• Der Alltag hält Belastungen und Herausforderungen verschiedenster Art bereit. Bei vielen Menschen führt dies zu Stress. Sind die Belastungen zu hoch oder dauern lange Zeit an, kann sich dies nachteilig auf die Gesundheit auswirken. In unserem Forum Stress, Nervosität & innere Unruhe können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Seit 4 Wochen innere Unruhe,komisches Gefühl,ich bin einfach nicht mehr ich

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Ich will Dir das mal wieder an meinem Fall verdeutlichen: Warum denke ich so negativ? Warum habe ich ein schlechteres Selbstbild von mir als wahrscheinlich die meisten Außenstehenden? Warum habe ich ein gewissen Kontrollzwang? Warum habe ich den Sinn und die Motivation in vieles verloren, was mir vor 2013 nur ein müdes Schulterzucken abgerungen hätte?

Nun, im ersten Moment damals habe ich die Ursache in meiner seit Jahren zunehmend unbefriedigenden beruflichen Situation und den massiven Veränderungen im privaten Bereich durch die Geburt unseres Sohnes gesehen.

Mittlerweile weiß ich aber, daß das nur die Auslöser waren; die Trigger, die alte, prägende Kindheits- und Jugenderfahrungen bedient haben und die - wie bei allen Menschen! - so tief sitzen, daß man sie eben nicht über Nacht loswird:
Die jahrelangen Hänseleien und das Sich-Ausgeschlossen-Fühlen als Kind und Jugendlicher sind in gewisser Weise schwere Lasten. Mit Ende der Schulzeit und Beginn meines Studiums haben sich die 'Wunden' allerdings geschlossen und sind verschorft, so daß es mir lange Zeit gut bis sehr gut ging: Ich hatte Freunde, eine Freundin, lieferte ein gutes Abi und Studium ab, hatte einen guten Start ins Berufsleben, wurde allseits im Großen und Ganzen akzeptiert - der 'Mob' aus Schulzeiten war weg, und es gab praktisch niemanden mehr, der mich persönlich - also in meiner Person, dem, was ich bin - noch angegriffen hätte.

Das änderte sich jedoch vor acht Jahren mit einem neuen Chef M., der sich grundsätzlich gern selbst profilierte, dem man es nicht Recht machen konnte und der insgesamt recht aalglatt und schwierig zu handeln war. Nach vier bis fünf Jahren bröckelte mein gewonnenes Selbstvertrauen allmählich wieder.

Als mir dann vor zwei Jahren wieder ein neuer Chef K. vor die Nase gesetzt wurde, der diesmal ganz direkt gegen mich und meine Arbeit der vergangenen Jahre stänkerte, war das Maß irgendwann voll: Ich war wieder der Dumme, der Außenseiter, der es 'niemandem' recht machen konnte, der für die Fehler der letzten Jahre verantwortlich gemacht wurde.

Und zusammen mit den eingangs geschilderten Veränderungen im familiären Bereich war es dann irgendwann einfach zuviel.


Ich habe über zwei Jahre gebraucht, bis ich an diesen Punkt der Selbsterkenntnis gelangt bin. Und die neueste, begrifflich klarste, hat mir meine Frau gestern Morgen nach dem Frühstück gesagt:

Wenn man so will, bin ich quasi ein Mobbing-Opfer.
Schon immer gewesen - also auch zu Schulzeiten -, und jetzt durch den neuesten Chef K. wieder, wodurch die alten Hebel aus Kindheitszeiten bedient wurden.

Es ist jetzt nur wichtig, daß ich mir immer wieder bewußt mache, daß sich die Vorzeichen allerdings geändert haben:

In der Schule, als 6-10-jähriger und auch darüber hinaus, ist man noch nicht sonderlich reflektiert. Wenn man da von anderen Kindern gemobbt wird, geht das mehr oder minder ungefiltert durch und setzt sich fest.

