Frau anders angelegt
Frau anders angelegt
Tendiere allerdings im Gegensatz zu Oleg eher zu mellis statistischen Einschätzungen, wenn mich jemand fragt, wie ich glaube, dass Frauen biologisch angelegt seien. Oder anders ausgedrückt: gern wären, gäbe es keine gesellschaftlichen Erwartungen, Traditionen, Erziehung.
Da frau aber nicht wie ein Tier instinktiv ihrer "Bauch-Natur" gehorchen kann, sondern jeweils ein Kind ihrer Zeit und Kultur ist, vermute ich nach kräftigem Durchschütteln aller Informationen, die mir begegnet sind, doch wieder eher, dass praktisch gesehen Furys Freund mit seinen 60% Abweisenden richtiger liegt.
Und was sind das für Infos, auf die ich meine Ansicht stütze? -
Auch sog. Untersuchungsergebnisse und Befragungen JA ABER....wie aussagekräftig sind die? Wie melli hier im Forum davon ausgeht, dass eine bestimmte Auswahl an Frauen hier schreibt, für die das Thema wichtig ist und sich die anderen ja garnicht melden, so ist jede "Statistik" ja auch nie ein annähernd objektiver Querschnitt durch die (in dem Fall weibliche) Bevölkerung. Es werden Medizin- oder Psycholgiestudentinnen befragt; Testpatientinnen von Verhütungsmitteln; Frauen, die sich ihren Kinderwunsch nicht erfüllen können, wegen irgendwelcher Unterleibsprobleme in Behandlung sind...usw. also irgendwelche speziellen Gründe haben, sich einer offenen Aussprache über ihr Sexleben zu stellen. Würde mich Einer auf der Straße ansprechen mit der Bitte "...wir machen hier gerade eine Umfrage...." der bekäme von mir auch nur einen ärgerlichen Blick und die Aussage: "...horchen Sie mal zu! Was geht Sie oder irgendwen mein Sexleben an?!" - und dann trägt er mich wahrscheinlich ein unter der Rubrik: Frau, für die Sex kein Thema ist *ggg*
Was für Infos habe ich noch? - Freundinnen, Kolleginnen, Schwestern, Cousinen. Und stimmt: Frauen, die an sich sehr vertraut miteinander sind, reden wenig und nur ziemlich dezent über dieses Thema.
Weiter: Beratungen. - Auch wieder eine Auswahl an Leuten, die ja nicht deswegen gekommen sind, weil es bei ihnen so toll klappt, sondern weil sie sich Rat erhoffen.
Weiter: Eigene Erfahrungen. - Eine Handvoll also nur in meinem Fall.
Und wenn ich eben das alles mische, komme ich durchaus auch zu der Ansicht, dass Frauen wohl auch überwiegend GERN WOLLTEN. Dass es hauptsächlich aber die Frauen ausleben, die Single sind und dass die, welche in Partnerschaften leben sich größtenteils mit sexuellen Problemen herumschlagen und sich zurücknehmen, sublimieren oder verlagern (müssen???).
Sprechen wir über meine Lieblingsfrau, die "Mater sapiens" - wobei hier Einigen regelmäßigen Forumsteilnehmern ja bekannt ist, dass ich die Frühsteinzeit noch nicht für ganz abgeschlossen halte: Sie wird zwischen 12 und 16 geschlechtsreif, aber sie ist vor den Männern auch auf der Hut, denn ihre Biologie warnt sie auch vor zu vielen Geburten, die zu rasch hintereinander folgen könnten und jede wäre ja ein gleichzeitig auch ein Lebensrisiko....
Und das soll für die Frau 2000 gelten, die Pille und Dreimonatsspritze usw. hat? Ich behaupte: Ja. Ich vermute auch darin die Ursache, weshalb Frauen ab 30 immer geiler werden: Tatsächlich haben sie noch kein Kind, oder nur 1 oder 2 und die biologische Uhr sagt: Mädel, nun wirds aber Zeit!
Und warum kommen so viele Frauen dann gerade mit ihrem langjährigen Partner nicht zu Schlag? Weil hier auch wieder - biologisch diktiert - der GV für eine Frau keine Minutensache ist. Die Frau braucht entwicklungsgeschichtlich gesehen eben nicht nur das Spermium, das ihre Eizelle befruchtet, sondern den Partner, der zuverlässig zu ihr hält. Dagegen ist es aber für den gesunden Mann, den klugen, schnellen Jäger biologisch betrachtet, sinnvoll in 5 Dörfern seines Jagdreviers 5 Frauen zu erobern, weil er mit ihnen 50 Nachkommen zeugen kann und sich doch lieber 5 trockene Strohlager sichert, als nur eines zu haben und dorthin große Distanzen zurücklegen zu müssen. Seine Kinder sind ja für ihn kein gesundheitliches Risiko - sie sind Altersversicherung - und sie sind auch nicht biologisch, sondern erst dann Einschränkung, wenn er sich gesellschaftlichen Ordnungen einfügt, die eben auch durch die Frauen und deren Bedürfnisse mitgestaltet werden.
