• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Unlust der Ehefrau

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daddycool

Guest
Hallo Frau Dr. Höllering, hallo ihr Sexprofis,
brauche jetzt mal einen Rat: Meine Frau will nicht mehr so oft wie ich, seit wir zwei kleine Kinder haben. Ich bin Mitte 40, sie ist einige Jahre jünger. Unsere Beziehung besteht seit 18 Jahren, 8 davon verheiratet. Sie ist bis heute meine absolute Traumfrau und ich liebe meine Familie über alles. Wir haben schon alle erdenklichen Höhen und Tiefen einer Zweierbeziehung erlebt, von schweren Krisen bis zu unbeschreiblich schönen Erlebnissen. Zeiten gab es, in denen uns nur Sex vereinte, ebenso wie solche, in denen ganz andere Gemeinsamkeiten zählten und Sex uns fast unwichtig wurde. So hatte ich manchmal kein Problem damit, mal monatelang darauf zu verzichten, weil wir ganz andere Sorgen hatten. Jetzt durchlebe ich eine Phase, in der ich einfach nicht damit klarkomme, regelmäßig von meiner Frau abgewiesen zu werden. Immer wieder entschuldigt sie sich abwechselnd mal mit Kopfschmerzen, mal mit Müdigkeit, weil die Kinder sie den ganzen Tag gestresst haben. Dazu erwartet sie von mir, daß ich ihre Unlust akzeptiere, sonst fühlt sie sich als Sexobjekt ausgenutzt.
Die Betreuung unserer Kinder macht sie mit sehr viel Liebe, ist eine perfekte Mutter und Hausfrau und hat dafür ihren Beruf aufgegeben.
Doch jeden Abend verschanzt sie sich bis spät in die Nacht hinterm Bügelbrett, anstatt zu mir ins Bett zu kommen. Hätten wir am Wochenende endlich etwas Zeit für uns, will sie sich mit ihren dumpfbackigen Freundinnen treffen und verdonnert mich zum Babysitten. So wird es dann oft wieder nichts mit dem Sex.
Hinzukommt, daß unsere Sexaktivitäten über einen bestimmten Level nicht hinaus kommen, da sie auf viele meiner Wünsche sehr verklemmt reagiert. So lehnt sie z.B. orale und anale Sachen als pervers ab uvm, was mir großen Spaß machen würde. Meine wiederholten Anregungen, wieder mehr Aufregung in unser Sexleben zu bringen, stießen bei ihr auf keine Resonanz. All das kann ich bei einer attraktiven und selbstbewußten Frau in den besten Jahren einfach nicht begreifen. Aussprachen gestalten sich sehr schwierig, entweder blockt sie ab, spielt das Problem herunter oder sie läßt sofort den Dialog in einer polemischen Diskussion ausufern, in der ich verbal hoffnungslos unterlegen bin.
Ich aber will noch etwas vom Leben haben und nur zweimal im Monat Sex ist mir einfach zu wenig, zur Zeit jedenfalls. Ist das zuviel verlangt von einem Ehemann, der die Brötchen verdient? Oder bin ich vielleicht Sexsüchtig geworden?
Mir den Ausgleich bei einer Geliebten zu holen, steht für mich kaum ernsthaft zur Debatte. Ich weiß um die Verantwortung für die Zukunft unserer Kinder und habe trotz allem keinen Zweifel, daß meine Frau mich aufrichtig liebt. Irgend etwas mache ich falsch. Wer hat einen Rat, der mir weiterhilft?
daddycool
 
Volles Verständnis

Volles Verständnis

Also, da habe ich volles absolutes Verständnis und kann das äußerst gut nachempfinden.

Ich denke nicht, daß du verdreht bist oder dich arg verkehrt verhälst.

Das würde aber bedeuten das Problem liegt eher bei deiner Frau, nur wirst du sie wahrscheinlich in diesen Punkten nicht ändern können, da habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht. Sorry.

Allerdings könntest du versuchen, daß ihre Gedanken doch etwas mehr mit diesem Thema beschäftigt sind, indem du weniger forderst, aber mehr initierst.