Wenn K. mich heute mobbt - oder auch jemand anders -, kann ich rational dagegen halten, daß er damit im Unrecht ist. Nicht ich bin das Opfer - K. ist der Täter! Nicht ich bin Schuld - K. ist Schuld! Ich habe sicher nicht immer alles richtig gemacht, und oft führen auch mehrere Wege nach Rom, wie man so schön sagt. Aber das gibt absolut niemandem das Recht, mich auf persönlicher Ebene anzugreifen, mir schlichtweg alles in die Schuhe zu schieben, was nicht läuft, und mich persönlich runterzuputzen!
 
Leider ist das mein Naturell das ich immer negativ denke.

Das ist nicht dein Naturell!
Du hast dir das irgendwann angewöhnt, vielleicht sogar zum Selbstschutz, aber nun verselbstständigt sich das und hat keinen positiven Nutzen mehr.

Du machst im Moment auch einen Prozess durch, den fast alle, die schon mal so etwas hatten, kennen.
Auch die Gedanken das es nicht besser wird sind erst Mal relativ normal, meist denkt man auch noch das die anderen das eh nicht nachvollziehen können, weil es einem selber dann doch viel schlechter geht als es denen jemals ging und überhaupt ist das etwas ganz anders..........
Wichtig ist das du dem nicht einfach so nachgibst, du wirst an den Punkt kommen wo du die Mechanismen besser verstehen und durchschauen kannst und das ist der Startschuss für einen nachhaltigen Heilungsprozess.
 
Ich hoffe, Du verstehst, was ich Dir damit sagen will:

Es gibt auf alle Fälle eine Ursache für Deine Probleme. Sonst hättest Du sie nicht.

Ich glaube nur auch, Du suchst noch an der falschen Stelle danach: Die Ursache wird weniger in der Gegenwart und der jüngsten Vergangenheit liegen. Auslöser: Ja, wahrscheinlich. Ursachen: Weniger.
Die wirst Du aller Wahrscheinlichkeit nach in Deiner Kindheit und Jugend suchen müssen. Sofern wie gesagt keine aktuellen besonderen traumatischen Erlebnisse dafür verantwortlich sein könnten.

Das alles soll wie gesagt auch niemals heißen, Du hättest etwas falsch gemacht. Oder Du als Person wärest nicht 'richtig'.

Ganz im Gegenteil:
Gerade dieser Weg nach Selbsterkenntnis soll Dir dabei helfen, Dich besser zu akzeptieren, zu Dir zu stehen und Dir klarzumachen, daß Du 'alles' 'richtig' gemacht hast in Deinem Leben. Man kann kein 'falsches' Leben führen, Du kannst nicht 'falsch' sein. Sondern Du machst es, so wie Du es machst, und so ist es gut. Andere machen es anders, und es ist auch gut.

Und absolut niemand hat deswegen das Recht, über einen anderen Menschen zu urteilen. Dann solltest Du selbst es über Dich auch nicht tun :)

Deswegen weiß ich, daß Du es kannst und schaffen wirst. Aber Du wirst die 'Reise' antreten müssen :)
 
Warum ist das so. Ja weil einem das als Kind schon gesagt wurde zB du kannst das nicht oder auch in vorherigen Beziehungen gedemütigt. Immer nur der untere Durchschnitt gewesen,ein Mitläufer usw. Hab alles gemacht was von mir verlangt wurde.
Ich denke, das ist ein Punkt den Du mit Deinem Therapeuten vertiefen solltest... Sollte mich wundern, wenn da nicht ein paar Dinge begraben liegen, mit denen Du nun Deinen Frieden machen mußt.

Das ist ein Anfang, Christin!

:)

Ebenso wie übrigens dieser Gedanke von Dir:
Aber so wie heute ist schonmal ein guter Zustand der gern erstmal so bleiben kann und auch gerne noch besser werden kann
Den solltest Du Dir auf alle Fälle gut warmhalten!

