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"zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

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"Wenn V. sich nicht zusammenreißt..."

Warum sollte er, es hat doch auch so 20 Jahre geklappt?

Verbal ließ sich trotz alle Ihrer Bemühungen nichts erreichen, jetzt muss eigene Erfahrung her.

Vielleicht können Sie einen temporären Rückzug statt eines plötzlichen Endes organisieren?

Abstand suchen, ein paar Tage bei einer Freundin wohnen o.ä., damit V klar wird, dass er selbst etwas tun muss, damit sein Dasein leidlich lebenswert bleibt.
 
Dein V ist kein alter, doofer Sack. Das flüstert dir dein Wölflein ein. Das Griesgrämige, Nörgelnde, Gekränkte, Nötende usw. ist dieser Teil in uns, der beherrscht die Welt unzähliger Leut. Das hat das Sagen und ist dominanter als der andere Teil, der auch zu uns gehört. Das ist auch beim Reden so. Der Dominantere in uns hat das Sagen.

In irgendwelchem Buch hab ich mal eine bildhafte Beschreibung gelesen über dieses Thema.
Das hat mich geprägt. Seit ich das gelesen hab, fällt es mir auf. Vorher habe ich eher nicht darauf geachtet.

Da stand, man geht zu schnell, statt langsam und bedächtig. Ein Satz ist auf der Zunge, schon sprudelt der heraus. Besser wär, den nicht auszusprechen, den nächsten Satz erst zu nehmen, der nach diesem ersten Satz kommt.... siehe da, der klingt ganz anders... es ist, als ob erst dann das andere zu Wort kommt, wenn man das Nächstbeste nicht nimmt, das meist, oder oft ganz das Gegenteil ist von dem, was das Erste, Nächstbeste ist.
Vielleicht hat das zu tun mit unseren Synapsen. Die springen sich ein in ausgetretene Pfade und dadurch befinden wir uns in einem Kreislauf, der nie endet.
Nicht selten mach ich die Erfahrung, na schau mal, weil ich nicht nach der Keule gegriffen hab, wie spontan gewollt, ist es ganz anders gekommen. Weit besser für mich, für alle.
Lass mal das Ego schweigen, lass es auflaufen..im Sand verlaufen..hör mal zu, was das andere spricht, das, was niemals meint, das ist ein doofer alter, griesgrämiger Sack.
Leg die Diskussion zur Seite, wo es darum geht, wie schlecht man es hat und hatte...diskutiere darüber, wie fulminant die nächste Vorstellung wird, die wir auf die Beine kriegen, wir Freunde und wir supi Leut, wie wir alle sind... so etwa.
Lach, statt, dass du Fiesitäten Raum gibst, sich auszubreiten und irgendwie dauernd diesen Regelmenten folgst, was diese Fiesitäten vorgeben. Dazu gehört auch der Ton, den man anschlägt beim Reden. Mit V nögeln gibts nicht. Ihn maßregeln gibts nicht! Ihn behandeln, wie einen lästigen Zeck gibts nicht! Finde heraus, welch wahnsinnig lieber Mensch das mal war und auch ist, hinter diesem Kleinkind, das bei ihm gerade das Sagen hat.
Ich könnte meine Gefährten auch alle degradieren und ihnen andichten, wie viel blöder sie sind als ich. Das ist unwahr, wenn man genau hinschaut. Jeder einzelne ist Gold wert und hat dementsprechende Achtung verdient.
Ich habe große Achtung vor deiner Leistungsfähigkeit. Du bist unerschütterlich, was deine berufliche Karriere betrifft.
Das kommt daher, weil du dir nicht mehr einflüstern lässt, dass du etwas nicht schaffst, was du vor dir liegen hast an Lernstoff. Du bist praktisch ÜBERZEUGT von deiner Fähigkeit diesbezüglich. Hier kann man dir nicht mehr vorreden, du schaffst das nicht. Du weißt es, dass das unwahr ist. Manchen gelingt es nicht, sich über ihre Selbstzweifel zu erheben, die ihnen ihr Wölflein einflüstert und zuraunt. Oft sind es grad jene, die wirklich was drauf hätten und aber leider unterliegen.
Ich habe auch einen, oder zwei Beweise in der Tasche jetzt, dass ich sehr wohl Kraft hab in den Wadeln und durchaus mithalten kann, wenn es um längere Touren geht mit dem Radl. Das ist ein vollkommen vernachlässigtes Hobby, dabei schwebt es mir immer wieder vor, es auszuüben, weil das so gut tut, leise, in höherer Sitzposition die Nase in die Düfte einer unvorstellbar schönen Landschaft zu halten und eigentlich schnell von A nach B zu kommen, ohne wirklich große Anstrengung, weil mir ein E- Antrieb eh hilft...
Und uns allen hilft der liebe Herrgott, wieder und wieder über seinen inneren Schweinehund zu siegen.
Venussi, vertrau, dir ebenso. Siehe deinen letzten Fund. Gutes, ich befehle mich dir in deine Hände... Ungutes, du bist mal am Schweigen... ggg
 
