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Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

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Vivien81

New member
Hallo zusammen,
nach fast 3 Jahren in denen ich (33) selbst von einer generalisierten Angststörung betroffen bin, und in schlechten Phasen stundenlang das Internet durchforste nach Antworten, was ich nun doch wirklich habe oder dabei bin zu bekommen, möchte ich heute mal all meinen Mut zusammen nehmen und selbst berichten. Denn ich habe schreckliche Angst, dass ich falsch diagnostiziert wurde und doch mehr habe als "nur" eine Angststörung. Ich weiß, dass viele Angstpatienten eine Psychose fürchten, aber ich kann mir mein Verhalten manchmal einfach nicht mehr erklären.
Ganz kurz zu meinem Hintergrund: Ich hab in meiner Kindheit ganz früh starke Verlustängste entwickelt, da ich durch mehrere frühe Verluste nie verlässlich feste Wurzeln gehabt habe und so mit dem Glauben groß geworden bin, dass die Welt ein gefährlicher Ort ist und es das Schicksal nicht gut mit mir meint. Zumindest beschreibe ich das so. Ich habe jedenfalls irgendwann in der Jugend die Überzeugung aufgebaut, dass mein Leben alle paar Jahre von Schicksalsschlägen heimgesucht wird. Gleichzeitig bin ich sehr Leistungsorientiert aufgewachsen. Ich mache hundert Dinge gleichzeitig. Muss in allem perfekt sein, zufrieden bin ich aber eigentlich nie. Freunde sagen: "Warum nur, bist du immer so wahnsinnig streng zu dir?!"

Als ich vor einigen Jahren Mutter wurde nach einer Risikoschwangerschaft,
dachte ich mein Glück wäre endlich perfekt (Eigentlich war und ist es das auch!). Ich wollte nun die perfekte Mutter sein, gab meine Karrierepläne auf, um mich 3 Jahre nur meinem Kind zu widmen. Ja, es war eine wunderschöne Zeit, die ich um nichts in der Welt missen möchte. Aber Freunden und Familie fiel damals schon auf, dass das eigentlich nicht der Weg war, den ich immer gehen wollte ("nur" Hausfrau und Mutter sein). Mit der Zeit stellte ich fest, dass mir bei Besuchen der Krabbelgruppen, wofür ich natürlich immer alles zu Hause möglichst liebvoll vorbereitet hatte, damit sich alle richtig wohl fühlen, häufiger schwindelig wurde und an Tagen an denen mein Sohn sehr anstrengend war, lächelte ich ihm zu, versuchte ihm ruhig zu zureden, musste mich danach aber in einem anderen Raum an der Wand fest halten. Irgendwann war ich mit meinem Sohn im Kinderwagen spazieren. Hinter mir fuhr ein Kleintransporter plötzlich sehr langsam. Wir waren in eine neue Stadt gezogen, ich kannte mich dort nicht aus. Mich überkam die Panik überfallen zu werden. Ich rannte los, mitten in einer ruhigen, wunderschönen Einfamilienhaussiedlung. Ich frage mich bis heute, was mich da geritten hat??? Eine ähnliche Reaktion hatte ich auch schon einmal als Jugendliche, als ich nachts alleine nach Hause ging. Vor mir hielt ein Auto und ein Mann stieg aus. Aber er trug eine Maske und kam auf mich zu. Heute befürchte ich, diese Maske habe ich mir eingebildet. Ich rannte so schnell nach Hause, dass ich meine Schuhe verlor und die Polizei rief. Wenn ich mir das eingebildet habe, was ja leider ziemlich wahrscheinlich ist, warum? Bin ich vielleicht schon lange psychotisch?
 
Bitte entschuldigt, es folgt Teil 2:

An irgendeinem Tag jedenfalls hatte ich nach einem Ausflug mit einer Kindergruppe einen Anfall von Kopfschmerzen, der mich nicht mehr aufstehen ließ. Ich konnte es nicht fassen, was mit mir los war. Ich musste zum Arzt, bekam eine Schmerzinfusion nebst MCP-Tropfen. Als die Lösung einlief, bemerkte ich eine innerliche Unruhe, dass ich mich stark zusammen reißen musste, nicht nach Hilfe zu schreien und mir die Infusionsnadel zu ziehen. Die Unruhe hielt danach noch 4 quallvolle Stunden an. Die Monate vergingen. Ich war wegen meines Schwindels und Kopfschmerzen beim Neurologen, alles wurde gecheckt...ohne Befund.

