• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

@Stiebel

  • Thread starter Thread starter Fury35
  • Start date Start date

TEST TEST TEST 123

F

Fury35

Guest
Hallo Stiepel,
bin ebenfalls der Meinung, das du ne erfahrene Frau bist. Oftmals beschreibst du das was ich schon des öfteren meinem Partner über weibliche bzw meine Sexualität erkäre. Wir führen ebenfalls eine glückliche Beziehung und haben uns beide sehr viel beigebracht.
Nur bei einer Sache sind wir uns immer noch nicht einig: er behauptet, daß die meisten Frauen (über 60 %) nicht in der Lage sind einen Orgasmus zu haben bzw keinen Sex haben wollen. Und das die Frauen, die sich selbst befriedigen und orgasmusfähig sind eher eine Seltenheit darstellen.
Ich kann dazu nichts gegenhalten, da die Frauen, die ich kenne nicht über so ein Thema reden möchten und abblocken. Auch hier im Forum bin ich nicht schlauer geworden, wobei ich mir denken kann, daß eine Frau die kein Interesse am Sex hat sich hier bestimmt nicht aufhält. Welcher Erfahrung oder Kenntnisse hast du darüber. Manchmal glaube ich mein Partner hat recht, da die meisten Frauen, die ich kenne wirklich nie zu Hause sind bzw alles andere als ihren Männern vorziehen . Die Männer beklagen sich auch immer, daß ihre Frauen einfach nicht wollen......

Gruß Fury
 
nicht stiepel, aber...

nicht stiepel, aber...

fühle mich als ebenfalls erfahrene frau mal angesprochen :-)
stimmt kein bisschen, dass über 60 % aller frauen keinen orgasmus kriegen können, im gegenteil. glaubt man den statistiken, sind es 81 %, die beim selbst-hand-anlegen regelmäßig und schnell (genau so schnell wie die herren der schöpfung) zum höhepunkt kommen! beim sex von frau zu frau sind es sogar 86 %!!! beim partnersex mit dem mann allerdings klappt "es" eider nur zu kläglichen 26 %, alles was darüber hinausgeht ist also simuliert.
auch wollen die meisten frauen durchaus öfter sex haben, wenn auch nicht immer unbedingt mit dem langjährigen partner ;-)
 
Statistiken

Statistiken

Gehöre ebenfalls nicht mehr zu den ganz jungen *ggg! Und die Statistik von melli scheint eher zutreffend, als die Aussage deines Freundes. Allerdings kennt wohl jeder den Spruch: "ich glaube nur an Statistiken, die ich selber gefälscht habe"...

Ich weiss nicht genau, woher dein Freund seine Zahlen nimmt, halt diese aber für ziemlich übertrieben.

Das vielen Frauen im Laufe der Jahre offenbar die Lust am Sex vergeht, scheint aber leider wahr zu sein. Auch ich beobachte das in meinem Bekanntenkreis und ja, man kann wirklich sehr selten mit einer Freundin über "sowas" reden. Und vielleicht ist gerade das der Punkt, denn wahrscheinlich schaffen es da auch die Ehemänner und Freunde nicht, darüber zu sprechen. Oftmals ist ja die Unlust durchaus, wenigstens Zeitweise, ganz begründet. Stichworte wie Ueberlastung durch Mutterschaft, Beruf oder Knatsch mit dem Partner kommen mir da in den Sinn.

Aber das ist ja nicht das Thema, sondern der weibliche Orgasmus. Auch dazu braucht es ein gewisses - na sagen wir mal - Entspannungspotential und Frieden in der Partnerschaft. Wenn eine Frau nun beim Sex immer daran denkt, dass jetzt dann gleich ein Kind weinen könnte und wie sie den nächsten Tag bewältigt, ist das dem big O. nicht gerade förderlich. Und auch wenn Frauen oftmals nicht fähig sind direkt über Sex oder Orgasmus zu sprechen, so höre ich doch viel von Überlastungen, Kinderkram etc.

Und dann bleibt noch zu sagen, dass der weibliche Orgasmus durchaus auch etwas mit den Fähigkeiten des Partners zu tun hat und sich offenbar nicht jede Frau traut ihre Wünsche und Vorlieben zu äussern, geschweige denn vielleicht auch selber nachzuhelfen!
 
