Re: Plötzliche Störung der Bewegungskoordination
Hallo Leona,
ich habe auch mal ein bißchen "gegoogelt" und mir ist noch der Begriff der "Ataxie" über den Weg gelaufen. Das sind Koordinationsstörungen. Ich habe das früher schon im Zusammenhang mit Medikamentennebenwirkungen gelesen. Kann aber auch durch Entzündungen z.B. des Rückenmarks oder durch kleine Hirninfarkte ausgelöst werden. Ihr Vater sagte ja auch, ihm sei nicht gut. Ich würde das auf jeden Fall untersuchen lassen. Meine Mutter hat auch immer wieder mit massiven Durchblutungsstörungen zu kämpfen. Dadurch ist ihr Gang auch öfters unsicher und schwankend. Alleine kann sie nicht mehr aus dem Haus, sie würde ständig hinfallen. Momentan nimmt sie Tebonin und zukünftig soll sie auch "Korodin" Tropfen nehmen, wenn ihr Blutdruck ganz am Boden ist. Aber das sind pure Spekulationen - das muß sich ein Arzt ansehen. Genausogut kann es sein, daß Wirbelkörper eingebrochen sind und Nerven eingeklemmt werden, wie Jetti vermutete. Eine vorsorgliche Röntgenaufnahme ist sicherlich kein Fehler.
Ich kann Ihre Bedenken absolut nachvollziehen - ich habe mit meiner Mutter auch schon "Dramen" erlebt - im Krankenhaus, in der Kurzzeitpflege, mit Ärzten, mit Neuroleptika. Ich habe Spießrutenläufe hinter mich gebracht, wenn meine Mutter wie eine Rakete aus dem wartezimmer schoß, die wartenden Patienten beschimpfte, an verschlossenen Türen rüttelte oder Ärzte auf die Nase boxte. Ich war jedesmal schweißgebadet. Ich habe wenige nette und viele verständnislose Ärzte kennengelernt und genauso die Nase voll wie Sie und viele andere hier. Aber Jetti hat recht - wenn mit Ihrem Vater irgendwas nicht stimmt, muß man in den sauren Apfel beißen. Leider mußte ich meine Mutter auch schon in die Notfallambulanz der Klinik bringen, von der ich eigentlich maßlos enttäuscht bin. Ganz einfach, weil es das zentrale Unfallkrankenhaus hier ist und weil ich abends nach 20 Uhr keinen Unfallarzt mehr in seiner Praxis antreffe. Ich bleibe dann bei ihr und versuche, sie möglichst sofort wieder mitzunehmen. Ich hab schon halbe Nächte in Notaufnahmen verbracht und bin erst morgens um halb Drei ins Bett gefallen, um wenige Stunden später wieder ins Büro zu gehen.
Und ich kenne das auch, daß man die Nase voll hat vom Kämpfen. Jeden Tag eine neue Überraschung. Ist ein Loch gestopft, reißen 2 neue auf. Man kommt nie zur Ruhe. Wie oft hab ich schon Panik gehabt, wenn meine Mutter plötzlich kaum ansprechbar war und 15 Stunden am Stück schlief. Kaum etwas essen und trinken wollte. 2,3 Tage lang. Und plötzlich steht sie morgens auf, ist putzmunter und vermeldet einen Bärenhunger und schüttet erst einmal 2 Gläser Wasser und einen großen Pott Kaffee in sich hinein. Man fällt von einer Ohnmacht in die andere. Und man fühlt, wie es einem an die Nerven geht und wie die eigenen Kräfte schwinden.
Liebe Leona, ich wünsche Ihnen Gottes Segen für Sie und Ihren Vater, damit Ihre Kräfte Sie nicht verlassen und das Rätsel bald gelöst ist. Sie haben wahrlich schon genug durchgemacht.
Herzliche Grüße,
Petra H.