Z.B. ab und zu schöne reizende Wäsche schenkst. Wenn sie das mag, evtl. nen Ouvert-Pant oder Ouvert-String. Oder nen Wellness-Gutschein, evtl. dann mal nen Gutschein zu einer guten Saunalandschaft, evlt. eine Massage schenken, oder selber Massieren lernen, es gibt tausende Ideen die Sinnlichkeit der Frau anzuregen ohne zu arg zu fordern, was sie direkt (zumindest innerlich) abblocken würde.

Sorry, viell. ist das etwas Trost.
 
RE: Unlust der Ehefrau

den besten rat den ich dir geben könnte(leider oft nicht so einfach durchführbar), übernimm doch mal für sechs monate die leistung die deine frau erbringt. das heißt du machst den haushalt, bist 24h am tag für die familie da, hütest die kinder mit ihren goßen und kleine problemen....usw. vielleicht passiert dann genau das selbe, was deine frau gerade erlebt.
aus meiner eigenen erfahrung, kann ich deine frau verstehen. man kann nicht einfach am abend alles abstellen und den alltag aus dem kopf verschwinden lassen. und wenn das nicht möglich ist, macht auch der sex keinen spass, wie willst du dich fallen lassen, wenn dein kopf auf hochtouren arbeitet und die planung für die nächsten tage dir durchrauschen. eine familie ist ein kleinunternehmen, dass am laufen gehalten werden muss und an irgendeiner stelle muss man für sich einsparungen machen, bei deiner frau, wie bei vielen im übrigen, ist es am ende das sexleben das leidet.

lg Hexe64
 
RE: Unlust der Ehefrau

Nach deiner Theorie dürfte es dann aber in D praktisch keinen Sex mehr geben. Die o.g. Probleme und Aufgaben haben doch sehr viele Paare und geniessen trotzdem noch eine erfülte Sexualität.
 
RE: Unlust der Ehefrau

hallo bruder,

am besten du suchst dir eine affaire, da kannst du dich dann richtig austoben. glaub mir es gib frauen, die brauchen es ! frauen haben auch lust und wollen richtig durchgef**** werden. du must nur suchen.
risiko ist natürlich, dass deine frau dich verlässt; wenn es rauskommt. aber du must selber wissen was du willst

LG CI
 
RE: Unlust der Ehefrau

Hallo daddycool,

ich finde es sehr schön, wie offen Du über Deine Probleme schreibst!
Was mir auffällt: Du schreibst:

>>Hinzukommt, daß unsere Sexaktivitäten über einen bestimmten Level nicht hinaus kommen, da sie auf viele meiner Wünsche sehr verklemmt reagiert. So lehnt sie z.B. orale und anale Sachen als pervers ab uvm, was mir großen Spaß machen würde. Meine wiederholten Anregungen, wieder mehr Aufregung in unser Sexleben zu bringen, stießen bei ihr auf keine Resonanz.

Das hört sich so an, als hätte sie vielleicht schon seit längerem keinen Spaß mehr an Eurem Sex, auch wenn es Zeiten gab, wie Du sagts, in denen Euch der Sex stark verbunden hat. Erinnere Dich daran und frage Dich, was ihr damals Spaß gemacht hat! Oder war das nur am Anfang Eurer Beziehung so, als Ihr euch noch fremd ward und dadurch der Sex ja automatisch aufregende ist?? Vielleicht hast Du sie bisher gar nicht gut sexuell kennengelernt!!!
Vielleicht denkst Du zu sehr an Deine eigenen Bedürfnisse und Phantasien - hast aber z.B. zu wenig daran getan, ihre Phantasien kennenzulernen, oder einfach zu lernen, Deinen Orgasmus zu kontrollieren und Dich dem Tempo Deiner Frau anzupassen (das ist das häufigste sex. Problem zwischen Männern und Frauen - irgendwann haben die Frauen dann auch keine Lust mehr auf neue Stellungen etc., wenn es sowieos darauf hinausläuft, dass ER zu früh kommt...)
Dennoch hat SIE natürlic genauso viel Verantwortung für Euer Sexleben wie Du! D.h. dass sie sich und Dich auch ernst nehmen sollte und über die Ursachen ihrer Unlust sprechen sollte.
Klar kann es die Überforderung im Haushalt sein, es kann aber auch was Anderes sein.
Wir können hier nur spekulieren, das bringt rein gar nichts.

