slightrain
New member
Wir führen seit nun mehr knapp einem Jahr eine Wochenendbeziehung mit phasenweisem Zusammenwohnen und verstehen uns in fast allen Bereichen sehr gut, aber in der Sexualität habe ich manchmal das Gefühl, uns trennen Welten. Während der Sex für meine Freundin eine untergeordnete Rolle spielt (Kuscheln und das gemeinsame Einschlafen sind ihr viel wichtiger), habe ich einen deutlich stärkeren Sexualtrieb und auch eine spezielle, meiner Meinung nach eher harmlose Vorliebe (nichts mit Gewalt oder Fesseln etc.), an der ich leider sehr hänge. Zwar ist meine Freundin in diesem Bereich schon ein wenig auf mich eingegangen, was ich sehr schätze, aber ich habe immer noch das Gefühl, dass es ihr eher unangenehm ist, weil sie die Situation meidet wo es nur geht. Außerdem ergreift sie beim Sex praktisch nie die Initiative. Wenn ich sie nach ihren Wünschen und Vorstellungen in diesem Bereich frage, meint sie, es passt für sie, so wie es ist und Kuscheln/gemeinsames Einschlafen wären ihr ohnehin viel wichtiger als Sex. Speziell die klitorale oder orale Stimulation bricht sie meistens bald ab, sodass ich manchmal das Gefühl habe, sie möchte das möglichst schnell hinter sich bringen, damit wir dann in Ruhe kuscheln können. Zwar weist sie mich nur selten zurück, trotzdem hab ich das Gefühl, in der Sexualität stets in der schwächeren, bedürftigeren Position zu sein. Dazu kommt, dass sie mich immer mal wieder wegen meiner Vorliebe aufzieht und mir, wenn auch nur im Spaß, zu verstehen gibt, dass es keinen lebenslangen Anspruch darauf gäbe, dass ich das mit ihr ausleben kann. Ich denke, sie weiß auch sehr genau, dass das mit ca. 60% der Frauen nicht möglich wäre. Zwar hat sie die Vorliebe wie auch mein größeres Verlangen nach Sex noch nie als Druckmittel eingesetzt, um etwas durchzusetzen, aber allein das Wissen darum, sie könnte es jederzeit tun, behagt mir nicht. Ich will meiner Freundin nicht Unrecht tun und bin mir auch sicher, dass sie mich liebt und nicht verlieren will, aber diese Unterschiede in einem so wesentlichen Beziehungsbereich machen mir manchmal Sorgen. Darauf angesprochen, meint sie dann immer, ich soll mich auf die positiven Dinge konzentrieren, sie glaubt, wir schaffen das, auch wenn es keine Garantie dafür gäbe. Ich will sie auch nicht verlieren, plane sogar, mit ihr zusammenzuziehen, aber das Thema macht mir Sorgen. Fürchte, dass es über kurz oder lang gar keinen Sex mehr geben wird (Während der Arbeitswoche ist sowieso nicht daran zu denken).