahrscheinlich darüber nachdenken, in eine Klinik zu gehen. Aber da gibt es ja auch ewige Wartezeiten und auf den Urlaub möchte ich nicht verzichten. Das kann ich meinem Mann auch nicht antun, er ist echt urlaubsreif weil ihn die Situation mit mir total belastet und er mir nicht helfen kann, obwohl er alles für mich tut.
 
Man kann sich auf die Warteliste setzen lassen und sagen ab wann es erst geht.
Warum graut es dir davor?
Wenns für dich in irgendeiner Form schlimm würde, dann kannst du jederzeit wieder gehen.
 
Guten Morgen, ich bin heute wieder 3:30 Uhr aufgewacht mit totaler Unruhe und Druck und Rauschen in den Ohren. In einer Klinik denke ich wird man auch nur mit Tabletten gefüttert. Die Bewertungen der Kliniken hier sind auch alles andere als zuversichtlich. Ich stelle es mir auch schlimm vor etliche Wochen dort zu sein. Wenn ich doch nur wüsste was mit mir ist, warum ich diese Unruhe und Angst so stark spüre. ich kann es nicht verstehen, weil ich absolut keinen Grund für diesen schlimmen Zustand habe.
 
Normalerweise wird man in einer Klinik einmal medikamentös eingestellt und zum anderen werden auch einige Therapie angeboten.
Natürlich gibt es Menschen die sich da nicht wohl fühlen und es gibt Menschen die froh sind das gemacht zu haben.
 
Ja ich weiß, manche Menschen fühlen sich im Krankenhaus wohl weil sie da umsorgt werden und erst mal raus aus dem Alltag sind. ich gehöre aber nicht dazu, weil ich ein schönes Zuhause habe und auch keinen Alltagsstress. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass mir keine. Medikamente helfen, Heute mit dem Sertralin ist es bei mir noch krasser. Ich kann überhaupt nicht entspannen, Am liebsten würde ich die ganze Chemie nicht mehr nehmen. Aber natürlich habe ich jetzt wieder Angst, wenn ich es langsam absetze. Ich muss ehrlich sagen, von meinem Psychiater fühle ich mich auch nicht ernst genommen. Er nimmt sich keine Zeit und schreibt während der Behandlung nur an seinem PC. Danach schreibt er ein neues Rezept und das war’s. Habe schon in anderen Praxen angerufen, keiner nimmt mehr neue Patienten auf. In Therapie bin ich ja auch schon seit Mai. Meine Therapeutin empfahl mir auch schon , die Tabletten abzusetzen, der Psychiater sagt weiternehmen.. Da weiß man auch nicht, was nun richtig ist.
 
Naja, ob das Medi wirkt kann man eigentlich erst ca. sechs Wochen nach erreichen der Zieldosis beurteilen, Kliniken sind auch dafür da das Medikament gut einzustellen wenn es ambulant Schwierigkeiten gibt.
Der Arzt wird am Computer tippen weil er mitschreibt was du ihm berichtest, den Verlauf dokumentiert, das muss er parallel machen ansonsten wird vielleicht was vergessen. Allerdings schauen die meisten zwischendurch auch ihre Patienten an und reden mit ihnen über diesen Verlauf und die Möglichkeiten.

Leider sind die auch alle hoffnungslos überlaufen, besonders die Nervenärzte (denk mal bei so einem bist du in Behandlung), die sind zwar fachlich meist topp, aber unter immensem Zeitdruck, etwas mehr Zeit können sich manchmal die Ärzte nehmen die keine Neurologie mehr praktizieren, sondern Psychiatrie und Psychotherapie, vielleicht kannst du da ja einen finden, die sind aber leider viel seltener als die Nervenärzte und halt auch sehr gefragt.

Die Psychotherapie ist in der Phase auch sehr wichtig, da musst du klar kommunizieren womit du nicht klar kommst und was dein Ziel ist, was dich aktuell am meisten belastet.
 
