Ja, aber ich kann ihn wirklich nicht einschätzen. Also ich kann gar nicht sagen, was er jetzt genau für Absichten bei mir hatte. Und ich möchte eigentlich auch keine Ferndiagnosen stellen, aber vermute schon, dass er so etwas wie Borderline haben könnte. Also ich hatte das Gefühl, dass er absolut nicht alleine sein kann und so einen Hass auf alle meine Freunde und generell Menschen hatte. Ich wurde jedenfalls depressiv durch die Beziehung und habe mich dann getrennt. Aber ich frage mich, ob ein einzelner Mensch mit psychischen Auffälligkeiten einen anderen gesunden Menschen dann wirklich so negativ beeinflussen kann?
Welche Absicht haben wir, wenn wir rumgehen und wen suchen? Wir wollen nicht mehr alleine sein, wir wollen zu wem dazugehören, wir brauchen einen "Beschützer", einen Mitbruder, einen Gefährten, Freund, Zuhörer, Mitgeher mit uns, oder? Wenn der das gern ist, dann lieben wir den. Wenn dieser saublöd ist, dann hassen wir den, aber trotzdem, immer noch besser, als keinen zu haben, der mitgeht mit uns.
Da gibts welche, die ziehen alle möglichen Shows ab, damit sie keiner verlässt. ( ich bin sehr, sehr böse..wehe du bist am Fliehen, ich werde dich verfolgen) die haben am meisten Angst vor dem alleine sein, die so sind.
Andere schwärmen von Hochzeit und so vor, damit man bleibt, andere machen einem alles, beschenken und versprechen viel, nur, damit man sie ja nicht alleine lässt.
Im Idealfall kommen echte Freundschaften raus, die wirklich freiwillig und komplett gern zusammenhalten.
In deinem Fall war es ein Fehlgriff, aber das habt ihr ja vorher nicht wissen können. Das hat sich im Laufe der Zeit herausgestellt.
Er will lieben, er will heiraten, er will es schön haben. Er dachte, bei dir ist es möglich, darum hat er immer wieder beste Hoffnungen gehabt, du ebenso, dann aber kam die Einsicht, geht nicht, zu unterschiedlich. Da stört zu viel. Es ist nicht so, wie unbewusst vorgestellt.
Ich habe aufgehört wen zu suchen, es mir alleine sehr nett gemacht und wie jemand aufgetaucht ist, um mich zu begleiten, da habe ich mir gedacht, schauen wir mal, wie lange es gut geht, ob man beisammen bleibt, wenn nicht, dann auch gut. Bis jetzt kam immer wieder ein freiwilliges Weitermachen zustande, obwohl wir das am Anfang nicht gedacht haben oder gar geplant.
Ich unternehme nichts, dass er bleibt, ich unternehme nichts, dass er geht. Ich würde hinnehmen, dass es aus ist, ich würde nichts dagegen haben, dass es so bleibt. So ist es mir am liebsten heute. ich mag diese Furcht nicht mehr haben, verlassen zu werden, darum ist für diesen "Notfall" alles vorgesorgt. Eigenes Geld, eigenes Ferienhaus, eigenes Entscheiden- wenn man das hat, dann ist alles leicht und locker.
Sanny, ich denke, es ist gut, wenn du zufrieden sein kannst auch ohne. Das macht dich nie zum Spielball für jemand, der ausnutzt, dass du ohne wen anderen nicht klar kommst.
Das ist automatisch der Fall, dass du selbstständig wirst, alleine leben kannst, je mehr du das übst. Das schadet sicher nie, mal solo die Welt zu bestehen. Macht sogar riesen Spaß, wenn man das gelernt hat.
Viele warten das nicht ab und sehen nach kurzer Trennung schon keine Chance, und stürzen sich sofort an den nächsten. Man muss diese Übergangszeit aushalten können- von Beziehung zum Solo sein können muss man sicher mal Chaos hinnehmen, es ist zuerst ungewohnt.
Mir ging es so, als ich dann wieder wen hatte, das war ebenso ungewohnt und zuerst recht chaotisch. Jetzt kenne ich beides auf nette Weise- keins ist schlecht. Und Beides lebe ich aus. Alleine, plus Freund.
Lieben Gruß
Elektraa