Geschafft!?
Geschafft!?
Hallo Geli,
hallo Zoe!
Na, da sind wir drei ja mal wieder vereint!
Ich hatte glaube ich irgendwo schon einmal geschrieben, dass ich momentan (seit.....6 Jahren oder so?) wieder Nichtraucher bin bzw. "trockener Raucher", um im Suchtjargon zu bleiben.
Zoe, es ist verdammt schwer, sich in dieser Hinsicht keine Schwäche zu gönnen, denn wie beim Trinker ist bereits der erste Zug der Start zum Rückfall in die Abhängigkeit! Ich habe auch nicht geglaubt, dass es so ist. Irgendwann fragte dann eine Freundin beim abendlichen Ausgehen: "Sollen wir uns nicht einfach einmal eine Schachtel teilen, nur heute Abend, wir sind doch schon jahrelang clean." Und schon war ich wieder dran. Nach über 12 Jahren Abstinenz! Und ich hatte doch sogar mit meinem Vater gewettet, dass ich nie wieder Raucherin sein werde. Verloren!
Einmal Raucher, immer Raucher! Das musst Du Dir immer ganz klar ins Gedächtnis rufen. Als ich mich scheiden ließ, ist mein damaliger Mann nach mehr als 10 Jahren erfolgreicher Nichtraucherzeit, in der er mehr als einmal sagte "Gott-sei-Dank, dass ich den Scheiß endlich los bin", rückfällig geworden - seelischer Stress! Er gab mir die Schuld. Ich konnte nur drüber lachen und fand, dass MIR sowas nie passieren könnte. Irrtum! Kurz vor der Geschichte mit der Freundin fand ich einen Freund, der mich noch sehr dafür lobte, nicht wie er abhängig vom Glimmstengel zu sein. Die Beziehung zerbrach aus anderen Gründen, während ich zielsicher wieder auf das gewohnte Maß täglicher Zigaretten zurückfand. Es half mir, meine Enttäuschung über den Verlust dieses Mannes zu kompensieren - meinte ich jedenfalls. Ich fühlte mich total mies dabei, insbesondere weil ich die Entdeckung durch meinen Vater fürchtete (ja, auch noch mit über 30 habe ich Dinge, die ich ihn nicht erfahren lassen möchte, damit es keine Vorwürfe gibt! Irre, newa?!) und sogar spätabends mein Kind allein in der Wohnung zurück ließ, um mir Nachschub an Zigaretten zu holen. Was da alles hätte passieren können... Nicht auszudenken!
Meinen jetztigen Mann habe ich rauchend kennengelernt. Wir hatten eine wunderbare Zeit des Zurückbesinnens auf die Jugend - wir fingen gemeinsam das Drehen wieder an. Es war herrlich! Rauchen gehörte zum gemeinsamen Lebensgenuss. Und dann kam der Punkt, an dem wieder das schlechte Gefühl die Oberhand gewann. Eines Tages wollte meine kleine Tochter ihre Mami nicht küssen "weil Du so furchtbar eklig riechst aus dem Mund". Da war für mich der Tag gekommen, der Zigarette endgültig Adieu zu sagen. Ohne einen einzigen Rückfall bisher (aber was heisst das schon!).
Ich bin immer auf der Hut, kann aber sehr gut sogar in "betüdeltem Kopf" auf den Glimmstengel verzichten. Bei der ersten Nichtraucherphase war das nicht so gegeben. Heute weiß ich, dass ich einen trifftigen Grund brauchte, um die richtige Einstellung zur Sucht zu finden. Die habe ich und behalte ich hoffentlich. Vielleicht bekomme ich ja irgendwann einmal meinen Mann dazu, in diese wunderbare Buch zu gucken, das ich selbst nie gelesen, aber ihm durch meine Eltern vor 2 Jahren habe schenken lassen. Seither steht es orginalverpackt im Bücherregal, ohne dass er es eines Blickes gewürdigt hätte. Schade!
Toi, toi, toi wünscht
Anke