RE: Statistiken

RE: Statistiken

Ich draenge mich einmal in euer Frauengespraech, weil mich der Themenkreis natuerlich interessiert und ich ja auch ein Betroffener bin.

Was den Sexbedarf angeht, sieht es auch fuer mich so aus, als ob frau des Treibens schneller ueberdruessig wuerde, als mann. Natuerlich kann man dafuer Gruende wie die von euch aufgefuehrten nennen. Aber damit deckt man das Thema nicht voll ab. Als wir juenger waren, haben uns solche Gruende naemlich nicht gestoert. Gegebenenfalls genuegten uns zehn Minuten und ein Kuechentisch und wir fanden es beide herrlich. Jetzt ist das anders und es bedarf des 'grossen Fackelzuges', damit bei meiner Frau die Stimmung aufkommt, die sie "willig" macht. Ich habe das in " " gesetzt, um es hervorzuheben, denn initiativ wird meine Frau ganz selten einmal. Es ist also mehr so, dass sie Konzessionen an meine Beduerfnisse macht.

Das andere ist, dass die Komunikation schwieriger geworden ist. In jungen Jahren genuegte wenig, um Verstaendigung herbeizufuehren und Geilheit zu provozieren. Jetzt verlaeuft alles auch dann oft im Sande, wenn etwas ausdruecklich vereinbart war. Anderes schiebt sich vielleicht dazwischen, und das sind im Zweifelsfall die Nachrichten im Fernsehen.

Es hilft nicht zu sagen, die Beziehung sei dann wohl kaputt. Es geht offenbar zu vielen so. Und die Beziehung, die meine Frau und ich haben, ist alles andere als kaputt. Aber auf diesem speziellen Gebiet sind die Ansprueche im Laufe der Zeit immer mehr auseinandergedriftet.

Dazu traegt vermutlich bei, dass der gleichzeitige Orgasmus, der schon immer ein Kunststueck war, oft zuwege gebracht, aber doch nicht garantiert, jetzt kaum noch zu erreichen ist. Ich fuehre das auf hormonelle Veraenderungen zurueck, die das Aelterwerden ja wohl begleiten und von denen frau vielleicht staerker betroffen ist. Natuerlich renne auch ich nicht mehr mit einer Erektion durch die Gegend und suche nach einer Unterbringungsmoeglichkeit. Aber in meinem Kopf sind all die in langen Jahren erworbenen Schaltungen noch voll funktionsfaehig. Und die erzaehlen mir staendig, dass ich es doch noch mal machen soll. Weil's so schoen ist. Vielleicht ist frau da anders verdrahtet. Vielleicht ist frau ja von natur aus anders angelegt. Im Normalfall muss die Initiative vom Maennchen ausgehen. Frau laesst es dann zu, oder auch nicht.

Ihr braucht mir jetzt nicht zuzurufen, dass frau auch Sexhunger hat. Weiss ich ja. Aber vielleicht hat der eine andere Zielrichtung und verebbt leichter, ohne diese tiefen Spuren in der Psyche zu hinterlassen.

Ich glaube, dass mann in gewisser Weise von Hause aus sexsuechtig ist. Das ist einfach im Gehirn drin. Frau koennte solche Praegungen kaum gebrauchen und hat sie deshalb auch nicht. Biologie?