"Wenn V. sich nicht zusammenreißt..."

Warum sollte er, es hat doch auch so 20 Jahre geklappt?

Verbal ließ sich trotz alle Ihrer Bemühungen nichts erreichen, jetzt muss eigene Erfahrung her.

Vielleicht können Sie einen temporären Rückzug statt eines plötzlichen Endes organisieren?

Abstand suchen, ein paar Tage bei einer Freundin wohnen o.ä., damit V klar wird, dass er selbst etwas tun muss, damit sein Dasein leidlich lebenswert bleibt.

So ein temporärer Rückzug ist die Scheidung mal gemeinsam für richtig zu sehen, ( ansprechen, aussprechen, kooperativ, statt wie eine Strafe abhandeln), diese zusammen durchziehen, miteinander erarbeiten, statt dauernd aufschieben.
Dann zusammen wohnen noch eine Weile als Geschiedene und dann Wege finden, wie es weiter geht. Wär das nicht das iinfachste und gemütlichste Trennen, wenn man das rechtzeitig macht?

Vernunft, statt Emotionen den Weg bestimmen lassen. Man kann ja über alles reden, wenn man in Vernunft bleibt und nicht emotional wird.
 
...Vernunft statt Emotionen in der Auseinandersetzung mit V ... Abstand/Abgrenzung... Mut zur Konfrontation, aber in einer auf Liebe basierenden Stimmung...versuche ich umzusetzen.
Fakt ist, dass diese lange Beziehung natürlich viele "Wahrheiten" enthält. V. ist zwar nach seinem Temperament tatsächlich der "ewige Kritiker", aber als wir uns kennengelernt haben, war ich gerade in einer Trennungsphase von meinem damaligen Lebensgefährten, der mal so richtig "problematisch" war, nämlich Alkoholiker mit einer starken Tendenz zur Gewalttätigkeit. Da hat V. mir mit seinem einzigen Freund herausgeholfen und mich sehr tatkräftig unterstützt. Auch meine Freundinnen haben mitgeholfen, aber er und sein Freund haben die gefährlichste und wichtigste Rolle gespielt, sie haben mich begleitet, als ich im Haus meine Sachen abholen wollte, und durch ihre schiere Präsenz mit dafür gesorgt, dass das reibungslos ohne Widerstand durch meinen Ex ablief. V.s Freund ist nämlich Kampfsportler und sieht auch so aus, er ist locker 2 Köpfe größer als mein Ex, und dieser friedliche Auftritt von ihm war sehr sehr hilfreich.
Dann hatten V. und ich 9 mehr oder weniger gute Jahre, weil ich in meinem Job insgesamt recht zufrieden war und auch vom Chef immer wieder sehr viel Respekt und Anerkennung bekam, was mein instabiles Selbstbewußtsein zwischendurch ein wenig gefestigt hat. Und V. hat mich für den Job und das Einkommen bewundert, ich hab ja viel mehr verdient als er. Darauf folgten 9 miese Jahre, wo ich chronisch krank wurde (und das hat sich auch affektiv bemerkbar gemacht, ich war nie so aggressiv wie während meiner Krankheitsschübe). In diesen 9 Jahren hatte ich einen Vorgesetzten, der mich auf jede mögliche Weise niedergemacht hat. Zusätzliche Kritik konnte ich nicht mehr vertragen. Ich habe nach Wegen aus dieser Situation gesucht, dem Vorgesetzten nen Anwalt auf den Hals gehetzt. Daraufhin hat er mich seiner Mitarbeiterin "abgetreten", die zwar wirklich gute und sympathische Seiten hatte, aber auch neurotische fiese diktatorische... die Arbeit war auch übelst, Datenblätter aktualisieren und analysieren, Menschen (virtuell und real) hinterherrennen, die ihre Daten falsch oder nicht eintragen, und das weltweit...und keiner hatte Bock auf diese Projekte außer meiner neuen Chefin, also war die Akzeptanz und Compliance sehr schlecht und ich hatte immer große Mühe, meine Aufgaben zu erfüllen. No fun at all.