ZU einem Familienfest wurde ich plötzlich krank mit einem starkem Magen-Darm-Infekt. Ich konnte kaum noch etwas essen und nahm leider sehr viel MCP-Tropen zu mir, da ich gegen die Übelkeit ankämpfen wollte. Denn mir sind solche Feste sehr, sehr wichtig und ich wollte den meiner Familie ein wunderschönes Fest bereiten. Absagen wollte ich auf keinen Fall. Während der Vorbereitungen packte es mich dann. Ich bekam wieder dieser unerträgliche Unruhe. Ich versuchte es zu verdrängen, doch es wurde immer schlimmer und egal, was ich tat, nichts half. Ich behielt es für 2 Stunden für mich, bis ich völlig panisch zu meinem Mann rannte und ihn aufklärte. Ich konnte nicht mehr atmen. Ich zitterte am ganzen Körper und mein Herz raste. Mein medizinisch versierter Mann maß meine Vitalwerte und rief den Notarzt. Mein Blutdruck und Puls waren tatsächlich gefährlich hoch. Mein Mann sagt heute: Ich dachte wirklich kurz, du stirbst mir hier einfach weg. Eine extremer Kalium und Kalziummangel wurde festgestellt und die Vermutung auf Unverträglickeit auf MCP (Heute ist diese Dosierung vom Markt genommen!!).

Irgendwann flogen wir dann in den Urlaub. Der Urlaub war für mich das schönste, was ich in meinem Leben so mit erlebt habe. Es war eine Fernreise und ich war noch nie so weit geflogen. Generell hatte ich schon immer Flugangst. Das wollte ich mir vor meinem Sohn aber nicht anmerken lassen. Doch plötzlich fühlte ich mich seltsam. Eines Morgens kam ich vor Schwindel nicht mehr vom Frühstückstisch hoch. Und das in dieser wunderschönen Umgebung... Ich hatte Angstschübe, konnte mir das Gefühl aber nicht ganz erklären. Wir waren auf einer Insel und ich fing plötzlich an, während mein Mann und Sohn entspannt am Strand spielten, nach Tsunamis Ausschau zu halten. Nach Tsunamis!!! Mir ist das heute so peinlich und mein Verhalten scheint mir so "Geisteskrank". Ich habe mich daraufhin im Internet erkundigt, wie es zu Tsunamis kommt. Daraufhin recherchierte ich abends in unserem Ferienhaus Infoseiten über Vulkanausbrüche auf den Nachbarinseln. Wir mir mein Mann erst später nochmal erzählte, als ich nach vielen weiteren Monaten in Therapie kam, habe ich das 3 Stunden gemacht, völlig vertieft und habe gereizt reagiert, als mein Mann es bemerkte. Im Rückflug nach Hause habe ich eine Panikattacke gehabt. Heute steige ich in kein Flugzeug mehr. Der Gedanke mein Kind nicht schützen zu können (ich weiß, dass ich es nie wirklich schützen kann, geschweige denn unser Leben kontrollieren kann!), mit ihm ins tiefe Meer zu stürzen (wovor ich mich ebenfalls stark fürchte) bringt mich geradezu um den Verstand. Und dabei wünsche ich mir nichts sehnlicher als die Welt zu erkunden und in meinem Leben noch ferne Länder zu sehen. Doch manchmal sucht mich auch noch eine andere Angst Heim, die ich mir nicht erklären kann und auch noch nicht in der Therapie angesprochen habe: Der Gedanke um die Welt zu fliegen, von einem Kontinent zum anderen, dem Weltall so nah... Ich kann mit diesem Gedanken nicht umgehen und habe das Gefühl, dass ich der einzige Mensch auf Erden bin, der das nicht ausblenden kann. Ich ertrage es allerdings auch kaum zu schaukeln. Das Gefühl hätte bei mir vor 2 Jahren locker eine Panikattacke auslösen können. Heute nicht mehr, ich versuche es zu trainieren, wenn ich mit meinem Sohn auf dem Spielplatz gehe. Doch verstehen kann ich dieses Phänomen immer noch nicht. Vor meiner Schwangerschaft konnte ich das noch.
Monate später erst bekam ich dann die nächste Panikattacke auf der Couch, einfach während des Fernsehschauens. Am nächsten Tag fuhr ich fix und fertig in die Notfallambulanz einer Psychatrischen Klinik. Man legte mir Tavor auf den Tisch, ich sagte nur "niemals" und ging wieder. Mein Hausarzt verschrieb mir Opipramol. 50 mg täglich. Bis heute bin ich dankbar, dass es dieses Medikament gibt. Denn es hat mir schnell die Spitzen meiner Attacken genommen und mich überhaupt erst wieder runter geholt, um einen klaren Gedanken zu fassen. Einige Tage darauf war ich schon in einer Gesprächstherapie, die bis heute sporadisch läuft. 1,5 Jahre schaffte ich es ohne weitere Antidepressiva. Aber irgendwann befiel mich die Angst "Was ist, wenn ich mir etwas antue??" Das machte mir unendliche Angst. Ich bekam dann Citalopram. Ich sollte es steigern, nehme aber bis heute "nur" 5mg. Damit kam ich zurecht. Die dunklen Gedanken nahmen ab.