:)
 
Also die Tage waren eigentlich gut bis auf nächtliche Unruhe und leichten Ängsten. Ich war ja Freitag nochmal in der Notaufnahme weil ich ja ständig gespuckt habe die sagten sofort absetzen. Nun war ich gestern nochmal da allerdings hatte ich einen Termin wo ich der das ganze nochmal geschildert habe. Das wird meine feste Ansprechpartnerin. Sie sagte ich solle wenn ich möchte ein anderes Medikament probieren und hat mir sertalin verschrieben und wenn es zu schlimm wird mit meinen Ängsten auch beruhigende Tropfen. Nun hab ich aber irgendwie Angst die zu nehmen weil es sich in meinem Kopf so festgesetzt hat das es schlimmer wird. Andererseits hab ich Angst ganz abzudrehen ohne. Ich Steck grad in einer Zwickmühle
Heute früh haben sich wieder leichte Anzeichen des würgereizes gezeigt
 
Hallo Christin,

erstmal schön, daß es Dir etwas besser geht :)

Was die Sertralin angeht:
Das ist grundsätzlich die gleiche Medikamentengruppe wie die Citalopram, also ein SSRI. Er wirkt allerdings anders.

Du kannst Dir das mit den ganzen SSRI bildlich etwa wie folgt darstellen - weiß nicht mehr genau, ob ich Dir das früher schonmal geschrieben hatte:

Es gibt rund 20 verschiedene Transmitter-Schlüssellöcher in Deinem Gehirn für ein und denselben Botenstoff. Die SSRI wiederum sind eine Art spezifischer Schlüssel für die jeweiligen Schlüssellöcher. Allerdings bringt jedes Medikament einen anderen Satz mit - nicht jedes Medikament/Schlüssel paßt zu jedem Transmittermangel/Schlüsselloch.

Es kann nun also gut sein, daß das Citalopram einfach den falschen Schlüsselsatz mitgebracht hat, der schlicht nicht zu Deinem individuellen Mangel gepaßt hat. Vielleicht hat er im Gegenteil - verstärkt durch Deine Angst - defekte Schlüssellöcher noch zusätzlich blockiert.
Kann passieren.
Ist aber kein Drama.

Das Sertralin nun wird definitiv einen anderen Wirkmechanismus, also Schlüsselsatz, mitbringen. Ob der nun zu Deinem spezifischen Problem paßt oder nicht, wirst Du nur durch Ausprobieren herausfinden.


Du solltest Dich daher aber auch von der zusätzlich verstärkenden Angst freimachen:
Dir kann nichts passieren, Du bist bei Deiner Ansprechpartnerin in der Notaufnahme und wohl auch Zuhause bei Deinem Mann in guten und sicheren Händen!
Dir kann nichts schlimmeres passieren, außer daß das Sertralin nicht wirkt wie gewünscht - dann setzt Du es eben wieder ab.

Rund 1-2 Wochen solltest Du es allerdings schon wieder ausprobieren - 2-3 Tage werden noch nicht aussagekräftig sein.


Also kurz und knapp meine Empfehlung:

Nimm das Sertralin!

Und Kopf hoch, ok? :)
 
Ach du shit. Wie lange soll ich denn damit rumprobieren. Hab noch ne frage. War es bei dir zwecks Magen auch ein auf und ab? Grade das mit meinem würgen geht ja mal gut mal nicht und jetzt hatte ich paar Tage Ruhe aber heute früh war das Gefühl wieder da würgen zu müssen aber es ging noch
 
Kein Shit. Bleib ruhig!

Das soll Dir jetzt keine Sorgen machen - aber es gibt Menschen mit unseren Problemen, die haben ein halbes Dutzend Medikamente durchprobieren müssen, bevor sie das richtige endlich gefunden haben. Ja, das ist eine Odysee - vor einer solchen würde es mir auch grausen.

Da ich aber mittlerweile eben weiß, daß diese Medikamente sehr gut helfen können, wenn ihnen die Möglichkeit gibt (und ruhig bleibt! ;)), würde ich selbst das irgendwie durchstehen können. Es würde sicher nicht lustig werden, keine Frage.

Aber solange am Ende der ganzen Zeit ein Behandlungserfolg steht, lohnt es sich, durchzuhalten!