Versuche doch mal in einer entspannten Atmosphäre langsam eine Kommunikation aufzubauen, in der rüber kommt: Ich versuche DICH zu verstehen, ich möchte wissen, was mit DIR los ist - aber indem Du darüber sprichst, wie sehr Du ihren schönen sinnlichen Körper, ihren Duft, ihre Berührungen vermisst, wie sehr Du all das eben liebst und nur mit ihr haben möchtest. Versuch sie durch Deine Gefühle zum Schmelzen zu bringen.
So wie Du es hier beshreibst, geht es Dir mehr um Dich selbst und um DEINE Bedürfnisse - was Deine Partnerin letztlich unter Druck setzen kann, so dass sie sich dann tatsächlich wie ein Bedürfnisbefriedigungsobjekt vorkommen kann. Versuch Deinen innerlichen Druck abzubauen, lieb dich in dieser Zeit mehr selbst, versuch Dich auf Dich zu konzentrieren, damit Du freier auf sie zugehen kannst.
Oh, jeeh, das ist leichter gesagt als getan - ich versuche das mit meinem Partner gerade auch...

Viel Glück
Abendvogel
 
RE: Unlust der Ehefrau

das freut mich, dass es so viele glücklich erfüllte paare in d gibt und wünsche natürlich allen, dass es auch so bleibt....
es war meine erfahrung und die aus meinem bekanntenkreis....keine theorie von mir aufgestellt, dazu kenne ich viel zu wenige menschen und einen studie habe ich auch noch nicht darüber gemacht....

lg Hexe64
 
RE: Unlust der Ehefrau

Hallo zusammen,

viel herzlichen Dank für Eure Antworten! Zunächst einmal ist es sehr interessant, wie unterschiedlich die Ansichten ausfallen. Meine erste Bilanz ist, daß ich mit meiner Einschätzung offenbar recht habe, daß zweimal im Monat Sex wohl etwas zu wenig ist und irgendein Problem da sein muß, ohne gleich von einer Krise sprechen zu müssen.
Etwas möchte ich hinzufügen: Auch wenn ich keine Strichlisten geführt habe, glaube ich, daß in der Summe unser Sex in der Vergangenheit auch nie häufiger war, zumal fast immer ich die treibende Kraft sein musste. Die ersten Jahre war es eine Wochenendbeziehung, als wir dann zusammen wohnten, blieb vieles wie gewohnt. Das könnte aber bedeuten, daß zwischen uns von Anfang an etwas nicht gestimmt hat und wir es nur nicht wahr haben wollten. Nur: Ich kann mich nicht erinnern, jemals abgewiesen worden zu sein.
Ich will versuchen, kurz auf Eure Beiträge einzugehen: Tips von male79 kann ich vergessen, würde sie nur müde drüber lächeln. Rat von Hexe64 scheidet aus technischen Gründen aus: Habe auch einen verantwortungsvollen Job, wo es um Sicherheit geht und ich nicht über private Probleme grübeln darf. Bin von morgens um 6 bis abends um 8 außer Haus, Haushalt und Kinderbetreuung müßte ich erst lange üben.
Die Ursache liegt zwischen dem, was Hexe64 und Abendvogel geschrieben haben. Dazu Hut ab vor dem tollen Beitrag von Abendvogel, da steckt echte Lebenserfahrung drin!
Alles was ihr damals unbestritten Spaß gemacht hat, reizt sie heute nicht mehr. Nein, ich konnte sie sexuell nie richtig kennenlernen, weil sie sich nie in dieser Hinsicht geöffnet hat. So blieb mir manchmal gar nichts anderes übrig, als an mich zu denken und zu hoffen, daß sie ihre Erfüllung darin findet, mich glücklich zu machen. In einem Punkt irrst Du Dich: Mit dem Orgasmus habe ich kein Problem, da ist sie oft viel schneller, z. B. wenn ich mit einem Trick dafür sorge. Es kam schon vor, daß wir vorher aufhören mußten, weil es ihr einfach zu lange dauerte. Problem ist, daß wir nicht über Sex reden, allenfalls dirty talk, sonst verstehen wir uns ohne Worte.
Dabei ist sie eine so fröhliche Natur mit so viel Sinn für Humor und Optimismus. Wie kann ich sie nur sexuell glücklicher machen? Kommt Zeit, kommt Rat, wir werden sehen!

