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Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Epilep

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Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Ep

Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Ep

Sehr geehrte Flieder,

prinzipiell vertragen sich Memantine und Citalopram eigentlich. Das Problem ist nur, daß niemand genau die Wechselwirkung bei Patienten mit einer polypharmakologischen Behandlung vorhersagen kann, wie sie bei vielen Patienten vorliegt.
Bezüglich des Citaloprams ist die Auslösung einer deliranten Symptomatik durchaus denkbar, wenn es allerdings auch viele mögliche konkurrierende Erklärungen hierfür geben kann.

Mit freundlichen Grüßen,

Spruth
 
Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Ep

Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Ep

Sehr geehrte Flieder,

wenn Ihr Vater einen erhöhten Kreatinin-Wert hat und dies nicht an mangelnder Flüssigkeitszufuhr liegt so ist eine Niereninsuffizienz durchaus die wahrscheinlichste Erklärung dafür.
Diese kann insbesondere dann relevant werden, wenn sie so ausgeprägt ist, daß es zu einer reduzierten Ausscheidung von vollständig oder zumindest zum Teil über die Niere eliminierten Medikamenten kommt (hierzu gehört z.B. auch Risperdal, welches über die Leber und die Niere abgebaut wird).
Durch eine Niereninsuffizienz kann es also tatsächlich zu einer Frequenzzunahme epileptischer Anfälle kommen.

Mit freundlichen Grüßen,

Spruth
 
Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Ep

Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Ep

Lieber Egon-Martin,

vielen Dank für Ihre Recherche. Es ist allerdings so, dass mein Vater das Citalopram nur bis zu seinem damaligen Delir vor 3 Jahren bekommen hat, und auch damals hatten wir schon runterreduziert. Interessieren würde mich, ob es in der Wirkung dieses SSRI und Memantinen Parallelen gibt., und warum.
Danke nochmal
Lg, Flieder
 
Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Ep

Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Ep

Sehr geehrter Herr Dr. Spruth,

der Kreatininwert war ja noch im Normbereich, und die Blutwerte wurden eine Woche nach dem Grand-Mal abgenommen, allerdings hat er ja immer Zuckungen/Myoklonien, und auch dadurch können schon alleine die Kreatininwerte höher sein, oder nicht?
Das Risperdal wird ja gerade ausgeschlichen, er bekommt jetzt nur noch abends 2 Tropfen, also fast nichts mehr, mal sehen ob es dann besser wird. Aber die Frage ist, ob denn das Valproat die Nierenwerte wieder steigen läßt (die Leberwerte steigen ja wohl immer an, diese waren vor der Valpro-Gabe im Normbereich) oder/und auch durch die 2mg Valium die er bekommt, und was kann man dann machen?
Ich muss das mit den Nieren noch weiter checken lassen...
Freundliche Grüße, Flieder
 
Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Ep

Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Ep

Das mit der Kopfhaltung ist sicher eine Dystonie, und ist unterschiedlich ausgeprägt, seit der Phase damals im April hat sich das schon wieder gebessert aber nicht weg. Aber mein Vater hat die letzten Monate so ziemlich alle Nebenwirkungen von Neuroleptika entwickelt, eben schlimmer noch seit der zusätzlichen Gabe von Valium. Die Epilepsien wurden nicht weiter untersucht, die Ärzte sehen davon ab, da mein Vater derzeit dies nicht in Ruhe über sich ergehen lassen könnte, man müsste ihn sedieren oder ein mobiles Gerät ansetzen? Sowas gibt es als 24-h Gerät glaube ich, wenn dies nicht zu störend wäre würde das vielleicht klappen...
Aber es steht eigentlich außer Frage, dass dies Epilepsien sind, in der Ausprägung. Oder was meinen Sie?
Außer dem VPA hatte mein Vater eben über 3 Jahre Risperdal, Memantine, etwas Mirtazapin und Baldrian erhalten. Derzeit fast kein Risperdal mehr, nur noch 10mg Memantine und 3,75mg Mirta und Baldrian. Mit dem VPA sind wir jetzt "schon" bei 270mg; hier liegen die Meinungen der Ärzte anscheinend auseinander, was eine therapeutische und vertretbare Dosis wäre. Zwei Neurologen, die nicht in der Klinik sind, würden schlagartig gleich auf das 3-5-fache gehen, der behandelnde Neurologe aus der Ambulanz ist da ganz vorsichtig und will sich das erst noch von mir berichten lassen wie es läuft. Ehrlich gesagt, ich glaube die Dosis derzeit ist noch nicht genug, aber man merkt deutlich die kognitiven Einschränkungen, jetzt schon! Bei der vierfachen Dosis VPA kann ich mir das gar nicht mehr vorstellen!
Myoklonien hat er immer noch, aber viel weniger, trotzdem, ich hoffe diese verschwinden...
Und mit dem Valium bin ich auch nicht glücklich, eindeutig bevor mein Vater den ersten Grand-Mal hatte im Januar und noch kein Valium bekommen hat, war er in einer besseren kognitiven Verfassung. Jetzt ist er zwar tatsächlich stundenweise noch lockerer und redet mehr, aber seine anderen Fähigkeiten bzw. sein Verhalten ändert sich, er wirkt dementer, immer mehr instinktgeleitet. Obwohl er viel oder mehr versteht, komisch paradox.