Mir geht es jetzt schon bald einer Woche wieder gut bis sehr gut, praktisch keine nennenswerten Stimmungseinbrüche. Ich gehe bis jetzt davon aus, daß es primär wirklich ein Absacker wegen der Dosisreduzierung des Fluoxetins war und sich das jetzt erstmal wieder halbwegs eingepegelt hat.
Aber das wird garantiert auch nicht für immer so bleiben...

Nur: Es macht mir keine große Angst mehr, vor allem nicht im Vorfeld. Weil ich mit jedem Mal, wo ich so eine Phase überstehe, sehe, daß sie auch wieder vorüber geht. Und das gibt mir Zuversicht.

Deswegen:
Einerseits zwar Shit. Ich kann den Gedanken nachvollziehen.
Andererseits aber auch wieder nicht. Denn es ist nicht ganz soo schlimm und geht vorbei.

Und wenn das Sertralin danach hilft, ist alles gut :)


Thema Magen:
Ja. War es:


1. Gastritis: Jan 2011
2. Gastritis: Apr 2011
3. Gastritis: Feb/Mär 2012 bis Anfang 2014 - besser geworden mit dem Abklingen der ersten akuten Depression. Monatelang Pantoprazol und immer wieder mal Iberogast genommen. Phasenweise inkl. Übelkeit, wenn auch nicht so extrem wie bei Dir.
4. Gastritis: Sommer bis Herbst 2014 - parallel mit dem Rückfall in die Depression wiedergekommen. In der Klinikzeit hat mich Essen vor allem morgens auch angeekelt; außer nem kleinen Happen Brot und Banane ging selten mehr. Wieder Pantoprazol.

Nach nem Tipp bzw. ner Anregung von Crashdog hier im Forum die Pantoprazol dann irgendwann im Herbst 2014 abgesetzt und seitdem nicht mehr gebraucht.

Wenn's jetzt mal zwickt - auch dauerhafter über ein paar Stunden hinweg - 20 Tropfen Iberogast oder Zirkulin Magenpastillen. Und ansonsten bewußt runterfahren, ruhig und gelassen bleiben, tief durchatmen, gerade auch in den Bauchraum hinein - das entspannt die Bauchmuskulatur.

Seitdem habe ich es ziemlich gut im Griff und kann fast alles wieder jederzeit essen. N bissel Achtsamkeit ist allerdings trotzdem gefordert - von übermäßig fettigem Friteusenessen lasse ich praktisch komplett die Finger, wie ich auch generell den Verzehr von 'ungesunden' Kohlehydraten seitdem arg zurückgefahren habe. Lieber ne Portion Gemüse, Salat oder Fleisch/Fisch mehr.
Süßigkeiten gehen i.d.R. auch alle wieder, nur auch hier sind die Zeiten, in denen ich es ungestraft übertreiben durfte und konnte, vorbei ;)


Wie schonmal erwähnt:
Der Magen und der Darm sind das emotionale Gehirn und Zentrum unseres Körpers. Daß die verrücktspielen, wenn es einem emotional-psychisch nicht gut geht, ist absolut logisch, normal und 'gesund'.
 
Ihr müßt mir nochmal helfen vielleicht drehe ich mich auch im Kreis. Aber irgendwas will nicht in meinen Kopf.
Also das würgen und kaum essen habe ich ja von Anfang an. Dann war immer etwas besser also das ich mal 2/3 Tage kein würgen hatte. Letztes Mal kam dann ja spucken dazu und dann hatte ich 4 Tage Ruhe und ich habe gemerkt das ich psychisch wesentlich stabiler war.
Hab jetzt heute morgen gemerkt das der würgereizes leicht da war aber mußte nicht würgen. Heute den ganzen Tag habe ich extrem würgereizes und dann dem Mittag war es am schlimmsten dachte es geht wieder los. Nun begreife ich aber nicht warum das immer auf und ab ist und es ja sozusagen dieses würgen mehr wird also sich nicht mehr nur auf den Morgen beschränkt.
Ihr werdet wahrscheinlich sagen das ist meine Angst und ist in meinem Kopf aber ga z ehrlich das kann es doch nicht sein. Ich merke doch das ich besser drauf war und es mich psychisch mehr belastet und ich jetzt die Angst entwickle das es wieder schlimmer wird.
Ich meine mein Kopf oder Psyche merkt doch das ich besser drauf bin warum wird es aber wieder anders. Ich begreife das einfach nicht und ich merke das mich das wieder runter zieht.
Wie bitte wird das jemals besser. Ich meine selbst ein antidepressiva kann ja dann in dStändig würgen mal mit Erbrechen. Sonst nur morgens jetzt auch nachmittags das macht mich fertig. Kann mir nicht vorstellen das es psychisch sein soll. Hab das seit fast 8 Wochen und es ist ein auf und ab damit. Hab nicht mehr Stress als sonst sondern im Gegenteil der reduzierte sich. Ich bin durch den Zustand psychisch am Ende aber Ärzte sagen das wäre nicht organisch. Ich begreif es nicht! Wie soll mir denn in dem Fall ein antidepressiva helfen.
Ich möchte das es aufhört damit ich einfach psychisch gestärkter bin.
 