Ja ich bin bei einem FA für Neurologie und Psychiatrie in Behandlung. Leider finde ich keinen für Psychotherapie. Nehmen alle keinen Patienten mehr auf. Mit dem Sertralin habe ich ja gleich in der Zieldosis von 50mg angefangen und die 10mg Escitalopram heute weggelassen. Sollte es so machen. Da es ja auch ein SSRI ist. Hätte nicht gedacht, dass ich jetzt auch 6 Wochen warten muss, ob es Wirkung zeigt. Habe aber das Gefühl, dass es mir heute noch schlechter geht. Mit dem Escitalopram hatte ich wochenlang alle Nebenwirkungen die angegeben sind. Nochmal stehe ich das nicht durch. Mir ging es auch wesentlich besser, bevor ich mit dem Escitalopram angefangen habe.
 
Die Wirkung kann sich auch schon früher bemerkbar machen, nur die volle Wirkung wird erst nach ca. sechs Wochen erreicht.
Wenn du da nicht weiter kommst, kannst du versuchen in einer Institutsambulanz unter zu kommen, eventuell in Absprache mit dem Arzt, vielleicht würdest du dich da besser aufgehoben fühlen.
Nur ist das nicht ganz so einfach, bei Problemen und Notfällen springen die ein, wenn man aber schon in ambulanter Behandlung ist wollen die ganz gerne dass das so bleibt, weil die eben auch überlaufen sind, aber man kann es ja versuchen.
 
Vor ca 4 Wochen war ich schon mal in einer Notambulanz. Da hatte ich noch voll unter den Nebenwirkungen von Escitalopram gelitten. Aber ich wurde wieder nach Hause geschickt mit der Empfehlung Escitalopram abzusetzen. Es macht einem auch verrückt, wenn jeder was anders sagt. Escitalopram weiter nehmen, (Psychiater) Escitalopram absetzen. ( Psychologin, Notambulanz) Gut jetzt bin ich bei Sertralin, fühle mich aber irgendwie gar nicht gut damit.
 
Du meinst, das ich Bedenken habe dass die Tabletten nicht helfen? Ja das kann schon sein. Aber da ich insgesamt 2,5 Monate das Escitalopram genommen habe und alles schlimmer wurde, habe ich irgendwie kein Vertrauen mehr. Da ja angeblich Escitalopram das Beste sein soll. Ich hab auch total Angst, dass es nie wieder besser wird. Ich glaube dass ist auch ein Problem, mir fehlt einfach das Vertrauen und Zuversicht. Wenn ich mal einen guten Tag hatte war ich so happy und froh und dann kam wieder der Absturz, das passierte paar mal, da verliert man die Hoffnung.
 
Dass Cita das Beste ist, ist Unsinn, den einen hilfts und den anderen nicht, das sagt aber nichts darüber aus dass ein anderes AD noch weniger wirkt, im Gegenteil es kann wesentlich besser sein.
Das ist weil der Mensch sehr individuell ist und der Hirnstoffwechsel, das was dort nicht rund läuft, nicht einmal richtig erforscht ist.
Man weiß gar nicht genau warum welches Medi hilft, oder warum nicht und genau deshalb kann man die Medikamente nicht miteinander vergleichen und dadurch eine Wirkung oder nicht Wirkung, für sich selber ableiten.
Es ist normal dass man manchmal länger probieren muss, sonst würde ja ein Medikament reichen, aber das ist eben nicht so.
Sicher helfen bestimmte AD besser gegen dies und andere gegen das, trotzdem kann eins das gar nicht so sehr gegen die aktuellen Symptome eingesetzt wird, durchaus besser helfen als eines dass dafür eigentlich die erste Wahl ist.
Man versteht noch nicht was da genau passiert und deshalb kann man auch nicht behaupten dass es ein "bestes Mittel" gibt und wenn das nicht hilft steht es generell schlecht um die Wirkung der anderen AD, das ist kompletter Unsinn.
 
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