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Wie ist "psychischer" Durchfall zu behandeln?

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Re: Wie ist "psychischer" Durchfall zu behandeln?

Hallo :)

ich habe eben durch zufall deinen Beitrag gesehen, ich bin Anne und 19 Jahre alt und es kahm mit sehr bekannt vor :)
Ich leide seit einiger Zeit ebenfalls darunter das ich mich zuhause am Wohlsten fühle. Bei mir hängt es mit der Angst zusammen in der Öffentlichkeit blosgestellt zu werden.
Ich gehe gar nicht mehr abends weg, weil ich vorher und währrenddessen immer nur angst habe es nicht rechtzeitig aufs klo zu schaffen und in die Hose machen. Mein Freundeskreis hat sich sehr verkleinert und ich lade die leute immer zu mir nach Hause ein, da fühle ich mich sicher und weiß ich kann ganz schnell aufs klo rennen wenn ich das verlangen dazu habe.
In einem Monat fährt mein kompletter Jahrgang nach Berlin in einem Bus, ich weiß nicht wie ich die 7 1/2 stunden überstehen soll weil ich jetzt schon Panik bekomme..
Bin seit diesem Jahr auch in Therapie, was sehr hilft aber noch nicht ganz..
Ich wollte mal fragen wie es bei dir ausgegangen ist und ob du einen Tipp für mich hast.
Danke !
LG Anne
 
Re: Wie ist "psychischer" Durchfall zu behandeln?

"ich weiß nicht wie ich die 7 1/2 stunden überstehen soll weil ich jetzt schon Panik bekomme.. "

Als Sofortmaßnahme: Vorn neben den Fahrer setzen, ihn informieren, dass Ihnen manchmal "schlecht wird", ob er dann halten könne.
Damit lässt das Gefühl, ausgeliefert zu sein, deutlich nach. Dann wäre noch ein Gesprächspartner hilfreich, der Sie ablenkt.
 
Re: Wie ist "psychischer" Durchfall zu behandeln?

Hallo zusammen,

da ich nun schon häufiger private Nachrichten erhalten haben, in denen ich gefragt wurde, wie es mir mittlerweile geht, möchte ich gerne ein wenig von den letzten 1,5 Jahren berichten.

Wie schlecht es mir zu dieser Zeit ging, kann man den Beiträgen entnehmen. Ich habe damals eine Therapie begonnen, gegen die ich mich lange Zeit innerlich sehr gewehrt hatte, weil ich nicht einsehen wollte, dass ich das nicht alleine in den Griff bekomme. Nun, meine Einstellung zur Psychotherapie hat sich grundlegend geändert. :-) Dort gehen nicht nur psychisch schwer kranke Leute hin, dort gehen auch nicht nur ältere Leute hin. Ich habe vielmehr die Erfahrung gemacht, dass dort sehr wohl auch junge Leute in meinem Alter in Behandlung sind, was mir mein Therapeut voll und ganz bestätigte. Allerdings erzählen die meisten ihrem Umfeld nicht davon, sodass man automatisch davon ausgeht, dass es allen im Freundeskreis bestens geht und man selbst der einzige ist, der da ein Problem hat, noch dazu ein so unangenehmes...

Ich habe insgesamt ca. 15 Sitzungen beim Therapeuten gehabt, in denen es zum einen darum ging, mir abzugewöhnen, dass ich mir so einen Kopf darum mache, was andere denken, wenn ich häufiger zur Toilette muss. Das ist mir richtig schwer gefallen. Bis heute ist es mir noch teilweise unangenehm, wenn ich mit Freunden unterwegs bin und sagen muss: Hey, wir müssen jetzt leider alle zusammen eine Pause auf dem Rasthof einlegen, da ich zur Toilette muss. Aber wenn man sich das mal ganz objektiv anschaut, ist das überhaupt nichts schlimmes. Wäre ich es nicht, würde einer der anderen ein wenig später darum bitten, eine kurze Pause einzulegen. Auch in jeglichen anderen Situationen ist es keine Schande, um eine kurze Pause zu bitten, ganz gleich, um welche Situationen es sich nun handelt - privat oder beruflich. Das war zumindest in meinem speziellen Fall ein ganz wesentlicher Aspekt. Es ist egal, was andere denken! Ich will nicht behaupten, dass ich das vollends verinnerlicht habe, aber zumindest im privaten, häufiger auch im beruflichen Bereich gelingt es mir ganz gut!

