• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Pornosucht/Internetsexsucht

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Sarah W.

New member
Hallo,


vor einiger Zeit habe ich bereits über das Pornofilmproblem in unserer Beziehung bereichtet und die Konflikte, die daraus resultieren.


Mein Freund (wir sind seit 7 Jahren zusammen) sah sich ständig solche Filme auf kostenlosen Seiten im Netz an.
Er hat bis September 2012 auch dann geguckt, wenn ich in der Wohnung, ja sogar im selben Zimmer war. Die Situation eskalierte, weil ich mich verletzt fühlte. Wir hatten dann die Vereinbarung, dass er sich Pornos angucken kann,wenn ich nicht in der Wohnung bin. Das endete im Dezember darin, dass er im auf meinen Laptop (einziger Internetzugang bei uns) einen Trojaner eingefangen hatte, den wir nur mit Hilfe eines befreundeten Computerspezialisten weg bekamen. Meinem Freund war das unendlich peinlich, er schämte sich, hatte sogar Geld an diesen Trojanersender gezahlt,damit das Ding verschwindet, bevor ich davon erfahre. Er schwo mir, das war die Abmachung, sich diese Filme in der Videothek auszuleihen oder als DVD zu kaufen, damit mein Laptop sicher ist. Wir hatten sogar überlegt, ein Passwort auf meinen Laptop zu legen, damit er gar nicht erst ins Interent gehen kann, wenn ich nicht da bin und er wollte sich so vor sich selbsts schützen.
Ich wollte das jedoch nicht, weil ich der Meinung bin, dass wir erwachsene Menschen sind und ich ihm vertrauen wollte und er mir eigentlich auch versicherte, dass er nach diesem Mist nie wieder auf solche freizugänglichen Seiten gehen würde.
Er versicherte mir auch, dass er öfter das GEspräch mit mir suchen wollte, um über sein Verlangen nach diesen Filmen zu reden und wie es ihm dabei so geht - das geschah nie.
Gestern dann platzte die Bombe: Nach langem Nachfragen, Abstreitungen und Vorwürfen seinerseits gab er zu, dass er seit 6 Wochen wieder regelmäßig solche Filme von meinem Laptop aus guckt, wenn ich nicht zu Hause bin.
Ich muss dazu sagen, dass ich meine Masterarbeit schreibe und er meinen Computer und damit auch meine Arbeit gefährdet.
Ich bin einfach nur noch verzweifelt, habe das Gefühl, dass ich ihm egal bin, weil er mich so hintergeht und belügt.
Ich verstehe nicht,wo das Problem liegt. Er kann ja Pornos gucken, aber 1. nicht, wenn ich da bin und 2. nicht auf diesen Internetseiten. Er meinte, dass wäre wie bei einem Alkoholiker, der den Gang zu einem mit Alkohol vollgestellten Kühlschrank dem Weg zum Kiosk vorziehen würde.
Jetzt meien Fragen an euch:
1. Wie denkt ihr darüber?
2. Wie würdet ihr euch in meiner Situation fühlen?
3. Was soll ich bloß tun?
4. Kann diese Sucht auch zum realen Fremdgehen und Belügen führen? Oder hat das eine mit dem anderen nichts zu tun?
Wir sind sonst super glücklich miteinander. Wir lachen viel, reden über alles, haben ein schönes Sexualleben. Wir wollen unsere Zukunft miteinander gestalten, heiraten, eine Familie gründen.
Aber mir macht dieses Verhalten bzgl. Pornos echt Angst und die Lügerei macht viel kaputt.


Bitte steht mir bei - ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen und mache mir Sorgen,dass ich ihn irgendwann wegen so einem Quatsch verlassen muss.Ich liebe ihn wirklich sehr.


Liebe Grüße
 
Re: Pornosucht/Internetsexsucht

Zum Fremdgehen führt Pornosucht nicht, denn es ist ja gerade der Witz an den Pornos, dass man passiv konsumieren kann und sich nicht aktiv um eine Partnerin bemühen muss. Es ist also eine ganz andere Art Sex, meist auch mit anderen „Vorlieben“, als man sie zu Hause auslebt.
Das also brauchen Sie nicht zu fürchten. Wenn Sie um Ihre Masterarbeit fürchten, hilft eine externe Festplatte oder ein zweiter Rechner für Ihren Freund. Aber wenn er tatsächlich so süchtig ist und es auch (zu Recht) mit Alkoholsucht vergleicht , dann sollte er sich auch wie ein kluger Alkoholiker verhalten und seine Sucht mittels Psychotherapie bekämpfen!

Lg, Dr. Höllering
 
Re: Pornosucht/Internetsexsucht

Das würde ich sicher auch machen. Ihm einen zweiten PC anschaffen und er soll und muss in jeder Minute reinschauen können, "dürfen". Ich würde sogar hunderte CD´s ganz bewusst hinlegen und wenn geht, noch welche dazu. (vielleicht helfen Freunde mit beim Sammeln dieser Suchtstoffe und stellen welche zur Verfügung).
Wenn er merkt, ich kann haben, jederzeit und sogar mehr als er schaffen kann, sogar mehr, als er will, ohne Hemmungen, ohne Barrieren, ohne dass er dafür einen Moment Ärger einholt, ohne Schranken, ohne missbilligende Blicke, ohne Wimpernzucken, immer, jederzeit, so viel er will, ich wette, das Aufregende ist damit dann eliminiert.
Ich habe bei meinen Kindern so getan. Fernsehen habe ich als "Strafe" eingesetzt. Nach dem Motto- geh Fernsehen, ärgere mich nicht...Es hat funktioniert, sie wollten dann natürlich nicht. Wenn du nicht "darfst", sondern MUSST, dann verleidet das sehr. Irgendwie ist das ein Prinzip im Menschen. Bei nicht jedem, aber bei sehr vielen ist das sicher so.
Je mehr etwas rationiert wird, je schwerer der Zugang ist, umso interessanter wird es. Umso spannender, umso kostbarer ist es.

Vor dem besten Essen graust einem mit der Zeit, wenn es ständig bereitliegt und überall und jederzeit bekommen werden kann, ohne Einschränkung, oder?

Du machst genau das, was die Sucht so richtig ankurbelt.

Ich an deiner Stelle würde MICH rar machen, den Zugang zu MIR erschweren und wie gesagt diese Bilderchen und Filmchen dafür jederzeit verfügbar machen für ihn und das mit lachendem Aug.

:-)) ...wer gewinnt...??? Die Sucht oder ich...??
 
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