Hast Du schonmal eine Magen- und/oder Darmspiegelung machen lassen?
Kannst Du über Deinen HA veranlassen.


Ansonsten kann die Psyche - leider (aber in umgekehrten Fällen auch zum Glück) - eine ganze Menge...
Der Haken ist einfach, daß sich viele Dinge im Laufe unseres Lebens in unserem Unterbewußtsein eingeprägt haben und dann eine Tendenz dazu entwickeln, automatisiert abzulaufen.

Normalerweise läuft der Prozeß etwa wie folgt ab:

1. Wahrnehmung > Gedanke & Bewertung > Gefühl
Blöderweise nimmt unser Gehirn aber hier schon ungefragt Assoziierungen mit vergangenen Erlebnissen vor, die sich blitzschnell in unseren Gedanken und Bewertungen widerspiegeln. Diese Gedanken bekommen wir zwar normalerweise durchaus mit, denken uns aber nichts dabei, weil sie für uns 'normal' sind.
Aus diesen Gedanken und Bewertungen heraus bildet sich dann ein Gefühl.

Mit zunehmender Prägung im Laufe der Zeit verkürzt sich der Prozeß fast auf:
2. Wahrnehmung > Gefühl
Grund: Die Gedanken und Bewertungen laufen dermaßen schnell, unreflektiert und automatisiert ab, daß wir sie nun schon gar nicht mehr richtig registrieren. Stattdessen stellt sich fast sofort das zugehörige, von unserem Gehirn abgespeicherte Gefühl hierzu ein: Angst, Zorn, Freude, was auch immer.

Das alles sind jedoch in der Vergangenheit immer Prozesse gewesen, die in der Regel Monate und Jahre gedauert haben. Je mehr sie sich (unreflektiert) eingeprägt haben, umso automatischer und schneller laufen sie ab.


Ähnlich ist es jetzt bei Dir:
Du fühlst Dich zwar bewußt etwas besser. Aber ein Teil von Dir nimmt immer noch wahr, daß etwas nicht stimmt; nicht so ist, "wie früher". Und da Du es noch nicht schaffst (Du wirst es aber schaffen, versprochen :)), da gedanklich dazwischen zu kommen, setzt sofort das Gefühl mit all seinen Symptomen ein.

Um da auf Dauer wirklich rauszukommen, mußt Du Dir Deiner üblichen negativen Denkmuster bewußt werden und sie "bloßstellen". Und sie dann mit relativierenden, positiven Gedanken immer und immer wieder kontern, bis sich das neue, positivere Denkverhalten nach und nach einprägt.

"Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer."

In Deinen letzten Beiträgen glaube ich aber durchaus, daß die erste Schwalbe bereits zu sehen ist. Noch klein und entfernt am Horizont zwar, aber sie kommt. Und ihr werden weitere folgen und erst den Frühling und dann den Sommer zurückbringen.

Hab Geduld, entwickle Vertrauen in Dich, daß Du es richtig machst - das tust Du! :) - und übe das positive Denken. Laß die negativen Gedanken nicht immer so im Raum stehen - scheuche sie zurück. Verwende Deine positiven Gedanken gegen die negativen Gedanken wie man Sonnenlicht oder Knoblauch gegen Vampire verwendet - und sie werden sich mit der Zeit zurückziehen, weil sie merken, daß sie keine Chance mehr haben!

