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Urethritis - Schmerzen seit 12 Wochen - Keine typischen Symptome

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Pezzo

New member
Ich bin wirklich ratlos. Hier eine kurze Beschreibung meines Problems:

Symptome:

- Seit nun 12 Wochen andauernde Schmerzen/Brennen am oberen Bereich der Harnröhre bei Hoden (unten)
- Morgens nach Aufstehen meist kaum Beschwerden, nach erstem Urinieren langsam stärker werdende Beschwerden, Ziehen in Leistengegend/Hoden, abends sehr starkes Brennen unabhängig von Urinieren
- Keine Rötung sichtbar
- Zu keinem Zeitpunkt Ausfluss (auch nicht unmittelbar nach Infektion)
- Blut-/Urin-Tests und Abstrich (Wattestäbchen) auf Chlamydien, Gonorrhoe usw negativ


Erste Infektion (erfolgreich behandelt)


03.04.2018: Ungeschützter GV
04.04.2018: Brennen in Harnröhre
04.04.2018: Urologe, Verdachtsdiagnose, Azithromycin plus 7 Tage Cefuroxim 2 mal täglich 500 mg
11.04.2018: Hausarzt, zweite Verdachtsdiagnose nach anhaltenden Beschwerden: Weitere 7 Tage Cefuroxim 2 mal täglich 500 mg
In Summe also 14 Tage Cefuroxim
Ab 13.04.2018: Beschwerdefrei
Zwischenzeitlich Behandlung der Partnerin mit 7 Tage Cefuroxim 2 mal täglich 500 mg. Keine Erreger nachweisbar nach Antibiose.

Zweite (aktuelle) Infektion

28.04.2018: Neuerlicher ungeschützter GV
29.04.2018: Brennen in Harnröhre, negativer Urintest
30.04.2018: 3 mal Azithromycin und 14 Tage Cefuroxim 2 mal täglich 500 mg
Ergebnis: Keine Besserung
19.05.2018: 6 mal Azithromycin und 10 Tage Doxycylin 2 mal täglich 100 mg
Ergebnis: Sofortige Beschwerdefreiheit nach wenigen Stunden
29.05.2018: 24 Stunden Ende der Doxycylin-Antibiose: Brennen
30.05.2018: Neuerliche Einnahme 6 mal Azithromycin und 4 Tage Doxycilin 2 mal täglich 100 mg
Ergebnis: Keine Besserung
03.06.2018: Absetzen Doxycilin
05.06.2018: Arzt und Labortests
05.06.2018: Einnahme von Ciprofloxacin 2 mal täglich 500 mg
Ergebnis: Keine Besserung
09.06.2018: Arztbesuch und absetzen Ciprafloxacin
09.06.2018: Infusion mit Ceftriaxon
Ergebnis: Keine Besserung
10.06.2018: 3000 mg Fosfomycin
12.06.2018: 3000 mg Fosfomycin
Ergebnis: Keine Besserung

Heute ist der 13.06.2018. Ich mache mir inzwischen große Sorgen, dass ich den Rest meines Lebens unter diesen Schmerzen leiden werde. Was soll ich noch tun?
 
Ich kann das zumindest nur insoweit beurteilen, als es m.E. Nie eine Therapie gab, die ausreichend lange gegen potenzielle Chlamydien und Mykoplasmen effektiv war. Ich behandele meine Patienten über wenigstens 3 Wochen mit Doxycyclin.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Herzlichen Dank für die schnelle Antwort, Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld! Macht es denn jetzt grundsätzlich noch Sinn, eine 3-wöchige Therapie mit Doxycylin zu versuchen? Oder könnte der Erreger bereits Resistenzen gebildet haben?
Mögliche Gonorrhoe dürften ja nach den Antibiosen vernichtet sein. Richtig?
 
GO sehr unwahrscheinlich.
Ein Versuch macht Sinn!