Heute ist es so, dass ich mich größtenteils wieder als "gesund" wahrnehme. Ich bin sehr zufrieden mit mir und meinem Leben. Dass ich das alles so gemeistert habe. Man fühlt sich wie nach einer schweren körperlichen Krankheit. Ich bin dankbarer und achtsamer geworden. Es gibt Wochen, da verschwende ich keinen Gedanken an meine Angst (die ich sogar mittlerweile versuche als meinen Freund betrachte, der mich schützen möchte) und die ich wohl mein Leben lang behalten werde... Ich habe in den letzten Monaten trotz Mutterschaft ein Studium in kürzester Zeit mit Bravour beendet. Es ist also Zeit für Entspannung. Gerade in Zeiten der Entspannung neige ich zu Panikattacken. Es ist wie eine Welle, die ich in meinen Körper spüre. Immer abends. Mein Gedanke ist dann immer " Ich komme in die Klappse, jetzt ist es soweit. Jetzt geht es nicht mehr weg. Du wirst verrückt. Was passiert bloß mit dir" Ich fühle dabei nicht unbedingt ein Herzrasen etc. Es ist mehr diese wahnsinnige Unruhe, die in mir aufsteigt und das Gefühl verrückt zu werden und das Gefühl der Derealisation. Mittlerweile kann es sein, dass diese Welle beim mir schon nach 30 Sekunden wieder abklingt. Ich habe nie Vermeidungsverhalten gezeigt und so kann es auch sein, dass ich diese Panik im Restaurant mit Freunden erlebe und keiner merkt etwas (außer meinem Mann).
Ich dachte jedenfalls, dass ich langsam nach 3 Jahren so weit wäre, die Medikamente auszuschleichen. Wieder "normal" zu sein. Mein Psychater empfiehlt: 2 Wochen lang jeweils 1 Tag Citalopram weg zu lassen, bis es ganz ausgeschlichen ist. Ich dachte ich wäre mittlerweile stabil. Umso mehr erschreckt es mich, dass ich gerade wieder eine "Phase" bei mir bemerke. Ich bin unglaublich leicht reizbar. Das macht mir Angst. Angst vor mir selbst. Als würde etwas mit mir geschehen. Teilweise bin ich extrem vergesslich. Es gibt Momente, da frage ich mich, wie z.B. Alltagsdinge an diesen Ort gekommen sind, und dabei war ich es ja, die sie dorthin gelegt hat. Ich vergesse Termine, bin unzuverlässig, innerlich so nervös, als hätte ich zu viel Kaffee getrunken. Dabei verzichte ich seit langer Zeit bewusst auf Koffein.Häufig beobachte ich meine Symptome im frühen Nachmittagsbereich, wenn ich mein Citalopram genommen habe. Nehme ich abends mein Opipramol beruhigt sich die Lage meistens schnell wieder. Ganz schlimm ist es bei mir auch Zyklusabhängig. Meinen Mann habe ich letztens vom Flughafen abgeholt. Ein Ort, an dem ich nicht gerne bin. Aber als er mich zur Begrüßung geküsst hatte, merkte ich, dass mein Gesicht taub war. Das macht mir alles so schreckliche Angst, doch kränker zu sein, als angenommen. Vielleicht befinde ich mich mitten in einer Prodromalphase für eine Psychose und werde es nie schaffen von diesem Medikamenten weg zu kommen?! Warum reagiert mein ZNS so extrem über? Was wenn das alles doch schlimmer wird und ich meinem Kind eine schlechte Mutter sein werde, und es mich deswegen später hassen wird. Was wenn ich nicht richtig diagnostiziert wurde und das nur der Anfang ist? Das sind meine Gedanken. Ich verstehe das einfach nicht. Wenn es mir gesundheitlich nicht gut geht oder ich nunmal eine stressige Phase habe, kann ich mir meine Symptome erklären. Aber wenn sie mich aus heiterem Himmel plötzlich heimsuchen, obwohl ich gerade Zufriedenheit und Freude empfinde, macht mir das Angst. Es gibt dann keinen Grund und ich frage mich, was mit mir passiert.