Gruesse Oleg
 
frauen und langeweile

frauen und langeweile

das, was du beschreibst, ist eher das normale als die ausnahme. die vorstellung, auch nach 20 oder mehr jahren mit demselben partner noch ein traumhaft prickelndes sexleben zu führen, existiert zwar als vorgabe in vielen köpfen, kann aber nicht mehr als ein frommer wunsch bleiben. statt das zu bejammern, sollte man sich einfach damit arrangieren und akzeptieren, dass die beziehung nach langen jahren eine ganz andere, oft tiefere und wertvollere menschliche qualität gewonnen hat, bei der sex eben keine oder keine so große rolle mehr spielt. mir persönlich ist es so ergangen, dass im laufe meiner beziehungen so jeweils ca. nach 3 jahren sexuell von meiner seite aus die luft raus war. natürlich kam es dann trotzdem noch zum sex (mit orgasmus ;-), aber wenn's einen grund gab, sich zu drücken, hab ich ihn wahrgenommen und fand es einfach praktischer, mir selbst was gutes zu tun als lange rumzumachen und das allseits bekannte programm abzuspulen. die salbungsvollen sprüche von sexualtherapeuten (richtige und solche, die sich dazu aufschwingen), doch mal mit strapsen, videos und erdbeergleitcreme zu experimentieren, um die gewohnte hausmansskost aufzupeppen, sind in meinen augen ein witz und bestenfalls peinlich (spreche hier allerdings nur von MEINER erfahrung, vielleicht verhilft es anderen ja zum megasex). richtig aufregend (mit herzrasen, schmetterlingen, atemlosigkeit) ist sex für mich, wenn eine komponente des unbekannten, unerwarteten mitschwingt bzw. mit jemandem, in den man (frau) frisch verliebt ist. solchen sex kann man (frau) sich übrigens über jahre bewahren - in einer heimlichen affäre. nicht, dass ich hier gelegentliche oder regelmäßige seitensprünge propagiere. es ist nur einfach eine tatsache, dass es beim sex zwischen menschen, von denen einer oder beide anderweitig gebunden sind, auch nach jahren noch heftigst prickelt und dass die geilheit kein bisschen nachlässt. kann vielleicht petronius auch was zu sagen.
lg,
melli
 
yep!

yep!

du sprichst mir aus der seele. daß meine "verhängnisvolle affäre" und ich so wild aufeinander sind, hat sicher auch mit der situation zu tun. nicht ausschließlich, wahrscheinlich noch nicht mal überwiegend, aber sicher auch

daß die begeisterung für sex (ausgedrückt in seiner häufigkeit) mit der dauer einer beziehung nachläßt, kann ich für mich nur bestätigen. ist einfach so. bei mir jedenfalls, und wohl auch bei vielen anderen. ich kann also die vielen klagen hier im forum über mangelnde aktivität oder initiative des partners (der partnerin) nachvollziehen

was tun dagegen? von diversen sextoys oder reizwäsche etc. wäre ich eher belustigt bis peinlich berührt (macht mich einfach nicht an), stellungsakrobatik ist bei mir auch abgelegt unter "ausprobiert und abgehakt". ich gebe dir da recht, daß viele ratschläge, wie das sexleben aufzupeppen wäre, was ausgesprochen krampfiges haben

ergebe ich mich also kampflos der sexuellen lethargie? nein. alle zwei monate die freundin wechseln wäre natürlich eine lösung ;-) , aber dazu kann ich mich dann doch nicht durchringen. stattdessen haben wir alltag und zusammensein voneinander getrennt. jedeR hat seine eigene wohnung, bleibt normalerweise unter der woche auch in dieser (kann also seelenruhig im trainingsanzug und mit hochgelegten beinen vor der glotze abhängen). wir sehen uns im wesentlichen nur zum wochenende - und sind dann in der regel heiß genug aufeinander, daß durchaus die post abgeht. ohne latex, leder, cockring, intimpiercing...

mag ja so scheinen, daß sich hier zwei sexuelle langweiler gesucht und gefunden haben. soll sein. für uns paßts halt
 
Frau anders angelegt

Frau anders angelegt

Tendiere allerdings im Gegensatz zu Oleg eher zu mellis statistischen Einschätzungen, wenn mich jemand fragt, wie ich glaube, dass Frauen biologisch angelegt seien. Oder anders ausgedrückt: gern wären, gäbe es keine gesellschaftlichen Erwartungen, Traditionen, Erziehung.

Da frau aber nicht wie ein Tier instinktiv ihrer "Bauch-Natur" gehorchen kann, sondern jeweils ein Kind ihrer Zeit und Kultur ist, vermute ich nach kräftigem Durchschütteln aller Informationen, die mir begegnet sind, doch wieder eher, dass praktisch gesehen Furys Freund mit seinen 60% Abweisenden richtiger liegt.