V. und ich haben in der gleichen Firma gearbeitet, haben unsere Mittagspausen zusammen verbracht, waren nach der Arbeit zusammen... oft hat er mich mittags aufgebaut oder es versucht, damit ich diesen Mist weiter aushalten kann. Meine Krankheitsschübe nahmen aber zu, und seine Kritik an mir ("Teufelsadvokat") wurde von mir mit Aggression gekontert. Nie haben wir uns so oft angeschrieen wie in diesen Jahren. Dann kam die Erlösung durch die Chance, die Firma zu verlassen... und damit ein Perspektivenwechsel für uns beide... und nach ca. 18 Jahren mit ihm war es vorbei mit meiner Libido (mit V.) und dann nehme ich mir auch noch einen Geliebten...
V. und ich waren offenbar zeitweise gut füreinander und zeitweise eben nicht. Ich will ja, dass es ihm gut geht. Aber ich will auch, dass es mir gut geht.
Räumlichen Abstand nehmen gerade jetzt durch einen (kurzfristigen) Auszug meinerseits wäre für mich problematisch, weil ich hier in meinem Arbeitszimmer ca. 30 Bücher habe, die ich für meine aktuelle Hausarbeit brauche... an der arbeite ich täglich stundenweise. Ich hab nicht den Nerv, alles stehen und liegen zu lassen und zu gehen jetzt. Dazu ist der Leidensdruck noch nicht hoch genug offenbar.
Gestern hab ich die blöde Stimmung gelöst, indem ich V. zu einer Finissage (Fotoausstellung) mitgenommen habe. Er hat ausdrücklich den Wunsch geäußert, nachdem ich ihm sagte, ich sei bereit, dafür einen anderen Termin abzusagen, denn in der Finissage waren Fotos einer befreundeten Künstlerin ausgestellt. V. hat mir ihr früher in einer Band gespielt. Er hat zwar immer über sie gelästert, aber das bedeutet irgendwie auch nichts, weil er das eh mit beinahe jedem macht (und trotzdem behauptet, er tratsche nicht...egal jetzt ;o)). Wir haben dann unsere Bekannte dort tatsächlich getroffen, weil die Künstler zur Finissage eingeladen waren. Wußte ich gar nicht, also ein toller Zufallstreffer. V. hat sich auch echt gefreut. Gut, er konnte nach ca. 30 Minuten die Maske nicht mehr ertragen, und leider konnten wir ihm so einige Highlights der Ausstellung deshalb nicht näherbringen. Aber als dann unsere Bekannte mit den anderen Künstlern von 18-20 Uhr feiern ging, haben wir verabredet, sie danach heimzufahren, und sind zusammen essen gegangen in der Stadt. Das war wirklich gut, und als wir unsere Bekannte dann zuhause abgeliefert haben, stelle ich fest, dass sie nach ihrem Umzug nun quasi eine Nachbarin von A. ist...
Sie will demnächst eine Retrospektive ihrer Kunst machen und hat mich gebeten, kuratorisch zu assistieren, was eine tolle Übungsmöglichkeit für mich ist. Und dazu werde ich dann demnächst öfter mal bei ihr sein.
Mit einer anderen befreundeten Künstlerin will ich ein Konzept für eine Ausstellung im lokalen Wald aufstellen.
Mit einer Freundin und ex-Kollegin bin ich gerade dabei, so eine Art Kunstzirkel mit Galerie- und Museumsbesuchen zu begründen. Mit ihr war ich neulich in einer Ausstellung eines meiner Lieblingskünstler, und sie hat tatsächlich ein Bild gekauft!
Ich habe also gerade so viel zu tun, dass ich entweder in meinem Arbeitszimmer bin, in der Unibibliothek oder mit den Künstlerinnen in Ausstellungen/Gesprächen/sonstigem Austausch, und dann sehe ich V. sowieso nicht. Allerdings bin ich nicht wirklich "weg", ich esse, schlafe, arbeite zuhause...
 
