RE: Tja
RE: Tja
Hallo Verólavie,
vielen Dank für Deine sehr interessante Antwort!
Danke für die netten Worte zu Beginn – ich habe mich einfach bemüht, alles, was ich für wichtig gehalten habe, in den Beitrag zu packen. Denn ich finde, um jemanden einschätzen zu können, muss man auch etwas über ihn wissen können. Aber was meinst Du mit „mäkerlise schinnbein triet“? Ich lese daraus „makelloser Schienbeintritt“

, aber das macht ja irgendwie keinen Sinn :-D.
Ja, tatsächlich ist es ein Risiko, sich selbst als intelligent zu bezeichnen. Ich habe das auch nur aus den Gründen getan, die ich in meiner Antwort „@Oho: Missverständnis Intelligenz“ niedergelegt habe. Aber Du hast schon Recht, es ist auch ein grundsätzliches Problem: Jemand, der sich aus anderen Motiven in der Öffentlichkeit als intelligent bezeichnet, erregt erst einmal Argwohn: „Warum hat der es nötig, sich als intelligent zu titulieren? Echte Intelligenz spürt man, sie muss nicht angepriesen werden!“
Dennoch ist das wichtig. Denn Intelligenz verleitet auch zum Nachdenken. Und viel Nachdenken kann manchmal hilfreich sein, manchmal aber auch hinderlich. Wenn man sich über vieles Gedanken macht, aber spürt, dass andere das nicht tun, dann macht das auch einsam. In manchen Situationen ist ein Kopf, auf den man sich verlassen kann, ein Segen, manchmal aber wünschte man sich auch, einfach mal „Fünfe gerade sein lassen zu können“.
Kompliment, ich glaube, Du hast mich ziemlich schnell durchschaut...

Das „Pure, Feine, Unbefangene“ ist das, was mich lockt... denn das ist für mich das Unbekannte, das, was meine Neugierde an sich zieht... Bzw. vielleicht ist es nicht unbekannt, es gab Situationen, in denen ich mich auch spontan und verrückt verhalten habe – aber das waren dann zumeist Sternstunden, zu denen ich mich durch entsprechende Gegenreaktionen angestachelt gefühlt habe! Und es stimmt, es wäre eine schmerzliche Erfahrung, wenn ich das Gefühl bekäme, dass „Echtheit“ nur an der „Oberfläche“ zu finden wäre. Irgendwie finde ich, dass sich das schon per se ausschließt.
Und ja – es geht mir grundsätzlich ähnlich wie Dir! Ich habe mich nach einer fast fünfjährigen Beziehung schließlich von meiner – übrigens sehr lieben wie attraktiven - Freundin getrennt – weil ich sie einfach nicht geliebt habe und es mir wehtat. Lieber wollte ich da allein sein als mich zu verbiegen. Genau aus diesem Grund kann ich auch nicht „Irgendeine“ aufreißen, die mir nicht irgendwie gefällt. Das wäre mir ebenfalls zuwider! Zusätzlich fände ich es unehrlich, mit einem Mädel zu knutschen, von dem ich gar nichts wollte. Allerdings verzehrt sich mein Körper gerade nach etwas Zärtlichkeit, und nur deshalb habe ich überhaupt daran gedacht, mal professionellen Service aufzusuchen.
Es freut mich für Dich, dass Du einen so tollen Job gefunden hast, der Dir Spaß macht! Allerdings – solange Du vielleicht keine Briefe schreiben musst, aber auf anderen Gebieten die Leistungen bringst, die von Dir erwartet werden, wird jeder Chef mit Dir zufrieden sein! In der Tat erstaunt es mich dabei allerdings, dass Du sagst, Du seist faul – stimmt das nur für das Erlernen der deutschen Sprache oder generell?
Krass, bisher sagen alle Frauen, sie hätten kein großes Problem mit Männern, die schon mal im Puff waren. Fändet Ihr das denn nicht eklig, mit einem (ehemaligem) Freier ins Bett zu gehen? Körperlich, aber auch geistig („Brr, der hat es mal nötig gehabt, in den Puff zu gehen?“). Vielleicht seid Ihr aber auch einfach Realistinnen: Wahrscheinlich gehen zu viele Männer in den Puff, um einfach von Euch ausgeschlossen werden zu können...
Danke für Deinen guten Zuspruch am Ende! Tatsächlich wundere ich mich derzeit selber etwas, hätte es auch anders erwartet!
Ich denke, der Hauptgrund besteht einfach darin, dass ich seit dem Schulende, d.h. in den letzten viereinhalb Jahren, an fünf verschiedenen Orten gewohnt habe. Wenn dort in der relativ kurzen Zeit Freundschaften entstanden sind, haben sie auch bis heute gehalten. Meine „Einsamkeit“ bezieht sich also zunächst nur auf die Stadt, in der ich mich jetzt befinde. Allerdings, von meinen „alten“ Freunden ist jetzt niemand dabei, mit dem ich darüber sprechen wollen würde, dass ich mich hier einsam fühle.
Und hier habe ich, der ich mich von Beginn an ins Getümmel gestürzt habe, auch bereits viele Kontakte – aber nicht das, was ich einen „Freund“ nennen würde. Mit „Freund“ meine ich einen nicht nur mehr oder weniger losen Kontakt, mit man sich unterhält, wenn man ihn trifft – sondern mit dem man auch aktiv gemeinsam etwas unternimmt und sich am Ende vielleicht auch noch über einige Dinge unterhalten kann, die über die gerade gemeinsam geteilte Unternehmung noch hinausgehen – das nur zur Klarstellung. Ich denke, dass diese Definition von „Freund“ vielleicht umständlich, aber normal ist.
Zweitens ist wohl ein Problem, dass ich hier stets erstmal überall allein hinkomme. Und wenn man als Student im späten Semester erstmal überall allein auftritt, erregt man nun einmal erstmal Misstrauen: „Hm, wieso taucht denn der hier allein auf? Hat der niemanden, der mit ihm mitkommen würde?“ Durchaus verständlich, obwohl meine Umzugshistorie dafür natürlich maßgeblich verantwortlich ist!
Drittens ist es auch so, dass viele andere mich nicht interessieren, wenn sie mir zu oberflächlich erscheinen. Es mag unter Umständen kein Zufall sein, dass mir hier bislang offensichtlich ausschließlich Erwachsene jenseits der Vierzig geantwortet haben – diese Antworten waren sehr interessant und teilweise auch hilfreich für mich – aber es bestätigt eine alte Erfahrung von mir: Dass ich mit Jüngeren und Älteren besser klarkomme als mit Gleichaltrigen. Für Jüngere war ich manchmal der „kluge Onkel“, und mit Älteren gelingt es mir oft, fast auf Augenhöhe zu diskutieren. Das meine ich auch damit, dass ich das Gefühl habe, Gleichaltrigen in puncto „Reife“ oft voraus zu sein. Da ich aber auch noch aussehe wie vielleicht 23 anstatt 25, macht es das Unterfangen nicht leichter, speziell ein Mädchen kennenzulernen.
Aber ich gebe natürlich nicht auf :-D. Ich hoffe, Du auch nicht!! Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du nicht auf Dauer in die Tischkante beißen musst!!! Küssen ist da eine viel schönere Tätigkeit für den Mund!!! :-D