Es kann durchaus eine Infektion mit Chlamydien und Mykoplasmen / Urealplasmen sein!
Der Hausarzt hat einen diagnostischen Fehler gemacht!
Ich würd die Therapie mit Doxycyclin auf jeden Fall 20 Tagen weiterführen.
Das ist für mich schon auf den ersten Blick am ehesten ein
Tripper..... Die Therapie mit
Doxycyclin entspricht nicht der aktuellen Leitlinie!
Unglaublich, erst werden dem Hausarzt per Internetforum diagnostische Fehler unterstellt, die man dann selbst gleich wiederholt und seine eigene Verdachtsdiagnose mitsamt Therapieempfehlung gleich einige Beiträge später komplett revidiert.
Die anderen Keime wären bei korrekter Probengewinnung und auch Aufarbeitung ein Nachweis einer
bakteriellen Prostatitis (diese hat mit sexueller Aktivität aber nichts zu tun). Hier wäre dann eine längere und testgerechte
antibiotische Therapie der richtige Weg......
"Die Konstellation spricht für eine bakt.
Prostatitis - beide Keime möglich.
Testgerechte
antibiotische Therapie über längere Zeit und nur mit Urologen!"
Nach zweifacher Pseudodiagnose wird dann gleich eine dritte in den Raum gestellt. Obschon er kurz zuvor noch von einer STD überzeugt war "schon auf den ersten Blick" ist da plötzlich die Möglichkeit einer sexuell unabhängigen bakteriellen Prostatitis, die man je nach Testergebnis noch länger mit AB behandeln soll.
Nach über einem halben Jahr, "Diagnosen", Therapieempfehlungen, Termin bei dir, hat er dennoch noch immer keine wirkliche Diagnose, weiß weder welchen Keim er behandeln, noch wie er weiter vorgehen soll. 9 Wochen Amoxi hinter sich und plant jetzt eine 6 monatige Kur, weil er leichte Verbesserungen spürte, die ein Breitbandantibiotikum auch einfach nur wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung kurzfristig herbeiführen kann. Das muss nicht heißen, dass da wirklich ein bakterieller Erreger sitzt. ME kann der TE ABs fressen bis er grün anläuft, die werden nicht zur Heilung beitragen, sondern auf lange Sicht äußerst problematisch.
Und alles was du ihm noch mitteilst ist:
Die
bakterielle Prostatitis braucht eine lange Therapie und viel Geduld!
Hinter dieser Symptomatik steckt in 90% der Fälle KEINE bakterielle Ursache, nach so vielen erfolglosen Antibiotikatherapien kann getrost auf weitere Versuche diesbezüglich verzichtet werden. Die gefundenen Keime enterococcus faecalis und e-coli finden sich in dem Bereich teilweise auch bei völlig Gesunden und sind ganz bestimmt nicht zwingender Anhaltspunkt für die vorliegende Symptomatik. Und, ich wiederhole: Die kurzzeitige Linderung der Symptomatik ist wegen der entzündungshemmenden Wirkung der AB typisch / das ist kein Beweis für vorhandene Bakterien.
Auf den Hinweis, dass er darüber nachdenkt nun 6 Monate Antibiotika zu nehmen, kommt von dir doch ernsthaft:
"Das Vorgehen ist: testen und ggf. anpassen!"
Er soll jetzt deiner Meinung nach an weiteren AB-Therapien rumtesten. Mit welcher Begründung, bzw auf welchen Keim hin soll er denn welches AB testen?! Wieder Doxy?! Oder soll er plötzlich wieder den angeblichen Tripper behandeln, oder doch die bakterielle Prostatitis? Wenn sie so sicher bakteriell ist, welcher Erreger verschafft ihm denn die Beschwerden?
Wenn man keine Ahnung hat was dem Patienten fehlt, sollte man neben sorgfältiger und gründlicher Anamnese in erster Linie an Beschwerdelinderung arbeiten und nicht eine Verdachtsdiagnose an der anderen raushauen. Wenn das mechanisch (z.B. Physio, Akupunktur) nicht möglich ist, sollte eine Schmerztherapie mit leichten Opioiden in Betracht gezogen werden. Das ist für den Organismus wenigstens nicht schädlich, ganz im Gegensatz zu monatelangen blinden AB-Kuren, bekackten NSAR oder ständig neuen Terminen und Anfragen bei unmotivierten Urologen, die einen mit kürzesten Terminen, oberflächlicher Anamnese und Falschdiagnosen eindecken.
Der TE war bei dir in der Praxis in Behandlung wegen geschildertem Problem zu welchem er noch keinerlei Linderung erfahren durfte, welches er noch immer nicht identifizieren kann. Und du handelst ihn hier mit Einzeilern ab: "er solle doch gefälligst selbst ein wenig rumtesten und Geduld haben."
Dieser Thread, wie auch viele andere zum Thema CP / CPPS sind haarsträubend. Was hier als Expertenmeinung durchgeht ist traurig. Fehlt nur noch, dass du ihm die bekackte Herren-Creme als Allheilmittel andrehst.