Ein weiterer Aspekt war der, zu akzeptieren, dass das alles psychisch ist. In der Anfangszeit bin ich noch von Arzt zu Arzt gelaufen in der Hoffnung auf eine körperliche Ursache. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass mein Gehirn dazu in der Lage ist, mir 20 Mal am Tag Durchfall zu bescheren. Dies war aber so. Ich hatte sämtliche Test bezüglich Unverträglichkeiten absolviert, Magen- und Darmspiegelung(en) hinter mich gebracht und bis auf eine Unverträglichkeit, von der ich aber schon wusste, gab es keine neuen Erkenntnisse. Damals war ich richtig deprimiert, dass nichts organisches gefunden wurde. heute bin ich froh, dass nichts organisches gefunden wurde. :-D Denn das psychische ließ sich behandeln.

Der dritte Aspekt war dann das Thema Entspannung. Ich fing an, jeden zweiten Tag Achtsamkeitsübungen zu machen. Dazu gibt es gute CDs zu kaufen. Am Anfang fiel mir dies wahnsinnig schwer. Ich setzte mich bewusst jeden zweiten Tag für eine Stunde hin (viel Zeit, ich weiß...) und macht diese Übungen. Das Schwere daran war, dass ich mich in dieser zeit nicht ablenken konnte. Egal, was der Sprecher auch sagte, ich bezog alles auf meinen Bauch, war permanent auf meinen Bauch fokussiert. Nach einigen Monaten jedoch ließ das nach. Ich konnte mich gut auf seine Worte konzentrieren, gut abschalten, dachte mal eine Minute nicht an meinen Bauch, dachte mal 5 Minuten nicht an meinen Bauch, dachte mal 15 Minuten nicht an meinen Bauch. Insgesamt war der Gedanke, dass ich mich kaum noch mit Freunden treffe, in keinen Zug und keinen Bus steige und meinem Auto, das schon etwas älter ist, ebenfalls nicht mehr so ganz traue, dennoch überwiegend präsent. Die Achtsamkeitsübungen sind für mich persönlich aber nur ein Aspekt von den vielen gewesen.