Ich denke, um das geht es ja, du bist zu beschäftigt, um dich in Aversionen zu verlieren, die alles so kompliziert machen und nur Murks bringen.

Viel Erfolg bei deinen Vorhaben! Ich geh heute weitermachen, wo ich letzte Woche begonnen hab. Meine Enkel haben mich eingeteilt, Malkurs mit Oma im Garten..
Es ist alles von mir bereitgestellt, ich habe Schachtelweise Zutaten für sie schon abgestellt und Platz geschaffen in der Hütte. Malen müssen sie aber selbst. Da mische ich mich nicht ein. Ich kenne keine größeren Künstler, als kleine Kinder.
Was sie aber von mir lernen, das ist vertrauen ins Ergebnis und nicht aufgeben, falls Frust auftaucht. Das ist Teil des Prozesses, denke ich, oder nicht?

Hürden einplanen, über sie hinweggehen lernen, das ist eigentlich heute dran. Sie werden sicher immer wieder Frust schieben und meine Aufgabe wird sein, diesen Frust zu überhören lernen, bzw. sich von dem nicht abhalten zu lassen beim Weitermachen.

V. wird das auch noch lernen.

Bussi
baba
bis dann!
Liebe Grüße
Elektraa :)
 
Elektraa traumhaft, sowas würde mir auch Spaß machen! Kinder an Kunst heranzuführen ist toll! Ich habe eine Freundin, die als Künstlerin genau so etwas macht, sie hat ne Kinderkunstschule. Und die Kids sind wirklich richtig gut, ich war total überrascht. Die können gegen manchen erwachsenen Künstler "anstinken". Wenn dann noch die Lebenserfahrung hinzukommt, können die wirklich richtig was werden... die Welt braucht nämlich mehr Künstler!

Heute hab ich meiner anderen (Künstler-)Freundin mein Ausstellungskonzept übermittelt, morgen wollen wir besprechen, wie wir unsere Ideen zu einem neuen Konzept vereinen.

Gestern hab ich Energie getankt mit N. und er schreibt mir, Donnerstag vielleicht wieder...er organisiert seinen Arbeitsalltag nun so, dass Zeit für unsere Treffen geschaffen wird, so oft wie möglich. Und er hat keine anderen (Sex-)Göttinnen neben mir, das rührt mich und freut mich!
Und jetzt mach ich an meiner Hausarbeit weiter... und heute Abend kümmere ich mich mal etwas mehr um V.
Ich will versuchen, diese Energie und Lebensfreude, die der Kontakt mit N. bei mir hervorruft, an V. weiterzugeben. Als ich mich damals in A. verliebt hatte, konnte ich das bzw. ist das einfach passiert. Abgesehen vom Sex hat V. nix vermißt. Jetzt vermißt er alles. Davon wird seine Laune natürlich auch nicht besser. Wünsch mir Glück... bzw. V....
GLG, V
 