Tschüss
daddycool
 
RE: Unlust der Ehefrau

danke für das kompliment :-))
wenn sie so viel humor hat, dann würde ich es auch in der kommunikation vielleicht mit einer humorvollen art versuchen! (nach dem motto: ich weiß, es ist schwierig über sex zu sprechen, also komm, dann sagt jeder heute nur einen satz dazu. morgen dann zwei usw. oder du schiebst mir einen zettel unters kopfkissen - nein, wirklich, schriftlich ist das für manche einfacher!)
und ihr ansonsten so wie hier sagen, dass du es eben ganz wichtig findest, sie sexuell glücklich zu machen, dass du dir das sehr wünschst, sie glücklich zu machen. in einer art, die sehr liebevoll ist und sie nicht angreift oder unter druck setzt. da kann eigentlich keine partnerin, die dich liebt, widerstehen.
wenn sie dir allerdings dann vielleicht genauso liebevoll entgegnet, dass sie auch so - ohne sex - mit dir glücklich ist und sie einfach kein bedürfnis nach sex/mehr sex hat, wäre es für mich wichtig zu wissen, ob das bei ihr generell und immer so war (sowas gibts ja auch: menschen mit wenig sex-bedürfnis), warum es ihrer meinung nach so ist, ob das bei ihr speziell mit dir so ist und warum es dann eventuell mit dir so ist. ob es bei ihr anfangs anders war etc. aber natürlich nicht alle fragen auf einmal. ganz langsam angehen, ganz langsam eine entspannte kommunikation aufbauen.
es kann auch sein, dass sie sich mittlerweile an den wenigen sex gewöhnt hat und sich körperlich so weit zurückgezogen hat, dass sex für sie quasi was sehr fremdes geworden ist
(du darfst auch nicht vergessen, dass mütter eine ganz andere möglichkeit haben, dennoch zärtlichkeit in ihrem leben zu haben, nämlich mit den kindern. eine gewisse ebene körperlicher bedürfnisse kann da abgedeckt werden, wenn auch auf eine völlig andere art - das hast du in deinem job sicher nicht, daher stauen sich bei dir alle möglichen "körperlichkeitsbedürfnisse" an, darunter sex, aber vielleicht auch zärtlichkeit, einfach haut-spüren etc. - habt ihr so eine körperlichkeit oder gar nichts?)
wenn ihr es nicht schafft, eine kommunikation aufzubauen, sie das problem aber scheinbar nicht als problem sehen will, musst du ihr klar machen, dass es aber für dich eines ist - und dass ihr deshalb gemeinsam eine lösung finden müsst. ich würde mir dann von außen eine beratung suchen, das kann wirklich sehr gut sein, weil dann eben solche polemischen diskussionen, ausflüchte etc. nicht mehr möglich sind und von einer neutralen person aufgefangen werden.
viel glück und gute nacht
abendvogel
 
RE: Unlust der Ehefrau

ich kann nicht verstehen, dass manche Frauen Sex mit Arbeit, egal welcher Art, gleichsetzen. Sex macht doch Spaß, und gibt neue Energie, um den Anforderungen des Alltags gewachsen zu sein.
Ich bin sehr froh, dass meine jetzige Partnerin das auch so sieht. Meine Ehefrau, mit der ich 16 Jahre zusammen bin/war, konnte das nicht nachvollziehen ...
 
