Narkoseeinleitung und Intubation
Narkoseeinleitung und Intubation
Hi Elisa,
hab gelesen, daß dich das alles so interessiert und du hast nach dem Schlauch (Tubus), der in die Luftröhre geführt wird, gefragt. Man spricht dabei von einer sogenannten Intubationsnarkose, was eigentlich der Regelfall ist. Das ist notwendig, weil die Narkosemittel den Atemantrieb mindern und ausserdem die Atemwege ggf. vor Erbrochenen und anderen Fremdkörpern geschützt werden müssen, da durch die Narkose die üblichen Schutzreflexe in diesem Bereich ausgeschaltet sind.
Um den Schlauch in die Luftröhre einführen zu können, müssen einige Voraussetzungen vorliegen:
Der Patient muss "weg" sein.
Der Patient muss relaxiert sein, d.h. die Muskeln müssen vollkommen erschlafft sein.
Der Patient muss über genügend Sauerstoffreserven verfügen, da er während des
Einführens des Schlauches weder atmen kann, noch beatmet werden kann.
Darum lassen manche Anästhesisten, jedoch nicht alle, ihre Patienten bereits vor der Narkoseeinleitung reinen Sauerstoff über diese berühmte Narkosemaske einatmen, was man präoxigenieren nennt. Ist nicht schlimm oder unangenehm, nur bei ängstlichen Patienten verzichten die Narkoseärzte gerne darauf, weil das einen zusätzlichen Stressfaktor bedeuten kann.
Aber wenn du keine Angst hast, und es dich interessiert, kannst du ja vorher betonen, daß du nichts dagegen hast, wenn man dich wach präoxigeniert.
Nach einiger Zeit Sauerstoff-Atmen bekommst du dann die Injektion des Propofols, was eventuell einen etwas brennenendn Schmerz verursachen kann, aber dafür bist du dann schnell und angenehm eingeschlafen. Daraufhin wird noch ein Medikament gespritzt, das die Muskeln erschlaffen lässt.(Muskelrelaxans)
Ab diesem Zeitpunkt wirst du dann "assistiert" beatmet, d.h. jemand steht mit dem Atembeutel des Narkosegerätes neben dir und unterstützt deine Atmung über die Maske.
Wenn du dann total entspannt daliegst, nehmen sie dir die Maske vom Gesicht und führen dir den Schlauch in die Luftröhre, intubieren dich also.
Der Schlauch wird dann noch mit dem Narkosegerät verbunden und ab diesem Zeitpunkt wirst du dann entweder manuell mit dem Beutel oder automatisch mit dem Narkosegerät beatmet.
Wenn nicht dauernd was nachinjiziert wird, lässt die Wirkung des Narkosemittels, wie auch des Muskelrelaxans schnell nach. Am Ende der OP wird dann auf die weitere Zufuhr von Medikamenten verzichtet, und bevor du wieder wach wirst, wird der Schlauch aus dem Hals wieder entfernt.
Also frag ruhig nach, wenn du noch was wissen willst.