Vielen herzlichen Dank!
 
Ich bin zwar kein Psychologe oder Arzt, aber mein Eindruck ist, dass Du Dich in einer Tabletten-Abhängigkeits-Schleife befindest.

Mir hat mal ein guter Freund gesagt: "Meine Liebe, Du kannst Dich entscheiden, den chemischen oder den spirituellen Weg zu gehen".

Es gibt spirituelle Therapien, wo mit Energien, Yogha usw. gearbeitet wird.

Die Tabletten verdrängen doch nur und bauen dadurch immer mehr Energien auf, bis es irgendwann zu Entzugserscheinungen kommt. Die Psychiater nennen es zwar Psychose, aber in Wirklichkeit steckt eine Tablettenabhängigkeit dahinter und ziellose Energien.

Ich hörte mal in einem Selbstsicherheitstraining von einem Psychologen, dass die Angst eskaliert, je mehr ich sie verdränge. Durch Tabletten heile ich nicht sondern ich verdränge künstlich.

Es ist absolut richtig, sich in die Angst reinzubegeben und das zu tun, wovor ich Angst habe.

Nur so verliert sie sich.

Die Paranoide Angst ist meistens ein Energiestau durch Verdrängung bzw. Pillen.

Ich kannte mal einen Freund, der hörte auf, zu trinken. Dabei entstand der Zwang: "Spring aus dem Fenster".

Das war keine Psychose sondern ein Alkoholentzug.

Denk mal darüber nach, ob es nicht etwas gesünderes, besseres als Pillen gibt.
 
Hi,
also in deinem Beitrag ist nichts zu lesen was auf eine Psychose hindeuten würde.
Es ist eher klassisch für eine Angststörung, wohl auch Zwangsgedanken, aber überhaupt nicht für eine Psychose und in dem Fall würdest du auch nicht vermuten eine zu haben weil du es selber nicht bemerken würdest.
Ich wüsste auch nicht das deine Medikation so effektiv gegen Psychosen wirkt, sie wirkt gegen Ängste, Depression u.ä.

Du machst einen riesen Fehler mit dem Googlen, wenn du dir das nicht konsequent verbittest wird es nicht besser werden und du machst daran eine Psychose fest, ohne wirklich zu wissen wie sie sich auswirkt.
Also, nicht mehr googlen!

Ganz wichtig ist auch das du deinem Therapeuten davon erzählst, Ängste und Zwänge sind gut zu behandeln, aber nur wenn man auch mit den richtigen Leuten drüber spricht.
 