:)
 
Ja Magenspiegelung brachte nix. Darmspiegelung hab ich nicht gemacht.
der Arzt in der Praxis wo ich zur Magenspiegelung meinte ich wäre zu jung das da was ernsthaftes wäre.
 
Weißt du ich tue mich mittlerweile einfach schwer damit. Habe eher Angst das es zu schnell auf die Psyche geschoben wird. Ich meine es wurde nichtcwirklich untersucht außer Blut Stuhl und Magenspiegelung aber ich denke mir es gibt doch genug andere Möglichkeiten was es sein könnte. Mich macht dieses auf und ab einfach fertig weil es mir nicht wirklich jemand erklären kann sondern es wird sofort gesagt es ist mein Unterbewusstsein. Andere haben ärztemarathons hinter sich. Das mache ich ja gar nicht aber ich möchtecernst genommen werden. Man sitzt beim Arzt und weint was doch logisch ist in diesem Zustand und Zack hab ich schon Antidepressiva in der Hand gehabt.
 
Kann ich verstehen.

Laß mal versuchen, etwas Struktur da rein zu bringen:
Liste doch bitte mal auf, welche Untersuchungen in den letzten zwei Monaten alle schon gemacht worden sind. Auch so scheinbare "Pillepalle"-Geschichten wie Blutabnahme - war das ne kleine oder ne große Untersuchung...? Mit Befundergebnis.
Ich bin da natürlich wirklich kein Arzt oder Fachmann ;) , aber eventuell trägt eine solche Übersicht zu Deiner Beruhigung bei, und Dr. Riecke hat vielleicht noch eine Idee.
 
Es wurde ein keines Blutbild,EKG und Magenspiegelung gemacht.das war es. Ansonsten bin ich sozusagen dauerpatient in der psychatrischen Notfallambulanz weil man mir sagt es ist alles meine Psyche.
Heute ist mir den ganzen Tag übel. Ich versteh das einfach nicht. Ich möchte doch das es endlich aufhört und nicht jedes Mal schlimmer wird und mehr dazu kommt. Ich begreif es einfach nicht.
 
Ja das denke ich auch aber ich verstehe nich wie ich da raus komme gib mir doch bitte nochmal Hilfe. Ich hatte sowas noch nie und bin damit überfordert.
 
Jich verstehe nich wie ich da raus komme gib mir doch bitte nochmal Hilfe.

Es wurde ja schon viel dazu geschrieben, alles hängt daran ob du dich überwinden kannst.

An deiner Stelle würde ich mit Sport, oder morgens Gymnastik, beginnen.
Das wirkt von allen Hilfsmaßnahmen am schnellsten, ein wenig durchhalten und du wirst schnell Verbesserungen bemerken.
Lies dann nochmal die Ratschläge die gegeben wurden durch, versuche nicht alles auf einmal, eins nach dem anderen und dem dann auch Zeit lassen.
Freue dich über kleine Verbesserungen, feire sie wie einen großen Erfolg und hake negative Dinge möglichst schnell ab.
An deinen Gedankenmustern kannst du auch arbeiten, versuche negatives durch positive und beruhigende Gedanken zu ersetzen, die kannst du dir auch zurechtlegen, aufschreiben und immer wieder durchlesen.
Wenn es schlecht geht und deine Gedanken kreisen, dann durchbreche das mit den positiven Gedanken, immer wieder.
Das ist schwierig, aber irgendwann wird es leichter!
 
Hallo Christin,

nochmal - alles wieder als Denkanstoß und vor allem wirklich gut und lieb :) gemeinter 'Tritt in den Hintern' gemeint:

Du wirst nicht drum herum kommen, mit etwas zu beginnen!!