RE: Unlust der Ehefrau

Ich habe es schon häufiger geschrieben: Es kommt bei einer Hausfrau und Mutter oft zu unterschwelligem Frust, auch wnen sie einen tollen Job macht und von ihrem Mann geliebt wird. Interessant ist, dass Sie Ihren Sex- Anspruch mit dem "Brötchenverdienen" untermauern wollen. Vorsicht! Ist vielleicht zwischen Ihnen das Gleichgewicht aus den Fugen gegangen? Fühlt Ihre Frau sich vielleicht unterlegen, weniger wertvoll? Sowas ist eine Katastrophe für das Sexleben! Insbesondere, wenn die Frau dem Mann seinen interessanten Job neidet (oder gar selber auch einen hatte, bevor sie Hausfrau wurde).

Auch fallen Frauen oft in die "Muttertier- Falle", schmusen und kuscheln den ganzen Tag mit den Kindern, so dass sie keine Lust mehr auf Körperkontakt mit dem Partner haben, auch wenn das etwas ganz anderes ist. Sie denken: "Ich ertrage es nicht, dass schon wieder an mir gezerrt, gefordert, gestreichelt wird, auch wenn es noch so lieb gemeint ist".

Dennoch: So ist die Sache unbefriedigend, und ich würde ihr das klipp und klar sagen. Fragen Sie sie, was anders sein müsste, damit sie nicht mehr flieht. Vielleicht ist das demonstrative Bügeln auch ein Hilferuf nach Unterstützung....

Lg, Dr. Höllering
 
RE: Unlust der Ehefrau

Hallo daddycool,

mit deinem/eurem Problem stehst du sicher nicht alleine da.
Auch wenn es kein Trost für dich bedeutet, soll es dich ein wenig aufmuntern, nicht zu verzweifeln.
Natürlich seid ihr beide an eurer sexuellen Misere gleichermaßen "schuld". Und demzufolge könnt ihr auch nur gemeinsam das Problem lösen.
Und hier liegt oftmals der Knackpunkt.
Es wird zu wenig miteinander gesprochen!
Tag täglich unterhalten sich Millionen Paare über völlig banale Dinge. "Der Nachbar hat den Rasen während der Mittagszeit gemäht", "Das Bier ist diese Woche im Angebot"...
Aber wenn es um das intimste einer Partnerschaft geht, herrscht plötzlich die große Stille.
Die tiefsten sexuellen Wünsche werden voreinander verborgen. Wie oft ließt man im Forum über "heimliche Selbstbefriedigung", oder "mag er/sie Oralverkehr"? Warum bespricht man diese Dinge nicht ganz einfach mit dem Partner? Ist es denn etwas verbotenes, wenn man seine sexuellen Wünsche äußert? Hat man Angst, seinen Partner dadurch zu verlieren? Wer diesbzgl. Geheimnisse hat, der hat seinen Partner schon verloren...
Vielleicht stört deine Frau, dass du das Vorspiel nur spärlich betreibst?
Oder du sie abends wenn du nach Hause kommst nicht mit einem Kuß oder einem lächeln begrüßt?
Hat sie das Gefühl, dass sie für ein "sich zärtlich in den Arm nehmen" eine sexuelle Gegenleistung erfüllen muß?
Vielleicht hatte sie auch noch nie Lust auf Sex, weil sie ein schlimmes Kindheitserlebnis hatte?
Es gibt so viele wirklich gute Gründe, warum es bei euch im Bett nicht "funktioniert"!
Ihr werdet das Geheimns mit ins Grab nehmen. Oder ihr nehmt euch Zeit und sprecht darüber. Bei einem Glas Wein, ohne Kindergeschrei! Und es sollte ein erstes Gespräch von vielen werden. Denn ein Ergebnis darfst du nach so vielen Jahren Beziehung aber nur EINEM offenen Gespräch auf keinen Fall erwarten.
Liebe Grüße
 
kein problem...

kein problem...

mit dem orgasmus hast du kein problem und sie auch nicht!

bist du sicher?