Und was sind das für Infos, auf die ich meine Ansicht stütze? -
Auch sog. Untersuchungsergebnisse und Befragungen JA ABER....wie aussagekräftig sind die? Wie melli hier im Forum davon ausgeht, dass eine bestimmte Auswahl an Frauen hier schreibt, für die das Thema wichtig ist und sich die anderen ja garnicht melden, so ist jede "Statistik" ja auch nie ein annähernd objektiver Querschnitt durch die (in dem Fall weibliche) Bevölkerung. Es werden Medizin- oder Psycholgiestudentinnen befragt; Testpatientinnen von Verhütungsmitteln; Frauen, die sich ihren Kinderwunsch nicht erfüllen können, wegen irgendwelcher Unterleibsprobleme in Behandlung sind...usw. also irgendwelche speziellen Gründe haben, sich einer offenen Aussprache über ihr Sexleben zu stellen. Würde mich Einer auf der Straße ansprechen mit der Bitte "...wir machen hier gerade eine Umfrage...." der bekäme von mir auch nur einen ärgerlichen Blick und die Aussage: "...horchen Sie mal zu! Was geht Sie oder irgendwen mein Sexleben an?!" - und dann trägt er mich wahrscheinlich ein unter der Rubrik: Frau, für die Sex kein Thema ist *ggg*

Was für Infos habe ich noch? - Freundinnen, Kolleginnen, Schwestern, Cousinen. Und stimmt: Frauen, die an sich sehr vertraut miteinander sind, reden wenig und nur ziemlich dezent über dieses Thema.
Weiter: Beratungen. - Auch wieder eine Auswahl an Leuten, die ja nicht deswegen gekommen sind, weil es bei ihnen so toll klappt, sondern weil sie sich Rat erhoffen.
Weiter: Eigene Erfahrungen. - Eine Handvoll also nur in meinem Fall.

Und wenn ich eben das alles mische, komme ich durchaus auch zu der Ansicht, dass Frauen wohl auch überwiegend GERN WOLLTEN. Dass es hauptsächlich aber die Frauen ausleben, die Single sind und dass die, welche in Partnerschaften leben sich größtenteils mit sexuellen Problemen herumschlagen und sich zurücknehmen, sublimieren oder verlagern (müssen???).

Sprechen wir über meine Lieblingsfrau, die "Mater sapiens" - wobei hier Einigen regelmäßigen Forumsteilnehmern ja bekannt ist, dass ich die Frühsteinzeit noch nicht für ganz abgeschlossen halte: Sie wird zwischen 12 und 16 geschlechtsreif, aber sie ist vor den Männern auch auf der Hut, denn ihre Biologie warnt sie auch vor zu vielen Geburten, die zu rasch hintereinander folgen könnten und jede wäre ja ein gleichzeitig auch ein Lebensrisiko....
Und das soll für die Frau 2000 gelten, die Pille und Dreimonatsspritze usw. hat? Ich behaupte: Ja. Ich vermute auch darin die Ursache, weshalb Frauen ab 30 immer geiler werden: Tatsächlich haben sie noch kein Kind, oder nur 1 oder 2 und die biologische Uhr sagt: Mädel, nun wirds aber Zeit!

Und warum kommen so viele Frauen dann gerade mit ihrem langjährigen Partner nicht zu Schlag? Weil hier auch wieder - biologisch diktiert - der GV für eine Frau keine Minutensache ist. Die Frau braucht entwicklungsgeschichtlich gesehen eben nicht nur das Spermium, das ihre Eizelle befruchtet, sondern den Partner, der zuverlässig zu ihr hält. Dagegen ist es aber für den gesunden Mann, den klugen, schnellen Jäger biologisch betrachtet, sinnvoll in 5 Dörfern seines Jagdreviers 5 Frauen zu erobern, weil er mit ihnen 50 Nachkommen zeugen kann und sich doch lieber 5 trockene Strohlager sichert, als nur eines zu haben und dorthin große Distanzen zurücklegen zu müssen. Seine Kinder sind ja für ihn kein gesundheitliches Risiko - sie sind Altersversicherung - und sie sind auch nicht biologisch, sondern erst dann Einschränkung, wenn er sich gesellschaftlichen Ordnungen einfügt, die eben auch durch die Frauen und deren Bedürfnisse mitgestaltet werden.