Das Entscheidende war jedoch, die Angst zu überwinden. Von einem auf den anderen Tag nahm ich mir vor, kein Imodium mehr zu nehmen, da ich wusste, dass sie mir schaden. Es war wichtig, klein anzufangen und das Ganze auch bei Rückschlägen zu steigern. ich fing an, mit meinem Freund im Auto zu fahren. Zunächst fuhren wir einfach mal eine halbe Stunde durch die Stadt. Ich wusste stets: In 30 Minuten bist du wieder zu Hause, außerdem sind hier überall Restaurants, etc. Dann fuhren wir etwas länger durch die Stadt. Dann machten wir mal einen Spaziergang, bei dem ich es aushalten musste, zu wissen, dass ich nun mindestens 30 Minuten laufen muss, um wieder auf unserer Toilette zu sein. Ich war während dieser Spaziergänge extrem nervös. Mir war heiß, ich hatte Herzrasen, ich dachte permanent, dass das jeden Moment schief geht. Erst als ich wusste, dass wir die Hälfte der Strecke erreicht hatten und wir uns nun ja wieder unserer Wohnung näherten, ließ das Ganze wieder nach. Dann machten wir Spaziergänge 1,5 Stunden, dann von 2 Stunden. Nachdem ich die 2 Stunden geschafft hatte, wusste ich, dass so ein 30 Minuten Spaziergang ja ein Klacks ist, was dazu führte, dass ich den kompletten kleinen Spaziergang völlig entspannt war, auch wenn wir uns noch auf dem Weg "weg von unserer Wohnung" befanden. Nach diesem Schema baute ich auch meine anderen Aktivitäten wieder aus. Zunächst fing ich damit an, mich wieder mit meinen engsten Freunden zu treffen. Ich erzählte diesen ganz offen von meinem Problem. Diese Treffen fanden natürlich bei uns zu Hause statt, in ein Restaurant oder auf Partys wäre ich zu der Zeit nicht für Geld gegangen... Ich musste also "aushalten" lernen, dass Besuch da war, der mitbekam, wenn es mir schlecht ging. Anfangs musste ich dann tatsächlich noch häufig zur Toilette und die Treffen waren eher anstrengend als angenehm. Ich war jedes Mal froh, wenn alle wieder weg waren und ich meine Ruhe hatte. Aber ich habe bewusst versucht, jede Woche Freunde einzuladen, damit das nicht abreißt. Und von Mal zu Mal fühlte ich mich wohler, musste seltener zur Toilette, wurde entspannter, konnte die Treffen wieder genießen. Dann irgendwann war ich mit meinem Freund in einem Einkaufszentrum. Wir wollte in einem quasi- Schnellrestaurant eine Pizza essen, auf die man allerdings warten musste. Wir setzen uns hin, bestellten etwas zu trinken und warteten. Ich wurde wahnsinnig nervös, bekam wieder Hitzewallungen, Bauchschmerzen, musste zur Toilette, zwang mich aber durchzuhalten, mein Essen aufzuessen und danach war ich irre stolz und bin weiter shoppen gegangen. Danach gingen wir zu zweit in ein normales Restaurant, was insgesamt knapp zwei Stunden dauerte und ebenfalls eher als Arbeit als Entspannung war. ;-) Aber je öfter wir essen gingen, desto sicherer wurde ich. Irgendwann gingen wir dann auch wieder mit Freunden essen. Ich habe mir damals eine Liste gemacht und aufgeschrieben, vor welchen Dingen ich Angst habe, weil ich dort Durchfall bekommen könnte. Dann fing ich an, diese Dinge in Kategorien einzuteilen und an jeder dieser Kategorien mit winzigen Schritten anzufangen. Ganz entscheidend war das konstante Steigern. Hatte ich mal zwei Wochen keine Termine, musste ich wieder mit mehr Aufregung rechnen. Zum Thema Uni ist noch zu sagen, dass ich Ewigkeiten keinen Fuß in die Uni gesetzt habe. Auch dies musste sich ändern, sodass ich zunächst nur mal mit dem Auto hinfuhr und wieder nach Hause. Dann ging ich in das Gebäude, dort zur Toilette und fuhr wieder nach Hause. Dann traf ich mich dort mit meinen Freunden und sagte, dass es mir nicht gut ginge, ich also am Rand sitzen möchte, um schnell wieder raus zu können. Und ich musste raus.... aber je öfter ich das machte, desto leichter fiel es mir. Und heute kann ich sagen, dass ich mein Studium bald beenden werde, da ich in den vergangenen 6 Monaten wieder ganz normal studieren werde, im kommenden Frühling mein Examen mache und dann hoffentlich Juristin bin. :-)

Um das nochmal zusammenzufassen: Es ging mir so schlecht, dass ich zuweilen daran dachte, dem Ganzen ein Ende zu bereiten. Ich sah keine Möglichkeit, mein Studium zu beenden, erst recht schien es mir nicht möglich, jemals in irgendeinem Beruf arbeiten zu können, der nicht von meiner Wohnung aus durchzuführen wäre. Dies alles entwickelte sich innerhalb von wenigen Wochen, obwohl ich davor ein fröhlicher Mensch mit einem großen Freundeskreis, einer fantastischen Familie und keinerlei erwähnenswerten Problemen war... Nachdem ich die Therapie anfing, mit meinem Therapeuten über Gott und die Welt sprach (also gar nicht ausschließlich über dieses "Problem"), die Achtsamkeitsübungen machte und mich vor allen Dingen stetig steigend der Angst aussetzte und sie trotz Herzklopfen, Durchfall, Hitzewallungen (eben akuter Panik) aushielt, kann ich heute sagen, dass ich wieder ein weitgehend normales Leben führe. Nachdem ich ganz klein angefangen hatte, kann ich heute wieder zur Uni gehen, Freunde auswärts und zu hause treffen, nach Indonesien in den Urlaub fahren (also auch ein Flugzeug besteigen :-) ) und endlich wieder glücklich sein. Ich denke noch fast täglich an dieses "Problem" und auch in der Uni, bei Freunden oder im Bus ist das noch manchmal präsent, aber dann bekomme ich kurz Herzklopfen, erinnere mich daran, dass es gar keinen Grund gibt sich aufzuregen, da ich schon ganz andere Sachen "ausgehalten" habe und andere Situationen überstanden habe und dann legt sich das mit wenigen Minuten auch wieder. Was ich dazu sagen muss: Ich würde mich jetzt nicht Situationen aussetzen, in denen ich wüsste, dass garantiert keine Möglichkeit besteht, auf die Toilette zu gehen. ich fahre beispielsweise wahnsinnig gerne in Urlaub, aber eine Autofahrt durch eine Wüste, in der kein Busch und kein Klohäuschen ist, käme auch für mich noch immer nicht in Frage. Damit kann ich aber leben. Psychischer Durchfall lässt sich nämlich auch dann noch prima einhalten, wenn man denkt, dass es nur wenige Sekunden gut geht. Das ist ein subjektives Gefühl, dass nicht der Beschaffenheit des Darmes entspricht (mal akute Erkrankungen außen vor gelassen). Darum lassen sich Zugfahrten, Busfahrten und Autostaus (!! auf unbestimmte Zeit!!) dennoch gut aushalten und es ist keine Schande, einem Auto- oder Busfahrer zu sagen, dass er doch bitte mal rechts ranfahren muss.