PS,
du solltest auch deinen Psychiater informieren, sicher können da Absetzsymptome eine Rolle spielen.
Moderne Antidepressiva sind aber keine Drogen und die Merkmale für eine Sucht fehlen ihnen auch, also lieber noch mal reden und ggf. wieder hoch dosieren.
Entweder wird einfach zu schnell abgesetzt, oder zu früh, aber auch das kann man nur in die richtigen Bahnen leiten wenn man mit dem Arzt drüber spricht.

Da du in der Therapie auch nichts über dein Empfinden sagst, wird es auch nicht bearbeitet.
Aber nur durch die Therapie ist eine Besserung möglich, Medikamente helfen dabei bis die Therapie wirkt, sind keine Dauerlösung, aber es wird natürlich auch wieder schlechter wenn die eigentlichen Probleme nicht therapiert werden und die Medikamente wieder reduziert werden.
Spiel da mit offenen Karten, rede mit Therapeut und Arzt, um die Therapie so zu machen wie sie auch helfen kann, damit die Medikamente abgesetzt werden können "wenn die Therapie greift".
 
Guten Morgen,
Erst einmal vielen herzlichen Dank für die schnellen Rückmeldungen.

Die Therapie greift ja. Ich bin schon mehrere Monate am Stück Symptomfrei gewesen und Panikattacken hatte ich so gut wie gar keine mehr. Ganz Symptomatik werde ich wohl nie werden laut meiner Therapeutin. Da ich einfach sensibelst reagiere. Aber ich habe gelernt damit umzugehen, Aber jetzt wo ich probiere auszuschleichen, erwischt es mich plötzlich wieder vermehrt... Und das bei nur 5mg (die Mindestdosoerung liegt bei 10 mg). Mein Psychater meint, dass ich schon sehr, sehr langsam absetze. Alle 2 Wochen einen Tag mehr. Absetzsymptome hält er bei mir für höchst unwahrscheinlich. Eine Verlängerung der Therapie ist allerdings auch nicht mehr drin. Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht wofür! Die oben genannten Themen habe ich in meiner Therapie kaum angesprochen, da meine Gesprächstherapie darauf aufbaut nicht über Ängste zu sprechen, sondern dir Problematil im Hier und Jetzt zu suchen, im stressigen Alltag, vor dem Hintergrund meiner unsicheren Vergangenheit. Auch meine Therapeutin meint, dass kurze Empfindungs- und Wahrnehmungsstörungen durch Angst und Stress durchaus entstehen können. Ich dachte ich hätte das alles hinter mir. Und genau deshalb verstehe ich ja auch nicht, warum ich plötzlich wieder an manchen Tagen (die meiste Zeit geht es mir gut) wieder für wenige Stunden Angst empfinde, bis ich mein Opipramol nehme, ich möchte weg davon, weg von dieser Krücke. Zumal ich fast 10 kg zugenommen habe.
 
Und das ist halt der Grund, weswegen ich Angst habe, dass doch noch etwas anderes dahinter steckt... Ich möchte mich auch noch einmal richtig körperlich untersuchen lassen. Mein Gynäkologe meint, dass ich eine starke PMS habe. Einen Hormontest hält er jedoch für unnötig. Das erleichtert die Sache nicht. 4 Tage vor meiner Periode brodelt es in mir. Ich werde unruhig und reagiere für meine Verhältnisse fast schon aggressiv. So will ich nicht sein!! Und dann haben auch meine Grübeleien und Ängste und Panikattacken eine Tür, die ich sonst eigentlich verschlossen halten kann. Das alles macht mir Angst!!! Ich habe dann einfach das Gefühl, dass mir keiner wirklich helfen kann.
 
bis ich mein Opipramol nehme, ich möchte weg davon, weg von dieser Krücke. .

Also wäre die Ursache vielleicht dort zu suchen, mit einer anderen Erkrankung wie einer Psychose hat das aber nichts zu tun.
Es kann sein das du eben doch noch nicht so stabil bist wie du dachtest und das Medikament dies überdeckt hat. Oder das dich das Ausschleichen so stresst, auch der Erfolgsdruck den du dir selber machst, das dies die Symptomatik verschlimmert.
Für diese Thesen, vor allem die zweite, würde auch sprechen, das es besser wird sobald du das Medi nimmst.