Ich kann Deine Situation absolut nachvollziehen, 100%, 1000%! Ich habe im Sommer 2014 mal die Metapher entwickelt, daß ich eigentlich alle möglichen Legosteine zusammenhatte - alle Puzzlestücke gewissermaßen. Aber niemand hat mir gesagt, wie das Bauwerk am Ende aussehen soll geschweige denn mir eine Bauanleitung dazugegeben.

Genau so klingt das, was Du hier sagst und wiederholst, auf mich:
Du hast im Prinzip alle Legosteine, Puzzlestück, Werkzeuge oder wie auch immer Du es für Dich bezeichnen magst, erhalten, siehst das fertige Bild aber noch nicht vor Dir.

Nur: Mehr, als Dir die Legosteine zu geben, können wir nicht für Dich machen. Denn in der Tat paßt die Metapher mit den Legos für mich noch viel besser als die Puzzlestücke. Warum...? :
Nun, Puzzlestücke passen immer nur für ein konkretes Bild. Hat bzw. kennt man dieses Bild nicht, oder hat man die Puzzlestücke zweier verschiedener Puzzles erhalten, weiß man in der Tat nicht, wo man anfangen soll oder wie das alles zusammenpassen soll.

Mit Legos sieht das anders aus: Auch ohne Bauanleitung kannst Du mit den Steinen drauflos bauen - Autos, Häuser, Schiffe, Flugzeuge, Raumschiffe, Abschleppwagen, LKW's ... ... ... Man kann zwar Anleitungen benutzen, aber im Prinzip ist es genausowenig vorgegeben. Du kannst aus Legos alles bauen, was Deine Phantasie hergibt!

Beobachte Deine Kinder mal dabei - das wird Dir die Augen öffnen, was ich meine.
Ich für meinen Teil bin immer wieder baff erstaunt darüber, was unser 5jähriger ohne Anleitung rein aus der Beobachtung und Phantasie heraus alles zusammenbaut. Ohne Berührungsängste, Hemmungen, Zweifel, "soll ich oder soll ich nicht...", etc. - er baut einfach und ist glücklich.

Und genau diese Haltung ist es, die wir psychisch Erkrankten meiner Meinung und Erfahrung nach wiederentdecken müssen: Berührungsängste und Hemmungen beiseiteschieben, einfach loslegen. Und gucken, was passiert.


Mir scheint, der entscheidende Unterschied zwischen uns beiden - Dir und mir - ist der folgende:

Ich hab Tired, Crashdog, Dr. Riecke und anderen hier zwar ebenfalls wochen- und monatelang immer wieder und immer wieder in den Ohren gelegen, es ginge nicht vorwärts, es würde nicht besser, das ginge ewig so weiter, ich hätte Sorge da nie wieder rauszukommen, etc. - die gleiche Litanei mit Ängsten, Symptomen und Befürchtungen wie bei Dir. (Ohne das übrigens herabwürdigen zu wollen! Ich drücke es nur absichtlich etwas laxer aus, weil ich eben gelernt habe, die Dinge auch etwas laxer zu sehen.)

Aber im Gegensatz zu Dir habe ich trotzdem mit etwas begonnen - wenn auch zu Beginn noch sicherlich mit wenig Antrieb, Motivation und Überzeugung. Aber ich habe mit etwas angefangen! :

- Ich habe mir Laufschuhe besorgt und bin 2-4 Mal die Woche abends joggen gegangen. Langsam zwar, aber zunehmend flotter und ausdauernder.

- Ich habe mich irgendwann mal wieder auf mein Fahrrad geschwungen und bin gefahren. Anfangs kleine Runden zwar, aber auch hier wieder zunehmend ausdauernder.

- Ich habe mich mit meinen Hobbies weiter beschäftigt, u.a. meinem PC, und mir dabei immer wieder gesagt, daß mir das früher Spaß gemacht und auch weiterhin Spaß macht; daß es eben nur an der Krankheit liegt, daß ich da zeitweilig mit weniger Elan zugange bin. Und der Spaß kam in der Tat zurück.

- Ich habe mir diverse Bücher zu dem Thema zugelegt - bessere, wie schlechtere. Und die besseren habe ich nicht nur einfach gelesen, sondern ganz bewußt versucht zu verinnerlichen, was da geschrieben steht und empfohlen wird.