Durch das abermalige Abdosieren des Risperdals um ein paar Tropfen vor ein paar Tagen ist er jetzt abends wieder nicht so totmüde, wie er die letzte Zeit sonst war, und will anfangs wieder nicht liegen bleiben. Ich hoffe, das sind mal wieder nur die Absetzerscheinungen, denn er hat auch das mit dem Hin-und Hertreten, von einem Fuß auf den anderen, und im Sitzen zappeln die Beine (nicht zittern, treten). Andererseits dürfte das Risperdal ja auch noch nicht ganz aus seinem Organismus entweicht sein, mal sehen wie lange das dauert und ob alle Nebenwirkungen verschwinden..

Bin für alle Hinweise dankbar!
Herzliche Grüße, Flieder
 
Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Ep

Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Ep

Derzeitiger Stand: Risperdal ganz abgesetzt, Valproat auf 300mg, ansonsten immer noch Axura aber nur 10mg, und 3,75mg Mirtazapin nachts, sowie Baldrian.
Ganz leichte Myoklonien sind noch vorhanden, aber die letzten Tage lediglich in Form von kleinen Zuckern beim Sprechen oder Zucken, wenn er müde ist und man irgendetwas in seine Richtung bewegt (wie erschrecken), stundenweise leichte Nervosität noch vorhanden, aber nicht mehr so schlimm. Sonst ziemlich lustig und recht aufgeweckt, unternehmungslustig ist er sowieso. Vor ein paar Tagen hat er mich aber schon erschreckt, da er bei Spaziergängen nachmittags an sein Herz langte und leicht jammerte und sagte er hätte auch Angst, und wollte sich setzen. Kann aber an der Verdauung gelegen haben, dass diese auf den Brustkorb drückte, als auch an verschleimten Bronchien, weil er leicht erkältet ist. Dyskinesien (Mundbewegungen) sind immer noch vorhanden manchmal. Und er verlernt manche Sachen, wenn man diese nicht täglich ausführt, wie z.B. das Ausspucken bei der Mundreinigung, neigt jetzt dazu runterzuschlucken statt auszuspucken, aber wir üben weiter.

Interessant ist, dass sich immer noch niemand gemeldet hat bzgl. Myoklonien/ Lewy-Body / Valproat bei Demenz (off-Label oder wegen zusätzlichen Epis) etc.?! Und jeden Arzt den ich frage das alles nur aus der Theorie kennt.....
Und ich einfach unsicher bin, ob wir wirklich mit Acetyl-Cholinesterasehemmer anfangen sollen und Memantin absetzen???
Herr Dr. Spruth, was sind denn die neuesten Erkenntnisse, Memantinen sagt man einen gewissen Zellschutz nach....
Freundliche Grüße, Flieder
 
