Hallo Chibi,
ja es ist dieselbe Klinik wie im August , das ist hier so die Klinik die für den Umkreis zuständig ist , in eine andere kommt man nicht .
Nicht über die akute Notaufnahme, ja.
Aber Du kannst Dich sehr wohl in jeder Klinik der Republik auf eine Warteliste setzen lassen und bekommst dann in Wochen bis Monaten einen entsprechenden Platz.
Ich kann Dir das in Deiner Situation echt nur empfehlen! Du bist mit der aktuellen Klinik nicht zufrieden, aber Du brauchst die Hilfestellung und Stabilisierung. Also such Dir eine andere. Was kann Dir denn schon passieren:
1. Du mußt vier Wochen warten und kommst dann in eine gute Klinik, alles wird gut.
2. Du mußt drei Monate warten und kommst in eine schlechte Klinik. Ok - bist Du auch nicht schlimmer dran als jetzt.
3. Du mußt vier Monate warten, entschließt Dich aber vorher schon irgendwo, Dir das Leben zu nehmen. Naja, ok, wird der Platz in der Warteliste wieder frei.
4. Du mußt ein halbes Jahr warten, kommst in eine Spitzenklinik, und alles wird gut.
usw.
Also: Ärger Dich nicht über die jetzige Klinik, such Dir eine andere und halte bis dahin durch
Mir gehts leider wieder zunehmend schlechter , verkrieche mich tagsüber hauptsächlich im Zimmer wenn keine Anwendungen sind , um die anderen Patienten nicht zu belasten oder gar mit runter zu ziehen .
Erklärlich - weil Du mit der Klinik unzufrieden bist und nicht das Gefühl hast, daß sie Dir helfen können. Das kann auch das Citalopram auf Dauer nicht auffangen. Das Medikament kann "nur" versuchen, den Motor zu starten und zum Laufen zu bringen - am Laufen halten muß man selbst übernehmen. Sonst fängt er früher oder später doch wieder zu stottern an.
Das mit dem Runterziehen kann ich aus umgekehrter Sicht nachvollziehen: Nicht für jeden ist ein Klinikaufenthalt wirklich der Befreiungsschlag. Und ich hab zwischenzeitlich auch einen weiteren Erfahrungsbericht gelesen, wonach der Berichtende für sich die Schlußfolgerung gezogen hat, daß er ohne Klinik womöglich besser zurecht gekommen wäre. Ja, kann also sein.
Aber: Das sollte DICH als Patientin und Betroffen nicht belasten! Im Zweifelsfall sind die anderen dann gegebenenfalls am falschen Ort, aber nicht Du! Zieh Dich nicht zu sehr zurück. Und wenn Du es auf der Station nicht aushältst, dann geh vor die Tür. Zumindest hier bei mir ist es seit gestern richtig schön und sonnig geworden. Also pack Dich warm ein und geh raus - die Bewegung und die frische Luft werden Dir guttun
Dann hab ich all meinen Mut zusammengenommen und gefragt ob ein Langzeit-
EKG möglich wäre
Sehr gut gemacht

*Daumen-hoch*
Und jetzt setzt Du noch einen obendrauf und fragst ihn beim nächsten Mal nach der Elektrokrampftherapie!

Mehr als Nein sagen kann er nicht, und im günstigsten Fall läßt er es auf einen Versuch ankommen, und Du findest dadurch vielleicht sogar ansatzweise(!) so etwas ähnliches wie Deine Resettaste.
Da rief er mich an , und fragte ob ich in der Klinik nachfragen könnte ob das normal wäre was unsere Tochter so von sich gibt . Wenn ich hier bin , interessiert sie sich kaum für mich oder traut sich nicht , was auch immer . Wenn ich dann wieder zurück in die Klinik gehe , dann würde sie sagen das sie mich vermisst . Sie hätte gestern gesagt das ich ja schon so ein bisschen Tot gewesen sei , und meinte wütend das mama nichtmehr soviele
Medikamente nehmen soll .
Das ist normal.
Absolut normal.
Alles andere wäre eher unnormal!
Warum ist es normal...?
=> Weil sie Dich LIEBT!! Und braucht!! Weil Du ihre Mama bist, von Anfang an gewesen und immer noch. Und sie als kleines Kind schlicht und ergreifend nicht versteht, was da in Dir abgeht. Sind wir doch mal ehrlich: Selbst wir Erwachsene als Depri-Patienten haben doch nur teilweise ne Ahnung davon, was da für blöde Programme in uns ablaufen. Und dann sitzen selbst wir manchmal mit niedergeschlagenem, traurigen oder leerem Gesichtsausdruck am Tisch und wissen nicht so recht, was da grad wieder für ein Scheiß los ist.
=> Womit wir wieder beim Runterziehen wären => Wie soll ein Außenstehender das denn dann begreifen...? Schon unsere Partner und Freunde tun sich damit doch mehr oder weniger schwer, haben aber gegenüber einem 4-jährigen Kind wenigstens den Vorteil, sich in die Materie einlesen oder einen Arzt um Erklärung fragen zu können.
In Ermangelung solcher Fähigkeiten (noch) macht Deine Tochter das einzige, was ihr biologisches Programm ihr mit ins Leben gegeben hat: Verunsicherung, Wut, Zorn, Flucht. Und zwar - wie das in der Natur zunächst immer so ist - primär in der Gegenwart der auslösenden Situation bzw. Person. Weil dann auch der Streßpegel am höchsten ist. Sobald Du nicht mehr in der Nähe bist, wird sie wieder ruhiger und ist dann in der Lage, sich ihrem Vater gegenüber zu erklären. Natürlich nicht so perfekt und wortgewandt wie ein Erwachsener - aber vielleicht auf eine gewisse Weise sogar besser und direkter, weil Kinder so Sachen wie Diplomatie u.ä. einfach noch nicht kennen.
Deswegen:
Das ist absolut normal.
Sie liebt Dich, sie braucht Dich, und sie vermißt Dich. Und selbst, wenn Du "da" bist, bist Du zur Zeit nicht wirklich "da". Das liegt in der Natur Deiner Erkrankung begründet.
Das sollen jetzt alles keine Vorwürfe sein! Und ich hoffe, Du verstehst sie auch nicht als solche.
Es sollen Erklärungen sein. Unter anderem auch, um Dir deutlich zu machen, wie wichtig und wertvoll DU bist!
DU BIST WICHTIG!
DU BIST WERTVOLL!