- Ich habe vor allem die Freundschaft zu meinem Trauzeugen - einem meiner besten Freunde, wenn nicht gar der Beste, der aber 100km weit entfernt wohnt - massiv reaktiviert. Wir telefonieren nun regelmäßig und treffen uns sehr viel häufiger, mind. 1x im Monat.

- Ich bin der Empfehlung besagten Trauzeugen gefolgt und habe mir eine Mitgliedskarte von Sunpoint geholt, um in der düsteren Jahreszeit auch mal auf die Sonnenbank zu gehen und Energie und Licht zu tanken. Was mir jedesmal ungemein guttut und bis in die letzten Nervenenden hinein entspannt. Genauso wie Sauna übrigens - in den Wintermonaten ca. 1x im Monat mit besagtem Trauzeugen und einem meiner Brüder zusammen.

- Ich habe sogar ein neues Hobby ausprobiert und für mich entdeckt, im August 2014: Geocaching. Das macht mir einen so riesigen Spaß, weil es mich beschäftigt, mich an die frische Luft führt, mir dort ein Ziel für Spaziergänge und Entdeckungen gibt, Erfolgserlebnisse beschert und einfach abwechslungsreich ist.

- Ich baue wieder viel mehr Lego :) Klar ist da unser Sohn mit Anlaß für, er ist eben seit 1-2 Jahren im entsprechenden Alter, wo es damit losging. Aber schon als er noch zwei war, habe ich mir einen großen Lego-Technik-Unimog gekauft und den mit meiner alten Freude als Kind bzw. Jugendlichem zusammengebaut. Das ist jedesmal Balsam für meine Seele.


Christin,

das alles geschieht nicht über Nacht. Keine Frage.
Und im Hintergrund lief und läuft natürlich die ganze Zeit die medikamentöse Behandlung und die Psychotherapie mit, denen ich ebenfalls einen sehr sehr großen Anteil an meinem bisherigen Genesungserfolg zuspreche. Ebenfalls außer Frage.

Trotzdem:
Würde ich mich ausschließlich nur gedanklich im Kreis gedreht haben, ohne auch mal etwas auszuprobieren und zu handeln, wäre ich garantiert nicht da, wo ich jetzt bin!

Nur genauso, wie uns - Dir - das negative Denken und ggfs. Handeln über Jahre und Jahrzehnte hinweg geprägt hat, nur genauso bekommst Du es auch wieder raus: Mit tage-, wochen-, monate- und jahrelangem Üben von positiven Denken und vor allem Handeln!
Denn nur mit dem Handeln stellt sich auch früher oder später der Erfolg ein!
Nicht (nur) mit dem Denken - und schonmal erst recht nicht mit dem unabänderlichen negativen Denken.

Ich habe lange gebraucht, das wirklich zu begreifen und zu verinnerlichen.

Aber es stimmt. Es geht. Und es funktioniert!


Aber fang an!!!

Mit irgendetwas:
- Lies Dich in das Thema tiefer ein; oder
- Kauf Dir Laufschuhe; oder
- Schnapp Dir Dein Fahrrad; oder
- Geh allein oder mit einer guten Freundin ein Eis essen; oder
- Melde Dich zum Tai-Chi an; oder
- Geh mal auf die Sonnebank für 10 Minuten; oder
oder oder oder oder...
(Medikamente und Therapie bitte nicht zu vergessen!)

Aber fang an!!! Wenn Du feststellst, daß es Dir guttut, bleib dabei. Und wenn Du feststellst, daß es Dir nicht guttut, probier etwas anderes aus. Aber bleib beim Ausprobieren!

Fang an!!

Du hast alle Legosteine vor Dir liegen. Was Du aus ihnen machst, liegt ganz bei Dir - das, was Du daraus bauen kannst, ist so individuell wie Du selbst - das kann Dir (leider und zum Glück ;)) niemand sagen.

Fang an!!!
Und gib nicht auf!
Dann wird es auch bald besser!
Mein Wort drauf.

:) :) :)
 
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