Das war meine ganz persönliche Erfahrung und ich bin unendlich glücklich, dass es mir so geht, wie es mir heute geht, weil ich vor 1,5 Jahren nahezu überzeugt davon war, dass es mir nie wieder so gut gehen würde, ich nie wieder so unbeschwert sein würde.

Ich wünsche denjenigen, die mir geschrieben haben, und anderen, die solche Probleme entwickelt haben, alles Gute und ganz viel Mut, Schritt für Schritt zu gehen. Denn das war (zumindest für mich) das A und O!
 
Re: Wie ist "psychischer" Durchfall zu behandeln?

Hallo Benedetta,

ich möchte dir erst einmal dafür danken, dass du hier noch einmal geschrieben hast wie es bei dir weitergegangen ist. Ich hatte deine bisherigen Beiträge bereits gelesen und konnte mich in weiten Teilen damit identifizieren.

Ich bin weiblich, 27 Jahre alt und eigentlich bin ich sehr glücklich. Wenn der Durchfall nicht wäre, der mich bereits seit 3 Jahren begleitet, jedoch zwischenzeitlich auch mal für Wochen oder sogar Monate kein Dauerthema war. Derzeit ist es sehr schlimm. Anstehende Autofahrten, Zugfahrten, Besuch von fremden Orten...äußerst schwierig. Ich zwinge mich dazu es trotzdem zu tun, meist bestätigt es sich, dass es nur eine Kopfsache ist und ich habe es ohne Toilettengang, aber mit viel Angstschweiß, geschafft. Leider reicht diese Bestätigung bei mir bislang nicht aus um deas "Problem" los zu werden. Im Gegenteil, ich bekomme den Kopf von dem Thema nicht mehr frei, es nimmt mich ein. In wenigen Wochen fahre ich alleine mit dem Auto in den Urlaub. Die Hinfahrt habe ich gestückelt, so dass ich an zwei Tagen je 4 Stunden unterwegs sein werde. Panik pur, ich möchte es mir aber beweisen. Vor Ort möchte ich gerne Wandertouren mit einer Gruppe unternehmen, nächster Horror. (Ich machs mir irgrndwie auch nicht leicht ;-)

Ich habe nun den Schritt gemacht meinen Hausarzt um Rat zu fragen. Und siehe da, sie hat mir gesagt man könne das gut therapieren und ich soll diesen Weg ruhig gehen. In 1,5 Wochen habe ich einen ersten Termin. Ich bin gespannt.

Jetzt habe ich seit etwa einer Woche ein (neues Problem). Ich fühle mich sehr abgeschlagen, Zittern, habe Angst depressiv zu werden, bin gleichzeitig aber noch unruhiger und hibbeliger, kann nicht einschätzen ob ich mir Ruhe gönnen oder mich ablenken soll. Die Symtome sind aber auch mal für einige Stunden weg und treten dann wieder auf.

Mich würde der Rat eines Fachmannes interessieren, ob diese Symptome vermutlich damit zusammenhängen, dass ich mich derzeit so intensiv mit dem Thema beschäftige und mich mit einer gewünschten schnellen Genesung unter Druck setze?!

Wenn in diesem Forum noch jemand unterwegs ist kann ich gerne berichten wie es bei mir weitergeht.
 