In diesem Zusammenhang scheint es mir auch nicht uninteressant, dass der weilbliche Orgasmus, den Spermien hilft, möglichst rasch in den Eierstock zu gelangen wo das befruchtungsfähige Ei wartet. Und da männliche Spermien schwächer sein sollen, wird also die Zeugung eines Knaben dann begünstigt, wenn die Frau "mitmacht" indem sie zum Höhepunkt und zu den förderlichen Kontraktionen gelangt....

Ist sie also in ihren Erwartungen an den Partner enttäuscht, so "blockt" sie. Natürlich nicht bewusst. Heute will sie ja als erfolgreiche Unternehmerin oder weil sie bereits 40 ist, nicht wirklich ein Kind.... aber kann man/frau biologische Bestimmung abschalten? Ich behaupte nein! Umlenken, ja, das kann mann/frau. Warum z.B. heißt es Huren werden von ihren Freiern nicht sexuell befriedigt? Weil sie überwiegend ihre sinnlichen Bedürfnisse ins Materielle umgelenkt haben? und so ähnlich dürfte das bei vielen Ehefrauen auch ablaufen: sie empfinden den Partner nicht als so fürgsorglich wie sie es wünschen, fühlen sich unverstanden, sind dazu noch in kulturelle Geschlechterrollen eingezwängt, die sie hindern, mit eben diesem männlichen Wesen, ihrer "amtlichen Zuteilung" jenen ganz privaten combat pour l'existence aufzunehmen und die tragbaren Kompromisse für Beide bzgl. der unterschiedlichen Erwartungen aneinander zu finden.

Mädchen müssen also lieb, schön, sauber und fleißig sein, wenn es gelingen soll, den "Jäger" einzufangen. Das hat Mutti uns gesagt und Oma und wahrscheinlich Eva schon. Zu der, die ihm Sex ohne Verpflichtung gibt, legt er sich nämlich sowieso....
Und jetzt werdet Ihr lachen: ich habe selbst erlebt, wie diese steinzeitlichen Überlegungen eine Gesellschaft zu ordnen noch immer in unsere Reaktionen aufeinander einwirken: ich erzähl mal eine lustige?, jedenfalls für unsere Beziehung lehrreiche kleine Story:
Ich hatte wichtige Papiere für die Krankenkasse verlegt. Ja, verlegt. Weg, fort, unauffindbar! Habe alle Schubladen und Handtaschen auf den Kopf gestellt.
Naja, also bitte - wer noch nie einen Hausschlüssel verloren hat, sich noch nie aus dem Auto ausgesperrt, noch nie mit dem Rücklicht einen Laternenmast geküsst hat - der werfe jetzt den ersten Stein....
Und was sagt mein Mann zu meiner hektischen Suche und dem Chaos, das ich in der Wohnung fabriziere? : "wenn du nicht immer nur ans Vögeln denken würdest, hättest du ja vielleicht deine 7 Sinne ein bissl mehr zusammen....." Also das war so ziemlich die unlogischeste, zusammenhangloseste, aber zurtiefst treffende Kritik, die mir in dem Moment passieren konnte. Ich war sprachlos - und sank in mich zusammen. Aha, er sieht mich also als Nutte, als Schlampe, jedenfalls nicht als eine würdige Frau und Partnerin für sich.... so ungefähr meine Gedankengänge. Erst 2 Tage später habe ich den Mut aufgebracht, ihn darauf nochmal anzusprechen... ob er sich von mir sexuell überfordert fühlt, wo er die Prioritäten für eine Partnerbeziehung setzt usw. - Was dieser für mich als absolut unsportlich empfundene Tiefschlag sollte....schließlich sei auch er manchmal gedankenlos, begeht Fehler.... aber ich käme niemals auf die Idee seine sachliche oder temperamentsbedingte Unfähigkeit, wenn ein Fehler offenbar wird, als moralisches Manko oder als Primitivität seines Wesen hinzustellen.
Aber soviel Mut, diese Art Klarstellung dann zu bereden, muss frau erstmal aufbringen...da stehen eine ganze Menge anerzogener Empfindlichkeiten im Weg, glaube ich.
Über Sich-unverstanden-fühlen muss ein Paar reden. Das kann manchmal tagelang "dicke Luft" bedeuten. Das kann mehrere unbefriedigende Anläufe bedeuten.
Viele Frauen lassen dann wohl lieber den Mund zu - und verschließen in Folge aber auch ihre Mumu...
....und viele Männer fragen nicht nach: "was ist los?" sie gucken sich lieber schon mal vorsorglich um, ob woanders die Wetterlage sonniger ist. Und Frauen, die ja doch heute weit weniger an "Nachwuchsaufzucht" gebunden sind, versuchen es den Männer immer häufiger gleichzutun und auch rascher in eine andere Richtung zu blicken, wenn es daheim düster aussieht. Allerdings stellen sie nach mehreren Versuchen dabei meist trotzdem fest, dass dies ihrer "Bauch-Natur" nicht so sehr entspricht und so zwar der physische Orgasmus auch als Duett öfter zu haben ist, aber die psychische Zufriedenheit ausbleibt.