Venus, ich wünsch dir dein eigenes Atelier und viel Platz zum Liegenlassen, was du am Vortag bereit gestellt hast. Ich wünsch dir eine Bude, wo du kein Zittern davor hast, dass eventuell ein Klecks auf das frisch verlegte Pflaster fällt, oder egal wohin, weil alles so propper und sauber ist und frisch renoviert. Das kann ich meiner Familie nicht antun, in ihrem Revier einen Malkurs fortzusetzen, ich war nur in Panik.
Wir haben dann Lego gespielt, um den Frieden nicht zu gefährden weiter.
Als ich eintraf, meinte mein Sohn, ( ist er meiner???), du hast gestern vergessen, die Hütte aufzuräumen... dabei war das stundenlange Vorbereitung für den Tag X. Hab alles zugeklebt und abgedichtet und hingeschlichtet gehabt, wie es sein muss, damits lustig wird. Das wusste er nicht, hab ich ihm auch nicht verklickern können, dass das so sein muss. Nein, bei uns wird jeden Tag alles wieder ins beschriftete Ordnungssystem gelegt...
Na gut, dann ziehen wir zu mir, wenn es heißt, heute wird ins Volle gefasst.

Die Welt braucht weniger Freiheitsberauber, damit man sich entfalten kann endlich. Meinste nicht auch?
 
Elektraa genau das wünsche ich mir auch alles! In meinem "Kinderzimmer" hat es auch so ausgesehen, meine Mutter hatte null Verständnis dafür. Ich hab halt immer Malutensilien oder sonstiges Zeug, das ich mal verarbeiten wollte, herumliegen gehabt, das braucht es, dieses kreative Chaos. Dann bin ich in den Keller gezogen, weil ich mit Ölmalerei angefangen habe und die Ausdünstungen nicht in ein Schlafzimmer gehören. Aber der Keller ist tatsächlich abgebrannt... und in meinen Wohnungen war so ein freies Schaffen natürlich auch nirgends wirklich möglich. Mal bin ich in die Küche gezogen wg. abwischbarem Boden, mal ins Wohnzimmer wg. ausreichend Licht...
Dieser Tage mache ich nur noch Kunst, die halt nicht rumkleckert, wie Collagen aus Papier und Fotos, obwohl ich mal wieder Lust hätte, farbenmäßig "die Sau rauszulassen". Dafür hat keiner Verständnis ausser Künstlern und echten Kunstfreunden. In meiner Familie hätte ich da auch nur Kopfschütteln geerntet.
Mach das Spektakel halt in deinem Garten o.ä..
Die Welt braucht Freigeister, Künstler, und LIEBE als Handlungsbasis...! Jawoll!
 
Elektraa
Die Welt braucht Freigeister...! Jawoll!

Dafür hätt ich sie angehalten, meine Kinderleins. Aber sie sind in die behütete Ordnung geflüchtet.

Eines Tages werden sie mit mir Frieden schließen können und nicht mehr leiden, wenn ich auftauche...:D:o:), weil sie fürchten, ich könnte die sorgfältig aufgebaute Struktur zerbrechen.

Das mach ich eh nicht. BEIDES ist gut und BEIDES wird ihnen beigebracht, den Kleinen. Ich bewundere meine Kinder, wie sie es machen. Chaos machen ist eher kein Kunststück, dafür Ordnung halten, wie sie es haben, das ist für mich eine große Kunst. Dieses Werk zerstöre ich sicher nicht. Meine Absicht ist, sie abzuholen in meine Welt und sie sicher wieder zurückzubringen in ihre und die Vorteile dieser zu erkennen und die Vorteile jener. Unter dem Motto, alles ist gut, auch dieses Struktur halten.
 
