Re: Pflegeheime und Demenz - Erfahrungen
Liebe Leona, noch einmal einige Worte zu diesem Thema 'Magensonde'. Wie du schreibst, man kann geteilter Meinung sein, ich bin es in diesem bzw. in unseren Fällen nicht. Ich spreche aus eigener Erfahrung mit meinem Mann und ich bin dankbar über meine Entscheidung, die ich nach etlichen ärztlichen Befragungen getroffen habe, meinem Mann keine PEG setzen zu lassen. Das Dazufüttern in Pflegeheimen, wenn bereits eine Magensonde gesetzt wurde, bezweifliche ich. Die Lebensqualität wird mit setzen der Magensonde bei einem Alzheimerkranken nicht verbessert.....mit der Sonde können sie leben, zumindest ihr Körper kann es, obwohl sie vielleicht sterben wollen.. Ohne Sonde könnten sie sterben, obwohl sie vielleicht leben wollen.....wer weiss das schon. Nachdem ich die Sonde bei meinem Mann, für meinem Mann nicht zugelassen habe, hat er noch zwei Jahre ohne diese gelebt. Er hat gegessen, hat getrunken und ich konnte ihm diese Qualitäten erfüllen, er hatte sogar wieder zugenommen. Experten schätzen, dass mindestens ein Drittel aller PEGSonden in Deutschland nicht aus medizinisch notwendigen Gründen gelegt oder, nach einer vorläufigen Notwendigkeit, beibehalten wird- sondern, weil es die Pflege leichter macht.
Es wird geschätzt, dass in Deutschland jedes Jahr 140000 PEG' s gelegt werden, davon 70 % bei Heimbewohnern und es wird geschätzt ,dass die Industrie damit jeden Monat 45,5 Millionen Euro verdient.
.(..anbei kleine Auszüge aus der SZ)
Die Pflege eines Alzheimerkranken Menschen bedarf viel Zeit, Geduld und liebevolle Zuwendung, doch gerade diese Dinge sind ein Makel unserer Gesellschaft, der Mensch wird zum ökonomischen Opfer.
liebe Grüße Arielle