Lieben Gruß

Thomas
 
Kurzes Update: Die Beschwerden bestehen Stand heute (01.07.2018) weiter fort.

Folgende weitere Tests habe ich gemacht:

Abstrich Harnhröhre (13.06.): Negativ (Test 2 Tage nach letzter Einnahme von Fosfomycin)

Bluttest/Spermiogram (19.06.): Negativ (Test eine Woche nach letzter Einnahme von Fosfomycin)

Abstrich Harnröhre (26.06.): Positiv auf Staphylokokken

Nun nehme ich zweimal täglich Amocycilin. Bisher keine Besserung.

Nun meine Fragen:

(1) Macht die Diagnose Staphylokokken denn Sinn?
(2) Laut Antibiogram sind diese Staphylokokken sensiblel auf Cefuroxim. Das hatte ich aber 3 Wochen lang genommen, ohne dass sich etwas gebessert hat. Wie kann das sein?
(3) Ist es möglich, dass ich noch eine Infektion mit einem anderen Keim habe, der nicht beim Abstrich erkannt wurde?
 
ich klinke mich kurz ein - Herr Dr. Kreutzig wird dir bestimmt nochmal kompetenter antworten.

1 + 2) Staph. gehören i.d.R. nicht behandelt, da diese zur Normalflora der Harnröhre gehören - spricht auch dafür, das diese trotz Behandlung noch vorhanden sind
3) Ja, wenn dann aber nur in Bezug auf Chlamydien/Mykoplasmen. "Normale" Bakterien hätte man "gefunden"

Jetzt bleibt dir übrig, entweder auf gut Glück 3 Wochen Doxy zu nehmen und/oder nochmal (oder mehrmals) auf Chlamydien & Co. zu testen (z. B. als IGeL Leistung in einem Labor auf PCR Basis - das bietet wohl jedes Labor in jeder größeren Stadt an)
 
1. Ich glaube nein
2. Weil die Staph nicht ursächlich sind
3. Ja

NOName7 hatt das ja schon treffend erklärt!

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Vielen herzlichen Dank Ihnen beiden für die ehrliche Einschätzung!

Ich verstehe Sie beiden so, dass es am sinnvollsten wäre, nun noch einmal ein Antibiotikum gegen Chlamydien zu nehmen. Diese Meinung halte ich als Laie für durchaus nachvollziehbar, obwohl zwei Abstriche, ein Urintest, ein Spermiogram und zwei Bluttests bei mir negativ auf Chlamydien waren. Ergänzend will ich aber anmerken, dass meine Sexualpartnerin letzte Woche positiv auf IgG-Antikörper (1:32) getestet wurde (alle übrigen Tests waren negativ).

Vor diesem Hintergrund nun meine (allerletzten zwei) Fragen:

(1) Kann ich Amoxicillin grundsätzlich parallel zu Doxycyclin einnehmen? Oder gibt es Wechselwirkungen?
(2) Nachdem Doxycylin Ende Mai nicht mehr gewirkt hat und ich befürchte, dass es zu einer Resistenzbildung gekommen ist: Welches Antibiotikum sollte ich stattdessen nehmen (z.B. Minocyclin, Tetracyclin)?

Vielen vielen Dank im Voraus!
 
1. Nicht gerade eine Empfehlung - kann und darf ich hier auch nicht raten
2. Mit Ihrem Therapeuten beraten Medikation darf von mir hier nicht spezifisch empfohlen werden....

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Das verstehe ich natürlich! Derzeit spüre ich nach 7 Tagen Amoxicillin noch immer keine Besserung.

Ich gehe derzeit von Folgendem aus:

(1) Der Erreger - Staphylokokken (nachgewiesen) oder Chlamydien (nicht nachgewiesen) - ist in die Prostata gewandert (Entzündung der Prostata nachgewiesen).

(2) In der Prostata dauert eine Antibiose länger.