Die Neunjährige aber leidet, das sehe ich. Genau, wie du beschreibst von dir, Venus, geht es ihr. Nichts wär ihr lieber, als drei Räume nur für sie und niemand darf sie unterbrechen, wenn sie mal angefangen hat, das Chaos auszukosten. Irgendwie schauts aus, wir spielen uns gegenseitig alles in die Hände. Nichts passt für meine Enkel besser, als alle, die um sie herum stehen- jeder für sich ist ein Unterstützer und Mentor in ihrer Sache. Wie wenn es stimmt, dass wir leben, um das Fundament für die Nachkommen zu sein. Für all meine Interessen ist die Kleine offensichtlich speziell erwärmt. Als ob ich für sie gesammelt hätte. So habe ich es auch bei den Älteren Enkel gemerkt und sicher wirds so sein, bei den Minis.
Ich habe immer mehr Ehrfurcht vor der weisen Macht und Kraft, die da lenkt, als ob sie wirklich alles überschauen könnte, alles im Voraus.
 
Genetik, liebe Elektraa ;o) - mein Vater ist künstlerisch begabt, hat aber mich und meine Mutter verlassen und sich nie gekümmert. Alle anderen in meiner Familie halten nix von solchen Begabungen. Das erlebe ich auch im Freundeskreis: eine Freundin von mir, die Künstlerin ist und ihre Ausbildung mit Bestnoten abgeschlossen hat, wird Zeit ihres Lebens von ihrer Mutter dafür kritisiert und verlacht. Aber sie muss halt lernen damit zu leben, dass nicht jeder für solche Neigungen Verständnis hat.
Das Thema Ordnung ist auch für die Künstlermenschen wichtig, ich hab es mühsam und unwillig in der Ausbildung und im Job gelernt und bin jetzt sehr froh, dass ich "Ordnung" und Struktur in mein (Arbeits-)Leben integriert habe, ohne überhaupt noch darüber nachdenken zu müssen. Das ist schon sehr nützlich - fast 20 Jahre lang hab ich meine Chefs organisiert und nun mach ich es für mich selber, was tatsächlich sehr befriedigend ist!
 
Wenn deine Freundin von der Mutter kritisiert und verlacht wird, hat das doch eher nichts mit der Berufswahl zu tun.
Es zeigt doch dass die Mutter keinen Respekt vor der Tochter hat, ihr nichts zutraut und vielleicht den eigenen Träumen von dem was sie hätte werden sollen nachhängt.
Wer jemand anderen deshalb verlacht, dem geht es nicht um die Person, sondern darum der bessere Mensch zu sein.
 
Tired da hast du wohl recht. Meine Freundin hat sogar eine Therapie gemacht deshalb. Sie ist eigentlich eine mutige starke Frau, sie ist vor über 20 Jahren nach Deutschland immigriert. Ihre Mutter ist noch im Ausland, besitzt da eine Wohnung. Mittlerweile ist sie pflegebedürftig, und meine Freundin ist diejenige, die sich dann kümmert. Sie hat schon monatelang die Mutter betreut, bis es nicht mehr ging und sie eine Pflegekraft bekam, die bei ihr wohnt. Nun ist die Mutter dement, und sie ist nach wie vor herablassend und leicht bösartig zu meiner Freundin, aber wohl u.a. dank der Therapie kommt meine Freundin langsam etwas besser damit zurecht.
Schon ziemlich unfassbar, wie sehr und wie lange man an Eltern hängt und deren Urteil - dabei sind die auch nur Menschen, und nicht immer haben sie für ihre Kinder das beste im Sinn. Ach ja, meine Mutter treff ich auch am Montag wieder. Mal sehen, wie das wird. Ich hab mir ja mittlerweile so meine Lebensfreudequellen geschaffen, von denen ich auch oft genug schöpfen kann. Ich werde versuchen, ihr was abzugeben, aber von ihrer Boshaftigkeit werde ich mich abgrenzen. Wenn mir das gelingt, könnte es ganz nett werden...
 
Ja Eltern, da gibts leider noch kein Recht auf Scheidung, auch nicht vor dem Gesetz wenn es um die Pflegekosten geht von Eltern die nie welche waren.
 
[USER="9171".....aber von ihrer Boshaftigkeit werde ich mich abgrenzen. Wenn mir das gelingt, könnte es ganz nett werden...

