RE: Problematische Beziehungen zu Jugendlichen
Hallo "rk",
ich danke für den Beitrag, es hat mich sehr gefreut einge Antworten auf mein Statement zu erhalten.
Du schreibst das Schutzbefohlene generell Tabu sein sollen, wegen der Gefahr das das Verhältnis von der Angst vor Arbeitsplatzverlust geprägt sein kann. Die Schutzaltersgrenze bei Schutzbefohlenen ist 18, darüberhinaus gibt es keine besonderen Schutzbestimmungen, ich meine das aber generell bei Beziehungen im Arbeitsumfeld zwischen nicht-gleichrangigen eine Gefahr besteht, das die Abhängigkeitssituation die Beziehung mitbestimmt, ein gefährlicher Umstand, dem an sich gar nicht mit strafrechtlichen Mitteln beizukommen ist, und der nicht mit der Volljährigkeit endet. hier muß letztlich jeder in sich gehen und sich gewahr werden ob die Beziehung wirklich von beiden Seiten gleichermaßen gewollt ist.
Ich bin offensichtlich homosexuell orientiert, habe mich aber in letzten 15 Jahren nicht mehr für Gleichaltrige interessiert. Ich würde sagen, daß meine Beziehung zu Männern sich nicht von derjenigen heterosexueller Männer unterscheidet, ich habe sehr wohl herzliche und freundschaftliche Beziehungen zu gleichaltrigen Geschlechtsgenossen, eine erotische Anziehung verspüre ich jedoch nicht, die Welt der Schwulen ist mir eher fremd.
Die Gefahr jemanden zu bedrängen kann ich nicht vollständig verleugnen. Es verhält sich bei mir nicht anders als bei allen Liebenden, wenn ich jemanden besonders mag, dann versuche ich den Kontakt zu intensivieren. Auch wenn ich nicht direkt aufdringlich werde, so kann diese Bestrebung möglicherweise als Bedrängung empfunden werden, etwas was vermutlich schon jeder einmal erlebt hat, der von jemandem begehrt wurde dessen Gefühle er nicht erwidern konnte. Das mein Begehren so weit von der Norm abweicht schafft hier aber in höherem Maße Scham, Angst und Unsicherheit, was die Sache gerade bei dem Altersunterschied heikel erscheinen lässt.
Das meine Neigung in einem besonderen Streben nach Macht begründet liegt, kann ich so nicht erkennen, ich meine vielmehr das diese Neigung mehrere Zuflüsse besitzt: Es ist eine besondere Sympathie fur junge Menschen, verbunden mit dem Wunsch sie zu fördern, an ihrer Entwicklung zu partizipieren, daneben aber auch der Genuß ihrer besonderen jugendlichen Schönheit und ihres noch kindlichen Charmes. Aber auch die edelsten Gefühle haben keinen Wert wenn sie vom meinen Gegenüber nicht gewollt sind oder dessen Entwicklungsaufgaben entgegenstehen.
Der Konflikt zwischen meinen Sehnsüchten und der realen Welt hat mich bereits zwei mal dazu veranlasst in ambulante Gesprächstherapien zu gehen und einmal ein viertel Jahr in eine stationäre psychotherapeutische Behandlung. Dadurch hat sich aber an meinen Empfindungen nichts prinzipielles geändert. Ich habe bei den Therapeuten viel Ratlosigkeit erlebt, sie haben meine Situation letztlich auch als unlösbar bewertet. Nachdem es zusätzlich so erscheint als ob mich ausschließlich für heterosexuelle Jungen interressiere, wußten Sie mir nur den Rat zu geben, mich unabhängig des Alters der von mir begehrten Jungen, generell jeder Beziehungsaufnahme und sexueller Aktivitäten zu enthalten, eine Forderung die auf Dauer jedoch schwer zu erfüllen ist.
Meine Auseinandersetzung mit dieser Problematik währt nun schon bald 15 Jahre, Lösungen sind nicht in Sicht, es wird - so erscheint es mir - immer schwieriger und schmerzvoller, ich weiß nicht recht wo mich der Weg hinführt.
Nochmals vielen Dank für Deine Antwort und viele Grüße
Daniel.