Hallo,

Danke Benedetta für den Beitrag. Er hat mich ein Stück weit mutiger gemacht. Ich leide auch unter Durchfall allerdings kann man sagen das es nicht so schlimm ist wie bei dir. Bei mir kommt es "nur" vor, wenn ich neue Sachen mache oder irgendwo hin gehe, wo ich mich nicht auskenne bzw. Situationen ausgesetzt bin, in denen ich nicht zur Toilette kann. Zum Supermarkt oder spazieren gehen ist kein Problem, aber z.b. mit Freunden essen gehen ist ein Problem. Wenn ich mal was neues unternehme kann ich vorher nichts essen. Um den Durchfall zu stoppen esse ich dann meistens 1 - 2 Bananen. (ich bin nicht so für diese Pharmakram) Das hilft dann auch aber hat zum nachteil, das ich relativ schnell wieder Hunger bekomme.

Deswegen zum Arzt zu gehen habe ich mir bis jetzt noch nicht getraut. Ich versuche es weiterhin selbst in den Griff zu bekommen. Auch wenn es komisch klingt aber wenn ich zur Zeit dieses Problem habe versuche ich an deinen Beitrag zu denken der mir irgendwie Kraft gibt. Ich würde auch gerne mal persönlich Menschen kennen lernen, dies das gleiche Problem haben, um Erfahrungen und Erkenntnisse auszutauschen, denn bis auf meine Freundin weiß es eigentlich keiner.

Würde mich über weitere Beiträge hier freuen.

MFG

Roby
 
" Ich würde auch gerne mal persönlich Menschen kennen lernen..."

Das könnte dann doch auch ein Arzt sein, der hat das Problem zwar vermutlich nicht, kennt sich aber damit nicht nur aus, sondern kann Ihnen auch helfen.
 
Hallo :)


Ich bin 14 Jahre alt. Habe auch dieses Problem mit dem Durchfall als Kind ist mir das sehr unangenehm . Ich gehe normaler weise nicht auf solche Seiten hier aber die Beiträge hab ich alle gelesen und finde sie doch schon hilfreich ;) . Da ich erst in der 8. Klasse bin und wir ja alle fast erwachsen werden wird das nicht leichter wegen der Pubertät. Ich habe angst da es ja Kinder sind , das sie mich vor der ganzen klasse auslachen ..
Ich hab meinen Lehrern gesagt ich habe Magen-Darm Problem aber da es ja nur üblich 1 Woche ist, denken die das ist weg und ich will nur auf Toilette um mit meinen Handy zu spielen. Aber so bin ICH nicht . Meine Mutter und Ärztin wissen jetzt darüber bescheid sie haben mir " Neuroplant " gegeben schon für 18 Jährige das aber nur die Depression bekämpft nicht das Problem. Da die Dosierung für mein alter nicht geholfen hat. Ich habe begriffen das , dass Problem im Kopf bzw. Gehirn ist also Psyche . Ich wollt nur mal wissen da der Eintrag von Anne noch 2013 im Juli war , ob das Problem vlt. weg oder sich gebessert hat . Ich habe es rund seid 1 Jahr und habe es nichtmal gewusst das es mit der Psyche zu tun hat. Würde mich freuen wenn mir jmd. noch ein Paar Tipps gebe könnte wie ich das in meinem Alter schaffen kann

Danke euch ;)
 
"..und habe es nichtmal gewusst das es mit der Psyche zu tun hat. "

Hallo Pascal,

oft ist es schon hilfreich, wenn man weiß, wie die Psyche den Körper - und ganz besonders das vegetative Nervensystem - beeinflusst.
Das Gehirn steuert die sogenannte glatte Muskulatur des Darmes und sendet bei bestimmten belastenden Situationen (das können sogar Befürchtungen sein, dass z.B. keine Toilette in der Nähe ist) raschere Impulse aus, die die Kontraktionen des Darmes beschleunigen.
Hilfreich ist dann alles, was beruhigend, entlastend und entängstigend wirkt. Deswegen leiden auch Menschen, die primär sehr gelassen sind, kaum unter solchen Störungen. Aber Gelassenheit kann man auch lernen.

Beste Grüße

Dr. Riecke
 
Danke für ihre Antwort

Das Entspannen wie mache ich das ? Und wieso ist das ausgerechnet bei mir , gibt es irgendwelche mittel indem ich das Akut verstärken kann das ich immer unruhiger werde ? Meine Mutter hat es auf ein Online spiel geschoben da mir die Hintergrundmusik nicht gut tun würde. Ich bauche aber einen schnell weg um Entspannend zu werden , da ich leider viel schulzeug zu erledigen hab muss ich das dann halt mit stress kombinieren. Mir ging es heute morgen noch übler als sonst deswegen bin ich heute aber auch zu Hause geblieben. Das darf sich nur nicht häufen ,denn ich muss sonst alles in der Schule nachholen und dann hab ich wieder stress :(
 
"..gibt es irgendwelche mittel indem ich das Akut verstärken kann das ich immer unruhiger werde ?"