Nieren/ Herz ... etc

Nieren/ Herz ... etc

Sehr geehrter Herr Dr. Spruth,

ich bräuchte Rat. Mein Vater (64) erhält jetzt schon 4 Wochen kein Risperdal mehr, es geht diesbezüglich, d.h. bezüglich der Nebenwirkungen die da waren, bergauf wie ich finde. Er ist wieder voll da (zumeist), d.h. ansprechbar, scherzt, springt scherzhaft rum etc.. Allerdings hatte ich auch schon vor ein paar Monaten berichtet, dass er phasenweise, so wie auch jetzt wieder, anscheinend Nierenschmerzen hat, er hält sich den Nierenbereich und auf Nachfrage sagt er er hätte Schmerzen. Mit dem Valproat, was er seit ein paar Wochen bekommt, sind wir immer noch sehr niedrig (ca. 380mg), und er hat manchmal auch noch Myoklonien, insgesamt aber schon eine Besserung zu Anfang des Jahres. Außerdem hat er auch wieder ab und zu Herzbeschwerden, früher haben wir das nicht wirlklich sooo ernst genommen, ich dachte es sind die Bronchien bzw. der Magen. Hauptsächlich bei Bewegung, aber nicht immer, z.B. heute ist er kilometerweit gelaufen. Leider finde ich hat der Hausarzt anfangs auf meine Hinweise auch nicht richtig reagiert, denn er meint die Nieren wären i.O. (wobei ich glaube er bezieht das nur auf den Kreatininwert, der grenzwertig noch im Regelbereich ist), und bzgl. des Herzens sagte er irgendwann... "ja wie sollen wir das denn testen.." , und da das dann immer wieder weg ging, habe ich auch nichts gemacht. Außer, dass nach seinem ersten Grand-Mal im Januar ein EKG gemacht wurde, und ich erzählte dem Hausarzt, dass die Ärztedort im Krankenhaus nur sagten.." naja, ist ja auch nicht soooo toll"..., Hausarzt meinte aber aus dem Bericht folgernd, da wäre nichts.
So, nun haben wir aber endlich wieder ein EKG gemacht, und nun macht der Hausarzt "Panik". Ischämische Vorgänge vermutet er (das vermute ich auch, und auch in seinem Gehirn). Nun will er meinen Vater einer Herzkatheter-Untersuchung unterziehen, in einem Krankenhaus. Problem ist, dass mein Vater ja dann wohl betäubt werden müsste (und noch dazu das Verfahren ja nicht ganz risikolos ist). Lieber wäre mir eine Computertomographie oder Alternative, aber da müsste mein Vater ja auch eine Art Betäubung erhalten... Ich habe echt Angst davor, dass mein Vater nach dem ganzen nicht mehr in seinem, derzeit ganz guten Zustand sein wird. Die Frage, die ich noch gerne weiter klären würde ist, ob nicht zuerst die Nieren genauer betrachtet werden müssten, und ob es von dort ausgehend nicht auch fürs Herz eine Besserung gäbe. Das Risperdal ist ja jetzt draussen, aber er bekommt ja noch Axura, und 2mg Valium... Der Hausarzt meinte, man sollte zumindest Aspirin täglich geben, ist das verträglich mit dem Valproat (flüssig) und dem Axura (flüssig), und den Nierenproblemen derzeit??
Wie gesagt, er ist derzeit viel besser drauf, als er die letzten Jahre war; kleines Nebenproblem, er schläft nicht mehr viel, schießt nachts des öfteren aus dem Bett und will in der Früh nicht mehr weiter im Bett bleiben, auch wenn er noch sehr müde ist. Insgesamt verkraftet er es anscheinend noch ganz gut, aber vielleicht hat das auch mit den Nieren oder dem Herzen zu tun? Und die Epilepsien auch??
Könnten Sie mir Ihre Meinung(en) sagen?
Vielen Dank im Voraus
Ihre Flieder
 
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Möchte den mir bekannten Forumsteilnehmern berichten, dass mein Vater vor 14 Tagen im Alter von 65 Jahren leider verstorben ist. Letztendlich war das Ende "klassisch", nämlich Lungenentzündung nach einem epileptischen Anfall (wahrscheinlich aspiriert), dann nach einigen Auf und Abs, und sogar 1,5 Tagen Heimkehr bevor es mit der nächsten Lungenentzündung ins nächste Krankenhaus ging und das ganze über 35 Tage... am Schluß durch Infekte so geschwächt, dass das angeschlagene Herz nicht mehr mitmachte. Ich war bei ihm als er seine letzten Atemzüge machte und bin froh darüber, wäre wirklich blöd gewesen, so lange Jahre so eng zusammen und dann genau diese Minuten nicht.. aber das war auch nicht ganz Zufall, er wusste dass ich für ein paar Stunden weg wollte...