(3) Amoxicillin wirkt sowohl gegen Staphylokokken als auch gegen Chlamydien.

Ergebnis: Ich werde die Amoxicillin-Kur fortsetzen und hoffen, dass es nach 14 Tage (+) besser wird. Wenn es nicht besser wird, suche ich meinen behandelnden Arzt auf.

Macht das Sinn? Oder soll ich lieber sofort die Therapie abbrechen?
 
Sie kennen mein Statement zu den Staph.
Dennoch können Sie das so machen... Der Erfolg gibt Ihnen recht.....oder eben auch nicht!

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Ich hatte das Statement leider nicht ganz verstanden. Daher hatte ich ja nachgefragt.

Wirkt denn Amoxicillin ganz allgemein gegen Chlamydien oder nicht?

Falls nein, würde ich die Therapie abbrechen und einen Urologen suchen, der mir wieder Doxycilin verschreibt.
 
Hier ein Zitat aus Wiki: [h=3][/h]
Infektionen durch Chlamydien werden meist mit Tetracyclinen (z. B. Doxycyclin) behandelt oder mit Makroliden (z. B. Erythromycin oder Azithromycin) bei Schwangeren und Kindern. β-Lactam-Antibiotika wie Penicillin sind aufgrund der fehlenden Zellwand völlig unwirksam. Antibiotikaresistenzen sind bei Chlamydien eher selten, weshalb von der gut wirksamen Therapie mit Chinolon-Antibiotika, die teils mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen behaftet ist, oft abgesehen wird. Weitere Informationen zu den Behandlungen sind bei den genannten Krankheiten aufgeführt. Es gibt keine Impfung gegen Chlamydien.[SUP][3][/SUP] Derzeit laufen mehrere Studien.[SUP][22][/SUP]
 
Lieber Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,

ich werde nun Ihren Rat befolgen und habe vorgestern eine erneute Doxycylin-Kur begonnen. Ich werde Doxycylin für mindestens 5 Wochen einnehmen.

Wann tritt nach Ihrer Erfahrung bei einer chronischen bakteriellen Prostatitis mit Nebenhodenentzündung eine Besserung mit Doxycylin ein?
 
Sehr individuell.....

2-12 Wochen.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Vielen Dank, dass Sie sich am am Sonntag die Zeit nehmen!

Das heißt, ich würde im schlechtesten Fall 7 Wochen Doxy nehmen und dann noch einmal 5 Wochen warten, bis die Schmerzen verschwinden. Richtg?

Für die Schmerzen nehme ich derzeit Diclac. Allerdings wirkt es nicht mehr so gut. Welche Schmerzmittel empfehlen Sie denn Ihren Patienten?
 
Zumeist Ibuprofen ....

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Wie immer vielen Dank für die schnelle Antwort!

Inzwischen hat ein weiterer Urologe Ihre Auffassung bestätigt.

Ich nehme nun also seit 4 Tagen Doxycilin und werde es mindestens noch weitere 31 Tage nehmen. Beschwerden sind derzeit so schlimm wie noch nie.

Derzeit habe ich widersprüchliche Informationen, ob es durch die zu kurze Einnahme im Mai zu einer erworbenen Resistenz gekommen sein kann: Viele Studien sagen, eine Resistenz bei Chlamydien/Doxy sei nicht möglich. In vielen Foren lese ich aber, dass eine Resistenz möglich ist.

Falls die Möglichkeit einer Resistenz besteht, so würde meinem neuen Urologen vorschlagen, Doxy mit Cipro zu kombinieren.

Haben Sie in der Vergangenheit schon einmal Doxy mit Cipro kombiniert?
 
Resistenz gibt es sicher....

Die Kombi eher problematisch..... Gerade Ciprofloxacin ist als Gyrasehemmer eher nicht der ideale Kandidat. Levofloxacin oder Moxifloxacin besser. Kombination aber unüblich.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
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