wenn ich mich in die rolle der frau beim sex versetze (diese spezielle situation kenne ich auch von früher) und sie will schnell zum ende kommen, dann ist bei mir der gedanke gewesen: dass ich es hinter mich bringen will. es ist eine art pflichtübung! kein spiel kein spaß, kein richtig fallenlassen, kein erneutes bemühen nach mehr und nochmal mehr, sondern nur gähnende leere, nachdem es vorbei ist und man hat wieder mindestens zwei wochen ruhe.
hört sich natürlich porvokativ an, aber ich kenne das, waren auch mal meine gedanken.
ich war einundzwanzig jahre verheiratet und ich habe es immer wieder versucht, mehr aus dem sex zu machen. aber es blieb bei den siebenminutennummern. er arbeitete immer sein programm ab und ich habe mir immer neue sachen ausgedacht, neue stellungen, ihn oral verwöhnt - auch mal in außergewöhnlichen situationen. ich habe mir scharfe dessous angezogen, die hatte er in vier sekunden beseitegeschoben und dann ging es zur sache.
heute weiß ich, dass er möglicherweise immer angst hatte, dass seine potenz nicht reicht und deshalb immer alles so schnell gehen musste. möglich...
was wirklich mit ihm loswar, habe ich nie richtig mitbekommen, denn er sprach nicht darüber.

was mich am meisten geärgert hat, ist dass wir nie so locker und verspielt sein konnten, dass wir uns dabei wirklich nah kamen. ich will damit nicht sagen, dass es keine zeiten gab in denen ich mich mit ihm sehr stark verbunden fühlte. aber seine nicht reden und sich mit nichts auseinander setzen, hat dann alles kaputt gemacht.
ich für mich weiß heute, dass es ganz anders sein kann, dass man miteinander so richtig mit respekt versaut sein kann, oder z.b. doktorspielchen machen kann, auch wenn man erwachsen ist, oder überhaupt spielen kann. es muss doch nicht immer toternst zugehen.

aber vor allem, es muss geredet werden. eine verdrängung des themas führt zur isolation der partner und letztendlich zu resignation oder trennung.
du glaubst nicht, wie voll die zeitungen sind von anzeigen, aufgegeben von männern in deiner situation.
mal eine frage, seid ihr beide mal zusammen betrunken gewesen? habt ihr zusammen mal unsinn gemacht? ist sie jemals über dich hergefallen? hast du mal im aufzug einfach unter ihren rock gefasst, oder sie im kaufhaus hinterm regal an deinen schritt gegriffen? was habt ihr all die jahre

was ich mich auf frage, habt ihr mal aus purer lust mehrmals hintereinander miteinander geschlafen ( mit einer kleinen pause natürlich)?

denn gemacht? das musste ja mal so kommen!!!

wenn ihr alles so laufen lasst, wie gehabt seid ihr bald ein neuer scheidungsfall in der statistik, ob du es glaubst oder nicht. und wenn ihr nur so miteinander redet, wird immer dasselbe ergebnis dabei herauskommen, sie wird dich abwimmeln und du fühlst dich wie ein perverser. aber warum? du willst doch nur varianten, du willst doch nur spaß und dass sie ihn auch hat.

ich sehe die situation so, auch wenn du das bisher nicht so gesehen hast, dass da schon jahrelang was im argen liegt, sie tröstet sich mit den kindern und du bist ja eh nicht oft da. abends seid ihr müde und ab und zu bringt sie es hinter sich.... leider.
ihr solltet wirklich dringend da etwas ändern und zwar nicht allein, sondern mit hilfe eines therapeuten, der gewissermaßen den moderator spielt. allein schaft ihr das nicht.

allso alles gute und mach ihr das klar, dass es um die "Wurst" geht, auch wenn es auf den ersten blick nicht so aussieht und sie an der supermarktkasse massen von frauen findet, denen es genau so geht. aber für sein persönliches glück sollte man schon mal mutig sein und etwas neues wagen.
Gruß die K.
 
RE: Unlust der Ehefrau

allo Abendvogel,

es ist bemerkenswert, wie gut Du die Situation erkannt hast. Doch auf all das bin ich längst von selbst gekommen.

Die Ideen mit der verbesserten Kommunikation durch was Schriftliches hatte ich auch schon vor einiger Zeit. Nur leider mit wenig Erfolg.
Bei jeder geringsten Andeutung in dieser Richtung durchschaut meine Frau sofort meinen Hintergedanken nach mehr Sex.
Selbst körperliche Nähe, Umarmungen, feuchte Küsse wehrt sie zunehmend ab, mit der Begründung, das liefe nur wieder auf Sex hinaus,
zu dem sie keine Lust habe. Trotzdem behält sie den Standpunkt, daß ich keine Probleme erfinden solle, die keine sind. Einen Therapeuten zu konsultieren,
hat sie schon vor Monaten mit derselben Begründung ebenfalls abgelehnt.

