RE: Behindertes Baby????
Sassimaus schrieb:
-------------------------------
Entschuldige, dass ich vermutet habe, dass du das Kind dann nicht haben willst! Ich habe nur soetwas schon so oft erlebt und bin geschockt davon, wozu Menschen in der Lage sind, wenn sie erfahren, dass das Kind nicht der Norm entspricht!
Liebe Sassimaus und alle, die so ähnlich argumentieren:
1. ich denke, dass dieses Forum nicht der richtige Ort für Moralbetrachtungen ist.
2. geht es nicht nur darum, dass ein behindertes Kind nicht nur "nicht der Norm entspricht", sondern auch (je nach Grad der Behinderung) einen schwerwiegenden Einschnitt im Leben darstellt: wenn ein gesundes Kind mit drei Jahren in den Kindergarten geht - dieses Szenario ist ja allenthalben bekannt (Kind wird selbständiger, Mutti geht arbeiten...) ... wenn ein behindertes Kind drei Jahre alt ist, kann es vielleicht noch nicht mal sitzen, sprechen, laufen, selbst essen, Blase und Darm kontrollieren. Es wir zum Kraftakt, mal so einkaufen zu gehn, in den Zoo oder sonst was zu tun. Durch den fehlenden Fortschritt des Kindes nehmen die Eltern aufgrund der nötigen Dauerbetreuung nicht am alten gesellschftlichen Leben teil und vereinsamen... oder einer der Partner vereinsamt nicht und sucht nach einer neuen Partnerschaft.
Nächste Frage: was ist ein geistig behindertes Kind in der Lage zu realisieren? Merkt es, dass es nicht so kann, wie die anderen? Spürt es, dass die Eltern unter einem Druck stehen? Ist es wirklich glücklich, wenn es lacht? Wer sorgt sich um das Kind, wenn die Eltern nicht mehr leben?
Versteht mich bitte nicht falsch: ich befürworte keinesfalls eine Normierung der Menschen und vorgeburtliche Auslese, bin aber auch nicht so kurzsichtig, nur das vermeintliche Wohl und Lebensrecht des Kindes zu sehn. Ich weiss für mich selbst immer noch nicht, was ich tun würde "wenn".
deshalb: 3. Was bringt mir eine Vorsorgeuntersuchung, wenn meine Entscheidung unabhängig davon ist? Was mache ich mit diesem Wissen? Möchte ich das Baby durch eine Fruchtwasseruntersuchung gefährden (Komplikationsrate: 1-5%)?
So viele Fragen. Ich habe auch keine Antworten! Ich möchte nur mal die andere Seite der Medaille zeigen.
ratlose Grüsse