• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Oxytocin – das "Kuschelhormon"

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Bernd69

New member
"Wenn es über die Blutbahnen in den Körper gelangt, bewirkt es die Kontraktion der glatten Muskulatur, etwa wenn sich beim Orgasmus bei der Frau die Gebärmutter oder beim Mann der Samenleiter rhythmisch zusammenzieht. ... Interessanterweise scheint die Produktion von Oxytocin beim Sex sich auch nachhaltig auf das Treueverhalten auszuwirken ... Dennoch scheint auch bei uns eine Korrelation zwischen dem Kuschelhormon Oxytocin und der Intensität von zwischenmenschlichen Bindungen zu bestehen."
(Quelle: http://www.chemie-im-alltag.de/articles/0007/)

Ist da wirklich was dran? Sind unsere Gefühle echt nur "Hormone" die produziert werden, wenn sie durch einen Anlass dazu aufgefordert werden? Kann es daher sein, wenn eine Frau keine Lust auf Sex verspürt, dass dies mit der fehlenden Produktion von dem Kuschelhormon zusammen hängt - was ja erst bei einem Orgasmus produziert - das dieser aber ausbleibt, wird gar nicht "gekuschelt"?
 
Re: Oxytocin – das "Kuschelhormon"

Nein, so ist es nicht, denn wir haben auch eine Basisproduktion von Hormonen, die aber unterschiedlich ist. Ähnlich wie mit Adrenalin: Wir schütten immer etwas davon aus, aber wenn wir aufgeregt oder gestresst sind, mehr. Also regulieren unsere Gefühle auch den Hormonspiegel. Unsere Seele ist die Software, der Körper die Hardware.

Oxytocin ist übrigens nicht das Hormon, das Lust macht, es will wirklich nur Schmusen ;-)

Lg, Dr. Höllering
 
Re: Oxytocin – das "Kuschelhormon"

Hallo,

Am wichtigsten ist die Ausschüttung von Oxytocin bei der Geburt, da es hier vor allem gebraucht wird, um Stress zu unterdrücken.
Deswegen ist es oft so, dass Frauen nach der Geburt sagen, dass sie sich nur noch daran erinnern, wie sie ihr Kind das erste Mal in den Armen hielten,etc.
Dies liegt am Oxytocin, das vermehrt vom Hypothalamus ausgeschüttet wird, um nachträglichen Stress zu unterbinden.

Das gleiche Prinzip passiert auch beim Stillen. Hier gibt es eine interessante Studie, die zeigt, dass das Stillen auch die nachträgliche Ausschüttung von Cortisol in Stresssituationen unterdrückt.
Hier wurden 2 Gruppen von Müttern untersucht - Gruppe 1 (Holding) hat ihre Kinder zuletzt vor 100 min gestillt und hält ihre Kinder 30 Min vor der Stresssituation für 15 Min auf dem Arm.
Gruppe 2 (Breast-Feeding) stillt ihre Kinder 30 Min vor dem Stress für 15 Min.

Die Cortisollevel von der Holding-Gruppe waren wesentlich höher als die von der Breast-Feeding Gruppe und dies noch 80 Min nach der Stresssituation.

Vor allem ist das Oxytocin dafür da die Bindung zwischen Mutter und Kind herzustellen. Also ist es auch nachvollziehbar, dass es auch für die Bindung zwischen Menschen von großer Bedeutung ist.
Auch hier wird wahrscheinlich durch das Gefühl das Nähe und der Geborgenheit dieses Hormon ausgeschüttet und dadurch reagieren wir nicht derart auf Stresssituationen.

Wenn eine Frau keine Lust auf Sex hat, hat dies meines Wissens nach weniger mit der verminderten Ausschüttung des Oxytocins zu tun, da diese Ausschüttung schon dadurch ausgelöst werden kann, wenn ein Kind weint.
Dieses Hormon ist wirklich nur da, um zu kuscheln und um dadurch die Bindung zwischen Mutter und Kind und auch mit unseren Mitmenschen zu festigen.

Ich hoffe ich konnte dir irgendwie ein wenig helfen,

Ilithya
 
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