In der Therapie wirst du doch sagen können wenn die Ängste schlimmer werden und in welchen Situationen das ist, schließlich ist das ja im Hier und Jetzt belastend, nicht in der Vergangenheit.

Über die Hormonwerte, auch Schilddrüsenwerte, würde ich mit dem Psychiater sprechen, ggf. auch mit dem Gynäkologen.
Vielleicht kann er ein Blutbild machen, oder dich an den HA rücküberweisen.
Bei solchen Erkranken werden eigentlich immer auch hormonelle Schwankungen in Betracht gezogen, gerade im Bezug auf die Schilddrüse die eigentlich zu den Standarduntersuchungen gehört und nach einer Schwangerschaft, bzw. bei Verschlechterungen die mit dem Zyklus zusammen hängen könnten, ist es wirklich nicht zu viel verlangt da mal genauer hin zu schauen.
 
@ Tired: Vielen Dank! Ich vermute ganz stark, dass es der Erfolgsdruck ist, den ich mir mache. An guten Tagen weiß ich, dass es eigentlich eher unwahrschienlich ist, dass ich auch eine Psychose haben könnte. Aber an schlechten Tagen...wenn ich mir ins Gedächtnis rufe, das eine Prodromaplhase bereits ca. 5 Jahre vorher eintritt ...und ich mich dann in meiner Nervosität erlebe und erlebe, dass ich meinem Kind gegenüber einfach nicht mehr die Geduld aufbringen kann und wütend reagiere, obwohl es das letzte ist, was ich möchte, dann bin ich halt überzeugt, mit mir stimmt was nicht.
 
Naja, in erster Linie hat eine Psychose ja nicht so viel mit Wut und Ungeduld zu tun.
Das sind Begleiterscheinungen, die eben auch bei Angst und Depressionen auftreten.

Das was sich bei einer Psychose äußert ist schon recht eindeutig, vor allem aber bemerkt man es selber nicht, da für die Betroffenen das was sie erleben Realität ist und kaum infrage gestellt wird.

Alles was du schreibst ist kein Hinweis auf eine nahende oder bestehende Psychose, es passt viel besser zu der bestehenden Diagnose und deiner momentanen Situation.

Tu dir aber selber einen Gefallen und google nicht mehr, denn solange du das machst wirst du deine Ängste nicht los.
 
weiß denn jemand wo man seine Werte mal überprüfen lassen kann? Ich würde wirklich gerne mal meinen Hormonshaushalt überprüfen lassen und auch die Schilddrüse, sowie Vitamin D. Bei mir wurde das alles anfangs über ein Blutbild abgefrühstückt und das wars.
 
Im Blutbild können auch die Schilddrüsenwerte angegeben sein.

Eigentlich ist da der HA zuständig, bzw. der Gynäkologe.
Das Ding ist, das die oft sagen sie sehen keine Veranlassung, da kann man es halt nur noch bei dem anderen Arzt versuchen, eventuell auch beim Psychiater, der aber noch ungerner Blutbilder macht, da diese kaum vom Budget abgedeckt werden.
Vitamin D wird sehr gerne als Selbstzahlerwert deklariert.
Als erstes solltest du dich an deinen HA wenden.

Weißt du denn was im Blutbild kontrolliert wurde, vielleicht war ja schon das ein oder andere dabei, denn all die Werte werden ja im Blutbild kontrolliert?
 
Nein, leider weiß ich das nicht mehr. Das wurde vor 3 Jahren gemacht. Ich möchte meine Werte aber auch genau deswegen nochmal überprüfen lassen, denn gerade unter AD's kann sich ja auch etwas verändern. Vielen Dank!
 
Also nach drei Jahren müsste der HA nochmal ein Blutbild machen, gehört ja auch zur Vorsorge.
Wenn man AD's nimmt, wird normalerweise mindestens alle drei Monate ein kleines Blutbild gemacht (vom verschreibenden Arzt), wovor sich leider auch immer mehr Ärzte/Psychiater drücken, wegen der Kosten.
Wenn sie überhaupt was sagen, dann das man ein Blutbild machen soll, bei wem bleibt offen, was für den Patienten durchaus zu unzumutbaren Situationen führen kann.
 