Ich weiß nicht, wieviel Sex pro Woche/pro Monat ein Paar haben sollte, damit die Beziehung als intakt gelten kann. Darauf finde ich jedoch in einschlägigen Publikationen nur ausweichende Antworten mit -zig wenns und abers.

Wenn es überhaupt Menschen gibt, denen es gelingt, ein dauerhaft erfülltes Sexleben zu führen (was ich bezweifle), dann sollen die uns doch mal ihr Geheimnis verraten. Und vor allem, welchen Aufwand sie dafür betreiben! Nur über das Forum wird man sie wohl nicht erreichen.

Tatsache ist, daß mein Verlangen nach Sex schon immer stark war und damit stärker als bei meiner Frau, obwohl sie, wenn sie will, sehr leidenschaftlich sein kann. Ich könnte Partnersex theoretisch jeden Tag haben, mußte aber schon früh begreifen, daß das unrealistisch ist. Ich bilde mir immer ein, daß es keine Frau gibt, die das auf Dauer aushält. So habe ich mich damit abfinden müssen.

Es könnte für mich auch mit einmal im Monat oder weniger ok sein, aber dann sollte es keine Vorstellung wie in einem drittklassigen Softporno sein.
Nun habe ich viele andere Leidenschaften, Hobbys, etc., die mir dieses Problem nicht immer bewußt werden ließen.
Bleibt für mich mal ganz knallhart formuliert die Tatsache: Du lebst mit einer Frau zusammen, die Du liebst, aber sexmäßig kommst du nicht an sie heran.

Immer öfter lächeln mir jetzt andere Frauen auf Blickkontakt zu. Hoffentlich begehe ich nicht bald eine große Dummheit!
Nochmals danke für alles, Tschüß
daddycool

PS: Kleiner Lichtblick: Jetzt ist sie doch zu einer Aussprache bereit!
 
RE: kein problem...

RE: kein problem...

Hallo Krebsfrau,
so wie sich Dein Beitrag liest, war Dein Sexleben wohl nie besonders aufregend. Jedenfalls die von Dir beschriebenen Geschichten sind geradezu öde gegen das, was wir schon getrieben haben!
Was Dir wahrscheinlich gefehlt hat, ist Liebe. Tut mir leid, aber deine Nummer hier war die bislang am wenigsten hilfreiche!
Tschüß
daddycool
 
RE: Unlust der Ehefrau

Hallo Frau Dr. Höllering,
vielen Dank für Ihre fachkundige Antwort. Auch wenn nicht alle meiner Fragen erschöpfend behandelt werden konnten, so zeichnet sich doch eine klare Analyse des Problems ab. Mit dem Stichwort "Muttertier" haben Sie es auf den Punkt gebracht. Nur muß ich eine Formel finden, daß meine Frau es versteht, ohne sich in ihrer so wichtigen Mutterrolle kritisiert zu fühlen.

Einen Lösungsansatz muß ich noch finden und zwar bald. Gibt es evtl. ein Medikament, das die eigenen Bedürfnisse nach Sex reduziert?

Immerhin hat meine Frau sich jetzt zu einer offenen Aussprache bereiterklärt. Hoffen wir mal, daß uns das weiterführt!
Tschüß
daddycool
 
RE: Unlust der Ehefrau

Die Frage nachdem "wie oft ist normal" könnte vielleicht eine Lebensweisheit des Reformators Martin Luther beantworten. (Dieser katholische Geistliche heiratete eine Nonne und begann alsobald, sich in mit christlicher Nächstenliebe etwas intensiver zu befassen ;-) - jedenfalls zeugte er mehrere Kinder mit seiner Frau)
Er kam zum Schluss, dass 2x Sex die Woche das richtige Mass wäre und prägte darum den Spruch; "In der Woche zweier schadet weder ihr noch mir !"
 