Er war übrigens die letzten Jahre, aber vor allem Monate mental wieder fast voll dabei, seit das Risperdal raus war wurde er wieder er selber. Die Zeit mit ihm war sehr schön, trotz der Krankheit, nur diese leidlichen Epilepsien.. die hätten uns beinahe zum Wahnsinn getrieben.. diese Angst! Körperlich hat er allerdings dann schon abgebaut, er hat vor allem eben sein 3D-Sehen verloren und die Koordination wurde immer schlechter, aber verstanden hat er im groben (und evtl. verlangsamt) alles!

Ich hätte viel zu berichten an Eindrücken und Erfahrungen, vielleicht werde ich mir diese Zeit mal nehmen und schreiben. Ansonsten habe ich mir vorgenommen, bei dem bisschen Zeit, die einem neben einem Arbeitsleben so verbleibt, diese auch u.a. zu nutzen, um hier und da anderen ein kleinwenig beizustehen, die in ähnlich verzwickten Lebenslagen, bzw. meist noch viel drastischeren stecken.
Ihnen allen jedenfalls alles Gute und viel Mut und Zuversicht!
Ihre Flieder
 
Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Epilep

Liebe Flieder,

das tut mir unendlich leid. Welche Worte könnten Sie jetzt trösten? Sie hätten ihn nicht liebevoller begleiten können, als Sie es in den letzten Jahren getan haben.

Es macht mich froh, wenn Sie sagen, es war auch eine schöne Zeit. Bei allem Kummer finde ich das auch, wenn ich bei meiner Mutter bin. So nah war ich ihr in meinem ganzen Leben nicht und die Zeit war nie so intensiv. Ein Geschenk.

Dass Sie uns allen hier eine wertvolle Hilfe sind, brauche ich nicht zu betonen. Bitte bleiben Sie hier!

Marge




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Mein Steckbrief (Stand Jan 2011): Mutter (82) wurde betreut von Ehemann (82) und mir (Tochter 55), vollzeitberufstätig. Erste Hirnleistungsstörungen diagnostiziert in 1994. Im März 09 als "mittelschwere" Altersdemenz eingestuft. Medikamente in 2009: 1 x wöchentlich Imap-Spritze, morgens und abends eine Piracetam Tablette. Seit Jan 10: Axura 5 mg morgens. Mit Axura deutliche Verbesserung in Wahrnehmung und Wortfindung. Wir werden wieder mit unseren richtigen Namen angesprochen, auch wenn sie nicht weiß, wer wir sind. Sie formuliert ab und zu wieder ganze Sätze, wenn auch kurze. Seit März 10 wieder mehr Stimmungsschwankungen, Weinen, Angst. Es kommen Rückenschmerzen und dadurch eingeschränkte Beweglichkeit hinzu. Ab 23.03. Fentanyl-Pflaster. Am 28.03. 10 Tage Krankenhaus wegen starker Durchfälle. Ab 06.04. auf mehrmaliges Anraten des Neurologen auf die geronto-psych. Abtlg. Dort bekommt sie Solian. Am 20.04. Umzug in ein Seniorenheim. Weiterhin nur Solian (1/2 morgens und abends), nachts Pipamperonsaft (3 ml), sonst keine Medikamente
 
Re: .....

Re: .....

Menschen die wir lieben, bleiben für immer.
Denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren Herzen.

Lass dich umarmen Ulla!
 
Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Epilep

Liebe Marge, liebe Ulla,
vielen Dank auch Ihnen für die Anteilnahme.
Es kommt einem anfangs alles ziemlich unwirklich vor, aber ich fühle mich nicht untröstlich... erinnern und weinen gehört eben dazu. Einzig das Gefühl manchmal... gemein.. würde er denken, dass er nicht dabei sein kann
Melde mich wieder
Herzliche Grüße, Flieder
 
Re: Starke Krümmung/ Valium/ Neuroleptika/ Epilep

Liebe Flieder,
ich habe dir privat ja bereits geschrieben - ja, es wäre schön, sich auch weiter hier auszutauschen und vielleicht auch darüber hinaus.
Leider war es mir nicht vergönnt in der letzten Minute bei meinem Vater zu sein - er ging unerwartet. Vielleicht sollte es so sein, denn ich hätte - so bin ich nun mal - mit allen Mitteln versucht ihn zu halten und das hätte es uns beiden schwer gemacht. Doch ich halte es für etwas sehr Wertvolles einen Menschen bis an diese letzte Schwelle zu begleiten. Ich denke an Dich und - auch wenn ich mich wiederhole: wünsche Dir Kraft für die kommenden Monate. Herzlichst...Leona
 
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