Diesen Satz verstehe ich nicht ... Er klingt ja so, als ob Du eine Möglichkeit suchst, unruhiger zu werden?
 
Oh , tut mir leid

Ich meine es so was der Grund für meine Unruhe ist . Ich schaue auch nur tägl. 1h Fern. Das ist ja nicht abnormal , und ich weiß jetzt nicht was der Grund ist . Ich habe bereits einfachmal Entspannt, dann ging ja heute auch alles , aber bekomme schon wieder Magenknurren wenn ich an morgen denke hab bis 16 Uhr Unterricht. Ich muss das in den Griff bekommen weil ich Bald mein 1. Praktikum habe und ich will das die meine Eigenschaften kennen , den mein Zeugnis sieht nicht gut aus, und das macht sich da nicht gut wenn ich dann ab und zu nur kommen kann oder da nur auf der Toilette sitze.
 
Hallo zusammen,

ich leide wie die Threaderstellerin an 'psychischem' Durchfall.
Mein Problem spitzt sich aber nun gerade zu.
In einem Monat werde ich für drei Wochen auf Geschäftsreise in Namibia sein. Dort werde ich mit einigen Kollegen in Kolonne durch das Land fahren... sozusagen der Worst Case. In Namibia ist nicht so gut mit Raststätten und obendrein durch die Kolonnenfahrten, kann man nicht so einfach alle halbe Stunde mal anhalten. Zumal man in der Wüste sich nicht mal hinter irgendeinem Baum verstecken könnte.

Ich male mir bereits Horrorszenarien aus und kann mich auf die Reise überhaupt nicht freuen, im Gegenteil, ich habe inzwischen große Angst davor.

Es gibt in diesen drei Wochen zwei aufeinanderfolgende Tage an denen von morgens bis abends gefahren wird.

Gibt es irgendeine Möglichkeit, mit der ich zumindest für diese beiden Tage meine Chance erhöhe, nicht in eine saupeinliche Situation zu geraten, z.B. Immodium bereits am Abend vor der Tagesfahrt und am Morgen davor nochmal in doppelter Dosis oder ähnliches? Ist natürlich nicht gesund, aber an diesen beiden Tagen darf einfach nichts passieren!!!

Würde mich über hilfreiche Tips freuen...

Marlon
 
"Immodium bereits am Abend vor der Tagesfahrt und am Morgen davor nochmal in doppelter Dosis oder ähnliches?"

Das könnten Sie machen, schließlich ist es eine Ausnahmesituation.
Falls Sie einen Arzt sehr gut kennen, gäbe es noch die Möglichkeit, Opiumtropfen zu nehmen.
Wir haben das früher in der Klinik gegeben, wenn alle anderen Möglichkeiten erschöpft waren.
Wie reagieren Sie auf starken schwarzen Tee? Hilft auch prompt bei vielen Menschen. Man muss aber beides zu Hause probieren.
 
Danke für die schnelle Antwort!
Schwarztee vertrage ich. Ich kann das Zuhause aber in keiner "Extremsituation" mehr testen.
Kann ich mit meinem Opiumanliegen nicht bei meinem Hausarzt ankommen? Den kenne ich noch gar nicht, da neu in der Stadt...
 
Hallo!

Ich hab das selbe Problem nach 2 Lebensmittelvergiftungen, die ich hatte. Obwohl ich lt. sämtlichen Befund gesund sein sollte, hab ich noch immer die selben Beschwerden. Ich trau mich kaum wohin.

Nur ich hab nach so einen Tag, wo ich unter Leute musste dann am nächsten Tag auch noch Durchfall. Ist das dann doch nicht psychischer Durchfall?

Sind schwarzer Tee und Opiumtropfen nur für den Notfall gut oder könnte man das immer nehmen, wenn man unter Leute muss? Können Opiumtropfen nur ein Arzt verschreiben?

Ich hab Entspannungsübungen nach Jacobsen gemacht, das im Prinzip das Selbe ist wie autogenes Training. Soll allein nur durch derartige Entspannungsübungen auch mein Darm wieder entspannter werden, wenn ich unter Leute muss?