.....uii, lang geworden. Aber ein Ausflug durch die Menschheitsgeschichte *gg* ging nicht kürzer ;-((
 
RE: Frau anders angelegt

RE: Frau anders angelegt

ja, ist lang geworden. war das lesen aber wert

würde dir so gerne widersprechen, hasse es nämlich, wenn so biologistisch argumentiert wird (wers in den falschen hals kriegt, kann damit soziales fehlverhalten wunderbar rechtfertigen). will mich schon gar nicht im steinzeitkrieger (oder gleich australopithecus) wiedererkennen, so als hätte die zivilisation gar nicht stattgefunden

bloß bietet deine erklärung (ob nun wissenschaftlich haltbar oder nicht) eine so treffende beschreibung des gesellschaftlichen ist-zustands, daß sie nicht ganz von der hand zu weisen ist. ist die sache also hoffnungslos?
 
für Kämpfer und Kämpferinnen

für Kämpfer und Kämpferinnen

....ist die Sache nicht hoffnungslos! Auch wenn nur Wenige das Glück haben, dass gleich der erste Versuch erfolgreich ist und gleich für ein ganzes Leben - was ja auch bedeutet, dass dies an Jahren heute so 2 bis 3 Mal soviel wäre...
Also los denn! wirf Deine zivilisierten Kräfte in die Waagschale ;-)
 
die hoffnung los

die hoffnung los

bin ich natürlich nicht wirklich. klar läßt sich dein szenario resümieren als "männer und frauen passen eben nicht zueinander" (haben schwulesben denn keine probleme miteinander?). oder, bestsellermäßig: "männer kommen vom mars, frauen von der venus"

im letzteren liegt doch aber schon die hoffnung. ist man sich der sachlage (daß frauen und männer eben verschieden sind, warum auch immer) bewußt, kann man sich eben auch bewußt drauf einstellen. das finden tragbarer kompromisse, bzw. überhaupt einer lösung für die unterschiedlichen ansprüche wird so enorm erleichtert

wie die lösung individuell aussehen soll, kann niemand pauschal sagen. die müssen wir schon jeder für uns selbst herausfinden, bzw. aus der vielzahl von mehr oder weniger guten ratschlägen den passendsten aussuchen
 
Stastiken

Stastiken

Hallo da bin ich ja froh, daß die Diskussion entfacht wurde. Wollte nämlich nicht irgendwelche Zahlen aus veröffentlichten Statistiken lesen (die kann ich mir auch besorgen). Vergaß halt zu erwähnen, daß ich aus dem wahren Leben einfach nur Erfahrungen hören wollte. Da kam ja einiges zusammen ..hab noch nicht alles durchgelesen....was ich aber vorab noch anbringen wollte:
Meiner Meinung nach, denke ich immer noch wenn Mann/Frau starkes Interesse am Sex haben wird dieser auch nicht einschlafen, da beide bemüht sind und Spaß daran haben... wie andere gerne zusammen irgendwelche Hobby ausüben und das auch nicht leid werden. Das die Frauen weniger Lust empfinden als Männer : ok ABER wenn die Lust sich verändert sind meistens die Horme schuld und dagegen ist auch ein Kraut gewachsen...

Bis denne Fury
 
Back
Top