RE: kein problem...

RE: kein problem...

also ich fand den beitrag sehr interessant - sie schildert ja zwei völlig unterschiedliche erfahrungen.
und die formulierung "mit respekt versaut sein können" gefällt mir sehr.

auch die dringlichkeit, mit der sie klar macht, dass du wiederum deiner frau klar machen musst, dass es ums ganze geht und man es nicht schleifen lassen soll, wie das viele tun, finde ich total richtig und angemessen.
aber nun hast du ja ein gespräch mit deiner frau - und wie jemand anderer ebenso richtig sagte: lass es nur das erste von vielen sein und überfrachte es nicht mit erwartungen.
medikamente gegen sexlust? selber machen....

viel glück,
a.
 
RE: Unlust der Ehefrau

Mir wird - gerade in diesem Forum - immer wieder bewusst, wie viele Männer sich über die "Lustlosigkeit" ihrer Frauen auslassen und einen Ausweg suchen. Der kann dann Kompromisse wie in diesem Fall beinhalten, oder man(n) kanalisiert die sexuelle Lust auf andere Bereiche (Sport, Gartenarbeit, "Holzhacken"...) und lässt damit einen wunderschönen Trieb der Natur verkümmern. Ich denke, Männer und Frauen passen, was das sexuelle Verlangen angeht und wenn man von durchschnittlichen Examplaren beider Geschlechter ausgeht, einfach nicht zusammen. Im Idealfall arangieren sich Mann und Frau wie hier (auch wenn Mann sich darauf einlässt, Frau nicht zu bedrängen und sich in Geduld zu üben, ist das für mich ein Arrangement, bei dem einer den kürzeren ziehen muss), ansonsten bleibt m.E. nur die erneute/weitere Suche nach einem passenden Partner. Oder das, was viele Frauen und Männer tun: Fremdgehen
 
entschuldigung

entschuldigung

Hallo Krebsfrau,

ich glaube da hab ich was falsch gemacht! Sollte ich mit meiner Reaktion Deine Gefühle verletzt haben, so möchte ich mich dafür entschuldigen. Dein Beitrag klingt eben ziemlich abgedreht, versuche aber, eine für mich verwertbare Kernaussage herauszulesen und nehme an, daß du es gut gemeint hast.

Nun weiß ich nicht, ob Du selbst Kinder großgezogen hast. Andernfalls hätte ich gewisse Zweifel, ob Du das Problem in allen Punkten richtig beurteilen kannst.

Ganz so dramatisch wie du (zT. auch andere) es hier darstellen, ist es nun auch wieder nicht. Vom Scheidungsrichter sind wir (noch) weit entfernt. Wir wissen, daß wir zusammengehören und uns fürs Leben gefunden haben. Ob mit viel oder wenig Sex hat das nichts zu tun.

Was den weibl. Orgasmus betrifft, mußte ich feststellen, daß dieser mehr vom Fabrikat der Pille abhängt, als von den Verführungs- und Vergattungskünsten des Lovers. Aber der gleichzeitige Orgasmus, so wie in den 70ern viel favorisiert ist ja heute eh nicht mehr in!

Ganz allgemein ist meine Erfahrung, daß je attraktiver eine Frau ist, desto schwerer fällt es ihr, ihre sexuellen Wünsche offen zu artikulieren. Sie erwartet von ihrem Partner, daß er es einfach weiß oder von selbst darauf kommt. Allenfalls sagt sie ihm, was sie n i c h t mag, aber nie w a s sie mag, weils ja so irrsinnig peinlich ist. So muß er in einem trial & error -Verfahren herausfinden, wie er sie glücklicher macht. Mal findest Du was, dann ists toll, oft aber liegst Du daneben. Schließlich verliert er den Spaß und spult dann eben nur noch sein Programm ab, um auf seine Kosten zu kommen.

So lautet der Titel eines alten deutschen Filmschlagers „...Ja und Nein, das kann das selbe sein...
.....es kommt dabei nur drauf an ob der Mann es dann fühlt oder nicht...“
Es muß was dran sein!
Tschüß
daddycool
 
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