• Dr. Nicolas Gumpert

    Was hilft gegen chronische Rückenschmerzen? Wie behandelt man einen Bandscheibenvorfall am besten? Und wann muss operiert werden? Wann ist es Zeit für ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk wegen Arthrose? In unserem Forum "Orthopädie & Rückenschmerzen" können Sie sich mit anderen Usern austauschen und unserem Experten Ihre Fragen stellen: Dr. med. Nicolas Gumpert ist Facharzt für Orthopädie am Orthopaedicum in Frankfurt am Main und betreibt unter www.dr-gumpert.de ein eigenes Gesundheitsportal.

Weiß nicht wie ich mich entscheiden soll

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G

Gast

Guest
Hallo Herr Dr. Gumpert,

schön, dass Sie das Forum hier nun betreuen! DANKE für Ihre Hilfe hier bei Onmeda.

Ich habe auch ein kleines Problem .. Vielleicht können Sie mir bei einer Entscheidung Ihre Gedanken dazu mitteilen.

Also, ich bin von verschiedenen Erkrankungen stark gebeutelt. Alle aufzählen mag ich nicht ...
Habe u,a. eine schwere Arthrfibrose mit derzeit 0/0/30 ° Beugung am Knie .... also nichts ..
Es geht aber um die HWS ..
Seit Herbst 2014 habe ich plötzlich Schmerzen und Gefühlsstörungen im HWS/Schulter-/Armbereich bekommen. Ich konnte dann ab da auch keine Gehhilfen mehr laufen.
Da ich gleichzeitig Pustelose an den Händen bekam, wurde das Sapho-Syndrom dann in 2016 ausgeschlossen. Ende 2016 gab es ein CT. Bis dahin hatte ich nicht wirklich jemand gehabt, der sich um die HWS kümmert ....

Beurteilung vom Radiologen:
Streckfehlstellung der HWS und mehrsegmentale degenerative Veränderungen mit Osteochondrosen und osteogenen Protrusionen, betont der unteren cervicalen Segmente mit mehretagigen Neuroforamenstenosen und Kompression der C4-Wurzel rechts, der C5-Wurzel beidseits und möglicher Irritation der C7-Wurzel rechts.

Damit bin ich dann zum Neurochirurgen, der eine Operation (künstliche Bandscheibe) empohlen hat. Da ich in den letzten Jahren schon zig Operationen ab anderen Gelenken hatte, man ja auch hört, dass viel zu schnell operiert wird, wollte meine Schmerzklinik, dass ich mir eine Zweitmeinung einhole.

Die Zweitmeinung sagte dann, dass diese nichts sehen können, was die Beschwerden erklären könnte. Sie würden keine Operation machen aber sie können auch nicht sagen was ich noch tun soll ... (außer weiter konservativ probieren)

Seit Ende 2015 versuche ich mittels KG eine Besserung zu erzielen .... es tut sich aber bis dato nichts.

Habe dann dem Neurochirurgen, der operieren wollte, gesagt, dass ich aufrund meiner Krankengeschichte einer Operation gegenüber verhalten bin. Fragte ob man eine CT-gesteuerte Infiltration machen kann. Das wurde verneint .... würde nichts bringen, da man das was schon "verengt" ist, auch nicht mit einer Infiltration beseitigen kann. Man könne aber nochmal zur Diagnosesicherung ein EMG machen lassen. Okay, also ...

EMG:
Es wurde die paravertebrale Muskulatur C4 bis C8 re. untersucht.
Hierbei war sowohl in Höhe C4 als auch in Höhe C7 Denervierung (Fibrillationen) nachweisbar. Die übrigen Segmente waren unauffällig. Das EMG spricht für eine radikuläre Läsion C4 und C7.

Diagnose: hochgradiger Verdacht auf Wurzelkompression C4 und C7 re.

Beschwerden sind: Schmerzen in der HWS/Nacken/Schulter mit Ausstrahlung in den re. Arm bis zu den Fingern. Bewegungseinschränkung .... kann manchmal kein Dinge greifen oder es fällt aus der Hand. Einschlafende Finger .... Trophikstörungen ..

Sorry, ist jetzt doch sehr lang geworden ....

Was würden Sie aufgrund der Schilderung empfehlen? Meinen Sie, das weitere konservative Maßnahmen mich noch vorwärts bringen könnten? Würden Sie hier auch zu einer operativen Maßnahme tendieren oder sehen Sie noch andere Möglichkeiten?

Ich habe in 2 Wochen den nächsten Termin wo das EMG besprochen wird. Vermutlich muss ich dann auch eine Entscheidung fällen und tue mich damit sehr, sehr schwer ...

Danke fürs lesen und eine ehrliche Meinung.

Katzenauge
 
Hallo Katzenauge,

eine Einschätzung dieser komplexe Situation über das Internet ist natürlich nur eingeschränkt möglich.

Allgemein gilt, dass man im CT sehr gut knöcherne Prozesse wie Einengungen durch überschüssiges Knochengewebe darstellen kann.
Eine MRT-Untersuchung eignet sich besser, um Weichgewebe wie Bandscheiben und Nerven zu beurteilen, und stellt somit eine zusätzliche Diagnostikmethode dar.

Bei Krankheitsbildern, die die Nervenwurzeln im Bereich des Rückenmarks betreffen, wie das Nervenwurzelkompressionssyndrom, Bandscheibenvorfälle etc. gilt allgemein, das eine OP-Indikation besteht, sobald Funktionsausfälle der Nerven vorliegen. Dazu zählen auch Sensibilitätsstörungen und Lähmungserscheinungen.
Je länger die betreffende Nervenwurzel eingeengt wird, desto wahrscheinlicher wird zudem ein langfristiger Schaden.

Wenn eine radiologisch gesicherte Einengung der Nervenwurzeln besteht, die sich auch im EMG und in symptomatischen Nervenausfällen niederschlägt, muss man sagen, dass laut Leitlinien eine eindeutige OP-Indikation vorliegt.

Eine Zweitmeinung kann sicher bei einem weiteren Neurochirurgen eingeholt werden.

Mit freundlichen Grüßen
 
Lieber Herr Dr. Gumpert,

TAUSEND DANK für Ihre Einschätzung. Auch die eingeschränkte über das Internet ;)
Ist doch klar, dass ich keine "verbindliche Aussage" möchte :cool:

Mein Dilemma > ein MRT kann ich aufgrund eines sakralen Nervenstimulators nicht machen lassen bzw. macht man das nicht.

Das mit der eindeutigen OP-Indikation hatte ich befürchtet. Und so weitergehen kann es ja auch nicht. Habe noch ein paar Tage Bedenkzeit ..

Vielen Dank nochmals, dass Sie sich Zeit zu Beantwortung meiner Frage genommen haben.

Katzenauge
 
Lieber Herr Dr. Gumpert,

vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für eine Beantwortung meiner Frage genommen haben.
Das ich keine "verbindliche Aussage" möchte und das eine Einschätzung über das Internet schwer ist, ist mir bewusst.

Da ein MRT nicht geht (hab einen sakralen Stimulator) kann ich mich nur auf die Befunde des Radiologen und Neurologen verlassen. Letztlich sehen 3 Leute etwas und einer nicht. Und ich kämpfe ja mit den Beschwerden, die leider kein Traum sind.

Mal schauen, ob ich mir noch eine weitere Meinung bei einem Neurochirurgen einholen kann.

Tausend Dank nochmal für Ihre Hilfe.

Katzenauge
 
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