In diesem Zusammenhang scheint es mir auch nicht uninteressant, dass der weilbliche Orgasmus, den Spermien hilft, möglichst rasch in den Eierstock zu gelangen wo das befruchtungsfähige Ei wartet. Und da männliche Spermien schwächer sein sollen, wird also die Zeugung eines Knaben dann begünstigt, wenn die Frau "mitmacht" indem sie zum Höhepunkt und zu den förderlichen Kontraktionen gelangt....
Ist sie also in ihren Erwartungen an den Partner enttäuscht, so "blockt" sie. Natürlich nicht bewusst. Heute will sie ja als erfolgreiche Unternehmerin oder weil sie bereits 40 ist, nicht wirklich ein Kind.... aber kann man/frau biologische Bestimmung abschalten? Ich behaupte nein! Umlenken, ja, das kann mann/frau. Warum z.B. heißt es Huren werden von ihren Freiern nicht sexuell befriedigt? Weil sie überwiegend ihre sinnlichen Bedürfnisse ins Materielle umgelenkt haben? und so ähnlich dürfte das bei vielen Ehefrauen auch ablaufen: sie empfinden den Partner nicht als so fürgsorglich wie sie es wünschen, fühlen sich unverstanden, sind dazu noch in kulturelle Geschlechterrollen eingezwängt, die sie hindern, mit eben diesem männlichen Wesen, ihrer "amtlichen Zuteilung" jenen ganz privaten combat pour l'existence aufzunehmen und die tragbaren Kompromisse für Beide bzgl. der unterschiedlichen Erwartungen aneinander zu finden.
Mädchen müssen also lieb, schön, sauber und fleißig sein, wenn es gelingen soll, den "Jäger" einzufangen. Das hat Mutti uns gesagt und Oma und wahrscheinlich Eva schon. Zu der, die ihm Sex ohne Verpflichtung gibt, legt er sich nämlich sowieso....
Und jetzt werdet Ihr lachen: ich habe selbst erlebt, wie diese steinzeitlichen Überlegungen eine Gesellschaft zu ordnen noch immer in unsere Reaktionen aufeinander einwirken: ich erzähl mal eine lustige?, jedenfalls für unsere Beziehung lehrreiche kleine Story:
Ich hatte wichtige Papiere für die Krankenkasse verlegt. Ja, verlegt. Weg, fort, unauffindbar! Habe alle Schubladen und Handtaschen auf den Kopf gestellt.
Naja, also bitte - wer noch nie einen Hausschlüssel verloren hat, sich noch nie aus dem Auto ausgesperrt, noch nie mit dem Rücklicht einen Laternenmast geküsst hat - der werfe jetzt den ersten Stein....
Und was sagt mein Mann zu meiner hektischen Suche und dem Chaos, das ich in der Wohnung fabriziere? : "wenn du nicht immer nur ans Vögeln denken würdest, hättest du ja vielleicht deine 7 Sinne ein bissl mehr zusammen....." Also das war so ziemlich die unlogischeste, zusammenhangloseste, aber zurtiefst treffende Kritik, die mir in dem Moment passieren konnte. Ich war sprachlos - und sank in mich zusammen. Aha, er sieht mich also als Nutte, als Schlampe, jedenfalls nicht als eine würdige Frau und Partnerin für sich.... so ungefähr meine Gedankengänge. Erst 2 Tage später habe ich den Mut aufgebracht, ihn darauf nochmal anzusprechen... ob er sich von mir sexuell überfordert fühlt, wo er die Prioritäten für eine Partnerbeziehung setzt usw. - Was dieser für mich als absolut unsportlich empfundene Tiefschlag sollte....schließlich sei auch er manchmal gedankenlos, begeht Fehler.... aber ich käme niemals auf die Idee seine sachliche oder temperamentsbedingte Unfähigkeit, wenn ein Fehler offenbar wird, als moralisches Manko oder als Primitivität seines Wesen hinzustellen.
Aber soviel Mut, diese Art Klarstellung dann zu bereden, muss frau erstmal aufbringen...da stehen eine ganze Menge anerzogener Empfindlichkeiten im Weg, glaube ich.
Über Sich-unverstanden-fühlen muss ein Paar reden. Das kann manchmal tagelang "dicke Luft" bedeuten. Das kann mehrere unbefriedigende Anläufe bedeuten.
Viele Frauen lassen dann wohl lieber den Mund zu - und verschließen in Folge aber auch ihre Mumu...
....und viele Männer fragen nicht nach: "was ist los?" sie gucken sich lieber schon mal vorsorglich um, ob woanders die Wetterlage sonniger ist. Und Frauen, die ja doch heute weit weniger an "Nachwuchsaufzucht" gebunden sind, versuchen es den Männer immer häufiger gleichzutun und auch rascher in eine andere Richtung zu blicken, wenn es daheim düster aussieht. Allerdings stellen sie nach mehreren Versuchen dabei meist trotzdem fest, dass dies ihrer "Bauch-Natur" nicht so sehr entspricht und so zwar der physische Orgasmus auch als Duett öfter zu haben ist, aber die psychische Zufriedenheit ausbleibt.
.....uii, lang geworden. Aber ein Ausflug durch die Menschheitsgeschichte *gg* ging nicht kürzer ;-((