RE: Überweisung-Diagnose/Verdacht
Die erste Frage, die ich gestellt hätte, hat RomyP bereits vorweggenommen. Aber Du hast einen guten Grund genannt, wenngleich Du trotzdem wirklich immer jeden Arzt fragen solltest, was er tut, glaubt, meint, vorhat, ... und wenn er darauf unwirsch wird, ist es entweder ein schlechter Tag oder ein schlechter Arzt...
Zu Deinen Fragen:
1. Für die Orthopädie: therapierefraktäres LWS Syndrom mit Verdacht auf Facettengelenkarthrose;
LWS-Syndrom heißt schlicht, daß Probleme/Beschwerden/Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule bestehen. Die Facettengelenke sind die kleinen Gelenke zwischen den hinteren Anteilen der Wirbelkörper der Wirbelsäule (schau z.B. auf
http://gfx.m-ww.de/seitliche_wirbelsaeule_transparent.gif
-> zwischen den Wirbelkörpern liegen die Bandscheiben, aber dahinter haben die Wirbelkörper auch noch Kontakt, das sind die Facettengelenke)
Offensichtlich besteht Verdacht, daß die Ursache Deiner Beschwerden eine Arthrose dieser Gelenke ist. Therapierefraktär heißt eigentlich, dass sich ein Problem trotz Therapie nicht bessert. Ich weiß nicht, was in Deinem Fall schon alles versucht wurde, aber ich würde diesen Begriff nur sehr vorsichtig benutzen.
2. Für die Pneumologie: Dyspnoe bei Zeichen von Autoimmunphaenomenen
Dyspnoe heißt schlicht Atemnot bzw. Probleme beim Atmen. Was die "Zeichen von Autoimmunphönomenen" sein sollen, kann ich mir gerade auch nicht vorstellen, das ist ziemlich schwammig.
Was mir beim Schreiben gerade auffällt:
Ich bin zwar der Meinung, daß man als Arzt den Patienten aufklären und informieren sollte. Aber zuviel Wissen kann manchmal auch ungünstig sein. Zum Beispiel sind diese Verdachtsdiagnosen auf Überweisungszetteln ja nichts anderes als die Aussage an den anderen Arzt: "Ich habe keine rechte Ahnung, was das Problem ist, aber mir kam da so eine Idee, kannst Du mal sagen, was Du davon hältst?" Wenn Patienten das aber lesen und sich erklären lassen, was das heißen KÖNNTE, setzt sich oft ein Wort oder ein Bild fest, auf das man sich fixiert und damit u.U. ein Problem eher festhält. Also, nicht allzuviel darauf geben, sondern abwarten, was die entsprechenden Fachleute dann sagen. Mediziner haben oft komische Ideen...
Thomas