Es ist, als ob du eingeladen werden würdest zu einem Spiel. Sind wir boshaftig heut? Spielen wir Boshaft, machste mit..???
Die Freundin hat mitgemacht, sie ist sogar zum Therapeuten gepilgert, so sehr hat sie da mitgemacht. :p:o;):):cool:
 
Man muss nicht jeden Ball annehmen, der einem zugeworfen wird.

Ich hab derzeit full house, meine Schwestern sind da samt Freundin. Das ist eine beständige Gratwanderung. Ein falsches Wort und die Chose nimmt einen unseligen Verlauf. da darf man halt nicht einsteigen drauf und muss halt achtsam sein.
 
Tired leider wahr - glücklicherweise ist mein Vater ausgewandert und hat noch zahlreiche andere Kinder, so dass ich da wenigstens "raus" bin. Meine Mutter hält sich noch ganz gut, weil sie absolut kein Pflegefall werden will, und ich hoffe (wirklich nicht nur für mich), dass es noch recht lange dabei bleibt.
 
Elektraa ich bin durch die Jahre ziemlich gut darin geworden, eine Konversation mit meiner Mutter so zu steuern, dass sie auf nem Niveau bleibt, wo Bösartigkeiten nicht hinpassen. Aber manchmal überrascht sie mich halt doch. Ich geh nicht ängstlich, sondern eher widerwillig zu ihr, weil sie so ein "Haufen Arbeit" ist. Die miese Laune, die meine Kindheit überschattet hat, kommt halt immer mal wieder zum Vorschein, genau wie die dieses Anspruchsdenken, dass die Welt ihr nicht gegeben hat, was sie verdient (und ich auch nicht, natürlich). Aber wenn es gelingt, das alles in der Unterhaltung wegzulassen, erzählt sie durchaus spannende Geschichten aus ihrem Leben, die ich auch mal bei Gelegenheit verarbeiten werde. Ja, Achtsamkeit ist Trumpf, definitiv. Ich muss mich halt auch beherrschen, nicht vorwurfsvoll zu werden, weil sie sich bei mir jahrelang finanziell bedient hat - erst am Kindergeld, dann am BaFöG und an dem bißchen Unterhalt, das mein Vater mal rückwirkend irgendwann an mich gezahlt hat (weil sie auf Unterhalt für sich verzichtet hat). Für meine Ausbildung hat sie nicht nur nix zurückgelegt, sondern mir alles genommen, so dass ich mein 1. Studium abbrechen musste. Das zu verzeihen, fällt mir leider immer noch schwer, denn auch wenn ich das Studium jetzt nachhole, bin ich halt schon "alt" und viele Chancen habe ich deshalb nicht mehr (z.B. Professur etc.). Na, egal, das Thema werde ich unterdrücken, dann wird's schon werden...!
 
Elektraa Ich muss mich halt auch beherrschen, nicht vorwurfsvoll zu werden, weil sie sich bei mir jahrelang finanziell bedient hat erst am Kindergeld, dann am BaFöG und a..........

Recht, richtig hingesehen hast du sie finanziell ganz bestimmt viel gekostet und Kraft und Mühe ebenso viel, bis du so weit warst, selbstständig zu sein. Du hast keine Kinder und kannst nicht ahnen, wieviel sie vom ersten Tag an "futtern" - da kommste kaum nach, so viel wird an Zeit, Geduld, Hingabe und zighunderttausend "Kleinigkeiten" beansprucht und verlangt, ( natürlich auch gegeben) bis sie mal aus den Windeln sind und nachher erst, bis das mit dem Schule gehen und Teenie werden anfängt.

Für meine Tochter zum Beispiel gilt nach wie vor, du hast dich als Mutter viel zu wenig engagiert. Ich sehe aber eine taffe, vife, sehr starke und fähige Frau und Mutter vor mir, wenn ich meine Kleine anschau. Soll sie meinen, was sie will... ich mach ihr keine Vorhaltungen deswegen, ich kenn das, ich war selbst auch so zu meiner Mam. Kinder sind so kurzsichtig.
 
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