Ganz liebe Grüße,
Felicidas
 
Hallo, ich habe dieses problem seid jetzt 8 jahren (bin 23) bei mir fing es mit einer backteriellendarminfektion an, wo es mal "in die hose" ging. die angst beherrscht mich heute noch. Habe meine Ausbildung zur einzelhandelskauffrau auch nur mit ach und krach geschafft weil ich einfach panik in klassenräumen bekommen habe und deswegen morgends schon so verkrampft war das es garnichtmehr möglich war in die berufsschule zu gehen. Nach meiner ausbildung wurde ich natürlich nicht übernommen (verständlich bei den fehltagen) habe zum glück relativ schnell eine neue arbeitsstelle als modeberaterin angefangen... doch auch dort lies die krankheit mich nicht in ruhe, wodurch ich jetzt auch diesen job verloren habe. hab auch schon alles probiert... von Therapie bis zur Heilpraktik.. doch leider nix... momentan ist nichtmal mehr einkaufen möglich, egal ob einer meiner Familienmitglieder dabei ist oder nicht. Mir wurde geraten es mal mit neurapas tabletten zu versuchen.. Bis jetzt ist da nur eine minimale verbesserung bemerkbar. ( nach 8 jahren ist es auch schwer das zu bekämpfen)
 
Achja und 3 magenspiegelungen und zwei darmspiegelungen habe ich auch schon hinter mir...

jedesmal natürlich ohne diagnose
 
Wir sitzen wohl alle im selben Boot :)

Ich habe dieses Durchfallproblem nun seit zwar Jahren, ausgelöst durch Laktoseintoleranz. Der Anfang war genau so heftig und schlimm wie auch ihr es alle schon beschrieben habt, Angstschweiß und kalte Finger waren da noch das kleinste Übel. Nach längerer Zeit hab ich es endlich geschafft drüber zu reden, natürlich erstmal nur die engsten Vertrauten. Das schlimmste für mich war das ich vor diesem psychischen Durchfall ja das absolute Gegenteil war. Zuvor bin ich nur sehr selten auf die Toilette gegangen und habe mir den Stuhlgang verdrückt bis zu einer Woche. Viele würde jetzt wahrscheinlich sagen das ist absolut verrückt, aber damit ging es mir psychisch gesehen ganz gut.

Zurück zum Problem, also ich habe begonnen mit Menschen drüber zu reden, mein Freund hatte nun endlich Verständnis für mein total verrücktes Verhalten und sah es als eine Herausforderung an. Da wir einen Hund haben war das täglich spazieren gehen ja Pflicht. Er zwang mich mit zu gehen (Ich bin mir sicher alle Betroffenen, wissen wie ich mich gefühlt habe, als es wieder hies, es geht spazieren). Aber es hat geholfen spazieren durch die Natur geht, nur durch die Stadt gehts nicht, da werde ich völlig nervös.. Hat jemand einen Rat?
Bei dem Spaziergang durch die Natur kann ich aber auch nur gehen wenn ich mit Leuten dort bin die mein Problem kennen, mit "Bekannten" würde das nicht funktionieren.

Seit einem halben Jahr bin ich nun studieren und muss jeden Tag mit dem Bus fahren. Ich hasse es, es ist die Hölle, zu wissen das etwas passieren könnte und all die Menschen bekommen es mit und ich kann nicht einfach aus dem Fenster springen.. Was tut man im Bus? Noch schlimmer ist es wenn Freunde neben mir sitzen, die das Problem nicht kennen...bin froh wenn ich da alleine bin. Das Bus fahren ist das schlimmste für mich und schrängt mich und mein soziale Leben sehr ein, da ich dann nicht gerne weggehe. Auto fahren hingegen ist ganz gut geworden, stande gestern sogar im Stau ohne größere Panikattacken.

Ich denke das wichtigste ist für uns Betroffenen mit anderen drüber zu sprechen, ich bin der Meinung das erleichtert ungemein. Ich hatte Angst das meine Freunde mich dann eklig oder so finden (Wer reden schon gern über psychischen Durchfall beim Kaffeeplausch), aber die haben das alle ganz entspannt gesehen. Wie sich herausstellte hat meine Oma genau das selbe Problem, nur im Gegensatz zu ihr kann ich schon halbwegs entspannt an der Supermarktkasse anstehen.

Ich bin froh über die vielen Beiträge von euch, das gibt einem ein gutes Gefühl :) und nun hoffe ich das jemand für mich einen Tipp im Bus und bei Spaziergänge durch die Stadt hat :)
 
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