dr.riecke
Experte
Re: Beschwerden wirklich psychosomatisch!?
Hallo Dave,
Sie sind dabei, ein Opfer des antiquierten biotechnischen Krankheitsmodells zu werden. Es geht auf Descartes zurück, ist etwa 400 Jahre alt und definiert Krankheit als Defizit zur Gesundheit. Diesem Denken ist immer noch fast die ganze Gesellschaft verfallen auf der Patienten - wie auch auf der ärztlichen Seite. Hier sogar hierarchisch strukturiert: je technischer die Disziplin und je näher an der Wissenschaft (Universitätsmedizin), desto höher ist die Wertigkeit des Somatischen.
Das erklärt auch die große Akzeptanz eines Radiologie-Facharztes und die patientenseitig hohe Affinität zur apparativen Diagnostik - "am liebsten gleich zum MRT".
Psychische und psychosomatische Störungen haben im biotechnischen Modell keinen Platz. Sie werden auf breiter Front abgelehnt, zumindest angezweifelt (wie z.B. auch von Ihnen) und von ausschließlich somatisch fixierten Ärzten oft auch frevelhaft gehandhabt. Diese sagen nicht, dass sie mit ihren Methoden keinen organischen Befund erhoben haben, der Patient mit seinen Beschwerden zum Spezialisten gehöre, sondern sie behaupten, der Patient habe nichts und vergrößern so seine Ratlosigkeit und damit auch seine Beschwerden.
Trotzdem gilt in der Psychosomatik die Regel, erst das Somatische auszuschließen auch wenn die Symptomatik initial schon auf ein psychosomatisches Geschehen hinweist.
In Ihrem Fall heißt das: Ist das Körperliche nur lückenhaft ausgeschlossen, nach Arztwechsel weiter machen.
Vielleicht gelingt es Ihnen aber schon vor weiterer Diagnostik, zumindest die innere Distanz zu psychosomatischen Mechanismen etwas zu verringern.
Beste Grüße
Dr. Riecke
Hallo Dave,
Sie sind dabei, ein Opfer des antiquierten biotechnischen Krankheitsmodells zu werden. Es geht auf Descartes zurück, ist etwa 400 Jahre alt und definiert Krankheit als Defizit zur Gesundheit. Diesem Denken ist immer noch fast die ganze Gesellschaft verfallen auf der Patienten - wie auch auf der ärztlichen Seite. Hier sogar hierarchisch strukturiert: je technischer die Disziplin und je näher an der Wissenschaft (Universitätsmedizin), desto höher ist die Wertigkeit des Somatischen.
Das erklärt auch die große Akzeptanz eines Radiologie-Facharztes und die patientenseitig hohe Affinität zur apparativen Diagnostik - "am liebsten gleich zum MRT".
Psychische und psychosomatische Störungen haben im biotechnischen Modell keinen Platz. Sie werden auf breiter Front abgelehnt, zumindest angezweifelt (wie z.B. auch von Ihnen) und von ausschließlich somatisch fixierten Ärzten oft auch frevelhaft gehandhabt. Diese sagen nicht, dass sie mit ihren Methoden keinen organischen Befund erhoben haben, der Patient mit seinen Beschwerden zum Spezialisten gehöre, sondern sie behaupten, der Patient habe nichts und vergrößern so seine Ratlosigkeit und damit auch seine Beschwerden.
Trotzdem gilt in der Psychosomatik die Regel, erst das Somatische auszuschließen auch wenn die Symptomatik initial schon auf ein psychosomatisches Geschehen hinweist.
In Ihrem Fall heißt das: Ist das Körperliche nur lückenhaft ausgeschlossen, nach Arztwechsel weiter machen.
Vielleicht gelingt es Ihnen aber schon vor weiterer Diagnostik, zumindest die innere Distanz zu psychosomatischen Mechanismen etwas zu verringern.
Beste Grüße
Dr. Riecke