Also könnte das alles der Hausarzt machen? Auch den Hormonstatus? Das Problem ist, laut meinem Hausarzt sind meine Werte OK (also zumindest die letzten). Mein Heilpraktiker schlägt bei den Vitamin D- Werten aber die Hände über den Kopf zusammen. Das war der einizge Wert, den ich im Kopf hatte (irgendwas mit 7). Eine Kopie der Werte habe ich aber leider nicht bekommen. Daraufhin hatte ich ja den Gynakologen gefragt, weil ich einfach das Gefühl habe, dass sich das alles seit meiner SS verändert hat. PMS hatte ich jedenfalls vorher nicht. Der meinte aber " Ich kann das gerne messen, aber der Wert wird nichts aussagen. Hormonwerte schwanken sehr individuell und es kommt einfach darauf an, ob SIE damit zurecht kommen." Komme ich aber scheinbar nicht! Er hat mir Mönchspfeffer verschrieben. Ein pflanzliches Hormon. Das wollte ich aber nicht auch noch zusätzlich nehmen, ohne einfach mal zu wissen, ob da überhaupt wirklich was im argen ist. Meine Therepeutin wiederum sagt: "Mensch, das muss doch mal alles einfach richtig kontrolliert werden!!" Ja, aber wer macht das denn?! :-(

Ich hoffe es wird deutlich: Ich möchte gar nicht sagen, dass ich etwas organisches habe. Aber es ist doch ein Zusammenspiel. Und es muss doch irgendwie mal die Möglichkeit geben, dass richtig zu untersuchen. Das ist doch sonst echt ein Teufelskreis
 
Der HA kann das machen, es wird ja eh im Labor ausgewertet, es ist nur die Frage ob er sich auch zuständig fühlt.

Vitamin D, irgendwas mit 7, kann ja alles bedeuten.
7 wäre desolat, 37 recht gut.

Also besprich das mal mit ihm, es würde ja nichts bringen von mehreren Ärzten unterschiedliche Werte machen zu lassen für die sie halt zuständig sind, das sollte der HA schon hinbekommen, zumindest mal ausnahmsweise.
 
Entschuldigung, ich habe zu früh auf "Antworten" getippt. Also mein Wert war 7,irgendwas.

Auf mein Bitten hin, welche Dosierung an Vitamin D ich zusätzlich einnehmen sollte kam die Antwort: "das brauchen Sie nicht. Dann müssten ja alle Skandinavier zusätzlich Vitamin D einnehmen. Eine halbe Stunde täglich an der Sonne reicht."
 
Das ist verdammt wenig und sollte behandelt werden, also nochmal mit dem Arzt sprechen und schauen lassen ob der Wert immer noch so niedrig ist.
 
Hallo Vivien,
,
ich habe mit besonderem Interesse Ihre Beiträge gelesen - und natürlich die Stellungnahmen dazu auch.

Ich glaube, dass in Ihren Beschwerden eine Gesetzmäßigkeit besteht. Es "passt" nämlich alles gut zusammen. Etwas vereinfacht: Sie sind eine sehr intelligente, empfindsame Frau mit sehr hohen Ansprüchen an sich selbst. Eine hohe Sensitivität macht zwar das Leben reicher, erhöht aber auch die Irritierbarkeit im Alltag und in Situationen, die der Gemütsarme überhaupt nicht als belastend empfindet.

Sie haben in einem Beitrag geschrieben, dass Sie "Ihre" Angst fast als einen Schutz empfinden - sie also akzeptieren. Das ist genau der richtige Ansatz: Akzeptieren Sie, dass Ihre besondere das Leben reicher machende Persönlichkeitsstruktur einen gewissen Preis fordert.

Vergessen Sie Psychose und andere Gespenster. Auch der Gedanke an Absetzprobleme ist übertrieben, bei den Minimaldosen gibt es so etwas nicht. Natürlich ist der Wunsch verständlich, auch ohne Mittel aus zu kommen. Auch das schaffen Sie --- ohne Eile.

Schreiben Sie weiter, das nützt Ihnen, nicht das Googlen!

Beste Grüße

Dr. Riecke
 
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